Niederländisch
wohl 17. Jh. Seestück mit Segelschiffen vor der Küste
Los 6051
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)
wohl 17. Jh. Seestück mit Segelschiffen vor der Küste.
Öl auf Holz. 25,5 x 35,8 cm.
Deutsch
um 1790. Bildnis Prinz Friedrich Josias von Coburg-Saalfeld mit Medaillie
Los 6053
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)
um 1790. Bildnis Prinz Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld mit Medaille.
Öl auf Leinwand, auf Holzplatte aufgezogen. 58,5 x 45 cm.
Da er als vierter Sohn des Herzogs von Sachsen-Coburg-Saalfeld nicht die Thronfolge antreten konnte, war Prinz Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1737-1815) schon früh für eine Karriere im Militär prädestiniert. Als Offizier der österreichischen Armee nahm er sowohl am siebenjährigen Krieg, dem Koalitionskrieg gegen Frankreich als auch dem Türkenkrieg von 1788 bis 1791 teil. Dort befehligte er das galizische Armeekorps und erlangte zusammen mit dem russischen General Suworow am 4. August 1789 einen entscheidenden Sieg bei Focșani, der schließlich die Einnahme von Bukarest und die Beendigung des Krieges ermöglichte. Die zeitgenössische Bedeutung der Schlacht bei Focșani war so groß, dass Wolfgang Amadeus Mozart ihm den Contretanz „Der Sieg vom Helden Coburg“ widmete (KV 587). Entsprechend präsentiert der Prinz auf vorliegendem Gemälde, obgleich er bescheiden auf jeglichen Hinweis auf seinen militärischen Rang verzichtet, stolz lediglich die Medaille, die ihm zu Ehren anlässlich des Sieges über die Türken bei Focșani 1789 geprägt wurde.
Provenienz: Gemäß rückseitiger Einträge 1927 vom dänischen Konsul Otto Schou in der Galerie Palag Dzialynskich in Posen erworben.
1963 durch Erbschaft an Frau Eva Bahl übergegangen.
Seitdem in Familienbesitz.
Vanvitelli, Luigi - Umkreis
Wäscherinnen an einem Fluß in einem oberitalienischen Dorf
Los 6054
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.208€ (US$ 5,600)
Umkreis. Wäscherinnen an einem Fluß in einem oberitalienischen Dorf.
Öl auf Leinwand, doubliert. 71,2 x 100,6 cm.
Venezianisch
Ende 18. Jh. Porträt einer vornehmen Dame
Los 6055
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)
Ende 18. Jh. Porträt einer vornehmen Dame.
Öl auf Leinwand, doubliert. 81,5 x 65,5 cm.
Meytens, Martin van - Umkreis
Kaiserin Maria Theresia mit der ungarischen Königskrone
Los 6057
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)
Umkreis. Kaiserin Maria Theresia mit der ungarischen Königskrone.
Öl auf Leinwand, doubliert. 86,5 x 70,5 cm.
Meytens, Martin van - Umkreis
Bildnis Franz I. Stephan, Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Los 6058
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)
Umkreis. Bildnis Franz I., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs.
Öl auf Leinwand, doubliert. 86,5 x 70,5 cm. Um 1745.
Füger, Heinrich Friedrich
Orpheus und Eurydike
Los 6059
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,333)
Orpheus und Eurydike.
Öl auf Leinwand. 56 x 69 cm. Um 1800/1801.
Dargestellt ist der Moment, in dem sich Orpheus zu Eurydike umwendet, die in diesem Augenblick von den Mächten der Finsternis in die Unterwelt zurückgerissen wird. Von Füger gibt es ein annähernd gleich großes, ebenfalls in sehr malerischem Duktus ausgeführtes Bild mit dem Thema „Orpheus vor Pluto und Proserpina“ (Robert Keil: Füger, WV 450, 57 x 73 cm). Da Füger oft Gemälde mit verwandtem Thema als Gegenstücke konzipierte, könnte das Gemälde „Eurydike wird in die Unterwelt zurückgerissen“ das dazu passende Pendant sein. Die Entstehungszeit wäre demnach um 1800/1801 einzugrenzen. Einige Jahre später stellte Füger zwei Entwürfe für den Vorhang des Kärntnertortheaters im Redoutensaal der Wiener Hofburg aus. Ein Entwurf zeigt die „Musen der Tragödie und Komödie“, der andere „Eurydike wird in die Unterwelt zurückgerissen“ (WV 536, 537, je 78 x 88 cm, heute Salzburg, Residenzgalerie). Die Figurengruppe zeigt dieselbe Komposition wie das um 1800/1801 entstandene Gemälde. Doch wird die Szenerie an der linken Bildseite mit einigen Architekturteilen erweitert, die die Handlung in einen dunklen Innenraum transferieren.
Französisch
18. Jh. Blick aus einer Grotte auf den Golf von Neapel
Los 6060
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
16.120€ (US$ 17,333)
18. Jh. Blick aus einer Grotte auf den Golf von Neapel, im Vordergrund eine Mutter mit ihrem Sohn.
Öl auf Leinwand, doubliert. 82 x 99 cm.
Französisch
um 1780. Flusslandschaft mit Fischern bei Vollmond
Los 6061
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)
um 1780. Flusslandschaft mit Fischern bei Vollmond.
Öl auf Leinwand, doubliert. 55 x 71 cm.
Deutsch
um 1750. Bildnis Franz I. Stephan, Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Los 6062
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)
um 1750. Bildnis Franz I., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs.
Öl auf Leinwand, doubliert. 89 x 75 cm.
Franz Stephan von Lothringen (1708 Nancy - 1765 Innsbruck), seit Februar 1736 mit Maria Theresia von Österreich verheiratet, wurde nach dem Tod Karls VII. im September 1745 im Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus zum Kaiser gekrönt. Als Kaiser des Hl. Römischen Reiches nannte er sich Franz I.
Oberitalienisch
18. Jh. Porträt eines Adeligen an einem Tisch sitzend
Los 6064
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.356€ (US$ 2,533)
18. Jh. Porträt eines Adeligen an einem Tisch sitzend.
Öl auf Leinwand, doubliert. 65,5 x 46 cm.
Delamarre, Jacques Barthelemy
Pompon: Der Lieblingshund von Marie Antoinette
Los 6065
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
19.840€ (US$ 21,333)
Pompon: Der Schoßhund von Marie Antoinette.
Öl auf Leinwand. 25 x 33 cm. Um 1780.
Das vorliegende Werk ist eine Fassung von mehreren Gemälden Jacques Barthelemy Delamarres, die den Lieblingshund der französischen Königin Marie Antoinette zeigen. Die Königin besaß im Laufe der Jahre verschiedene dieser Zwergpudel, deren Fell aufwändig frisiert und gestutzt wurde und die stets auf den Namen "Pompon" hörten. Die direkte Gegenüberstellung des Tiers mit dem Tintenfass und der Feder sowie dem Billett zeigen den miniaturhaften Wuchs des Vierbeiners. Am Hof gab es einen speziellen Diener, der eigens für die Versorgung Pompons mit Hühnchen verantwortlich war. Von dem Künstler Delamarre ist nur bekannt, dass er im Jahr 1777 in die Pariser Académie Saint-Luc aufgenommen wurde.
Provenienz: Privatsammlung Monte Carlo.
Bison, Giuseppe Bernardino
Die Piazza San Marco
Los 6066
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.160€ (US$ 12,000)
Die Piazza San Marco.
Öl auf Leinwand, doubliert. 27 x 44 cm.
Der im Friaul geborene Maler und Zeichner Giuseppe Bernardino Bison begibt sich nach anfänglichen Studien in Brescia als 15-jähriger im Jahr 1777 nach Venedig, wo er die Bekanntschaft von Antonio Maria Zanetti macht. Ab 1779 studiert er an der Accademia Malerei und Dekoration bei Constantino Cedini und Perspektive bei Antonio Mauro. Von wesentlicher Bedeutung für Bisons Entwicklung ist die Freundschaft zum Architekten des Teatro La Fenice in Venedig, Giovanni Antonio Selva (1751-1819), der ihm zu vielen Aufträgen als Bühnenbildner verhilft. Neben dem La Fenice ist Bison auch für die Theater von Treviso, für das Teatro Nuovo in Triest (Bühnenbilder zum „Don Giovanni“) und das Teatro Nuovo in Gorizia tätig. Bison arbeitet sein Leben lang in ganz unterschiedlichen künstlerischen Techniken. In seinem umfangreichen Gesamtwerk finden sich Fresken u.a. in der Villa Piva in Breda di Piave, im Palazzo Manzoni in Padua und in verschiedenen Palazzi in Treviso. Er hinterläßt eine große Zahl an Staffeleibildern, aber auch Lithographien und eine bedeutende Zahl an Zeichnungen. Zahlreich sind auch die Palazzi im Veneto, die er ausstattet. 1831 siedelt Bison nach Mailand über. In vielen Ausstellungen an der Accademia di Brera zeigt er zwischen 1833 und 1842 seine meist kleinformatigen Veduten. Bison stirbt am 24. August 1844 in ärmlichen Verhältnissen. Die Zeitenwende zum Ende des 18. Jahrhunderts spiegelt sich auch in Bisons Werk wider: Er ist sowohl einer der letzten bedeutenden Vertreter des venezianischen Rokoko und dessen klassischer Vedutenmalerei als auch Neoklassizist und mit seinen in Tempera gemalten, an Marco Ricci orientierten phantastischen Veduten, Vorreiter des Romantizismus.
Provenienz: Galerie Scheidwimmer, München 1972.
Privatsammlung München.
Privatsammlung Berlin.
Bison, Giuseppe Bernardino
Blick von der Piazzetta auf den Canale Grande und Santa Maria della Salute
Los 6067
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
12.400€ (US$ 13,333)
Blick von der Piazzetta auf den Canale Grande und Santa Maria della Salute.
Öl auf Leinwand, doubliert. 27 x 44 cm.
Provenienz: Galerie Scheidwimmer, München 1972.
Privatsammlung München.
Privatsammlung Berlin.
Bolognesisch
18. Jh. Allegorie des Ruhms
Los 6069
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)
18. Jh. Allegorie des Ruhms (Bekrönte weibliche Gestalt mit wehendem blauen Umhang in den Wolken).
Öl auf Leinwand, doubliert. 85 x 92 cm.
Venezianisch
18. Jh. . Blick über den Canale Grande
Los 6070
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
18.600€ (US$ 20,000)
18. Jh. Blick über den Canale Grande.
Öl auf Leinwand. 52 x 75 cm.
Bella, Gabriele - zugeschrieben
Blick über die Piazza San Marco
Los 6071
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.920€ (US$ 10,667)
zugeschrieben. Blick über die Piazza San Marco.
Öl auf Leinwand, doubliert. 62 x 96 cm.
Die Zuschreibung an Gabriele Bella wurde von Charles Beddington, London, vorgeschlagen (email vom 30. September 2016), wofür wir an dieser Stelle danken.
Provenienz: Berliner Privatbesitz.
Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm - Schule
Zwei mythologische Paare
Los 6072
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
682€ (US$ 733)
Schule. Zwei Paare aus der Mythologie.
2 Gemälde, je Öl auf Leinwand. Je ca. 15,5 x 21,5 cm.
Deutsch
um 1800. Bildnis eines Zeichners vor der Staffelei
Los 6074
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)
um 1800. Bildnis eines Zeichners vor der Staffelei.
Öl auf Holz. 24,7 x 20,8 cm.
Deutsch
um 1800. Nymphe am Meeresgestade
Los 6075
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)
um 1800. Nymphe am Meeresgestade.
Öl auf Holz. 47,5 x 29 cm.
Verso auf der Holztafel mit Klebeetikett mit dem Wappen von Henry William Cole sowie der handschriftl. Annotation in brauner Feder "Dresden Decembre 1792".
Klengel, Johann Christian
Die Tännichtmühle zwischen Kleinobitz und Tharandt
Los 6077
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)
Tännichtmühle zwischen Kleinobitz und Tharandt.
Öl auf Leinwand. 74 x 100 cm. Um 1800.
Bei dem Werk handelt es sich um eine weitere Fassung Klengels von der bei Tharandt romantisch gelegenen Tännichtmühle. Eine in das Jahr 1795 datierte Version bewahrt die Städtische Galerie Dresden (siehe Anke Fröhlich: "Glücklich gewählte Natur..." Der Dresdner Landschaftsmaler Johann Christian Klengel (1751-1824). Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde, Zeichnungen, Radierungen und Lithographien. Hildesheim/Zürich/New York 2005, Nr. M 127 mit Abb. und Farbtafel S. 54), eine dritte, etwas kleinere Fassung befindet sich in Frankfurter Privatbesitz. Klengel hat öfters Repliken von seinen Kompositionen angefertigt. Wir danken Dr. Anke Fröhlich für ihre wertvollen Hinweise zu diesem Werk.
Deutsch
um 1830. Grotte in Süditalien mit einem Wanderer
Los 6078
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.160€ (US$ 12,000)
um 1830. Grotte in Süditalien mit einem Wanderer.
Öl auf Leinwand, doubliert. 33 x 41 cm.
Italienisch
Anfang 19. Jh. Ansicht von Posilipo mit dem rauchenden Vesuv im Hintergrund
Los 6079
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)
Anfang 19. Jh. Ansicht von Posilipo mit dem rauchenden Vesuv im Hintergrund.
Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert. 22,5 x 28,5 cm.
Deutsch
um 1840. Blick über den Golf von Neapel mit dem Vesuv
Los 6080
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)
um 1840. Blick über den Golf von Neapel mit dem Vesuv.
Öl, wohl auf Pappe. 10 x 16 cm (Passepartoutausschnitt).
Fest in ein Passepartout montiert.
Lunde, Anders Christian
Idyllische Vormittagszene vor dem Eingangstor von Civita Castellana im Hintergrund der Monte Soracte.
Los 6081
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.440€ (US$ 8,000)
Idyllische Vormittagszene vor dem Eingangstor von Civita Castellana, im Hintergrund der Monte Soracte.
Öl auf Leinwand. 61 x 84 cm. Unten rechts signiert "ALunde".
Wir danken Matthias Lehmann für die Identifizierung des Ortes.
Wach, Carl Wilhelm
Bildnis einer Velletrinerin
Los 6083
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
31.000€ (US$ 33,333)
Bildnis einer Velletrinerin.
Öl auf Leinwand. 63 x 51 cm. Um 1820.
Bereits zur Zeit der Entstehung waren die Zeitgenossen fasziniert von Carl Wilhelm Wachs Porträt der berückend schönen Velletrinerin. Nicht weniger als sechs Fassungen - unsere eingeschlossen - hat der Künstler geschaffen. Wach, ein Schüler von Carl Kretschmar in Berlin, setzte seine Studien von 1815 bis 1817 bei Jacques Louis David, Antoine Jean Gros und François Gerard in Paris fort, bevor er im Mai 1817 weiter nach Rom reiste. Die Jahre 1817 und 1818 verbrachte er in der Stadt am Tiber, danach erkundete Wach andere Gegenden Italiens. Die Schöne aus Velletri, einer unweit von Rom am Rande der Albaner Bergen gelegenen Stadt, dürfte Wach zwischen Juni 1818 und dem Frühjahr 1819 erstmals porträtiert haben. Denn er zeigte das Bildnis auf einer Ausstellung, die in diesem Jahr in der preußischen Botschaft im Palazzo Caffarelli anläßlich des Besuches von Kaiser Franz I. von Österreich mit Werken fast ausschließlich deutscher Künstler veranstaltet wurde. Diese dort ausgestellte erste Fassung gelangte anschließend in die Sammlung von Eduard Graf Raczynski (1786-1845) auf Schloß Rogalin bei Posen. Weitere Fassungen befinden sich im Museum Georg Schäfer, Schweinfurt (erworben 1959 bei Weinmüller in München), der Sammlung Rudolf August Oetker und der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Im Mai 1997 und im November 2015 wurden jeweils eine weitere Fassung dieser Komposition von Wach im Berliner Auktionshandel angeboten. Bereits Friedrich von Boetticher bemerkte in seiner Schrift "Malerwerke des 19. Jahrhunderts", dass die Komposition "unter des Künstlers Mitwirkung einigemal wiederholt" wurde. Ohne den direkten Vergleich der Originale dürfte es, wie es Prof. Börsch-Supan in seinem Gutachten ausdrückt, kaum möglich sein, jeweils den Anteil von Wach selbst und den seiner Schüler zu bestimmen.
Die junge Frau entspricht mit ihrem dunklen Teint ganz dem Ideal einer klassischen mediterranen Schönheit. In ihrer Gestalt und den ebenmäßigen Gesichtszügen erkennt der Betrachter den Adel der Abstammung aus einer alten Kulturnation. Hinter der Frau öffnet sich die Landschaft zur weiten Ebene der römischen Campagna. Links in der Ferne sind die Albaner Berge zu erkennen, rechts der Monte Artemisio, an dessen Fuß Velletri liegt. Der Blick auf das Tyrrhenische Meer ist durch die Gestalt der Frau verdeckt. Die Faszination dieses Werkes geht aber zweifellos von der Extravaganz der Dargestellten in ihrem leuchtenden Gewand mit den geschlitzten Ärmeln aus. Die prächtige, mit Gold gehöhte Haarnadel erstrahlt vor dem azurblauen Himmel, während die schweren Ohrgehänge das Gesicht der Dargestellten rahmen. Für die Betrachter aus dem Norden dürfte diese junge Velletrinerin eine Idealgestalt gewesen sein, die den Traum von Italien kongenial verkörpert. - Prof. Helmut Börsch-Supan vermutet, dass vorliegendes Gemälde aufgrund der perspektivisch korrekt wiedergegebenen, vergoldeten Haarnadel - spätere Versionen weisen hier Verzeichnungen auf - und des Klenze-artigen Rahmens mit der Version identisch ist, die Eugen Napoleon Neureuther auf seinem Aquarell "Toilettenzimmer der Königin Therese von Bayern in Schloss Tegernsee" (Potsdamer Aquarellsammlung) darstellt. Damit würde es sich um eine der frühesten Fassungen handeln. Ein Gutachten von Prof. Helmut Börsch-Supan vom 1. September 2016 ist im Original vorhanden.
Meyer, Ernst
Baumstudien im Klostergarten von Procida
Los 6084
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)
Baumstudien im Klostergarten von Procida.
Öl auf Papier, auf Leinwand kaschiert. 34 x 26,5 cm. Unten links bezeichnet "E.M." sowie verso auf den Keilrahmen wohl von fremder Hand bezeichnet "Ernst Meyer. Klostergaard i Procida".
Literatur: Ausst. Kat. Vor der Natur - In der Natur. Dänische und österreichische Landschaftsstudien der Mitte des 19. Jahrhunderts aus einer Privatsammlung. Museum Behnhaus/Drägerhaus, Lübeck 1994, Kat.-Nr. 18, Abb. 6.
Tal bei Sorrent.
Öl auf Papier, auf Pappe kaschiert. 32 x 44 cm. Um 1854.
Bei vorliegender Ölskizze handelt es sich um eine Studie zu dem gleichnamigen Gemälde, das sich heute in der Hamburger Kunsthalle befindet (“Tal bei Sorrent”, 1854. Öl auf Leinwand, 96,6 x 128,5 cm. Inv. Nr. 1156).
Provenienz: Aus dem Nachlass Louis Gurlitt.
Privatbesitz Flensburg.
Literatur: Ulrich Schulte-Wülwer: Sehnsucht nach Arkadien: Schleswig-Holsteinische Künstler in Italien, Heide 2009, S. 215, Abb. 119.
Stilke, Hermann Anton - zugeschrieben
Kreuzfahrer auf der Morgenwacht
Los 6090
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)
zugeschrieben. Kreuzfahrer auf der Morgenwacht.
Öl auf Leinwand. 30,5 x 35,5 cm. Um 1834.
Im Jahr 1834 war Hermann Anton Stilke mit einem kleinen Gemälde "Kreuzfahrer auf der Morgenwacht" auf der Berliner Akademischen Kunstausstellung vertreten (Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Nr. 9). Von diesem Werk hat sich ein Holzstich von Friedrich Ludwig Unzelmann erhalten, der bei Athanasius Graf Raczynski "Geschichte der neueren deutschen Kunst", Berlin 1836 auf S. 183 veröffentlicht ist und die Komposition genau dokumentiert. Aufgrund verschiedener kleiner Abweichungen und auch dem Fehlen des Kranichzugs im Himmel handelt es sich bei vorliegendem Werk wohl um eine weitere Fassung Stilkes.
Deutsch
Mitte 19. Jh. Mondbeschienene Ruine am Fluss mit Wanderer
Los 6091
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)
Mitte 19. Jh. Mondbeschienene Ruine am Fluss mit Wanderer.
Öl auf Leinwand, doubliert. 50,5 x 61,5 cm.
Hauschild, Maximilian Albert
Blick auf San Francesco in Assisi
Los 6093
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.332€ (US$ 5,733)
Blick auf San Francesco in Assisi.
Öl auf Leinwand. 25,5 x 32,5 cm. Unten rechts signiert und datiert "Hauschild 1836".
Wir danken Matthias Lehmann, Konz, für die Bestimmung der Topographie.
Raadsig, Johan Peter
Bauernpaar vor ihrem Haus in Cervara
Los 6094
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.178€ (US$ 1,267)
Bauernpaar vor ihrem Haus in Cervara.
Öl auf Leinwand. 39 x 56 cm. Unten links bezeichnet, datiert und monogrammiert: "Cervarra 1842/P.R.".
Deutsch
um 1860. Cervara-Landschaft mit Gehöft
Los 6095
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)
um 1860. Cervara-Landschaft mit Gehöft.
Öl auf Papier, auf Leinwand kaschiert. 38,5 x 47 cm. Unten rechts undeutlich bezeichnet "Rottl [...]"(?).
Literatur: Ausst. Kat. Vor der Natur - In der Natur. Dänische und österreichische Landschaftsstudien der Mitte des 19. Jahrhunderts aus einer Privatsammlung. Museum Behnhaus/Drägerhaus, Lübeck 1994, Kat. Nr. 37, Abb. 30.
Lutteroth, Ascan
Wandernde Frau in Tracht, südlfranzösischer Gebirgslandschaft, ein Dorf im Hintergrund
Los 6098
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)
Wandernde Frau in Tracht, in oberitalienischer Gebirgslandschaft, ein Dorf im Hintergrund.
Öl auf Leinwand. 66 x 101,5 cm. Unten links signiert "A. Lutterroth".
Buchan, Eduard von
Symbolische Landschaft im Abendlicht mit Baum und Wanderer
Los 6099
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
68.200€ (US$ 73,333)
Symbolische Landschaft im Abendlicht mit Baum und Wanderer.
Öl auf Leinwand, doubliert. 80 x 56 cm. Unten links signiert "EvBuchan./fbr 1832".
Die Malerei fasziniert durch eine seltene Vollkommenheit und überrascht dadurch, dass der Künstler fast unbekannt ist. Als Schüler von Johann Christian Dahl war er mit der Kunst des im gleichen Haus wohnenden Caspar David Friedrich vertraut, dessen inspirierende Wirkung hier zu spüren ist. Der in Naumburg geborene, aus Böhmen stammende Eduard von Buchan war in den zwanziger Jahren erfolgreich als Geschäftsmann in Mexiko, Argentinien, Peru und Chile tätig. 1824 gründete er in Veracruz (Mexiko) eine Handelsgesellschaft, verlor aber sein Vermögen zum großen Teil durch die Unredlichkeit eines Geschäftsteilhabers. Später war er in Dresden als Kunsthändler tätig. Auf den Dresdener Akademie-Ausstellungen trat er nur einmal, 1831, mit zwei nicht mehr nachweisbaren Gemälden in Erscheinung: "König Beles Grabhügel auf Balestrand in Norwegen, nach der Natur in Oel gemalt von C. (sic) Buchan, Schüler des Professor Dahl" und "ein schlafender Hund, Oelgemälde". Erhalten ist eine aus dem gleichen Besitz wie das vorliegende Bild stammende norwegische Landschaft "Wanderer in der Schlucht von Krokkleiva bei Christiania" mit dem Datum "May 1833" und übereinstimmenden Maßen. Im Unterschied zu dieser, die Örtlichkeit genau wiedergebenden Landschaft handelt es sich hier offensichtlich weitgehend um ein Produkt der Phantasie, in der der Maler verschiedene Eindrücke vereinigt. An Patagonien erinnert das dramatisch gezackte Schneegebirge in der Ferne. In ihrer Symbolwirkung zusammengehörige Hauptmotive sind der Abendhimmel und der uralte unten ausgehöhlte Riesenbaum, der wohl ein Phantasiegebilde ist. Der Wörlitzer Gartenhistoriker Ludwig Trauzettel urteilt: "Ein Baum von diesem Habitus gehört nach meinem Verständnis nicht nach Südamerika. Er ist eigentlich auch zu fein belaubt für Argentinien, bei den dortigen Windlagen würde solch dünnes Laub sehr schnell abreißen. Die typischen Bäume wie Nothofagus, Rauli oder Araukarien schützen sich selbst, es müßte dann ein doch seltener Baum in einer geschützten Lage sein, der auf dem Blatt dargestellt ist." Die Melodik seiner hochgewachsenen schlanken Äste, die wie ein flaches Ornament wirken, nimmt das Auge nicht weniger gefangen wie der Klang von Zartviolett, Hellgelb, Orange und schließlich lichtem Blau ganz oben in den aufwärts ziehenden Farbbahnen des Firmaments.
Neben dem Baum steht als Maßstab ein Wanderer mit Stock und gelbem Zylinder. Phantastisch wirkt ein bläulich schimmernder Fels, farblich ganz anders als das Gestein im Vordergrund. Die Lichtbahnen des Himmels erhalten hier eine Antwort. Hinter einem Teich oder ruhig dahinfließenden Gewässer, das vermutlich hinter dem sanften Hügel vorn weiter verläuft, öffnet sich eine weite liebliche Landschaft in reicher farblicher Abstufung der Bodenerhebungen. Idyllisch wirkt vor diesem Fernblick eine kleine Kirche mit spitzem Türmchen über dem Giebel und wenigen Häusern hinter Bäumen. Es könnte sich um eine Siedlung von Deutschen handeln, die hier ein Stück Heimat nach Südamerika verpflanzt haben.
Der Maler war zwar ein Schüler Dahls, hat auch, wie Marie Lodrup Bang in ihrem Werk über den Norweger nachweist (Johan Christian Dahl 1788 - 1857. Life and works, Oslo 1987) als Kunsthändler Beziehung zu seinem Lehrer gehabt, aber seine minutiös die kleinsten Einzelheiten beachtende Malkultur ist weit entfernt von dem raschen temperamentvollen Vortrag Dahls. Aus der unermüdlichen Geduld, mit der Buchan zum Beispiel jedes Blatt des Baumes wiederzugeben sucht, spricht eine tiefe Ehrfurcht vor der Natur. In dieser Gewissenhaftigkeit trifft er sich mit Julius von Leypold, einem anderen Schüler Dahls und eben mit Caspar David Friedrich. Von ihm hat Buchan, wie es scheint, den Glauben übernommen, dass die Natur dem Menschen eine Botschaft übermittelt. Hier lehrt uns der uralte Baum, dass das zum Sterben Verurteilte eine erneuernde Lebenskraft aus sich hervorbringen kann. So ist auch das leuchtende Hellgrün der Wiese im Vordergrund zu verstehen, eine Lieblingsfarbe Dahls, die es seit etwa 1820 auch bei Friedrich gibt. Der Geschäftsmann war gleichzeitig ein empfindsamer Poet.
Das Gemälde besitzt noch seinen ursprünglichen "Dresdner" Keilrahmen, wie ihn auch Friedrich und Carus benutzten. Auch der zu dem Bild passende Schmuckrahmen scheint original zu sein.
Prof. Helmut Börsch-Supan
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