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Marx, Adolf Bernhard
2 Briefe 1854, 1855
Los 2213

Zuschlag
280€ (US$ 298)

Details

"musikalische Koulissenreisserei"
Marx, Adolf Bernhard, Berliner Musikwissenschaftler und Komponist, Universitätsmusikdirektor, Gründer der "Allgem. Musikal. Zeitung" und Mitbegründer des Sternschen Konservatoriums (1795-1866). 2 eigh. Briefe m. U. "A. B. Marx". Zus. 5 S. Gr. 8vo. Berlin 3.VII.1854 und 23.III.1855.
Der erste Brief an den Vater eines seiner Kompositions-Schüler. "... Im Begriff, Ihrem Sohn Ferien zu geben und zu verreisen, halte ich für Schuldigkeit, Ihnen mit wenig Worten zu sagen, daß Ihr H. Sohn meine Hoffnungen mehr und mehr zu erfüllen beginnt. Er ist pünktlich und arbeitsam geworden, er geht aus der Formlosigkeit und Unbestimmtheit, die seinen Arbeiten früher eigen war, zu festem Gestalten vorwärts, er macht sich von jenem Wüthen und Grollen (der musikalischen Koulissenreisserei) los, das oft für Genialität gilt, im Grund' aber nur das Kollern eines leeren Gemüths oder Geistes ist, wie bekanntlich leere Fässer am stärksten poltern. All' das war ja nicht seine Schuld! Wie weit wär' er, wenn früher Ernst gemacht worden! Es muß erst umgelernt und ausgerottet werden und dann gebaut ...". - Der zweite Brief an einen Kapellmeister, wohl in Weimar. "... Eben ... kommt Sache in Verzweiflung zu mir, weil er Ordre habe, am 1. April seine Studien abzubrechen. Auf seinen Wunsch hatte ich ungefähr am 10. dieses an Sie geschrieben ... um Ihre Verwendung bei Ihrer Kaiserlichen Hoheit, der Frau Großherzogin, für Sache zu erbitten, damit er seine Studien bis zum Anfang des August ausdehnen und wenigstens einigermaßen vollenden könne. Denn sein Talent und sein jetzt seit längerer Zeit musterhaftes Verhalten verdient die Gunst, nicht mitten in der Entwicklung gehemmt zu werden ...". Er, Marx, habe soeben erfahren, daß sein damaliger Brief verlorengegangen sei, und er "versichre ausdrücklich, daß den S. dabei nicht die mindeste Schuld trifft. Ich bitte, mich den Durchlauchten angelegentlichst zu empfehlen ...". -

Massenet, Jules
Brief 1888
Los 2214

Zuschlag
120€ (US$ 128)

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Massenet, Jules, franz. Komponist (1842-1912). Eigh. Brief m. U. "J. Massenet". 2 S. (Doppelblatt). 8vo. Etretat ("pour quelques heures")19.IX.1888.
Ohne Anrede. "J'étais en Suisse depuis 2 mois; vous ne m'avez pas vu aux concours; je travaillais - je n'ai pas reçu une lettre - et la vôtre - je l'ouvre ici , à l'instant. - Certes oui je suis tout dévoué à votre protégé ...". Er werde an einen Direktor schreiben und sich morgen aufmachen, um nach Paris zurückzukehren. - 1 Ecke mit Radierspur. - Beigegeben die offizielle Einladung des Kaiserlichen Konservatoriums in Paris an Joseph Wieniawski zur Teilnahme an einem Wettbewerb; unterzeichnet vom Direktor Daniel François Esprit Auber (1865).

Lot 2215, Auction  107, Mendelssohn Bartholdy, Felix, Brief 1839

Mendelssohn Bartholdy, Felix
Brief 1839
Los 2215

Zuschlag
3.400€ (US$ 3,617)

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Mendelssohn Bartholdy, Felix, Komponist (1809-1847). Eigh. Brief m. U. "F. Mendelssohn Bartholdy" und Adresse. 1 S. Quer-gr. 8vo. (Leipzig) 19.XI.1839.
An den Violinisten Inten, Schüler des Leipziger Gewandhaus-Konzertmeisters Ferdinand David, den er mit Notenschreiben beschäftigt und bittet, ihm "über die beiliegende Cantaten zwei quittierte Rechnungen gerade nach der Art der beiliegenden Rechnung auszustellen und sie dem Ueberbringer mitzugeben. Ich schicke Ihnen morgen früh dann den Betrag. Schreiben Sie bei den folgenden Cantaten, die Sie jetzt in der Arbeit haben die Noten etwas größer und dicker auch etwas weitläufiger, und den Kopf recht deutlich ...". - 2 Siegel-Ausrisse alt unterlegt.

Lot 2216, Auction  107, Pons, Lily, Porträt-Photographie mit Widmung

Pons, Lily
Porträt-Photographie mit Widmung
Los 2216

Zuschlag
100€ (US$ 106)

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Pons, Lily, franz.-amerik. Opernsängerin, Sopranistin, fast 30 Jahre lang Star der Metropolitan Opera (1898-1976). Presse-Photographie mit eigh. Widmung auf der Bildseite. 25,5 x 20,5 cm. O. O. 1936.
"A Alice Lehmann mon cordial souvenir. Lily Pons 1936". Das große Photo aus dem Jahr 1935 zeigt die Sängerin in ganzer Figur, an einem Blumentischchen stehend.

Puccini, Giacomo
Brief 1922
Los 2217

Zuschlag
800€ (US$ 851)

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Puccini, Giacomo, ital. Komponist (1858-1924). Eigh. Patent-Faltbrief m. U. "G Puccini" und Adresse. 1 S. Schmal-4to. Mailand 21.XII.1922.
An seinen Freund Angiolino Magrini in Viareggio, mit verschiedenen Nachrichten und mit guten Wünschen für Weihnachten und den Jahreswechsel.

Lot 2218, Auction  107, Satie, Erik, Billet 1920

Satie, Erik
Billet 1920
Los 2218

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,702)

Details

Satie, Erik, franz. Komponist, Pionier der Neuen Musik (1866-1920). Eigh. Billet m. U. "Erik Satie". 1 S. Auf einem Teil eines an ihn gerichteten Briefumschlags. 7,5 x 12,5 cm. O. O. 27.XII.1920.
An einen Freund. "... Ci-joint le 'truc'. Ne partez pas sans me voir, vous me ferez plaisir ...". - In einem anderen Brief schreibt Satie: "Je viens de terminer le 'truc' pour la Dame américaine ... C'est de la musique d'Ameublement". - Selten.

Lot 2219, Auction  107, Strauss, Richard, Brief 1883 an Hans von Bülow

Strauss, Richard
Brief 1883 an Hans von Bülow
Los 2219

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,702)

Details

Strauss, Richard, Komponist und Dirigent (1864-1949). Eigh. Brief m. U. "Euer Hochwohlgeboren ewig dankbarer Richard Strauss". 21/2 S. Mit blauem Monogramm "RS" im Briefkopf. 8vo. München 3.XII.1883.
Rührend bescheidener Brief des 19jährigen an den Dirigenten Hans von Bülow. "... Zu meiner größten Freude erhielt ich vorgestern von Herrn Spitzweg die Nachricht, daß Euer Hochwohlgeboren gewillt seien, meine Bläserserenade op. 7 in einem Ihrer Concerte zur Aufführung zu bringen. Ich bin äußerst glücklich über die große Ehre, die meiner kleinen Anfängerarbeit damit widerfährt, - Ihnen, hochverehrter Meister, dafür meinen herzlichsten und innigsten Dank. - So sehr ich es bis jetzt angestrebt habe, so hatte ich trotzdem noch nie das Glück, Euer Hochwohlgeboren bei Ihrer Anwesenheit in München persönlich vorgestellt zu werden, umso mehr überraschte mich die freudige Nachricht der Aufführung meiner Serenade ... und hoffe ich nur, daß meine ferneren Arbeiten die Ehre auch rechtfertigen möchten, die Sie ... dem neunzehnjährigen Componisten der Bläserserenade erwiesen ...". Bestellt auch "die herzlichsten Grüße" seines Vaters, der bekanntlich Hornist im Hoforchester und seit 1871 Akademieprofessor war. - So früh sehr selten.

Hofmannsthal, Hugo von
Manuskript, zus. mit Strauss, zum "Rosenkavalier"
Los 2220

Zuschlag
8.500€ (US$ 9,043)

Details

- Hofmannsthal, Hugo von, Dichter und Übersetzer (1874-1929). Eigh. Manuskript. 1 S. Quer-folio. (Rodaun Juni 1909). - Auf der Rückseite ein eigh. Manuskript von Richard Strauss (11/3 Spalten).
Hofmannsthals früher Entwurf des Liebes-Duetts von Sophie und Octavian aus dem zweiten Akt des "Rosenkavaliers", nach der Überreichung der Silbernen Rose: die beiden Liebenden singen hier je zwölf sich gegenüberstehende Zeilen, die einander zugeordnet sind: "Sophie. Dahin muss ich zurück / Dahin und müsst ich völlig sterben auf dem Weg ...". - "Octavian. Ich war ein Bub / Wars gestern oder wars vor einer Ewigkeit ...". Es handelt sich, wie die Überschrift anzeigt, um die von Hofmannstahl in seinem Brief vom 26. Juni gelieferte, von Richard Strauss angeforderte "Ergänzung zu Seite 6" des Librettos, die dann in die endgültige Fassung der Oper gekürzt und auch sonst verändert aufgenommen worden ist.
In seiner Abhandlung "Die Entstehung des Rosenkavalier", zuerst 1951 in der Zeitschrift "Trivium" IX, Heft 2 erschienen, schreibt Willi Schuh: "Nach der Überreichung der silbernen Rose und den von beiden Partnern - Sophie und Octavian - vor sich hingesungenen Worten 'Wo war ich schon einmal und war so selig' sollte ein Duettchen eingeschoben werden. Hofmannsthal sandte die Textergänzung auf einem eigenen Blatt nach. Sophie und Octavian sind mit je zwölf säuberlich numerierten, mit einander korrespondierenden, das heißt zum gleichzeitigen Singen bestimmten Verszeilen bedacht, - die genau symmetrische Anlage soll es dem Musiker bequem machen. Aber Strauss konnte mit einem so schematisch aufgebauten Duett-Text in dieser dramatischen Situation nichts anfangen, was er brauchte, war ein kurzes seliges Aufblühen, kein liedhaft schlichter Parallelismus. Und so hat er - rasch entschlossen - von den zwölf Octavian zugedachten Versen nur ein paar - genau: sieben -, von den für Sophie bestimmten nur sechs (und teilweise verkürzt) für sein gedrängtes Duettchen verwendet. Die ursprünglichen zwölf Verse des Octavian sind in die Buchausgabe des Rosenkavaliers eingegangen, während die zwölf Parallelverse der Sophie, denen ja eine rein musikalische Funktion zugedacht war, hier logischerweise ganz wegfielen."
Auf der Rückseite des Blattes hat Strauss - ebenfalls aus dem 2. Akt des "Rosenkavaliers" - das Streitgespräch zwischen dem "Baron" (Ochs von Lerchenau) einerseits sowie "Sophie" und "Oct[avian]" andererseits skizziert (33 Zeilen). Der Text beginnt nach dem "Ecco" von Valzacchi und Annina: "Baron: Eh bien Mamsell, was hat sie uns zu sagen?" und endet kurz vor dem Duell zwischen Lerchenau und Octavian: "S[ophie]: Um keinen Preis geh ich an Seiner Hand hinein!" Hinter der ersten Zeile hat Strauss zur Komposition dieser Szene angemerkt: "3/4". - Der vorliegende Text entspricht dem Vorschlag, den Strauss Hofmannsthal in seinem Brief vom 9. Juli 1909 für die Umgestaltung des zweiten Aktes gemacht hat: "... auf das Geschrei der Italiener kommt der Baron selbst herbei, die Italiener erzählen ihm alles. Der Baron, anfangs mehr belustigt als wütend, zu Octavian: na, mein Bürschchen, du hast ja rasch von mir gelernt. Der Disput zwischen Octavian und dem Baron wird immer heftiger; Duell, worin Baron von Octavian am Arm verwundet wird ...". - Kostbares Zeugnis der Zusammenarbeit zwischen Strauss und Hofmannsthal bei einer der erfolgreichsten Opern des 20. Jahrhunderts.

Theaterdirektoren und Schauspieler
14 Autographen
Los 2221

Zuschlag
100€ (US$ 106)

Details

Theaterdirektoren und Schauspieler. 14 Autographen. 1871-1896.
Meist eigenhändige Briefe und Karten an den Schriftsteller und Publizisten Dr. Wilhelm Lauser, seine Frau Lili oder seine Tochter Lolita. Vorhanden: Oscar Blumenthal (mit Briefkopf "Lessing-Theater"), Franz von Dingelstedt (Brief und Visitenkarte), Anna Haverland (Brief und Visitenkarte), Fritz Krastel (Gedicht), Josef Lewinsky (2 Briefe), Adam Müller-Guttenbrunn (Vis.-Karte), Adolf Ritter von Sonnenthal (Brief und Briefkarte), Franz Tewele und Julius von Werther (2 Briefe).

Wigman, Mary
2 Briefe
Los 2222

Zuschlag
220€ (US$ 234)

Details

Wigman, Mary, Tänzerin, Choreographin und Tanzpädagogin (1886-1973). 2 eigh. Briefe m. U. "Mary". Zus. 31/2 S. Gr. 4to. Mit 2 eigh. Umschlägen. Berlin 24.XI.1961 und (1967).
An eine Freundin in Hannover. "... Da türmen sich die Riesenstapel meiner diesjährigen Geburtstags post vor mir auf, hübsch sortiert nach: Übersee - europäisches Ausland - Bundesrepublik - West Berlin und Russische Zone, die Menge ist unfassbar ...". Klagt über eine Venenentzündung im rechten Bein: "Ergebnis der rasend anstrengenden Proben vor der Orpheus-Premiere ... Man hat mir hier in Berlin ein wunderbar schönes Geburtstagsfest bereitet. Es hat mich sehr glücklich gemacht. Die innere Beschwingtheit gab und gibt mir viel Kraft ...". - Im Brief von 1967 zeigt sie sich erschüttert von der Nachricht, daß die Tänzerin Dore Hoyer (1911-1967) sich mit Gift das Leben genommen hatte, als sie wegen einer Knieverletzung nicht mehr tanzen konnte. "... Die ganzen letzten Wochen hat mein Dasein so ganz und gar im Zeichen von Dore Hoyers Tod gestanden. Ich konnte mich nicht entziehen ... Man kann einen Punkt hinter die äusseren Ereignisse setzen, über das was sie im Menschen auslösen, kann man nicht ohne Weiteres bestimmen ... Die Fragen nach dem 'Warum' dieses Todes erübrigen sich. Die grosse Trauer gilt ... dem lebendigen Tanz, den sie als letzte grosse moderne Tänzerin repräsentierte, und der unwiederbringlich ist. Es ist seltsam für mich, der Überlebende zu sein - Seltsam auch, immer wieder zu erleben, dass es Augenblicke gibt, in denen die Zeit für einen selber still steht ...". - Beiliegend 2 Privatfotos von Mary Wigman mit Freundinnen, eines davon mit rückseit. Bleistift-Widmung.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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