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Lose pro Seite


Zweig, Stefan
Postkarte 1921 + Beigabe
Los 2092

Zuschlag
330€ (US$ 355)

Details

"die Jedermannsbörse"
Zweig, Stefan, österr. Schriftsteller (1881-1942). Eigh. Ansichts-Postkarte m. U. "Stefan Zweig". 2/3 S. (Salzburg 23.IX.1921).
An den Schriftsteller Oskar Maurus Fontana in Wien. Unter einem Panoramafoto von Salzburg schreibt Zweig: "... ich habe Ihren Geburtstagsgruss [Franz Karl] Ginzkey gleich übermittelt, der sich sehr freute und danke Ihnen selbst für Ihre guten Worte. Es ist jetzt wieder still hier in Salzburg geworden, die Jedermannsbörse hält Rast bis zum nächsten Jahr und ich kann wieder an Arbeit denken. Hoffentlich hat Ihnen der Sommer ein neues Werk gebracht! ...". - Beiliegend eine eigh. Ansichts-Postkarte (Ansicht aus dem Hofgarten in Düsseldorf, 8.XII.1911) von Friederike Zweig, gleichfalls an Fontana gerichtet, auf der sie fragt, wann er denn von seiner "Weltenbummelfahrt" endlich zurück in Wien sei.

Zweig, Stefan
Brief 1934 an Emil Lucka
Los 2093

Zuschlag
1.500€ (US$ 1,613)

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"Germanien ist uns verloren"
- Brief m. U. "Stefan Zweig". 11/2 S. Gr. 4to. Nizza 31.XII.1934.
Aus der Emigrantensituation an den ihm befreundeten Wiener Schriftsteller Emil Lucka (1877-1941), über dessen jüngstes Buch "Die Verwandlung des Menschen" (Zürich 1934). "... Auf den ersten Blick scheint es nicht organisch, einzelne der Studien sind mehr feuilletonistisch und lose thematisch an den innern Gedankenkreis gefügt. Aber der Hauptteil gehört gewiss zum Allerbesten, was Du geschaffen hast. 'Die Alternden und die Reifenden' oder die Gegenüberstellung der Polarität und Parallelität in der Liebe sind mehr als Betrachtungen sondern wirklich Funde und endgültige Formulierungen. Ich habe mich sogar gefragt, ob sie, jede erweitert und an Beispielen belegt, nicht noch das Anrecht hätten, zu einem Buch gestaltet zu werden. Aber das ist ja das Wunderbare an Dir, dass Du grosse Gedanken zu entwickeln vermagst, ohne sie gleich zu einer Theorie oder zu seinem System zu erheben ... Von uns allen bist Du weitaus der Klarste, der Ruhigste und darum auch der Weiseste. Du hast den hohen Blick erlernt, das Schwerste und Schönste des Lebens, den Blick von oben, wo das Kleinliche verschwindet und nur die grossen, reinen, die ewigen Linien in schöne Erscheinung treten.
All das ... würde ich lieber öffentlich gesagt haben, aber ich habe sonderbarer Weise kein einziges Blatt in deutscher Sprache mehr zur Verfügung. Germanien ist uns verloren, in den typischen Emigrantenblättern will ich nicht schreiben, mit den oesterreichischen habe ich den Kontakt verloren. Im Allgemeinen tut es mir nicht leid, denn es ist besser, sich dieser Sphäre zu entziehen ...". Eigenhändig vermerkt er am Schluß: "Nächste Woche geht es nach Newyork." - Darunter auch Grüße von Friderike Zweig.

Bloch, Ernst
Brief Juli 1972
Los 2094

Zuschlag
250€ (US$ 269)

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Bloch, Ernst, Philosoph, Professor in Leipzig und Tübingen (1885-1977). Handschriftlicher (wohl diktierter) Brief m. U. "Ernst Bloch". (Kugelschreiber und Filzstift). 1 S. Gr. 8vo. Tübingen 14.VII.1972.
An den Politikwissenschaftler Joachim Perels. "... Frankfurt war trotz allem nicht uninteressant, auch wenn es weder gelang Benjamin weder [sic] zu einem Marxisten zu machen noch auch ihn zu keinem zu machen. - Leider habe ich zu dem Vortrag 'Frauenemanzipation' weder Manuskript noch Notizen gehabt. Den Veranstalter in Wuppertal habe ich schon vor Monaten gebeten mir die Abschrift des Bandes zu schicken, aber bis jetzt keine Antwort erhalten ...". - Gelocht.

Boeckh, Philipp August
Mitschrift seiner Vorlesung
Los 2095

Zuschlag
700€ (US$ 753)

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Gustav Parthey als Berliner Student
Boeckh, Philipp August, bedeutender klass. Philologe, Professor in Heidelberg und Berlin (1785-1867). Mitschrift seiner Vorlesung über römische Literatur. Ca. 78 Bl., davon ca 153 S. eng beschrieben. 4to. Pappbd d. Z. (etwas berieben). (Berlin 1818-1819).
"Geschichte der römischen Litteratur. - Prof. Boeckh. Mich. 1818 - O. 1819. Nachgeschrieben von G. Parthey". Säuberlich ausgearbeitete Vorlesungsmitschrift von der Hand des Studenten Gustav Parthey, Enkel Friedrich Nicolais und später Inhaber der Nicolaischen Buchhandlung, Philologe und Kunsthistoriker (1798-1872). In zwei Abteilungen, die zweite wieder in 12 Kapitel gegliedert, informiert Boeckh umfassend über alle Gattungen der römischen Literatur. Parthey hat am Schluß eine Vielzahl von Anmerkungen und kommentierten Literaturangaben angefügt. - Kaum ein Professor war der Berliner Universität so treu wie Boeckh: Schon zur Gründungs-Professorenschaft berufen, lehrte er ununterbrochen 120 Semester lang, war fünf mal Rektor und sechs mal Dekan. Als einer der angesehensten Gelehrten seiner Zeit war er ab 1814 auch Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. - Innendeckel des Bandes mit dem großen gestochenen, antikisierenden Exlibris Gustav Partheys.

Böhme, Johann Gottlob
Manuskript 1760 zur Reichsgeschichte
Los 2096

Zuschlag
900€ (US$ 968)

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Böhme, Johann Gottlob, sächs. Jurist, Schüler Johann Jakob Mascovs, Rechtshistoriker und Dichter, kursächsischer Hofhistoriograph, seit 1751 Professor in Leipzig, verkehrte dort mit dem jungen Goethe, der zu seinen Schülern gehörte (1717-1780). Manuskript seiner Vorlesung über die Geschichte des Deutschen Reiches. Kalligraphie von Schreiberhand. Zweifarbiger Titel, S. 7-726, 15 Bl. Register. Mit großem Monogramm in Federzeichnung auf dem Titel, 10 (9 gefalt.) genealogischen Tabellen und mehreren teils figürlichen Schmuck-Vignetten mit Rocaille-Ornamentik in Federzeichnung. 19 x 17 cm. Pappband d. Z. (stärker berieben und bestoßen) mit Rückenschild „über Mascovs Reichs-Historie“. Leipzig 1760.
„Geschichte des Teutschen Reichs, vom Herrn Professor Böhme, nach Hl. Hofr. Mascovs Einleitung vorgetragen.“ Bis auf 3 Anfangsblätter, die vielleicht die erwähnte Einleitung enthielten, vollständiges kalligraphisches Manuskript, mit großer Sorgfalt in beinahe druckmäßiger Präzision niedergeschrieben und mit Vignetten eines professionellen Künstlers geschmückt. Der 16jährige Goethe, 1765 von seinem Vater zum Studium der Rechte nach Leipzig geschickt, wollte eigentlich lieber Gellert hören, suchte aber pflichtgemäß zunächst den Professor Böhme auf, wie er in „Dichtung und Wahrheit“ schildert: „Nun eilte ich mit meinem Empfehlungsschreiben zu Hofrat Böhme, der, ein Zögling von Mascow, nunmehr sein Nachfolger, Geschichte und Staatsrecht lehrte. Ein kleiner, untersetzter lebhafter Mann empfing mich freundlich genug und stellte mich seiner Gattin vor. Beide sowie die übrigen Personen, denen ich aufwartete, gaben mir die beste Hoffnung wegen meines künftigen Aufenthalts.“ Goethe beschreibt dann ausführlich sein Verhältnis zu Böhme und zu dessen Frau, die er regelmäßig aufsuchte, um mit ihr über Literatur und Philosophie zu diskutieren. Das Mitschreiben von Böhmes Vorlesungen gab er nach einiger Zeit auf, weil er den Eindruck hatte, daß sie ihm nichts Neues böten. Wer hingegen der Verfasser des vorliegenden, mit allen Literaturangaben penibel ausgearbeiteten Manuskripts war, das die gesamte Geschichte Mitteleuropas von Tacitus bis zum Jahre 1738 in knapper Form, aber enorm inhaltsreich in zahllosen Paragraphen umfaßt, bleibt ungewiß. Zwei unterschiedliche Wappen-Exlibris, ein zeitgenössisches auf dem Innendeckel und ein späteres auf dem fl. Vorsatzblatt, lassen darauf schließen, daß hier ein adliger Student seine Mitschriften ausarbeitete und aufwendig kopieren ließ. Die „Allgemeine Deutsche Biographie“ besagt über Böhme, seine Gelehrsamkeit „war durchaus solid und verrieth die vortreffliche Schule, die er durchgemacht hatte ... Ein umfassendes selbständiges Werk auf dem Gebiete der politischen Geschichte besitzen wir von ihm nicht. Dagegen sollen, nach seinen eigenen Äußerungen, des Jenenser Professors C. G. Heinrich ‚Geschichte des deutschen Reichs’ (8 Bde.) und dessen sächsische Geschichte (2 Bde.) ein Plagiat aus seinen Vorlesungen sein“. Das vorliegende Manuskript ist also nicht nur eine ungemein reichhaltige, sondern auch authentische, bisher ungedruckt gebliebene und zudem dekorativ gestaltete Arbeit des Leipziger Historikers, der die ersten akademischen Eindrücke des jungen Goethe wesentlich mitgeprägt hat.

Brentano, Franz
Brief 1878 + Beigaben
Los 2097

Zuschlag
100€ (US$ 108)

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Brentano, Franz, einflußreicher Philosoph und Psychologe, Begründer der "Aktpsychologie", Professor in Würzburg und Wien (1838-1917). Eigh. Brief m. U. "Franz Brentano". 1 S. Gr. 8vo. Wien 25.III.1878.
An Lili Lauser (Gemahlin des Publizisten Dr. Wilhelm Lauser) in Wien, deren Einladung zu folgen er verhindert sei. "... Um mich ein wenig schadlos zu halten, werde ich mir aber bald erlauben, Sie aufzusuchen, und hoffe dann auch das Lili-Töchterchen zu sehen, das, wie seine Mutter sagt, zwar kein Liliputerchen, aber doch gewiß sehr fein und zierlich ist ...". - Beigegeben ein eigh. Brief des Philosophen Ludwig Büchner (aus Budapest: "Man trägt mich hier förmlich auf den Händen").

Carl Theodor, Herzog in Bayern
Brief 1881
Los 2098

Zuschlag
180€ (US$ 194)

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Carl Theodor, Herzog in Bayern, Bruder der Kaiserin Sissy, Schwiegervater König Alberts I. von Belgien und des Prinzen Rupprecht von Bayern, Mediziner, betrieb eine berühmte Augenklinik in München (1839-1909). Eigh. Brief m. U. "Carl". 3 S. Mit blau geprägtem Monogramm (CT mit Krone und Arztsymbol). Gr. 8vo. Schloß Possenhofen am Tegernsee 17.X.1881.
An einen Arzt-Kollegen, den er bittet, nach Tegernsee zu kommen, um mit ihm einen Plan für eine gesichtsplastische Operation an einer Patientin Carl Theodors durchzusprechen. "... Vor einem Jahre erkrankte in hiesiger Gegend ein junges Mädchen an Melancholie u. schnitt sich oder vielmehr riß sich mit einer Zange die Nasenspitze weg, das Septum ist erhalten, ebenso ein Teil beider Nasenflügel. Die Patientin hat nun das Verlangen an mich gestellt, diesen Defekt zu ersetzen u. möchte ich sehr gerne den Operationsplan mit Ihnen besprechen ...".

Eiffel, Gustave
Beschriftete Visitenkarte
Los 2099

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Eiffel, Gustave, franz. Ingenieur, Erbauer des nach ihm benannten Eiffelturms, beteiligt auch am Panama-Kanal und an der New Yorker Freiheitsstatue (1832-1923). Gedruckte Visitenkarte mit eigh. Beschriftung. 11/2 S. 6 x 10 cm. Paris (1889?).
"Gustave Eiffel, Ingenieur & Constructeur [dann weiter handschriftlich:] a l'honneur de présenter les salutations très amicales à Monsieur Gaston Tissandier en le remerciant des soins qu'il a apportés à l'impression des brochures 'Scientia'." - Die Schriftenreihe "Dîner de la conférence 'Scientia'" wurde von Gaston Tissandier (1843-1899) herausgegeben. 1889 erschien die Broschüre "13e dîner de la Conférence 'Scientia' offert à M. G. Eiffel le samedi 13 avril 1889".

Lot 2100, Auction  107, Rost, Constantin, Brief-Nachlaß 1829-1876

Rost, Constantin
Brief-Nachlaß 1829-1876
Los 2100

Zuschlag
2.400€ (US$ 2,581)

Details

Gartenkunst. - Rost, Constantin, Kunstgärtner aus Eisenberg (Thüringen, Herzogtum Sachsen-Altenburg) (1810-1876). Sammlung von ca. 110 Briefen an seine Familie. Zus. ca. 230 S., sehr eng beschrieben. Meist gr. 4to oder 4to. 1829-1876.
Große Sammlung von umfangreichen Briefen eines Gärtnerei-Gesellen, der seinen Eltern, Geschwistern und anderen Verwandten mehr als 40 Jahre lang von seinem Leben und seiner Tätigkeit in diversen, teils berühmten herrschaftlichen Parks und Gärten Europas berichtet. Nachdem er seine Lehre 1828 bei Hofgärtner Döll im heimatlichen Eisenberg begonnen hat, begibt sich Rost nach Leipzig, wo er 1829-1830 beim Gärtner Breiter seine Lehre abschließt und zugleich mit der großen Politik Bekanntschaft macht: Im Juli des Revolutionsjahres 1830 brechen in Leipzig schwere Studentenunruhen aus, als der Präsident v. Ende einen Umzug von uniformierten Studenten zum "Konfessionsfest" verbot, der vorher vom Rektor, dem bei den Studenten beliebten Philosophen Wilhelm Traugott Krug, ausdrücklich genehmigt worden war. Rost schildert die Gewalttätigkeiten, die sich daraufhin in Leipzig und Dresden zutrugen. 1831 tritt er eine Stelle in Elisensruhe bei Dresden an, wo er bald schon interessantere Angebote erhält, z. B. von einem Grafen Schlabrendorff auf Zischwig bei Breslau. Rost berichtet vom Einzug der Cholera, die, aus Rußland kommend, auch in Deutschland zahlreiche Opfer fand, darunter so prominente Personen wie Hegel und Gneisenau. 1832 verbessert sich Rost durch Eintritt in großherzoglich weimarische Dienste, wo der Belvedere-Park in Weimar sein Tätigkeitsfeld wird. In 10 meist umfangreichen Briefen schildert er seine Eindrücke und Erlebnisse: "... Der Garteninspector läßt mir unaufhörlich Lobeserhebungen zukommen. Er bemüht sich sehr, mich bald möglichst in Condition nehmen zu können [30.VI.1832] ... Am Dienstage bezog der Hof von Weim. das hiesige Schloß, um einige Wochen erst hier zu seyn, dann ins Bad zu reisen. Ich habe die unangenehme Arbeit, wöchentlich 7 Blumenvasen auf die Tafel zu liefern und sie auch täglich auszubessern ..." [8.VI.1832]. Am 30. Juni berichtet er von einem großen Gartenfest in Weimar, und zweimal wird sein "Freund Sckell" erwähnt. 1834-1835 hält sich Rost in Hamburg auf. In 4 sehr umfangreichen Briefen, von denen 2 mit lithographischen Stadtansichten geschmückt sind, beschreibt er seine Eindrücke von der Hansestadt. Vom August 1835 bis November 1836 berichtet der Gärtner aus Sanssouci bei Potsdam; Ausflüge nach Berlin (wo er auch das Opernhaus besucht) dürfen dort nicht fehlen. Von 1837 nimmt Rost eine Stelle im schlesischen Peterswaldau an, einer Besitzung des Grafen Stolberg, wo er bis 1842 bleibt. 11 umfangreiche Briefe (2 mit lithograph. Briefkopf) zeugen von diesem Aufenthalt; dann begibt sich Rost weiter nach Osten: Vom Herbst 1842 bis mindestens Herbst 1843 hält er sich in Krakau bzw. auf dem Gut Sczcekócin auf. 1847 setzen die Briefe wieder ein, diesmal aus Thammenhain im sächsischen Lossatal, wo er den Schloßpark betreut. 1848-1849 folgen Gottschalks, Fintladers, Willhelmsberg und Altfranken bei Dresden, wo Rost die Revolutionswirren erlebt und schildert. 1851 bis 1855 arbeitet Rost in Breslau, und wieder wird in umfangreichen Briefen die Verwandtschaft informiert. Schließlich verschlägt es ihn immer weiter nach Osten, in die Ukraine, nach Podolien, Bessarabien und Weißrußland, wo er von 1861 bis zu seinem Tod 1876 auf verschiedenen Gütern tätig bleibt. Mehr als 30 reichhaltige und interessante Briefe berichten von den dortigen Verhältnissen. -
Constantin Rost erweist sich als ein durchaus gebildeter (die langen Briefe sind fehlerlos), ehrgeiziger Mann seines Faches, der in vielen Schreiben seine Erfahrungen, Pläne und Experimente mit Pflanzen anspricht, sich Spezialliteratur beschafft und ständig um Weiterbildung und Erweiterung seines Horizonts bemüht ist - der Grund für seine vielen Ortswechsel. - Mehrere Beilagen, Rosts Lebensgeschichte betreffend, darunter ein (unvollständiger) Antrag auf einen "Heimatschein" mit Lebenslauf Rosts, eine Vollmacht für einen Anwalt und - als eine sehr hübsche Besonderheit - eine ovale Plakette aus Silber (8 x 7 cm), an der ein halbplastischer preußischer Adler aus Messing befestigt ist, darüber die Inschrift: "Garten-Aufseher". - Ferner beiliegend 8 Briefe von Constantins Bruder Reinhold Rost aus London (1848-1849), in mikroskopisch kleiner Schrift und sehr umfangreich. - Der große Brief-Nachlaß Constantin Rosts ist nicht nur eine wertvolle Quelle zur Geschichte des Gartenbaus, sondern in seiner detaillierten Alltags-Beobachtung auch eine kulturhistorische Fundgrube von hohem Wert. - Einige Briefe stark beschädigt oder mit Tesafilm repariert, meist jedoch ohne Textverlust.

Gelehrte
9 Autographen
Los 2101

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Gelehrte. 9 Autographen. 1875-1901.
Meist eigh. Briefe, u. a. von dem Würzburger Indologen Julius Jolly (längerer Brief 1877), dem Romanisten und Anglisten Alfons Kissner, dem Weltumsegler Karl von Scherzer, dem Eisenbahn-Ingenieur Max Maria von Weber (Sohn des Komponisten) sowie den Kunsthistorikern Jakob von Falke und Carl von Lützow.

Lot 2104, Auction  107, Humboldt, Alexander von, Brief 1843 + Beilage

Humboldt, Alexander von
Brief 1843 + Beilage
Los 2104

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

Humboldt, Alexander von, Naturforscher, Weltreisender (1769-1859). Eigh. Brief m. U. "Al Humboldt". 2 S. Gr. 8vo. Potsdam 22.V.1843.
An einen Gelehrten, der ihm sein Projekt einer Asienreise hatte zukommen lassen. Humboldt beeilt sich, seinen "innigsten Dank für Ihr grosses und schönes Unternehmen darzubringen. Sie füllen dadurch eine Lücke in der Geographie des östlichen Asien auf eine glänzende Weise aus. Die in Peqing 1832 gestochene Johaniter-Carte welche ich in der Asie centrale T III p 59' citirt und für meine kleine Carte benuzt habe ist in Jemand's Händen, der sich eine Freude daraus machen wird, ... jede Frage beantworten zu lassen, die Sie an ihn richten könnten. - Auf das dringendste empfehle ich Ihrem Wohlwollen den überaus gelehrten jungen Mann der Ihnen diese Zeilen bringt. Es ist Dr. Rosen, Bruder des leider verstorbenen berühmten Sanscrit Professors in London. Es muß bei der fabelhaften Varietät Ihrer Gelehrsamkeit Sie freuen, daß endlich einmal ein, mit neuer Sprach Philosophie, mit Sanscrit, den armenischen, türkischen und semitischen Sprachen vertrauter Mann in den Caucasus geschikt wird um dort den germanischen Urstämmen (Osseten, Alanen) nachzuspüren. Nach diesem Zwecke ist, auf solche Weise, noch nicht eine Reise unternommen worden ...". - Mit dem "Sanscrit Professor" ist Friedrich August (Ballhorn-) Rosen (1805-1837) gemeint, der mit Wilhelm von Humboldt befreundet war und bereits in jugendlichem Alter eine Professur in London erhalten hatte. - Beiliegend ein zeitgenöss. Billet von unbekannter Hand, in dem es heißt: "Hr. v. Humboldt trägt mir viele freundschaftliche Empfehlungen für Sie auf u. bittet Sie dringendst ihn von der Soeur Marthe zu erlösen. Es ist ihr ein Medaillon u. 50 Napoléons verheißen u. sie plagt Hrn. von H. grenzenlos mit ihren Bitten. Er wünscht sehr daß die Zahlung durch den Hrn. Grafen Goltz geschehen möchte."

Lot 2105, Auction  107, Kant, Immanuel, Albumblatt 1795

Kant, Immanuel
Albumblatt 1795
Los 2105

Zuschlag
5.500€ (US$ 5,914)

Details

Kant, Immanuel, der große Philosoph (1724-1804). Eigh. Albumblatt m. U. "Immanuel Kant". In latein. Sprache. Quer-schmal-8vo. Königsberg 12.X.1795.
"Quod petis in te est, ne te quaesiveris extra." ("Was du begehrst, ist in dir, suche dich nicht außer dir"). Den Spruch aus Persius' Satiren, den Kant mehrmals in Stammbücher schrieb, verwendete auch schon Alexander Pope im 3. Buch seiner "Dunciad". - Auf der Rückseite mit Bleistift der Vermerk: "Aus J. L. v. Pantzer's Stammbuch". - Beim Datum hat Kant einen Verschreiber ("19" statt "17") durchgestrichen und verbessert.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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