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Lot 2152, Auction  107, Fouché, Joseph, Eigenhänd. Brief 1793

Fouché, Joseph
Eigenhänd. Brief 1793
Los 2152

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

"faire triompher la cause de la liberté"
- Fouché, Joseph, Herzog von Otranto, französ. Staatsmann, Polizeiminister unter vier Regierungen (1759-1820). Eigh. Brief m. U. "Fouché". 11/2 S. Folio. Troyes 2.VII.1793.
Mit dem eigh. Briefkopf "Fouché Réprésentant du peuple près les départemens du Centre & de l'Ouest à la Convention National" berichtet Fouché im ersten Jahr des "terreur", wenige Tage vor der Ermordung Marats, eigenhändig an den Konvent von der angeblich ungeheuren und allgemeinen Volksbewegung gegen den Royalisten-Aufstand in der Vendée: "... je voudrois faire passer dans vos âmes l'émotion qui est la mienne. à la voix de la patrie le péril, tous les bataillons de l'Aube se lèvent & demandent à marcher: l'administration, juges, officiers municipeaux, tous ambitionnent l'honorable mission d'aller faire triompher la cause de la liberté par tout où elle sera attaquée. les pères de familles, les vieillards même ouvrent les premiers la liste des volontaires qui l'inscrivent; les femmes désespérées de ne pouvoir les imiter s'avancent dans les rangs, provoquant leurs maris & leurs enfans à partir pour les Combats, elles les offrent, avec attendrissements, les oblation à la patrie. Les Canoniers partent tous, sous les options, & pour prix de leur dévouement généreux, ils vous demandent deux nouveaux Canons, en jurant de ne les abandonner qu'après avoir foudroyer tous les ennemis de la République. Je crois pouvoir vous assurer que dans le courant de la semaine prochaine, un Bataillon se rendra à la vendée, bien équippé, bien armé, l'on ne trouvera parmi ces soldats de la liberté, ni lâches, ni traîtres, ni pillards, ni indisciplinés, ni douteux ... Ce sont tous de vrais Républicains, percé très de la grandeur de leur mission ...". - Mit Siegelspur. - So frühe, eigenhändige Briefe des "Schlächters von Lyon" und gefürchteten Polizeiministers sind sehr selten.

Gneisenau, August Graf Neithardt von
Brief 1815 an Blücher
Los 2153

Zuschlag
1.500€ (US$ 1,613)

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Duell mit Blüchers Sohn
- Gneisenau, August Graf Neithardt von, preuß. Feldmarschall und Heeresreformer (1760-1831). Eigh. Brief m. U. "Gr N v Gneisenau". 2 S. Gr. 4to. Berlin 11.II.1815.
An den Feldmarschall und Fürsten Blücher, mit dem er über sein Zerwürfnis mit Blüchers Sohn, der Gneisenau zum Duell gefordert hatte, sprechen möchte. "... ich werde mich ... morgen frühzeitig zu Höchst demselben verfügen, weil um 11 Uhr die große Parade zu Ehren des Kaiser Franz angeordnet ist, der Ew. Durchlaucht wahrscheinlich beiwohnen werden. - Ich muß jedoch im Voraus erklären, daß ich von meinem Vorhaben nicht abstehen kann, es sei denn, Ihr Herr Sohn erkläre, daß ihm die an mich gerichtete Ausforderung leid thue, und zwar schriftlich dies erkläre. Dann will ich, aus Hochachtung gegen Ew. Durchlaucht, diese Sache auf sich beruhen lassen. - Denn: Ew. Durchlaucht Herr Sohn ist entweder nicht gemüthskrank, oder er ist es, oder er stellt sich nur so. Würde ich mich mit einem Gemüthskranken schlagen, so würde man mich, und zwar gerechter Weise, verdammen und ich mich überdies lächerlich machen. Ich muß allso vergewissert seyn, ob er bei seinen völligen Sinnen ist, und um mich vor dem Publikum rechtfertigen zu können, muß eine gerichtliche Untersuchung vorangehen, und erst dann, wenn er als völlig gesund erklärt wird, kann ein zu rechtfertigender Zweikampf Statt finden, und dann darf ich auch nicht versäumen zu thun, was Pflicht und Ehre gebieten ... Würde er aber für krank erklärt, dann würde man freilich auf Maasregeln zu denken haben, wie man vor seinen Zumuthungen oder Anfällen geschüzt seyn könnte ...". - Blüchers Sohn,
Franz Bernhard Joachim (1778-1829), preußischer Generalmajor, war tatsächlich infolge einer am 16. September 1813 bei Peterswalde erlittenen Kopfverwundung geisteskrank geworden.

Kleber, Jean Baptiste
Brief 1797 an Moreau
Los 2155

Zuschlag
200€ (US$ 215)

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- Kléber, Jean Baptiste, franz. General der Revolutionsarmeen, wurde in Ägypten ermordet (1753-1800). Brief m. U. "Kleber". 1 S. Folio. Hauptquartier Koblenz 12 Pluviôse an 5 (31.I.1797).
Obwohl Kléber 1796 mit einem Teil der demoralisierten Sambre-Meuse-Armee noch erfolgreich die Rheingrenze verteidigt hatte, wurde der deutlich jüngere General Hoche zum Oberkommandierenden ernannt, so daß Kléber beschloß, sofort den Dienst zu quittieren und sich vorläufig ins Privatleben zurückzuziehen. Der vorliegende Brief ist an den General Jean-Victor Moreau, Kommandeur der Rhein-Mosel-Armee, gerichtet. ""... Il y a aujourd'hui un mois, mon cher Général, que j'ai reçu l'acceptation de ma démission du Directoire exécutif, et que j'étois le maitre de me retirer; J'ai donc donné à la convenance tout ce que l'on peut exiger: Cependant Je vous aurois attendu encore, si j'en avois lû aujourd'hui dans les papiers publics, que le Directoire vient de nommer le Gal Hoche au Commandement en chef de cette armée; ce qui me détermine à la quitter demain: et c'est à Strasbourg que je compte incessament avoir le plaisir de faire votre connoissance ...". - Kleber zog sich nach Straßburg zurück, bis er 1798 von Napoleon als Teilnehmer am Ägyptenfeldzug berufen wurde. Hier vollbrachte er seine berühmtesten Heldentaten, bis er im Juni 1800 in Kairo von einem gedungenen Palästinenser erstochen wurde. - Mit Briefkopf "Armee de Sambre & Meuse". - Beiliegend eine englische Übersetzung.

Lot 2157, Auction  107, Hitler, Adolf, Signiertes Porträtfoto

Hitler, Adolf
Signiertes Porträtfoto
Los 2157

Zuschlag
1.100€ (US$ 1,183)

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Nationalsozialismus. - Hitler, Adolf, nationalsoz. Diktator, "Führer", Reichskanzler und polit. Verbrecher (1889-1945). Porträtfoto-Postkarte mit eigh. Signatur "Adolf Hitler" auf der Bildseite. (Berlin 1935).
Das Foto (in Wirklichkeit wohl Fotomontage) des Nürnberger Ateliers Grimm zeigt Hitler in ganzer Figur und in Uniform, stehend, im dunklen Hintergrund sitzend das gleichfalls uniformierte Publikum eines Reichsparteitages. - Beiliegend ein Brief von Hitlers Berliner Präsidialkanzlei (23.IV.1935) an den Empfänger des Fotos, einen Rechnungsrat in Köln: "Zu Ihrem 86. Geburtstage, den Sie heute feiern, läßt der Führer und Reichskanzler Ihnen als altem Kriegsveteranen von 1866 und 1870/71 seine herzlichsten Glückwünsche übermitteln und Ihnen zur Erinnerung an diesen Tag sein Bild mit Unterschrift anbei zugehen ...". - Der Brief leicht fleckig und - ebenso wie das Bild - an den Rändern mit kleinen Spuren ehemaliger Montage im Rahmen unter Glas.

Ferdinand II., Fürstbischof von Paderborn
Brief 1681
Los 2159

Zuschlag
130€ (US$ 140)

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Paderborn. - Ferdinand II. (von Fürstenberg), Fürstbischof von Paderborn und Münster, bedeutender Historiker, vielseitiger Gelehrter und Schriftsteller (1626-1683). Brief m. U. "Ferdinandt". 2/3 S. Folio. Residenz St. Lüdgersburg 21.X.1681.
An den Hofmarschall Franz Otto von der Borch. Das sog. "Gogericht" (niedere Gerichtsbarkeit) in der Stadt Lügde, das im Vorjahr verschoben worden war, solle jetzt dort abgehalten werden. Von dem Borch soll die Organisation und den Vorsitz übernehmen. - Braunfleckig; Einriss im breiten unteren Rand. - Beiliegend eine abgeschnittene Signatur mit Siegel des Moritz von Büren.

Stanislaus I. Leszczynski, König von Polen
Brief 1744 nach Darmstadt
Los 2160

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

Polen. - Stanislaus I. Leszczynski, König von Polen (1677-1766). Brief m. U. "Stanislaus Rex" sowie Adresse und wohlerhaltenem Lacksiegel. In latein. Sprache. 1 S. Folio. Lunéville 4.I.1744.
Aus dem Exil in Lunéville an den Landgrafen Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt, dessen Neujahrs-Glückwünsche er ausführlich erwidert. - Das schöne Siegel gut erhalten.

Maria Leszczynska
Brief 1738
Los 2161

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

- Maria Leszczynska, Tochter des polnischen Königs Stanislaus I. Leszczynski, als Gemahlin Ludwigs XV. Königin von Frankreich (1703-1768). Brief m. U. "Marie". In franz. Sprache. 1/3 S. Versailles 31.I.1738.
An den Kardinal Jacopo Lanfredini, dem sie für Glückwünsche zum Jahreswechsel dankt. - Der Name eines Sekretärs Rossignol am unteren Rand des Blattes läßt den Verdacht aufkommen, daß dieser vielleicht auch den Namen "Marie" eingesetzt hat. - Randläsuren.

Politiker, Adel, Diplomaten
Konvolut Autographen
Los 2162

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Politiker, Adel, Diplomaten. Mehr als 50 Autographen. 1871-1897.
Meist eigh. Brief oder Karten, überwiegend an den Publizisten Dr. Wilhelm Lauser oder seine Frau Lili. Darunter: Graf Eulenburg, W. Ph. Hauck, Leopold Friedrich von Hofmann, Friedrich Kapp (2 umfangreiche Briefe), Freiherr von Mirbach, Prinzessin Reuß VII., Gunter Prinz von Sachsen-Weimar (2), Edmond Graf Zichy (2) u. a. sowie diverse ausländische, vor allem spanische, Diplomaten.

Wilhelm I., Deutscher Kaiser
4 Urkunden u. 2 Begleitschreiben
Los 2163

Zuschlag
400€ (US$ 430)

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Wilhelm I., Deutscher Kaiser, König von Preußen (1798-1888). 4 Urkunden und 2 Begleitschreiben m. U. "Wilhelm"; die Urkunden auch mit Siegel in Blindprägung. Zus. 9 S. Folio und gr. 4to. 1877-1885.
Offizierspatente und Ordensverleihungen, teils mit signierten Begleitschreiben, für Lothar von Strauß und Torney (1835-1903), Flügeladjutant des Fürsten zu Schaumburg-Lippe und Vater der Dichterin Lulu von Strauß und Torney (1873-1956): I. Verleihung des Kronen-Ordens III. Kl. (Darmstadt 1877). - II. Patent seiner Charge von 1876 als Major. Mit Begleitschreiben des Kaisers an den Fürsten zu Schaumburg-Lippe (Berlin, Febr. 1883). - III. Patent als Oberst-Lieutenant (Berlin, Dez. 1883). - IV. Verleihung des Roten Adler-Ordens III. Kl. Mit Begleitschreiben des Kaisers an den Fürsten zu Schaumburg-Lippe (Berlin 1885). - Alle Teile gelocht; teils leichte Gebrauchsspuren; 1 Begleitschreiben mit Faltenriß.

Lot 2164, Auction  107, Wilhelm I., Deutscher Kaiser, Urkunde 1881, mit Bismarcks Signatur

Wilhelm I., Deutscher Kaiser
Urkunde 1881, mit Bismarcks Signatur
Los 2164

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

- Urkunde m. U. "Wilhelm" sowie mit Gegenzeichnung des Fürsten Bismarck und mit großem Majetätssiegel in Blindprägung. 1 S. Folio. Berlin 16.III.1881.
Bestallung als Postrat für den "Geheimen expedirenden Secretair und Calculator" Otto Frank in Potsdam. - Dekorative Urkunde, die - bei einem Postrat ungewöhnlich - sogar von Bismarck gegengezeichnet ist.

Lot 2165, Auction  107, Amsler, Samuel, Brief 1821 an Carl Friedrich von Rumohr

Amsler, Samuel
Brief 1821 an Carl Friedrich von Rumohr
Los 2165

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

An Carl Friedrich von Rumohr
Amsler, Samuel, aus der Schweiz stammender Kupferstecher, Professor an der Münchener Akademie, einer der führenden Reproduktionsstecher der Nazarener (1791-1849). Eigh. Brief m. U. "S. Amsler" und Adresse. 3 S., eng beschrieben. Gr. 4to. Wildegg (Schweiz) 25.III.1821.
An den Kunsthistoriker, Kunstsammler, Schriftsteller und Mäzen Carl Friedrich von Rumohr (1785-1843) in Rom. Sehr umfangreicher Brief voller Mitteilungen über seine Arbeit, sein angenehmes Dasein in der Schweiz und seine Korrespondenz mit Künstlern und Kunstfreunden. "... Wie ich durch Frd. Passav.[ant] hörte, befinden Sie sich in Rom u was ich sehr wünsche in bestem Wohlseyn! ... Ich arbeitete in meiner stillen friedlichen Heymath seit ich zurück bin, zimml. fleißig, u besonders diesen Winter war ich emsig mit meiner kleinen Madonna beschäftigt, u freue mich Ihnen sagen zu können, daß ich schon sehr weit mit dem Stiche vorgerückt bin - die Verzierungen, das Gewand, die Hände, das Kind sind sehr weit fertig, u nun bin ich an dem Kopfe der Madonna beschäftigt - nach Vollendung dieses werde ich nicht mehr viel Zeit auf die gäntzl. Ausführung des Gantzen verwenden dürfen - da ich bestimmt glaube daß die Platte hier gewiß besser u sorgfältiger als in Italien gedrukt würde, so wäre ich Willens die Abdrucke hier ziehen zu lassen -? u in diesem Falle möchte ich Sie bitten mir wenn Sie vielleicht noch einige Unterschriften für mich gefunden haben - mir die Namen derselben mitzutheilen; - Hr. Bunsen wird wohl die ihm zurückgelassenen Scheine noch alle haben? Da ich nach Ihrem Wissen Willens war das Blatt dem Besitzer des Bildchens zu dedicieren, u. Sie glauben, daß es gut aufgenommen würde, so möchte ich Sie! bitten, da ich nicht weis u besonders in italienischer Sprache - wie ich die Sache setze - mir die ... passende Dedication im Briefe aufzusetzen - das Familie-Wappen habe ich in einer Scizze hier, das ich wohl anbringen soll? - Bei H. v. Ramdohr in Neapel befindet sich noch eine Subscriptions-Liste, welcher sich auch der gütigen Verwendung für mich bei Salathé erbot - nun weis ich aber nicht wie diese zu bekommen wäre - da ich nicht weis wo Salat[h]é sich befindet ... Haben Sie den Probe-Druk vom Portraite des Heil. Vaters, geseh'n? schreiben mir allsdann auch mit ein paar Worten wie er Ihnen gefällt ...

Bart schrieb mir kürtzl. daß das Titelblatt zu den Nibellungen [sic] bald vollendet seye - Reimer ist mit meiner Arbeit daran laut seinem neulichen Briefe an mich, außerordentlich zufrieden - indem er mir aus freyem Willen 8 Louisd'or Discretion zuerkannte - u mir Anträge machte ein Bild aus der Boiserischen [Boisseréeschen] Gemählde-Sammlung in Stuttgart für ihn zu stechen -; ich habe den Antrag einstweilen nicht abgelehnt - aber ... wäre es für mich vortheilhafter, wenn ich meine künftigen Arbeiten auf eigene Rechnung ausführen könte - u deswegen wünschte ich nicht mich künftig mit einem Kunsthändler einzulassen - gegenwärtig stehen auf meiner Liste ohngefähr 300 Exempl. aufgezeichnet u. noch einige werden aus Berlin u. Cöln ... dazu kommen ... wenn nur auch hier ein wenig mehr Kunstsinn herrschte - u ich nicht so von allem was das schöne Italien oder größere Städte Teutschlands dem Künstler darbieten, so entblößt ... Glauben Sie! wohl daß wenn ich ein Bild aus der Boisser[eé]schen Gallerie stechen würde (wahrscheinl. kennen Sie dieselben?) daß sie für den Stich geeignet wären ... Wie geht es auch Horni [Horny], ist er wieder ganz gesund u. stark? Haben Sie die Güte, ihn von mir zu grüßen - so wie allen Freunde[n] die sich in Ihrem Cirkel einfinden - vorzüglich Overbeck, Re[h]benitz, Schnorr - Rambaux - Suter u Thürmer, viele Grüße von mir zu sagen ...". - Dabei: Derselbe. Eigh. Brief m. U. "Amsler". 1 S. Gr. 8vo. (München) 21.I.1845. - An den Kupferstecher Julius Thaeter in München. "... Mein mir von Ihnen gütigst geschenktes Blatt der Barbarossa Einzug ist auf chinesisch Papier mit der vollständigen Schrift. Damit soll aber nicht gemeint seyn daß ich mir ein gleiches Exemplar Ihres nächsten Stiches erbeten wollte, sondern eines wie Sie es am schiklichsten entbehren können ...". - Dieser Brief mit Falzen auf Untersatzpapier montiert. - Ferner beigegeben ein großes Porträt Amslers (31,5 x 23,3 cm), von H. Merz 1833 gestochen nach einer Zeichnung von Wilhelm Kaulbach.

Bayros, Franz von
Brief 1907
Los 2166

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

"Es ist zu fad mit der Sittlichkeit!"
Bayros, Franz von, österr. Zeichner, Illustrator und Maler, berühmter Meister der unverwechselbaren elegant-erotischen Phantastik und Buchillustration (1866-1924). Eigh. Brief m. U. "Bayros". 4 S. Gr. 8vo. (München 1907).
An einen "verehrtesten Doctor" in Linz, dem er für dessen "wundervolle Sendung" (wohl erotischer Werke) dankt. "... die Bücher sind ebenso schön als interessant, und bereichern meine Bibliothek auf das angenähmste [!] - es war wirklich lieb, sich so zu plagen. Leid tat es mir, Ihnen so viel Umstände mit der Mappe gemacht zu haben - es ist zu fad mit der Sittlichkeit! ...". Lädt ihn zu sich ein. "... ich erwarte erst gegen 1. Sept. Dr. Semerau - er würde gewiss gerne nach Linz kommen - aber die Arbeit ist so dringend - Die Verleger zahlen zwar nicht - dafür verlangen sie aber mehr!! Ich bin jetzt hoffentlich mit dem 'Delicado' (Die schöne Andalusierin) bald fertig - der liegt mir auf der Seele - und hält mich von anderen Arbeiten ab. Aber ich hoffe, er wird noch besser als der 'Aretino' ...". - Der erwähnte Berliner Kulturhistoriker Dr. Alfred Semerau (1879-1858) gab eine Vielzahl von klassischen Werken erotischer Literatur heraus, z. T. von Bayros illustriert. - Die Tinte beim Namenszug etwas verwischt.

Lot 2167, Auction  107, Fabergé, Peter Carl, Gedruckte Visitenkarte

Fabergé, Peter Carl
Gedruckte Visitenkarte
Los 2167

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Fabergé, Peter Carl, weltberühmter russischer Goldschmied und Juwelier, schuf prachtvollste Schmuckstücke (1846-1920). Gedruckte Visitenkarte. 9 x 11,5 cm, mit abgerundeten Ecken. Goldschnitt. (Wohl um 1905).
"C. Fabergé, Joaillier de la Cour St. Petersbourg - Moscou - Odessa". Braundruck mit einer Zierleiste in Rokoko-Manier. - Die Schöpfungen seiner Werkstatt, insbesondere die "Fabergé-Eier", mit denen sich die Fürsten Europas beschenkten, gehören zu den kostbarsten Schmuckstücken des Kunsthandwerks.

Finsterlin, Hermann
3 Briefe 1964
Los 2168

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Finsterlin, Hermann, Architekturvisionär, Designer, Maler, Dichter, Essayist und Komponist, 1919 Mitbegründer der "Gläsernen Kette", noch 1933 ans Bauhaus berufen (1887-1973). 3 eigh. Briefe m. U. "Finsterlin". Zus. 71/2 S. Gr. 8vo. Seefeld (Tirol) 23.V. - 4.VII.1964.
An den Münchener Journalisten Wolfgang von Weber, der über eine Finsterlin-Ausstellung in München berichtet hatte. Der Künstler ist mit der Beurteilung Webers nicht einverstanden, sieht sich gründlich mißverstanden und bemüht sich in dem ersten der hier vorliegenden Briefe ausführlich um "Richtigstellung", indem er eine interessante Selbstdarstellung liefert. "... Hätte ich Sie damals länger gesprochen, wären sicherlich die Irrtümer in Ihrer Besprechung vermeidbar gewesen, die meine Freude daran bedauerlich schmälern. Denn so ephemer Pressestimmen im grossen Ganzen auch sein mögen, - bei historisch nicht mehr ganz unbelasteten Personen erben sich solche psychologischen Geschichtsfälschungen wie eine ewige Krankheit fort ... Da ist vor allem die Sache mit dem 'Jugendstil'. Es ist ganz und gar unrichtig, dass ich in meiner Arbeit vom Jugendstil ausgegangen bin, und dann zeitlebens ihm verhaftet blieb. - Es ist schon ein Widerspruch in Ihrer eigenen Darlegung, wenn Sie mich richtigerweise an allen Entwicklungsstufen der Kunst seit 1904 eigenwillig vorbeigehen lassen, um mich dann im selben Atem zeitlebens vom Jugendstil zehren zu lassen. - Ich habe nie von einem Stil oder einer Richtung gezehrt, weil mir nichts im Leben verhasster war, als Wiederholungen, Nachahmungen und Einflüsse! Gut, ich habe akademich zeichnen und malen gelernt, ... aber meine Art des Ausdrucks war vom 1. Pinselstrich an autodidakt. und ist es geblieben bis heute ... Dass ich ein geborener Renaissancemensch bin, dass ich der Kunst den Reichtum wieder geben möchte, der in Lehrgebieten geistiger und materieller Verarmung und Öde versandet war, und der vielleicht im Jugendstil nur zu einem kurzen Abendrot gediehen war, statt zu einem neuen Morgen zu werden, das hätte ebenso als eine Brücke gewertet werden können ... Die zweite peinliche Überraschung war, meine Bilderwelt erstmalig in meinem langen Malerleben als 'hektische Fieberträume' empfunden zu sehen. In der Fülle jahrzehntelanger Kritiken, Reportagen etc. etc. war dieses aetherische Reich bildhaften Erlebens noch nie als quälend, bedrückend, schockierend, turbulent etc. bezeichnet worden ... Im Gegenteil, man freute sich der lebendigen Beschwingtheit und der anregenden, unerschöpflichen Verwandlungskraft, in dieser ideenlosen, nüchternen, sterilen, destruktiven und wahrhaft psychopathischen Kunstepoche ...". - Die folgenden Briefe zeigen, daß Weber den Künstler beruhigen konnte, so daß dieser ihm unter weiteren Erklärungen kleine künstlerische Geschenke zukommen ließ. - Zahlreiche Beilagen: 2 eigh. Briefumschläge; der Katalog einer Berliner Finsterlin-Ausstellung (1962); die in Webers Katalog fehlende Einleitung Finsterlins zur Münchener Ausstellung; die Typoskripte einer Rede und eines Artikels über Finsterlin sowie eines Briefes an ihn; ein Briefkonzept Webers und ein Typoskript Webers über eine andere Künstler-Ehrung in Schwabing.

Lot 2169, Auction  107, Hess, Carl Ernst Christoph, Brief an Mahler Müller

Hess, Carl Ernst Christoph
Brief an Mahler Müller
Los 2169

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Heß, Carl Ernst Christoph, bedeutender Kupferstecher, mit Goethe befreundet, wirkte in Düsseldorf und München (1755-1828). Eigh. Brief m. U. "Heß", Adresse und Siegel. 2/3 S. 8vo. O. O. u. J. (vor 1826).
An den Maler, Kupferstecher und Dichter Friedrich Müller, genannt "Mahler Müller" (1749-1825), in Rom. "Nein, sagte meine Feder, als mein Hertze ihr an Sie zu schreiben befahl, Nein das ist ein Musen Sohn dem mach ich lange Weile. Mein Hertz das jede gute erinnerung annimmt folgt ihr. aber nie wird es aufhören in stiller Empfindung Sie zu lieben ... Noch war ich nicht in ulm, bald gehe ich nach Müngen [sic] und ulm zugleich. aber nach einander ...". - Heß hatte Müller Ende der 1780er Jahre in Rom kennengelernt, wo dieser seit 1778 lebte. - Aus den Sammlungen Künzel und Fischer von Röslerstamm. - Beiliegend die schöne Radierung mit Heß' Bildnis von seinem Schüler Ludwig Emil Grimm (14 x 15,5 cm; Stoll 65). - Leider bis zum Bildrand beschnittener, aber guter, kräftiger Abdruck.

Lot 2170, Auction  107, Hoerschelmann, Rolf von, Porträtfoto-Postkarte 1942

Hoerschelmann, Rolf von
Porträtfoto-Postkarte 1942
Los 2170

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

Hoerschelmann, Rolf von, aus dem Baltikum stammender Münchener Zeichner, Illustrator, bibliophiler Sammler, Schriftsteller und Bohèmien, befreundet mit zahlreichen Schriftstellern und Künstlern (1885-1947). Eigh. Porträtfoto-Postkarte m. U. "Hoerschelmann". 1/2 S. (München 6.II.1942).
An Dr. Lüders in Hamburg. "... Ihr reizender Brief auf dem Papier der heiligen Propaganda veranlasst mich Ihnen hier ein bewohntes Eckchen aus dem Fuchsbau zu senden. Links oben sehen Sie auf einer Spitzweg-Skizze den Geizigen, der sich an seine irdischen Schätze klammert, während sein Arzt zwei Skelette austreibt. In hoc signo grüsst Sie aus der Klause des Eremiten Ihr Hoerschelmann". - Die Bildseite der Karte (photographischer Orig.-Abzug) zeigt den rundlichen Künstler in einer Sofaecke sitzend und lesend; an der Wand diverse gerahmte Gemälde und Zeichnungen. - Leichte Gebrauchsspuren.

Lot 2171, Auction  107, Ingres, Jean Auguste Dominique, 5 Briefe an Ignaz Hittorf

Ingres, Jean Auguste Dominique
5 Briefe an Ignaz Hittorf
Los 2171

Zuschlag
3.000€ (US$ 3,226)

Details

Ingres, Jean-Auguste-Dominique, franz. Maler und Zeichner, einer der bedeutendsten und einflußreichsten Künstler seiner Zeit (1780-1867). 5 eigh. Briefe m. U. "Ingres", davon 3 auch mit Adresse. Zus. 5 S. Verschied. Formate. (Paris ca. 1844-1858).
An den ihm befreundeten bedeutenden Architekten Jakob Ignaz Hittorf (1792-1867) und dessen Frau in Paris. Freundschaftliche Briefe zu verschiedenen Themen, teils Nachrichten, teils Verabredungen und Einladungen zu gemeinsamen Vergnügungen. An Madame Hittorf sendet er 1844 "mille choses aimables à votre bon et grand artiste votre mari, mille choses tendres a votre excellente mère et belle enfant que nous embrassons de tout notre coeur ...". - 1829 schuf Ingres eine schöne Porträtzeichnung Hittorfs.

Kaulbach, Friedrich August von
Briefkarte an Konrad Dreher
Los 2172

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Kaulbach, Friedrich August von, bayerischer Maler, Schüler Pilotys, sehr beliebter Porträtist und Genremaler (1850-1920). Eigh. Brief-Karte m. U. "F. A. Kaulbach". 2 S. Quer-8vo. Karlsbad 4.VII. (um 1900).
An den bayerischen Komiker und Volksschauspieler Konrad Dreher, der ihn um Unterstützung beim Verkauf eines Bildes gebeten hatte. "... Rathe entschieden ab das Bild in der Jugend reproduciren zu lassen!!! Kein Händler kauft es dann mehr. - Ich habe Heinemann versprechen müssen meine Sachen nicht mehr durch Reproduktionen zu entwerthen ... für den Witz vielen Dank. Weißt nicht noch einige so gute? - Herrgott giebts hier Juden in allen Façons. Ende des Monats bin ich wieder in Ohlstadt, wenn Du so Anfang Aug. ein paar Tage kämest wäre jagdlich ein guter Moment ... Mündlich dann weiteres wegen dem Bilde, ich würde es Böhler keinenfalls in Commission geben, entweder er kauft es fest, oder Du behältst es so lange bis ich komme ...". - Für das Thema "Juden" war Dreher offenbar der "geeignete" Ansprechpartner: 1935 veröffentlichte er ein Huldigungsgedicht auf Adolf Hitler.

Klee, Paul
Postkarte 1932
Los 2173

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

Klee, Paul, Maler und Graphiker, Hauptmeister der abstrakten Kunst, Bauhaus-Lehrer (1879-1940). Eigh. Postkarte m. U. "Ihr Klee". 1/2 S. Düsseldorf 17.IV.1932.
An den Bildhauer Heinrich Wulfetange (Klee schreibt "Wolfetange") in Düsseldorf. "... entschuldigen Sie den späten Bescheid; ich war längere Zeit abwesend. Kommen Sie doch bitte am Montag oder Dienstag ungefähr um 6 Uhr in mein Atelier (Nr. 50) in der Kunstakademie ...". - Mit dem gleichfalls eigenhändigen Absender: "Prof. Klee. Düsseldorf. Staatl. Kunstakademie". - Der Künstler war im Jahr zuvor vom Dessauer Bauhaus als Professor an die Düsseldorfer Akademie gewechselt.

Lot 2174, Auction  107, Klimt, Gustav, Ansichts-Postkarte 1915

Klimt, Gustav
Ansichts-Postkarte 1915
Los 2174

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

Details

Klimt, Gustav, österr. Maler, Hauptmeister des Wiener Jugendstils (1862-1918). Eigh. Ansichts-Postkarte m. U. "Gustav". (Bleistift). Weißenbach am Attersee 11.IX.1915.
An seinen Neffen Julius Zimpel in Wien. "Der Urlaub ist um - morgen wieder daheim! Herzlichste Grüße GUSTAV." Ansichtskarte mit Foto von Unterach am Attersee, wo zwischen 1915 und 1917 mehrere Gemälde entstanden, u. a. "Häuser in Unterach am Attersee" 1915/16 (Werkverz. Novotny/Dobai 1975, Nr 199) und "Kirche in Unterach am Attersee" 1915/16 (Novotny/Dobai 198). Geschrieben im nahen Weißenbach, wo der Künstler sich im Forsthaus einquartiert und 1914 die beiden Gemälde "Forsthaus in Weissenbach" I und II (Novotny/Dobai 189 und 182) geschaffen hatte.

Knaus, Ludwig
2 Briefe 1896
Los 2175

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Knaus, Ludwig, Maler der Düsseldorfer Schule, neben Defregger und Vautier der beliebteste Genremaler seiner Zeit, leitete in Berlin ein Meisteratelier der Akademie (1829-1910). 2 eigh. Briefe m. U. "L. Knaus". Zus. 4 S. 8vo. Berlin 3.V. und 12.VI.1896.
An einen Direktor, wegen einer Auftragsarbeit und einer vermuteten Fälschung.
"... Nun bin ich doch noch dazu gekommen, Ihr Fächerblatt mit dem gewünschten kleinen Bildchen zu versehen; es wird Morgen wohl ganz trocken sein [3.V.] ... daß ich Sie warnen möchte, das Ihnen angebotene mit den Anfangsbuchstaben meines Namens versehene Bild anzukaufen. Nach Ihrer Beschreibung glaube ich bestimmt das Bild als eine Fälschung bezeichnen zu können; im Jahre 1856 befand ich mich in Paris, und ich weiß noch sehr gut was ich [in] in meiner Pariser Zeit gemacht habe; es können mir höchstens nur unbedeutende Skizzen u. Entwürfe entfallen sein, welche ich noch in meiner ersten Düsseldorfer Zeit, etwa bis zum Jahre 1850 gemacht habe. Eine solche Composition, wie die mir beschriebene, erinnere ich mich überhaupt nicht, je gemacht zu haben. Alle solche Angebote welche aus Wiesbaden kommen, kann ich nur als doppelt verdächtig bezeichnen ... In betreff des Dachauer Costüm's welches Sie mir freundlichst zu Verfügung stellen, danke ich Ihnen bestens; ich wüßte keinen Gebrauch davon zu machen, da ich solche Sachen doch nicht male ..." [12.VI]. - Beide Teile am oberen Rand gelocht.

Laurencin, Marie
Brief aus dem Urlaub
Los 2176

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Laurencin, Marie, franz. Malerin, "Muse" des Dichters Guillaume Apollinaire (1883-1956). Eigh. Brief m. U. "Marie Laurencin". 13/4 S. Kl. 8vo. Châtel-Guyon, Hermitage Hotel, 16.VIII. (nach 1925).
Bericht aus dem Urlaub. "Nous voici en cure avec Suzanne [d. i. ihr Dienstmädchen, Suzanne Moreau, das sie 1954 adoptierte] - Le Docteur dit - pas de tracas pas d'énervements. Je me couche à 8 heures. Ma voisine de chambre met sa radio et le matin elle lisait à haute voix le Journal ce qui m'empêchait même de lire - et l'argent qu'on dépense - c'est le deuxième jour. J'en ai déja marre ...".

Lot 2179, Auction  107, Menzel, Adolph von, 2 Briefe, einer an Scherenberg

Menzel, Adolph von
2 Briefe, einer an Scherenberg
Los 2179

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Menzel, Adolph von, Maler, Graphiker und Illustrator, einer der bedeutendsten Maler des 19. Jahrhunderts (1815-1905). 2 eigh. Briefe m. U. "Menzel" sowie (der erste) mit Adresse und Siegel. Zus. 3 S. Gr. 8vo. Berlin "1. Pfingsttag" 1854 und 13.XII.1873.
Der erste Brief an den Bibliothekar und Lyriker Christian Friedrich Scherenberg, wie Menzel Mitglied des "Tunnels über der Spree" und des "Rütli" (1798-1881). "So eben, Höchstverehrter, entdecke ich bei einer Durchblätterung (in ganz anderer Absicht) meiner alten 'Löhneisen'schen Reitschule' eine ausführliche Verzeichnung aller jener 36 Turniere, um welche Sie Sich freundlich für mich bemühen wollten. Was Sie etwa zu dem Zweck unternommen haben, dafür besten Dank, aber Weiteres ist nicht nothwendig ...". - Georg Engelhard von Löhneisens "Neu-eröffnete Hof- Kriegs- und Reit-Schul" war 1729 in Nürnberg erschienen. - Einige Einrisse, teils restauriert; kl. Eckabriss durch Öffnen der Versiegelung. - Der zweite Brief an einen Herrn, den Menzel bittet, ihm "heute im Lauf des Tages behufs der Besprechung über die qu: Sache Ihren Besuch schenken zu wollen, zu welchem Sie sich in Ihrem Schreiben vom gestrigen Tage gütigst bereit erklärt haben ...". - Beiliegend eine unbeschriftete Porträtfoto-Postkarte mit dem Brustbild Menzels (Orig.-Bromsilber-Abzug, um 1900).

Menzel, Adolph von
Brief 1867
Los 2180

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

- Eigh. Brief m. u. "Menzel". 2 S. Gr. 8vo. Berlin 6.IX.1867.
An einen "Herrn und Freund" mit Dank für dessen "liebevolle Rückantwort". "... Die darin zugleich enthaltene Mittheilung ist an betreffender Stelle sehr willkommen gewesen, und so erlauben Sie, in Ueberbringer dieser Zeilen Herrn Wernemünde, Inhaber der Procura des Gustav-Schauer'schen Kunstverlagsinstituts (dessen gegenwärtige Besitzerin wie Ihnen bekannt die Wittwe meines seel. Bruders ist) hiedurch bei Ihnen einzuführen. Indem ich den desfalls beabsichtigten Einleitungen und Anknüpfungen besten Erfolg wünsche
füge ich meine und zugleich der Meinigen herzliche Grüße und Empfehlungen ... bei ...". Bestellt Grüße an "Herrn Sürmondt u. d. Seinigen". - Auf der Rückseite des leeren zweiten Blattes kleine Montagespuren.

Lot 2181, Auction  107, Menzel, Adolph von, Signiertes Schriftstück 1886

Menzel, Adolph von
Signiertes Schriftstück 1886
Los 2181

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

- Eigh. Schriftstück m. U. "Dr. Menzel, Prof: u. Sen: d. Kön: Akad: d. K:". 2 S. 8vo. Bad Kissingen 18.VIII.1886.
"Unterzeichneter erklärt sich hiedurch einverstanden, daß von seinem gegenwärtig auf der Jubiläums-Ausstellung befindlich: Bilde, die Krönung König Wilhelm's I. darstellend [gestrichen: ein Oelbild], für die Firma Fr. Bruckmann in München eine photograph: Aufnahme gemacht werde ...". - Leicht fleckig; Faltenrisse unterlegt.

Menzel, Adolph von
Brief 1889
Los 2182

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

- Eigh. Brief m. U. "Menzel". 31/3 S. 8vo. Berlin 29.XII.1889.
An einen Drucker, wegen einer Illustrationsfolge. "... den wespengestochenen Putto finde ich überhaupt nicht nöthig. Der Fliegentödter aber, falls überhaupt, darf nicht auf derselben Seite stehen welche das Kaiserl. Sendschreiben zu meinem 70ten Geburtstage bringt; wie auch sonst nichts Anderes da noch Platz finden kann. Die Verwendungsfrage der Vign: Saturn betreffend, so darf dieselbe eben in ihrer jetzigen Beschaffenheit unter keinen Umständen noch mehr verkleinert werden wie schon der Holzschnitt von derselben, eher noch größer. Ob nun als Schluß auf eine Seite mit nur kleinem Textabschluß oben darüber, oder wie schon auf dem Lieferungsumschlag auf den Titel, darüber bin ich noch nicht entschieden. Meine Wünsche gehen dahin, daß Dieselbe mir für den Schluß (des Ganzen) bliebe, d. h. daß mir eine Eingebung für eine Neue Vignette auf den Titel käme. - Schließlich wiederhole ich in betreff der größeren letzten Zeichnungen: so wenig als möglich verkleinern ...". - Auch diese Veröffentlichung mit offenbar autobiographischem Charakter überwacht der Künstler mit größter Sorgfalt. - Gering fleckig.

Menzel, Adolph von
Brief an einen Schriftsteller
Los 2183

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

- Eigh. Brief m. U. "Menzel". 3 S. Gr. 8vo. Berlin 28.VI. (wohl 1889).
"In großer Eile" an einen Schriftsteller, den er wegen einer Illustrationsfolge noch einmal "dringend in Anspruch nehmen" möchte: "... Nehmlich ich bin jezt am letzten Blatt, dem Titel! - Nun handelt es sich mir aber um eine Titelinschrift, und die ich nehmlich in Form eines Motto geben möchte; d. h. irgend eine hiezu anwendbare Stelle aus Ihrem Gedicht citiren. Nun habe ich jedoch dermalen nur Ihre Einleitung bei mir, in der ich zwar ein dergl: Bezügliches schon gefunden, die Stelle ist mir aber allzu kurz; sollte sich nicht in Ihrem übrigen poetischen Text etwas geeignetes Umfangreicheres finden lassen? Ich muß Sie daher im Interesse der Sache um Ihren baldigen Besuch bitten mit möglichst viel Manuskript in der Tasche oder im Kopfe. Freitag gegen Abend spätestens muß ich mit Allem fertig sein, darf kein Jota mehr fehlen ...". - Knitterspuren und Faltenrisse, teils restauriert; Schrift, wie meist bei Menzel-Briefen, von der Rückseite durchschlagend.

Mettenleiter, Johann Michael
Brief mit Bestellung
Los 2184

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Mettenleiter, Johann Michael, kurfürstlich bayerischer Hof-Kupferstecher und Lithograph, gründete eine lithograph. Anstalt in München und verbesserte das lithographische Verfahren (1765-1853). Brief m. U. "JM: Mettenleiter". 11/4 S. 4to. (Wohl München vor 1823).
An einen "hochedelgebohrenen" Herrn. "... Dieselben werden mich entschuldigen, daß ich nicht gleich nach Empfang Ihrer Zuschrift u des H. Kobell beigeschlossenen Paquets die darauf schuldige Antwort nebst dem Betrag des übersandten Papiers übersandte. Ein Gartenkauf u das damit verknüpfte Einziehen, dann auch pressante Arbeiten auf die Leipzgr: Michael Meße sind die Ursache der langen Zögerung. Mit vielem Danke folgt anbey der Betrag von den Papiermustern per 3 fl. 3 Kr., nebst der Bitte mir mit nächstem Postwagen 1/2 Riß von dem klein Real, das Buch zu 2 fl. unter meiner Adresse auf dem Rempart zwischen dem Carls u Sendlinger Thor auf der Elisabeths Bastion wohnhaft zu übersenden ...". - Mit "Herrn Kobell" ist wohl der Münchener Hofmaler Franz Kobell (1749-1822) gemeint. - Aus der Sammlung Künzel.

Meyerheim, Paul
8 Briefe und Karten
Los 2185

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Meyerheim, Paul, berühmter Tiermaler (1842-1915). Sammlung von 4 eigh. Briefen, 1 eigh. Briefkarte und 3 eigh. Postkarten m. U. "Paul Meyerheim". Zus. 81/2 S. Gr. 8vo und quer-kl. 8vo. Berlin (1889-1891).
Die Mehrzahl der Briefe und Karten an den Kunstsammler S. Ruhm in Berlin. "... Würden Sie sich auf ein Paar Wochen von den Affen wieder trennen können? Ich möchte die Viecher gern auf die diesjährige Ausstellung geben, damit sich auch Andere daran erfreuen ... Würden Sie es unangenehm empfinden, wenn Ihre Äffchen eine Reise nach London antreten, und dort auf der deutschen Ausstellung sich besehen liessen? Ich will Sie nicht drängen, denn Bilderbesitzer trennen sich ungern, es wäre aber für mich von grossem Nutzen, wenn ich dort ein Paar meiner besten Sachen ausstellen könnte ... Ich danke Ihnen um so mehr für Ihre Freundlichkeit, weil es Ihnen so schwer wird, die Affen zu verlassen. Am 20 April geht der letzte Waggon nach London. - Darf ich dieselben nun bis dahin wirklich haben? Ich kann Ihnen für den leeren Flur etwas anderes - eine Landschaft leihen ... Von Ihrer liebenswürdigen Bereitwilligkeit, mir die Affen zur Londoner Ausstellung zu geben, machte ich schliesslich keinen Gebrauch, weil der Termin der Abschickung früher war, als der Tag bis zu welchem Sie die Affen noch geniessen wollten. Würden Sie mir aber die Viecher vielleicht zur Ausstellung nach München leihen, dann würde ich sie in diesen Tagen holen lassen und Ihnen sehr dankbar sein ...". - Thieme-Becker nennen die "Affenfamilie" unter den wichtigeren Werken Meyerheims. - Ein weiterer Brief an den Kunsthändler Gurlitt, der offenbar ein "Tiger"-Bild bei Meyerheim bestellt hatte. "... Morgen früh reise ich mit einer Tigerleinwand ab, wenns aber in Cudowa noch nicht genügend Tiger gibt, müssen Sie warten. Ich möchte Sie fragen, ob Sie Lust haben in Ihrem Ausstellungsbureau mein altes grosses Hühnerbild zu placiren; vielleicht findet sich jemand, der es mir für die ausgelegten 1100 Mark wieder abnimmt. Sie können es mit einem Wagen jederzeit abholen lassen, der Rahmen steht in einem Schuppen auf dem Hofe. Das Bild oben ... Können Sie nicht zur Verlosung ein Bild von meinem Vetter Robert Meyerheim empfehlen? ...". - Der Kurort Bad Cudowa lag bei Breslau im preußischen Schlesien. Thieme-Becker nennen unter Meyerheims Werken außer der obengenannten "Affenfamilie" auch zwei Tiger-Bildnisse. Der Landschaftsmaler Robert Meyerheim, ein Schüler Achenbachs, lebte seit 1876 in England.

Lot 2187, Auction  107, Münchener Maler und Graphiker, 28 Autographen, mit 10 teils aquarell. Zeichnungen

Münchener Maler und Graphiker
28 Autographen, mit 10 teils aquarell. Zeichnungen
Los 2187

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Münchener Maler und Graphiker. 28 Autographen. Zus. ca. 50 S. Mit 10 teils aquarellierten Zeichnungen. 1835-1922.
Meist eigenhändige Briefe, teils umfang- und inhaltsreich. Vertreten sind Karl Appold (1840-1884; Brief 1869 an A. Andresen in der Kunsthandlung Weigelt, mit Biographie seines Vaters Johann Leopold Appold, 1808-1858), Hanns Brunner (1813-1888; Cornelius-Schüler, Mitglied des Münchener Kunstvereins; Brief 1857 an den Maler Eduard Schleich), Carl Ebert (1821-1885; beiliegend Eberts Porträt, Radierung von P. Barfus 1878), Johann Fischbach (1797-1871; eigh. Manuskript über "Ruisdael als Dichter"), Fritz Haid (1906-1985), August von Kreling (1819-1876, Schüler von Cornelius und Schwanthaler; Brief an Adolf Strodtmann über dessen Kunstkritik), Moritz Müller (genannt "Feuer-Müller", 1807-1865; umfangreicher Brief 1849 an den Maler Rudolph Meyer in Dresden, Sekretär des dortigen Kunstvereins), August Podesta (1813-1858, Brief 1855 an einen Konservator), Friedrich Voltz (1817-1886, Brief 1872 an den Privatgelehrten Westermann in München), Joseph Andreas Weiß, "Herzogl Leuchtenberg. Cabinetsmaler" (1814-1887; Brief 1870 an eine Exzellenz), Carl Wuttke (1849-1927, Maler und Weltreisender; Postkarte 1894), Ludwig Willroider (1845-1910, Brief 1880 mit Lebensdaten für ein Künstlerlexikon), Friedrich Zimmermann (1826-1887, sign. Lebenslauf, Albumblatt sowie gedr. Todesanzeige und Nachruf), Robert Zimmermann (1818-1864, Brief 1858 an die Kunsthandlung Berendsohn in Hamburg), Joseph Zink (1838-1907, 4seitiges Gedicht "O Sancta Cäcilia!"), Anton Zwengauer (1810-1884, bietet 1835 dem Schiedsgericht des Münchener Kunstvereins ein Bild an) u. a. Mit 10 Orig.-Zeichnungen (Feder- und Bleistift, teils mit Aquarell) verschiedener Künstler, meist auf Postkarten (z. B. eine Porträt-Karikatur Hans Lichtenbergers auf einer Karte an Hans von Weber). - Interessante Sammlung teils seltener Münchener Künstler-Autographen, u. a. aus den Sammlungen Künzel und Fischer von Röslerstamm.

Preuschen, Hermine von
Brief 1878 + Beigabe
Los 2188

Zuschlag
350€ (US$ 376)

Details

"keine emancipirte 'malheureuse' mit farbigen Fingern"
Preuschen, Hermine von, Malerin und Dichterin, in beiden Fächern sehr erfolgreich (1857-1918). Eigh. Brief m. U. "Hermine von Preuschen". 61/2 S. 8vo. Darmstadt 2.IX.1878.
Umfang- und inhaltsreicher Brief der 21jährigen an Lili Lauser in Wien, mit interessanten autobiographischen Mitteilungen. "... ist Ihnen das Thema 'Hermine von Preuschen' ein leerer Schall? Mir war als Kind der Name 'Lili Meyer" mit Allem was schön u. ideal ist verwebt ... Die 'Kassandra' von Ihnen im weißen Gewand u. gelöstem Haar declamirt, machte mir schlaflose Nächte. Doch wie das so geht im Lebenskaleidoskop - ich verlor Sie aus den Augen. Nach langem Kämpfen erreichte ich es von meinen Eltern, vor nun gerade drei Jahren, Malerin werden zu dürfen u. bin seit jener Zeit in Carlsruhe als Schülerin v. Professor Keller (d. badischen Makart) bei dem ich große decorative Stillleben malte. Ich fand diese drei Jahre ein zweites Heim u. die manichfachsten Anregungen auch literarischer Art im Hause des Dichters Baron [Gustav zu] Putlitz. Dazwischen verhalfen mir mehrfache Reisen nach Paris (jetzt wieder mehrere Wochen zur Ausstellung u. vergangenes Jahr), nach Berlin u. Norddeutschland, Lübeck u. Husum (Geibel u. Storm), München, Prag, Schweitz etc., meinen Gesichtskreis etwas erweitern. Kürzlich war ich auch 14 Tage in Freiburg bei Wilh. Jensen. Da ich meine Reisen vom Erlös meiner Bilder (in Berlin hatte ich auch unberufen succès) bestreite, so legt Papa ihnen glücklicher Weise kein Hinderniß in den Weg ... Seit 4 Wochen bin ich auf Ferien hier (in denen ich zwar sehr fleißig an einem Bild 'Der Venus geweiht' für Paris malte) u. stehe im Begriff, nachdem ich einige Tage ... in München verweilt, über Wien, Triest, Venedig, für den Winter nach Rom, wo ja in dem boarding-house for painting ladies neuerdings so gut für alleinreisende malende Damen gesorgt ist ...". Äußert den Wunsch, Lili Lauser in Wien zu besuchen. "... Frau Kapellmeister Desoff (deren Mann [der Brahms-Freund Otto Dessoff] ja in Wien so gutes Andenken hinterlassen) gab mir sehr gute Empfehlungsbriefe an Angelis [der berühmte Porträtist Heinrich voin Angeli], verschiedene andre Künstler u. ihre beste Freundin, Frl. Wiener, die sich meiner etwas annehmen will; denken Sie sich also um Gottes willen keine emancipirte 'malheureuse' (wie man in Carlsruhe malende Damen nennt) mit farbigen Fingern - es müßte sonst auch Tinte daran kleben - u. Brille, sondern ein allerdings sehr energisches Geschöpf, das dennoch den Widerspruch zwischen männlichem Beruf u. weiblichem Herzen oft sehr bitter empfindet ...". - Die erste Seite leicht tintenfleckig. - Beigegeben 9 Briefe und Karten von weiteren Künstlern, darunter Rudolf von Alt, Tina Blau, Hans Canon, Hugo Darnaut, Carl Gehrts, Caspar Zumbusch und Wilhelm Unger.

Rodin, Auguste
Brief 1913
Los 2189

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

München - "la capitale des arts"
Rodin, Auguste, franz. Bildhauer (1840-1917). Brief m. U. "Auguste Rodin". 11/2 S. 4to. Paris 31.VII.1913.
An Walter Zimmermann, Sekretär der Internationalen Kunstausstellung in München, der eine Bronze Rodins für den bayerischen Staat erworben hatte. Der Künstler bedankt sich mit schmeichelhaften Worten an die Stadt München und den Freistaat Bayern. "... J'ai le plaisir de vous accuser réception du contrat passé entre l'Etat Bavarois et moi pour l'achat du bronze 'Falguière', que je vous retourne signé ci-inclus. - Je suis heureux et fier que la ville de Munich, ville universellement connue comme centre artistique, on pourrait dire la capitale des arts, ait choisi un de mes bronzes. Je vous prie de transmettre mes remerciments les plus respectueux à l'Etat Bavarois ...". Betont auch die "façon parfaite", mit der Zimmermann die Ausstellung organisiert habe. - Etwas fleckig; Montagespuren.

Lot 2190, Auction  107, Rodin, Auguste, Signiertes Porträtfoto

Rodin, Auguste
Signiertes Porträtfoto
Los 2190

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

- Porträt-Photographie mit eigh. Widmung auf dem Untersatzkarton. Mit dem oberen Rand auf ein Kartonblatt montiert. 26,6 x 14 cm. (Paris, wohl um 1900).
"A ma cousine Henriette / Auguste Rodin". Die Aufnahme des Pariser Ateliers Choumoff zeigt Rodin zusammen mit seiner Lebensgefährtin Rose Beuret, beide stehend in Ausgehkleidung mit Mantel und Hut. Die Atmosphäre des eindrucksvollen Bildes in dunklen Brauntönen läßt fast nur die Gesichter und Hände hervorleuchten. - Gering fleckig.

Rouault, Georges
Brief 1919
Los 2191

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Rouault, Georges, , franz. Maler und Graphiker (1871-1958). Eigh. Patent-Faltbrief m. U. "GR". 11/2 S. Quer-kl. 8vo. (Paris 6.VII.1919).
An Monsieur Girardin, wohl den bekannten Sammler und Kunstexperten, von Beruf Zahnarzt in Paris. "... Ne mettez pas au net. Indiquez au crayon. Je vous dirai pourquoi - a Mardi. Meilleur souvenir chez vous et comment vous remercier de votre si aimable réception ... Excusez moi mais il faudra que je m'en aille de bonne heure - ayant un rendez vous après mon diner ...".

Rugendas, Moritz
Brief 1847
Los 2192

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Rugendas, Moritz, bayerischer Maler und Zeichner, bereiste mehrmals längere Zeit Südamerika und hielt Land und Leute in tausenden von wertvollen Zeichnungen fest (1802-1847). Eigh. Brief m. U. "Mor. Rugendas". 2/3 S. Gr. 8vo. Brückenau 9.VII.1847.
Etwas förmlich-gestelztes, wohl ungewohntes Schreiben an einen Autographensammler. "Dankbar freundliches Entgegenkommen anerkennend - behält sich der Unterzeichnete vor - dem ihm mitgetheilten Wunsch nach einem handschriftlichen Erinnerungsblatte bey erster Gelegenheit durch eine kurze Notiz über seine Reißen zu entsprechen und bittet indessen seiner bey Lecture dieser Zeilen zu gedenken ...". - Rugendas war in diesem Jahr von einer Reise durch Peru, Argentinien, Uruguay und Brasilien nach Deutschland zurückgekehrt. Im folgenden Jahr erwarb der bayerische Staat den großen Bestand seiner ethnologisch bedeutenden Zeichnungen und Gemälde.

Scheuren, Johann Caspar
Brief 1868 + Beigabe
Los 2193

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Scheuren, Johann Caspar, rheinischer Landschaftsmaler und Radierer, Schüler und später Professor der Düsseldorfer Akademie (1810-1887). Eigh. Brief m. U. "Ihr Scheuren". 1 S. Gr. 8vo. Düsseldorf 15.VIII.1868.
An einen Herrn, in Scheurens bekannt fehlerhaftem Deutsch. "... Wie muß ich Ihnen wieder danken für alle die so lehrreiche Blätter welche Sie mir unermüdet dieses Jahr zugeschickt haben. Sie folgen mit dem herzlichsten Dank hierbei zurück, u. ersehen, welche Maße von Blätter solches ist. Das vorletzte Blatt (über Carlsruh I) behalte ich noch. Ich erlaube mir bei dem Packet ein Farbdruck aus meinem Rheinwerk beizulegen. Solches ist die Einleitung zu den 24 Blätter des Werkes, mit dem Motto 'Gruß Dir Romantick' ...". - Die zuerst 1865 in Düsseldorf erschienene Mappe mit dem Titel "Landschaft, Sage, Geschichte und Monumentales der Rhein-Provinz" enthielt 2 Titel und 24 Tafeln in Farblithographie. Die Mappe "Vom deutschen Rhein" mit 25 Tafeln erschien erst in den 1870er Jahren. - Kleine Büroklammer-Rostspur. - Dabei: Jacob Johann Verreyt, niederländ. Landschafts- und Bildnismaler, lebte in Köln (1807-1872). Eigh. Brief m. U. "J. Verreyt". 1 S. Gr. 4to. Köln 31.VIII.1849. - An das Direktorium des Kunstvereins in Braunschweig. "... ich ersuche das Verehrliche Directorium 2 von den 3 von meiner Hand auf die Kunst-ausstellung befindliche Bilder, namlich die Betende und der Leiermann nach beendigung der ausstellung an den Hrn Pietro del Vecchio inhaber einer Permanente Kunst-ausstellung zu schikken, wenn Sie nicht angekäft worden sind. Das dritte Bild, eine Mutter mit dem Kinde an die nächst folgende ausstellung, ich glaube nach Kassel zu senden ...". - Kleine Randschäden.

Thaeter, Julius
Brief 1859 + Beigaben
Los 2196

Zuschlag
350€ (US$ 376)

Details

Thaeter, Julius, hervorragender Münchener Kupferstecher, Professor an der Akademie (1804-1870). Eigh. Brief m. U. "Thaeter". 4 S. Gr. 8vo. Pähl (Nähe Starnberger See) 4.X.1859.
An seinen Schüler, den Kupferstecher Ludwig Friedrich (1827-1916) und dessen Schwester Liddy in Dresden. Freundschaftlicher Brief, in dem sich Thaeter ausführlich für die gastliche Aufnahme und Krankenpflege bedankt, die er bei einem Besuch in Dresden erfahren hat. Schildert dann seine Rückreise nach München, wo ihn seine Tochter aus Tegernsee in der Akademie besuchte. Sie habe ihn dann nach Pähl zu seiner Familie mitgenommen, wo er jetzt leider nur noch wenige Tage die schöne Landschaft und gute Luft genießen könne, so daß "wir nur mit schwerem Herzen nach München zurückkehren werden. In Dresden kann man sich keinen Begriff machen, von der paradiesischen Klarheit und Reinheit der Luft, von dem tiefblauen Himmel eines schönen Herbsttages, wie wir ihn heute hier genießen, von dem herrlichen Anblick der Gebirge mit den waldigen Vor- und Mittelgründen nicht zu reden! ...". - Diverse Beigaben: Ludwig Friedrich (eigh. Manuskript "Ein Theil aus der Lebensgeschichte des Kupferstechers C. Julius Thaeter, im November 1848 als Professor der Akademie der Künste zu München berufen. Ritter des St. Michaels Ordens etc." Mit dem Vermerk auf S. 2: "copiert den 12 Februar 1851 nach einem Manuscripte [Frau Prof. Amsler in München gehörend]. L. Friedrich". 13 S. 8vo.). - Ludwig Schäffer, Münchener Maler (2 eigh. Briefe an Ludwig Friedrich, 1851-1853, über Kupferstiche, mit Erwähnung Schwinds und L. Richters). - Albert Schmidt (eigh. Brief an L. Friedrich, München 1866, mit Erwähnung Julius Thaeters). - 1 Quittung für L. Friedrich (1894). - 1 eigh. Postkarte von Franz Defregger (1883). - 1 eigh. Brief von Friedrich Anton Kaulbach (1898). - 1 weiterer Brief. - Eine humoristische Bildergeschichte "Das Porträt oder Was dem Michel Schimmel aus Dummnau einmal in der Stadt leider wirklich passirt ist" von Max Scholz (16 Bl., einseitig beschriftet und mit 14 Orig.-Federzeichnungen illustriert; kl. 8vo, 1880). - Insgesamt 10 Teile, größtenteils die Münchener Malerschule betreffend.

Brahms, Johannes
Postkarte1874 an Bernhard Scholz
Los 2200

Zuschlag
3.600€ (US$ 3,871)

Details

Brahms, Johannes, Komponist (1833-1897). Eigh. Postkarte m. U. "J Brahms". 1 S. (Rüschlikon, Schweiz, 8.VII.1874).
An den ihm befreundeten Komponisten und Dirigenten Bernhard Scholz (1835-1916) in Schreiberhau bei Warmbrunn, zu dieser Zeit Dirigent des Orchestervereins in Breslau, der Brahms zu einem Konzert eingeladen hatte. "Hier das verspätete Ja! Kann denn das Honorar durch eine Quartett-Soirée mehr Riesengebirge werden? Auf Ihren Golo bin ich neugierig, es ist ein gar verlockender Stoff. Ueberraschend war mir Ihre Ansiedlung im Gebirge, ich habe flugs im Bädeker [sic] u. auf der Karte Ihr neues Heim gesucht. Nun gratulire ich zu beiden: fertiges Haus, fertige Arbeit, da können Sie froh spazieren! ...". - Den Weihnachtsabend 1874 verbrachte Brahms beim Ehepaar Scholz. Die Oper "Golo" (nach Tiecks Trauerspiel "Leben und Tod der heiligen Genoveva") wurde im folgenden Jahr in Nürnberg mit einigem Erfolg uraufgeführt. - BBV: "unpubliziert".

Lot 2201, Auction  107, Bülow, Hans von, Brief 1858 an Leopold Ganz

Bülow, Hans von
Brief 1858 an Leopold Ganz
Los 2201

Zuschlag
190€ (US$ 204)

Details

Bülow, Hans von, Dirigent und Pianist, Schwiegersohn Liszts, Hoftheaterkapellmeister in Hannover und Meiningen, großer Wagner- und Brahms-Interpret (1830-1894). Eigh. Brief m. U. "Hans v Bülow". 2 S. Als Briefkopf eine blindgeprägte Lyra; darin eine ovale Original-Photographie mit einem kleinen Porträt Liszts (?) vom Berliner Hofphotographen G. Schauer. Gr. 8vo. Berlin 23.II.1858.
Wohl an den Hofkonzertmeister Leopold Ganz. Zeigt sich empfindlich berührt durch eine Ablehnung der berühmten Sängerin Pauline Viardot, der er "als Gentleman" zugesagt hatte, bei ihrem Abschiedskonzert mitzuwirken, falls der Termin nicht mit dem des Konzertes von dem Liszt-Schüler Karl Tausig zusammenfalle. Diese Zusage scheint Ganz jedoch nicht korrekt weitergegeben zu haben, so daß Bülow von Frau Viardot eine Absage erhielt. "... Wenn ich einmal eine Zusage gegeben habe, gleichviel ob in meinem Zimmer oder sonst wo, so pflege ich selbige zu halten und pflege von Anderen, die es für gut finden, ihre auf das bestimmteste ertheilten Versprechungen ohne die üblichen Entschuldigungen zurückzunehmen, zu erwarten, sobald sie nicht vom Gegentheil Beweise haben, an meine Zusagen zu glauben ...". Dankt ironisch für "das mir durch Ihre Interpretationsweise zu Theil gewordene 'Autograph' der Frau Viardot". - Ungewöhnlicher Briefkopf "für Musiker" mit einer Orig.-Photographie von 1858.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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