Artist Index: Ziesenis d. J., Johann Georg


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Los 6036Ziesenis d. J., Johann Georg
Bildnis des Oberhofmarschalls Hans Adam Freiherr von Studnitz

Auktion 118

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
29.760€ (US$ 32,000)

Details

Bildnis des Oberhofmarschalls Hans Adam Freiherr von Studnitz im blauen Samtrock.
Öl auf Leinwand, doubliert. 91,8 x 75,8 cm. Verso mit Klebeetikett, dem Zufolge auf der originalen Leinwand signiert und datiert "F. G. Ziesenis pinxit 1761" sowie mit weiteren alten Etiketten mit Angaben zum Künstler und Dargestellten.

Der Porträtist und hannoversche Hofmaler Johann Georg Ziesenis bewegte sich mit seinen sehr persönlichen Bildnissen europäischer Adeliger und Bürger auf der Höhe der aufklärerischen Entwicklung der Bildniskunst seiner Zeit. Seine Modelle stellte er in ungezwungener Atmosphäre dar, die sie natürlich umgebenden Gegenstände sollten den Eindruck von Bildung und weltgewandtem Leben vermitteln. Eines der mit Abstand schönsten Beispiele hierfür ist das vorliegende Bildnis des Hans Adam von Studnitz (1711-1788). Den kunstverständigen Schlesier hatte es in den frühen 1730er Jahren nach Thüringen an den Gothaer Hof verschlagen, wo er sich beharrlich über einen Zeitraum von über fünfzig Jahre vom bescheidenen Hofjunker zum einflussreichen Oberhofmarschall hocharbeitete. Trotz der zahlreichen Ämter, die Studnitz bekleidete, erinnert man sich heute der Leitung des Hoftheaters wegen an ihn, an dessen Errichtung er maßgeblich beteiligt gewesen war. Das heute noch betriebene Ekhof-Theater auf Schloss Friedenstein zählt zu den ältesten erhaltenen Barocktheatern mit noch funktionstüchtiger Bühnenmaschinerie. Ziesenis hielt Studnitz 1761 auf dem Zenit von dessen Karriere fest. Nach dem Tod eines langjährigen Konkurrenten war er zum mächtigsten Mann am Hof nach dem Herzog aufgestiegen. Mit klarem Blick und leicht gehobenen Brauen sitzt Studnitz in lockerer Haltung vor einem schlichten Hintergrund in gedämpftem Braungrün. Nichts im Fond lenkt von der virtuosen Behandlung des Gewandes und des weichen Inkarnats ab. Besonders dem blau leuchtenden Samt verleiht Ziesenis durch gekonnt gesetzte Lichtakzente eine beeindruckende Stofflichkeit von geradezu haptischer Qualität und Brillanz.
Den Porträtierten umgeben nur wenige, ausgewählte Gegenstände. In der Rechten hält er eine Tabatière, der Zeigefinger der linken Hand markiert die Seite eines Heftes, vielleicht ein Libretto, als sei die Lektüre nur kurz unterbrochen, schließlich steht auf dem Beistelltischchen eine Tasse aufgeschäumter Schokolade mit Gebäck. Auf dem ersten Blick evoziert Ziesenis eine Atmosphäre privater Häuslichkeit. Dahinter verbirgt sich jedoch aufs subtilste inszenierter Standesrang. Spitze und Pelz säumen die edle Mise des Theatermannes, Tabatière sowie Doppelhenkelbecher sind aus Porzellan und heiße Schokolade hatte sich seit Mitte des Jahrhunderts ausgehend von Versailles als modisches Luxusgetränk in ganz Europa durchgesetzt.

Provenienz: Im Besitz Hans Adam Freiherr von Studnitz.
Familie von Wangenheim, Schloss Fuchshöfen, Ostpreussen (heute Slawjanskoje, bei Kaliningrad).
Durch Erbfolge an die Familie von Bassewitz, Fuchshöfen, später Gotha.
Durch Erbfolge an den heutigen Besitzer, Norddeutschland.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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