Artist Index: Siebold, Philipp Franz von


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Los 2576Siebold, Philipp Franz von
Brief 1844 an Stephan Endlicher

Auktion 119

Zuschlag
5.000€ (US$ 5,376)

Details

"einige hundert Sinica und Japonica zusammengebracht"
Siebold, Philipp Franz von, der große Japan-Reisende, Arzt, Botaniker und Ethnologe, lebte als einer von ganz wenigen Europäern 1823-1829 sowie 1859-1862 im isolierten Japan, brachte hochbedeutende Sammlungen nach Europa und gilt als Begründer der modernen Japanforschung (1796-1866). Eigh. Brief m. U. "von Siebold". 4 S. Mit lithogr. Briefkopf "Koninklyke Nederlandsche Maatschappy tot aanmoediging van den Tuinbouw." Doppelblatt. Gr. 4to. Leyden 8.VI.1844.
Wohl an den (nicht genannten) Wiener Botaniker und Sinologen Stephan Ladislaus Endlicher, Bibliothekar an der Hofbibliothek, seit 1840 Professor und Direktor des Botanischen Gartens in Wien (1804-1849), dem Siebold die Ehrenurkunde der Kgl. Niederländischen Gesellschaft für Gartenbau übersendet und ausführlich über seine Tätigkeit der letzten Jahre berichtet. "... Es gereicht mir zu einem ausserordentlichen Vergnügen, das für Sie ausgefertigte Ehren-Diplom unserer Maatschappy mit einigen Zeilen begleiten zu können. Bei dem Empfange dieses Documentes werden auch bei Ihnen angenehme Gefühle erwachen und Sie werden sich erinnern wie wir zusammen den schönen Plan zur Stiftung einer Japanischen Gartenbaugesellschaft entwarfen, den ich endlich zur Ausführung gebracht habe. Es hat mir die Vollbringung des in dem mir unvergeßlichen (!) Wien gefaßten Entschluße viel Mühe und Arbeit gekostet, auch manche Hindernisse, welche Unverstand und Mißgunst mir in den Weg legte, konnten nur durch Muth und Ausdauer, die, ohne mich zu rühmen, mit eigen Sinne, zur Ausführung gebracht werden. Unglück auf Unglück traf unsere neu geschaffene Unternehmung: Pierot starb auf seiner Reise nach Japan, Textor kam einen Tag zu spät auf Java in Batavia an, um von da nach Japan zu gehen. Das im November vorigen Jahres mit einer kostbaren Sammlung lebender Pflanzen von Japan zurückkehrende Schiff wurde in der Schinesischen See von einem Typhon überfallen und mußte Hongkong anlaufen; dort liegt es mit 25 Kisten ausgesuchter Pflanzen. Ein Brief, den ich vorgestern über China empfangen, meldet mir dieß ungünstige Ereigniß. Bei allen diesem Mißgeschick blüht unsere 'Maatschappy' unter dem Schutze meines Königs und der Niederl. Indischen Regierung mehr und mehr auf; ganz Europa nimmt daran Theil und unsere Bezüge breiten sich in der Alten und Neuen Welt aus. Ich habe mich der guten Sache ganz hingegeben; auf meinem Landgute bei Leiden habe ich ein sehr zweckmäßiges Etablissement errichtet und mich an die Spitze gestellt, dem ehrenvollen Beispiele eines Baron von Hügel folgend; und ich fühle mich so recht glücklich, rund um mich meine japanischen Pflanzen grünen und blühen zu sehen. Ich habe bereits einige hundert Sinica und Japonica zusammengebracht und beschäftige mich jetzt mit einer Synopsis der von Japan ... bis heute eingeführten Pflanzen. Es ist eine schwierige Arbeit, die aber niemand leichter als ich zu Stande bringen kann, es ist aber auch eine nützliche, und jeden Gartenfreund wird es freuen, sich mit Hilfe dieser Florela Japonica ein japanisches Gärtchen anlegen zu können ...". Wünscht sich ein Verzeichnis der im botanischen Garten des Adressaten wachsenden japanischen und chinesischen Pflanzen, um vielleicht in Erfahrungs- und Gewächs-Austausch treten zu können. Nennt "einige schöne Pflanzen", die er an den "Hügelischen Garten" abgegeben habe. Dort werde in Kürze ein Verzeichnis der neu eingeführten Pflanzen herauskommen. "... In Wien scheint man mich übrigens ganz vergessen zu haben, möchte doch mit meinen Blumen mein Andenken wieder aufblühen! Auch von Herrn von Reichenbach habe ich seit Jahren nichts mehr vernommen ...". Fragt nach dem Fortgang von Reichenbachs Arbeiten. Am Schluß eine halbe Seite über den Überbringer des Briefes, der in Leyden studiert habe, jetzt vieles in Wien sehen und erledigen soll und Endlichers Unterstützung und Empfehlung verdiene. - Der erwähnte "Baron von Hügel" (Carl Freiherr von Hügel, 1795-1870) bereiste Kaschmir, den Himalaya und Australien und brachte eine große ethnologische und botanische Sammlung mit nach Wien, wo er eine Villa in einem großen Park errichtete, der als Sehenswürdigkeit mit exotischen Pflanzen bestückt wurde.

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Los 2598Siebold, Philipp Franz von
Brief 1830 aus Jakarta

Auktion 117

Zuschlag
20.000€ (US$ 21,505)

Details

1830 zurück aus Japan
Siebold, Philipp Franz von, der große Japan-Reisende, Arzt, Botaniker und Ethnologe, lebte als einer von ganz wenigen Europäern 1823-1829 sowie 1859-1862 im isolierten Japan, brachte hochbedeutende Sammlungen nach Europa und gilt als Begründer der modernen Japanforschung (1796-1866). Eigh. Brief m. U. "Ihr Sohn Fr. v. Siebold". 31/2 S. Doppelblatt. 4to. Batavia (Jakarta) 9.II.1830.
Aus Indonesien auf der Rückreise von seinem ersten großen Japan-Aufenthalt an "meine Theuersten", womit wohl seine Mutter und sein Onkel, der als Pfarrer Vaterstelle an ihm vertreten hatte, gemeint sind. "... Glücklich von Japan entkommen bin ich nun mit dem Schiffe Java mit allen meinen Sammlungen und litterarischen Arbeiten angelangt. Die Reise selbst hat mir sehr zugesetzt, doch habe ich mich bis heute völlig gut erholt und wohne absichtlich auf dem Lande um mich für meine kurz bevorstehende Reise nach Europa zu stärken. Ausserordentliche Unfälle und Schicksale habe ich durchstanden .. nichts ist für die Wissenschaft verloren gegangen und die außerordentlich herzliche Theilnahme und die glänzende Aufnahme von meiner hiesigen Regierung entschädigte mich für alles. Wahrscheinlich, wohl sicher, gehe ich in höchstens vier Wochen mit dem Schiffe Java unter den günstigsten Winden nach Holland zurück - mit vollem Tractamente und in Commission der Niederländ. Indischen Regierung (f 375 p. Monat!) um die Ausgabe meiner Werke über Japan zu zu beschleunigen. Meine Arbeiten machen Aufsehen auf ganz Batavia, ... Sie werden Staunen! was in sieben Jahren gearbeitet ist, nicht alles durch mich doch alles unter meiner Leitung ...". Er denke z. B. an "die Bearbeitung des Gottesdienstes, wo die Brahma-Budoka Lamaisma in mehr als 300 Abbildern nachgewiesen ist ... Allein bey dreissig Wörterbüchern der Chinesischen, Japanischen Sprache, Ainosprache, Sanscrit - Mantschou - Korea - Linkin inseln befinden sich bearbeitete unter meiner Sammlung. Alle alten und neuen Münzen mehr als 1500 Stücke, von 221 Jahren vor Christus bis heute, circa 1200 Bücher [?], 600 Rollen Gemälde ... mehr als 1000 Spec. lebende Gewächse und 800 Saamen; die lebenden Gewächse sind alle noch in bestem Zustande ...". Berichtet dann, dass er bereits 1825 Tee in Samen nach Java gebracht habe, der nunmehr größte Verbreitung gefunden habe. In einem Nachwort gibt er noch Empfehlungen für die Verwendung von 2000 Gulden, die er den Adressaten im vorigen Jahr "zur Disposition gestellte habe." - Mit der Bemerkung "glücklich von Japan entkommen" spielt Siebold wohl auf den Umstand an, dass er und seine japanischen Freunde bei seiner Ausreise wegen streng verbotenenen Ausfuhrversuchs diverser Gegenstände vor Gericht gestellt und teilweise zu schweren Strafen verurteilt wurden; Siebold wurde schließlich mit lebenslänglicher Verbannung bedacht, konnte aber doch den größten Teil seiner Sammlungen mitnehmen. - Aus der Sammlung Künzel. - Von großer Seltenheit.

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Los 2599Siebold, Philipp Franz von
Brief 1835+ signierte Beilage

Auktion 117

Zuschlag
9.000€ (US$ 9,677)

Details

32 japanische Malereien für 200 Gulden
- Eigh. Brief m. U. "von Siebold" nebst einer gleichfalls signierten Beilage. Zus. 31/2 S. 1 Doppelblatt, 1 Einzelblatt. Gr. 4to. Leyden 15.XII.1835.
Wohl an den (nicht genannten) Wiener Botaniker und Sinologen Stephan Ladislaus Endlicher, Bibliothekar an der Hofbibliothek, später Professor und Direktor des Botanischen Gartens (1804-1849), dem Siebold Verzeichnisse der japanischen und chinesischen Bücher und Münzen sendet, die er durch einen Spediteur an die k. k. Hofbibliothek geschickt habe. "... Die Sammlung ist in eine Kiste, bezeichnet PVS no 1 verpackt ... Aus dem Verzeichnisse können Sie einstweilen ersehen, welche gute Auswahl ich getroffen und welche kostbare Seltenheiten Sie durch meine Verwendung erhalten. Ueber den Werth dieser litterarischen und numismatischen Seltenheiten habe ich mich bereits in meinem früheren Schreiben ausgesprochen; ich will nur noch wiederholen, daß man Jap. Bücher und Karten nicht denen Schinesischen gleichstellen darf: Jene übertreffen in wissenschaftlicher und technischer Hinsicht bei weitem diese und die geringe Anzahl, die man davon in Europa besitzt, stellt sie unter die seltneren orientalischen Schriften. Noch muß ich bemerken, daß ich ein Porte feuille mit japanischen Malereyen und Handzeichnungen nach den verschiedenen Schulen geordnet, beigefügt habe; Sie gehören meinem Freunde de Villeneuve, früher mein Zeichner auf Japan, wollen Sie diese interessante Sammlung für die Hofbibliothek nehmen, dann können Sie dieselbe für f 200 haben, wo nicht, dan [!] haben Sie die Güte dieselbe einstweilen in Verwahrung zu nehmen ...". Nennt dann die Preise und Zahlungsziele für die Sammlungen von Münzen, Büchern und Karten. "... Den Preis der Schinesischen Bücher setze ich, wenn sie für Sie sind, auf f 125 Münze. Sie sind in blaues Papier eingepackt um sie beim Auspacken sogleich zu erkennen. Ich hielt es für anständig und rathsam betreffend die Versendung, Preise und Zahlungs Termine ein Schreiben an S.[eine] E.[xzellenz] den Herrn Grafen Dietrichstein beizulegen. Uebergeben Sie es ihm gefälligst nebst den Verzeichnissen ... Der erwähnten Kiste habe ich einige Päcke und Briefe beigepackt, die ich Sie bitte zu besorgen, nämlich: 1 Pack und Brief an S.[eine] D.[urchlaucht] Fürst Metternich ... 1 Pack an Baron Jacquin, 1 Pack an Dr. Reichenbach, 2 Päcke an Soc. flor. St. Helenae. - Es ist alles, was ich auf St. Helena wild wachsend gesammelt habe und hat in so ferne einigen Werth um eigentlich zu wissen, was da vorkommt. Wenn Sie die Pflanzen bestimmt haben, bitte ich mir bloß ein Verzeichniß davon aus ...". - Die erwähnten Listen der Bücher und Münzen liegen hier nicht mehr bei, aber das eigenhändige "Verzeichniß Japanischer Malereyen nach den verschiedenen Schulen geordnet" (11/4 S. Gr. 4to.), mit der Beschreibung von 32 Blättern, am Schluß signiert "von Siebold". - Interessantes Material über die Auswertung von Siebolds Japan-Sammlungen.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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