Es wurden 9 Lose gefunden. Künstlerbenachrichtigung aktivieren
Los 2957Nauen, Heinrich
Bildnis des Zigeunergeigers Mungo
Auktion 118
Zuschlag
12.000€ (US$ 12,903)
Nauen, Heinrich. "Der Zigeunergeiger Mungo". Tempera auf leichtem Karton, auf Leinwand aufgezogen. Unten links mit dem Pinsel in Schwarzbraun signiert "H. Nauen". 99 x 70 cm. Gerahmt in stilistisch passender Holzprofilleiste. 114 x 86 cm. 1923.
Wedderkop 1924/25, S. 223 (Abbildung). – Hervorragendes, reifes Hauptwerk des aus Krefeld stammenden, in Kalkar gestorbenen Malers Heinrich Nauen (1880-1940), der als der prominenteste, bedeutendste Vertreter des "Rheinischen Expressionismus" gilt und von 1921 bis 1937 als Professor an der Kunstakademie zu Düsseldorf lehrte. Neben Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und druckgraphischen Werken schuf er auch Wandgemälde und Mosaiken. Das Gemälde des Geigers ist wohl das bedeutenste Werk mit der Darstellung eines Musikers aus dem Œuvre Nauens.
Für die Gäste des Düsseldorfer Parkhotels, das Nauen regelmäßig besuchte, meist zusammen mit seinen Akademiekollegen August Deusser (1870-1942) und Max Clarenbach (1880-1952), spielte in den frühen zwanziger Jahren allabendtlich der sogenannte "Zigeunergeiger Mungo", ein talentierter Rumäne, der von mehreren Künstlern porträtiert wurde. Mit weit geöffneten Augen blickt der Geiger leicht nach rechts unten am Betrachter vorbei. In seiner Farbwahl beschränkte sich Nauen auf nur wenige, differenziert abgestufte Töne: Rotbraun, Schwarz und Blau. Das intensive Rotbraun des Hintergrundes harmoniert mit dem orangebraunen Holz der Violine, leuchtet im Bereich des Instrumentes etwas heller und unterstreicht die Kopfpartie mit dunkleren, kraftvoll mit breitem Pinsel aufgetragenen Farbakzenten.
Expressionistisch gestaltete, eher scharfkantige Formen mit kräftigen Kontrasten finden sich vor allem noch im Bereich des Gesichtes, während Hände, Körper und Anzug eher weich modelliert oder flächig gestaltet sind. Im Gegensatz zu anderen Porträts Nauens aus den Zwanziger Jahren besticht diese Arbeit durch den intensiv leuchtenden Hintergrund, sonst aber knüpft Nauen "(...) in den 20er Jahren an die traditionelle Porträtmalerei des 19. Jahrhunderts an. Die (...) Ton-in-Ton-Malerei läßt an Bildnisse von Wilhelm Leibl, Franz von Lenbach oder Arnold Böcklin denken" (Elke Bratke, in: Drenker-Nagels-Malcomess, S. 193).
Ein weiteres Porträt des Geigers, im Ausdruck ganz ähnlich, schuf Nauen als Vorstudie zu dem Gemälde (Drenker-Nagels-Malcomes 639, heute Städt. Kunstsammlung Gelsenkirchen). Zur Entstehungszeit des Gemäldes, und zwar seit 1921, lehrte Nauen als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. Nachweise bei: Der Querschnitt durch 1923, Berlin/Düsseldorf/Frankfurt am Main 1924, Abb. S. 312a; Der Querschnitt durch 1924, Berlin/Düsseldorf/Frankfurt am Main 1924, Abb. S. 312a; Röttgen 1928, Abb. S. 165
Katalog Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf 1929, Nr. 45; Katalog Galerie Alex Vömel, Düsseldorf 1987. – Vereinzelte dezente Retuschen, wenige unscheinbare Kratzer und Druckspuren, minimal fleckig, sonst in sehr schöner Erhaltung. Versand ggf. nur ohne Rahmen oder mit Spedition auf Anfrage.
Provenienz: Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf
Los 3365Nauen, Heinrich
Erste Kollektiv-Ausstellung in der Galerie Alfred Flechtheim
Auktion 118
Zuschlag
180€ (US$ 194)
Galerie Flechtheim. - Nauen, Heinrich. Erste Kollektiv-Ausstellung in der Galerie Alfred Flechtheim. 22 S., 1 Bl. Mit einigen Textillustrationen. 15,5 x 12 cm. OBroschur (Vorderumschlag mit vertikaler Knickspur). Düsseldorf, Galerie Flechtheim, 1914.
Katalog zur ersten Ausstellung der legendären Galerie Flechtheim, die vom 18. Januar bis 7. Februar 1914 in den Räumen Alleestraße 7 in Düsseldorf stattfand. Gleichzeitig die erste Einzelausstellung von Heinrich Nauen. Als Vorwort mit einem Brief von Walter Kaesbach an Heinrich Nauen vom Silvestertag 1913 über die gemeinsame rheinische Heimat, rheinisches Kunstverständnis und den Expressionismus ("Es widerstrebt mir auch, vom Expressionismus zu reden, in den man Sie hineinstecken wird"). – Wohlerhalten. Bedeutendes Dokument zur Geschichte des deutschen Kunsthandels.
Los 8079Nauen, Heinrich
Madonna mit den Tieren
Auktion 118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
18.600€ (US$ 20,000)
Madonna mit den Tieren
Öl auf Leinwand. Um 1931.
149,5 x 209,7 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "H. Nauen".
Malcomess/Drenker-Nagels 368.
Ein Bild der Versöhnung und der mütterlichen Fürsorge und Geborgenheit. Das traditionsreiche Motiv der Maria lactans, der stillenden Maria, ist um Assistenztiere erweitert, die alle paarweise in der Mutter-Kind-Konstellation auftreten. Die Madonna und das Jesuskind, die Stute mit ihrem Fohlen, das Schaf und sein Lamm wie auch die im Rocksaum aneinandergeschmiegten Katzen sind einander zugewandt, alle in ein sanftes, warmes Licht und in feierliche Stille gehüllt. Der kaum vom Landschaftshintergrund abgegrenzte Himmel ist von orangefarbenen, splittrigen Strahlen durchdrungen. Der gelbe Bildgrund, in schönem Kontrast zum blauen Marienmantel, ist eine Reminiszenz an die Goldgrundmalerei der italienischen Frührenaissance. Das von mittelalterlicher Ikonographie durchzogene Gemälde überzeugt nicht nur mit seiner sensibel abgestuften Farbskala, sondern auch durch die Klarheit, Größe und Einfachheit des bühnenhaft aufgebauten Raumes. Nauen schuf die "Madonna mit den Tieren", eine seiner letzten großen religiösen Arbeiten, für den Musiksaal seines Freundes, des Kunstmäzens Johannes Geller.
1918 war Nauen schwer erschüttert aus dem Ersten Weltkrieg heimgekehrt. Die dort erlebten Schrecken hatten für ihn neuartige Bildkonzeptionen erforderlich gemacht. Zugleich zeigte sich seit etwa 1919 eine neue Vorliebe für religiöse Themen. Diese Arbeiten zeugen nicht nur von tiefer Melancholie, sondern vor allem von einer besonderen Hinwendung zur Schöpfungsidee. Seit 1921 lehrte Heinrich Nauen an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1937 wurden einige seiner Bilder in der Ausstellung "Entartete Kunst" in München präsentiert; zudem verlor Nauen sein Lehramt an der Düsseldorfer Kunstakademie.
Provenienz: Sammlung RA Johannes Geller, Neuss
Lempertz Köln, Auktion Moderne Kunst Nr. 668, 15.06.1991, Lot 514
Privatsammlung Süddeutschland
Lempertz Köln, Auktion 02.12.2011, Lot 232
Privatsammlung Europa
Ausstellung: Religiöse Kunst der Gegenwart, Essen, Museum Folkwang, 1932, S. 9 mit (Abb.)
Literatur: Verzeichnis der Slg. des Rechtsanwalts J. Geller, Nachwort August Hoff, München 1943, S. 8, Nr. 47 (hier Maße irrtümlich 150 x 220 cm)
Eberhard Marx, Heinrich Nauen, Recklinghausen 1966, S. 17
Walter Schmitt, Erinnerungen an Heinrich Nauen, in: Die Heimat, 52/1981, S. 64 f.
Weltkunst Jg. 61, Nr. 15/1991, S. 214
Los 6964Nauen, Heinrich
Kopfstudie mit Hand vor dem Mund
Auktion 117
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)
Kopfstudie mit Hand vor dem Mund.
Pinsel in Blau auf dünnem Papier (wohl Japan), aufgezogen. 29 x 26,2 cm. Unten rechts signiert und datiert "H. Nauen. 015 [1915]". Verso auf der Rahmenabdeckung ein Ausstellungsetikett des Kunstmuseums Bonn.
Park am Morgen
Radierung auf Japan. 1919.
31,6 x 24 cm (41 x 31 cm).
Signiert "H. Nauen".
Söhn VII 72705-8.
Aus: "Die Schaffenden", 1. Jahrgang, 3. Mappe, 1919, mit dem Trockenstempel in der linken unteren Ecke. Ganz prachtvoller, gratiger Druck mit deutlich zeichnender Plattenkante, mit dem vollen Rand.
Die Ernte
Bleistift und Feder in Schwarz auf Velin. Um 1905.
9 x 11,5 cm.
Malcomess/Denker-Nagels 265.
Aus fein getüpfelten Partien und geschwungenen Parallelschraffuren formuliert sich die Feldlandschaft mit dem erntenden Bauern vorne rechts. Deutlich zeigt sich der Einfluss van Goghs auf Nauens Schaffen. Nauen, einer der bedeutendsten Vertreter des Rheinischen Expressionismus, schuf 1909 sein großformatiges Gemälde "Die Ernte", das in der Komposition jedoch gegenüber unserer Zeichnung verändert wurde.
Los 8479Nauen, Heinrich
Abstrakte Blumen I
Auktion 113
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
434€ (US$ 467)
Abstrakte Blumen I
Aquarell und Feder in Schwarz auf festem Velin. Um 1930.
22,5 x 17,7 cm.
Rechts in der Bildmitte mit Feder in Schwarz signiert "Heinrich Nauen".
Scharfkantig vereinfachte Formen und eine strahlende Farbigkeit kennzeichnen Nauens charakteristische Blumenstilleben. In einem eleganten Schwung füllt der kleine, frische Blumengruß die Blattmitte aus.
Tulpen
Farblithographie auf weichem Japanbütten. Um 1919.
37,5 x 51 cm (49,2 x 59 cm).
Signiert "Nauen".
Scharfkantig vereinfachte Formen und eine strahlende Farbigkeit kennzeichnen Nauens charakteristisches Blumenstilleben aus seiner Düsseldorfer Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Prachtvoller Druck mit dem wohl vollen Rand.
Los 7392Nauen, Heinrich
Schlosspark Dilborn
Auktion 107
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
298€ (US$ 320)
Schlosspark Dilborn
Kaltnadel auf weichem Velin. 1922.
33,6 x 47,2 cm (39,8 x 52,6 cm).
Verso als "Probe" bezeichnet.
Prachtvoller, herrlich gratiger Probedruck einer wohl sehr kleinen Auflage, rechts und oben mit dem vollen, links mit kleinem Rand.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge