Artist Index: Masjutin, Wassili Nikolajewitsch


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Los 8400Masjutin, Wassili Nikolajewitsch
Porträt des Philosophen Lew Platonowitsch Karsawin

Auktion 117

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,556)

Details

Porträt des Philosophen Lew Platonowitsch Karsawin
Öl auf fester Malpappe. 1925.
41,8 x 55,5 cm.

Wassili Masjutin gehört zu den Exilrussen, die nach der Revolution 1917 und dem Bürgerkrieg 1917/18 in Berlin eine neue Heimat gefunden haben. Bis 1920 lebte der in Riga geborene Künstler in Moskau. Er schuf ein großes graphisches Werk, das auf einer bedeutenden Einzelausstellung 1921 gezeigt wurde. Nahezu zeitgleich musste er aufgrund seiner politischen Meinung die Stadt verlassen. Zunächst emigrierte er in seine Geburtsstadt, um sich dann ein Jahr später, 1922 in Berlin niederzulassen. In der damaligen Kulturmetropole pulsierte das einheimische, europäische und vor allem auch das russische Leben der Künstler und Intellektuellen.
Der Dargestellte unseres Gemäldes ist der russische Religionsphilosoph, Historiker und Mediävist Lew Platonowitsch Karsawin (1882-1952). Seine Schwester war die berühmte Ballerina Tamara Karsawina, Mitglied des Ballets Russes. Nach einem Studium in St. Petersburg wurde Karsawin 1915 Professor am Institut für Geschichte und Philologie der dortigen Universität. Als Gründer der Arbeiterfakultät und späterer Präsident der Petrograder Universität schuf er ein neues religionsphilosophisches System, das sich mit der Einheit von metaphysischen Elementen befasste. 1922 wurde er unter dem Vorwurf konterrevolutionärer Umtriebe verhaftet und auf dem "Philosophen-Dampfer" mit 45 weiteren Wissenschaftlern und Künstlern ins Exil verbannt. Erste Station für Karsawin war Berlin. Das Leben im Berliner Exil verband ihn und Masjutin. Das 1925 entstandene Porträt zeigt den mutigen und wissenschaftlichen Denker, der mit wachem und erforschendem Blick dem Betrachter direkt begegnet. Im Anzug gekleidet wirkt er streng, doch spricht aus seinen Augen Tiefe und Melancholie. Masjutin, der sich zu dieser Zeit bereits von der Graphik abgewandt hatte, war mit seinem gemalten Werk sehr zufrieden. Am 1. Dezember 1925 schrieb er auf eine Fotografie des Porträts, die er einem Freund sandte: "Ich möchte schließlich beweisen, dass es auch einen Maler Wassili Masjutin gibt." (Waltraud Werner, Wassili Masjutin (1884-1955). Ein russischer Künstler 1922-1955 in Berlin, Berlin 2003, S. 46, mit Abb.). Mit diesem eindringlichen Porträt ist es ihm in der Tat gelungen.

Provenienz: 1975 aus dem Nachlaß des Künstlers in Berlin erworben
seitdem Berliner Privatbesitz

Literatur: Waltraud Werner, Wassili Masjutin (1884-1955). Ein russischer Künstler 1922-1955 in Berlin, Berlin 2003, Kat.-Nr. 625

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