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Kopf
Aquarell und Zimmermannsbleistift auf festem Velin. 1992.
33,2 x 44,2 cm.
Verso oben mittig mit Bleistift sigmiert "marwan", zweifach datiert und gewidmet.
Gesichtslandschaften und nicht Portraits sind es, die Marwan zeichnet. Wiedergegeben in extremer Nahsicht und harmonisch zwischen Rot und Grün ausbalancierter Palette formuliert der syrische Künstler mit kräftigen, breiten und lockeren Pinselschwüngen und einer Vielkahl konkretisierender Bleistiftlinien eine Physiognomie, die weitgehend im Ungefähren bleibt, ein beinahe allgemein-menschliches Bildnis. Marwans Malerei ist eine Bilderwelt, die beinahe ausschließlich um das menschliche Antlitz kreist, in immer neuen Variationen und großer malerischer Vielfalt. "In seinen 'Gesichtslandschaften' geht er - wie die Kamera im Film - ganz nahe an diese Gestalten, die sich so unverstellt mit ihrer gemarterten Innenwelt ans Außen wenden, heran." (Jörn Merkert, in: Marwan, Ausst.-Kat. Berlinische Galerie, Berlin 2001, S. 33). Marwan Kassab Bashi studierte Arabische Literatur an der Universität Damaskus und ging 1957 nach Berlin zu Hann Trier an die Hochschule für Bildende Künste Berlin. Ab 1963 arbeitete er als freischaffender Maler in Berlin und gehörte zum Kreis um Georg Baselitz und Eugen Schönebeck.
Figur
Kaltnadel auf Velin. 1971.
23,9 x 15,8 cm (45,1 x 34 cm).
Signiert "MARWAN" und datiert. Auflage 35 num. Ex.
Merkert 110.
Prachtvoller, herrlich gratiger Druck mit dem vollen Rand, oben mit dem Schöpfrand. Beigegeben: Eine signierte Aquatina des Künstlers als Grußkarte.
Kopf
Radierung auf Velin. 1976.
99,2 x 63 cm (107 x 75,5 cm).
Signiert "Marwan", datiert und gewidmet.
Nach seinem Studium der arabischen Literatur in Damaskus 1955-1957 ging Marwan nach Berlin, um bis 1963 in der Klasse von Hann Trier Malerei an der Hochschule für Bildende Künste zu studieren. In den 1960er Jahren gehörte er zur deutschen Avantgarde, wurde von der Galerie Springer entdeckt und bekannt gemacht. Seit Mitte der 1970er Jahre entstanden in Paris seine ersten "Köpfe", die in den kommenden Jahren zu Marwans zentralem Bildthema wurden. Von 1980 bis 2002 hatte er eine Professur für Malerei an der Hochschule der Künste Berlin inne. Unsere Radierung zeigt einen besonders monumentalen, für Marwan typischen Kopf, wie er sie in zahlreichen Formen und Formaten schuf. Probeabzug außerhalb der Auflage von 25 numerierten Exemplaren. Schöner, intensiver Druck mit Plattenkante und vollem Rand.
Kopf
Aquarell und Bleistift auf Bütten. 1985.
104 x 70,5 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "MARWAN" und datiert, verso mit Bleistift nochmals signiert, datiert "Feb. 1985" und mit der Werknummer "No.405".
Seit Mitte der 1970er Jahre entstanden in Paris, wo er sich 1973 mit einem Stipendium für die Cité des Arts aufhielt, die ersten "Gesichtslandschaften" und "Köpfe" des Künstlers, die in den kommenden Jahren zu Marwans maßgeblichem Bildthema wurden. Marwan arbeitet auch bei dieser Arbeit mit dem typischen, energischen und lockeren Pinselduktus sowie erdigen, ineinanderlaufenden Aquarellfarben. "Weil sie eben nicht 'dargestellt' sind, sondern alleine aus dem Duktus abtrakter Malerei auf ebenso natürliche wie unwillkürliche Weise erwuchsen - also ganz naturhaft -, können wir sie erst in voller Klarheit erkennen, wenn wir ihnen aus großer Entfernung gegenübertreten. Dann stellt sich die größte Nähe im Ausdruck des Bildes ein, das den Kopf ja ohnehin schon aus größter Nahsicht erfasst." (Jörn Merkert, in: Marwan, Ausst.-Kat. Berlinische Galerie, Berlin 2001, S. 36).
Provenienz: Direkt beim Künstler erworben, seitdem in Berliner Privatbesitz
Kopf
Kaltnadel und Schabtechnik auf festem Velin. 1976.
53,4 x 43,4 cm (69,8 x 50 cm).
Signiert "MARWAN" und datiert, verso nochmals signiert, datiert und gewidmet. Auflage 25 num. Ex.
Merkert 145.
Prachtvoller, herrlich gratiger Druck mit sehr schönem Plattenton und dem vollen Rand, an zwei Seiten mit dem Schöpfrand.
Marionette
Farbige Kaltnadel und Farbaquatinta auf Velin. 1979.
13,9 x 19,7 cm (20 x 27,5 cm).
Signiert "MARWAN", datiert und bezeichnet "E.(preuve d')A.(rtiste)", verso nochmals signiert, datiert und gewidmet.
Merkert 158.
Prachtvoller, gratiger Druck mit sehr schönem Plattenton und breitem Rand, unten mit dem Schöpfrand.
Los 8216Marwan
Ohne Titel (Der Verhüllte)
Auktion 119
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
79.360€ (US$ 85,333)
Ohne Titel (Der Verhüllte)
Öl auf Leinwand. 1970.
130 x 97 cm.
Unten links mit Pinsel in Weiß signiert "MARWAN" und datiert.
Auf magische Weise schwebt das Tuch vor dem Kopf des Mannes, verhüllt seine Gesichtszüge und lässt nur einen kleinen Teil der Stirn mit Haaransatz offen, so dass wir nur vage die äußeren Konturen des Antlitzes zu erkennen vermögen. Der Dargestellte entzieht sich damit nicht nur unseren Blicken, sondern er verschließt sich auch vor der Welt, er muss selber nach innen blicken und fordert uns heraus. Das frühe Gemälde ist in heller, warmer Farbgebung, in sensibel mit feinen Farbschimmern abgestuften Weiß-, Beige- und Brauntönen gehalten. Der belebte, lockere Pinselduktus in den Körperkonturen, vor allem im Bereich der Ärmel, und die tendenziell eher flächige Gestaltung der Figur weist bereits auf den abstrakten Stil von Marwans späteren Gesichtslandschaften voraus. Das Thema der Verhüllung beschäftigt ihn um 1970 mehrfach: In seiner Kaltnadel "Kopf mit Tuch", 1970 (Merkert 101) nähert der Künstler sich dem Motiv der Verhüllung bereits an, ohne jedoch das Gesicht zu bedecken, in der Arbeit "Der Verhüllte" von 1970 (Merkert 103) setzt er das Motiv ganz ähnlich um wie in unserem Gemälde, und thematisch vergleichbare Verhüllungen finden sich in seinen Radierungen "Der Verdeckte" und "Figur", 1970/71 (Merkert 104 und 110).
Für Marwan war Malen immer schon eine Arbeit an existentiellen Grundfragen. Die Suche nach dem eigenen Ich, nach Identifikation mit der eigenen Biographie und nach einem "möglichen" Abbild vom Menschen, kennzeichnen bereits sein Frühwerk. Von der arabischen Literatur beeinflusst, die Marwan in Damaskus studierte, ist seine Bildsprache seit der Mitte der 1960er Jahre von der islamischen Mystik des Sufismus beeinflusst. Seine Biographie steht bereits früh für Weltoffenheit und Globalisierung: Marwan studierte zunächst Arabische Literatur an der Universität in Damaskus bevor er 1957 nach Berlin kam. Hier besuchte er direkt die Malklasse von Hann Trier an der Hochschule für Bildende Künste. Ab 1963 arbeitete er als freischaffender Maler in Berlin und gehörte zur Avantgarde, zum Kreis um Georg Baselitz und Eugen Schönebeck, und wurde bald von der Galerie Springer entdeckt und bekannt gemacht. Von 1980 bis 2003 war er Professor an der Hochschule der Künste Berlin.
Wir danken Angelika von Schwedes, Berlin, für hilfreiche Auskünfte.
Los 7222Marwan
Marionette, Köpfe und Stilleben
Auktion 119
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)
Marionette, Köpfe und Stilleben
5 Blatt Radierungen, teils mit Aquatinta auf Velin. 1976-1982.
Bis 20,3 x 15 cm bzw. 14,3 x 21,8 cm (Blattgröße).
Alle signiert "MARWAN" und datiert, 3 Blatt verso erneut signiert, datiert und gewidmet. 2 Blatt Auflage 33 num. Ex., 1 Bl. Auflage 100 num. Ex.
Nicht bei Merkert.
Prachtvolle Drucke mit Rand.
Los 8217Marwan
Stilleben mit Früchten
Auktion 119
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
14.880€ (US$ 16,000)
Stilleben mit Früchten
Öl auf Leinwand. 1977.
46 x 55 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Rot signiert "MARWAN" und datiert, verso auf dem Keilrahmen mit Faserschreiber in Schwarz signiert, datiert und gewidmet.
"Ob er neben den 'Köpfen' ab Mitte der 70er Jahre seine wenigen 'Stilleben' malt oder um 1980 die ersten 'Marionetten' - immer geht es ihm darum, den Garten rein abstrakter, gestischer Malerei so zu kultivieren, dass er mit ihr alles (...) in die Geist und Sinne bewegende Poesie reiner Anschauung übersetzen kann. (...), dafür ist ihm gerade die bildnerische Auseinandersetzung mit dem stillen Leben der Dinge wichtiges Instrument." (Jörn Merkert, in: Marwan. Ein syrischer Maler in Berlin, Ausst.-Kat. Berlinische Galerie, Berlin 2001, S. 35). Unser Stilleben mit Äpfeln, Zitrone und einem Messer ist in überwiegend braun-grüner Farbpalette und in raschem Malduktus erfasst. Marwan erreicht in seinen Stilleben, "dass auch in einer Frucht, einer Schale, einer Kanne (...) das Drama des Menschen zwischen Liebe und Tod, Sehnsucht und Beglückung, zwischen Hoffen und Vergänglichkeit - in bewegenden Erlebnissen der Sinne sichtbar werden kann." (Merkert, Berlin 2001, S. 35).
Los 7220Marwan
Junge mit ausgestreckten Armen
Auktion 119
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
372€ (US$ 400)
Junge mit ausgestreckten Armen
Kaltnadel auf festem Velin. 1971.
45,5 x 37,8 cm (76,2 x 54,2 cm).
Signiert "MARWAN" und datiert. Auflage 50 num. Ex.
Merkert 115.
Prachtvoller, gratiger Druck mit sehr schönem Plattenton und dem vollen Rand, an drei Seiten mit dem Schöpfrand.
Kopf
Öl auf Leinwand. 1980.
24 x 33 cm.
Unten links mit Pinsel in Rot signiert "MARWAN", verso auf dem Keilrahmen erneut signiert, datiert und gewidmet.
Unser kleiner Portraitkopf in raschem, belebten Pinselduktus und warmer Farbgebung erinnert an den abstrakten Stil von Marwans späteren Gesichtslandschaften.
Kopf
Radierung auf festem Velin. 1972.
Oval 23 x 31,6 cm (45,5 x 59 cm).
Signiert "MARWAN" und datiert, verso nochmals signiert, datiert und gewidmet. Auflage 100 num. Ex.
Merkert 116.
Prachtvoller, herrlich gratiger Druck mit eindrucksvollem Plattenton und sehr breitem Rand.
Kopf
Aquatinta auf gewalztem gelblichen China. 1993.
15,3 x 20 cm (33,6 x 45 cm).
Signiert "Marwan", datiert, gewidmet und bezeichnet "Probe".
Nicht bei Merkert.
Prachtvoller, klarer Druck mir sehr breitem Rand.
Spiegelung
Aquatinta auf gewalztem China. 1999.
32,5 x 23,8 cm (51 x 38 cm).
Signiert "Marwan", datiert und bezeichnet "Probe".
Vgl. Merkert 217.
Prachtvoller, kräftiger Druck mit dem vollen Rand, unten mit dem Schöpfrand.
Selbstporträt
Öl auf Leinwand. 1974.
26,8 x 34,8 cm.
Verso auf dem Keilrahmen mit Faserstift in Rot signiert "MARWAN" und datiert.
Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Mit diesen Fragen werden wir bei der Betrachtung von Marwans Porträts, Gesichtslandschaften und Köpfen konfrontiert. Darüber hinaus kann die Suche nach Identifikation mit der Biographie des Künstlers, die für Weltoffenheit und Globalisierung steht, in Verbindung gebracht werden. Marwan studierte Arabische Literatur an der Universität Damaskus und ging 1957 zu Hann Trier nach Berlin an die Hochschule für Bildende Künste. Fünf Jahre später arbeitete Marwan als freischaffender Maler in Berlin und zählte zum Kreis um Georg Baselitz und Eugen Schönebeck. Im Sinne der pathetischen Figuration zeichnen sich Marwans Arbeiten, und insbesondere das vorliegende Selbstporträt, durch die Überbetonung von Emotionen, die durch den pastosen Farbauftrag und die ineinander verlaufenden Farbnuancen hervorgebracht werden, sowie die Verzerrung des Dargestellten aus.
Provenienz: Privatsammlung Berlin
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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