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Los 7065Kleinschmidt, Paul
Vor dem Spiegel
Auktion 124
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
450€ (US$ 500)
Vor dem Spiegel
Kaltnadel auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1922.
28 x 24 cm (46,8 x 32,5 cm).
Signiert "Kleinschmidt", datiert und bezeichnet "Platte verworfen Drucke 1-6. N° 4".
Prachtvoller Druck mit tief eingeprägter Plattenkante mit breitem Rand, links und rechts mit dem Schöpfrand. Selten. Beigegeben: Eine signierte Radierung von Hans Meid "Hamburg-Blankenese. Baurs Park, 1922 (Jentsch 393) sowie eine signierte und betitelte Lithographie von Karl Hofer, "Vogelgeschichte", um 1948 (Rathenau 140).
Frauenbad
Radierung, mit Pinsel in Schwarz überarbeitet, auf festem Velin. 1917.
21,8 x 17,9 cm (33,8 x 24,8 cm).
Signiert "Kleinschmidt", datiert und bezeichnet "Erster Zustand mit Tusche überzeichnet zum II. Zustand".
Mit kräftigen Akzenten in schwarzer Tusche überarbeitet Kleinschmidt den Druck des ersten Zustandes. Der ursprünglich am linken Rand bäuchlings liegende Mann ist in dieser Version gänzlich übermalt und Kleinschmidt setzt einen Akzent auf den Rücken der Frau. Der Zustandsdruck mit Schöpfrand an drei Seiten.
Provenienz: Ehemals Sammlung Sigbert H. Marzynski, verso mit dessen Sammlerstempel (nicht bei Lugt)
Los 8165Kleinschmidt, Paul
Faschingspaar
Auktion 116
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.750€ (US$ 9,722)
Faschingspaar
Aquarell über Bleistiftvorzeichnung auf strukturiertem, festem Velin. 1944.
76 x 57,8 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz monogrammiert "P. Kl." und zweifach datiert.
Ende Januar entstand das Aquarell, also in der Vor-Karnevalszeit, und so malt Kleinschmidt hier nicht etwa die Figuren der Commedia dell'Arte, sondern ein modernes Faschingspärchen: den Harlekin mit Nickelbrille, gefaltetem Papierhut und Sektglas, dazu die Kolumbine lasziv im Unterkleid. Die Harlekinfigur steht historisch für existenzielle Themen wie Leiblichkeit, Tod oder sexuelle Begierde, ist also zusammen mit der üppigen, verführerischen Kolumbine ein herrlich passendes Motiv für den Künstler. Bereits in seinen frühen Zeichnungen und Gemälden wendet sich Kleinschmidt zunehmend ab von der akademischen Tradition und der damit einhergehenden Vorstellung von Schönheit und Ästhetik. Er setzt das pralle Leben, die ungeschminkte Wahrheit ins Bild, und so sind es die üppigen Damen, die Kleinschmidt immer wieder faszinieren, und Figurenbilder standen stets im Zentrum seines Werkes. Julius Meier-Graefe, Entdecker und Förderer des Malers, nannte ihn einen "proletarischen Rubens". Eine Generation nach Corinth, den Kleinschmidt sehr verehrte, zwischen Expressionismus, Realismus und Neuer Sachlichkeit, nahm er unter seinen Zeitgenossen Beckmann, Dix und Grosz eine Außenseiterposition ein.
Die Arbeit entstand in einer für den Künstler schweren Zeit: Auf der 1937 stattfindenden Ausstellung "Entartete Kunst" waren seine Gemälde ausgestellt und diffamiert worden, er geriet auf einer Reise durch die Pyrenäen als Deutscher in französische Gefangenschaft und wurde nach seiner Freilassung von der deutschen Polizei und der Gestapo beobachtet, bis man ihn sogar unter Malverbot stellte. Ein Bombenangriff in Bensheim, wo Kleinschmidt die letzten beiden Jahre bis zum Kriegsende lebte und wo auch unser Aquarell entstanden sein muss, zerstörte zahlreiche Werke des Künstlers.
Rendezvous
Aquarell und Pinsel in Schwarz über Bleistift auf Velin. 1924.
39 x 32,5 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Blau monogrammiert "P. Kl" und datiert.
Beim Rendezvous am Cafétisch mit der prachtvollen Kuchenplatte nimmt die Frau eindeutig eine dominierende Position ein, während der blasse, schmale Mann an den Rand gedrängt ist. Bildhaft im Aufbau, ist die farblich leuchtende und kraftvolle Komposition ein prägnantes Zeugnis der Vorliebe des Künstlers für pompös vitale Frauenkörper.
Bereits in seinen frühen Zeichnungen und Gemälden wendet sich Kleinschmidt zunehmend ab von der akademischen Tradition und der damit einhergehenden Vorstellung von Schönheit und Ästhetik. Er setzt das pralle Leben, die ungeschminkte Wahrheit ins Bild, und so sind es die üppigen Damen, die Kleinschmidt immer wieder faszinieren, und Figurenbilder standen stets im Zentrum seines Werkes. Julius Meier-Graefe, Entdecker und Förderer des Malers, nannte ihn einen "proletarischen Rubens". Eine Generation nach Corinth, den Kleinschmidt sehr verehrte, zwischen Expressionismus, Realismus und Neuer Sachlichkeit, nahm er unter seinen Zeitgenossen Beckmann, Dix und Grosz eine Außenseiterposition ein.
Geboren in einer Theaterfamilie, erlebte Paul Kleinschmidt seine ersten Lebensjahre auf Reisen. Er interessierte sich früh für die Malerei. Ihn faszinierten die Gemälde Adolph von Menzels, durch dessen Bekanntschaft sich in ihm der Wunsch manifestierte, Maler werden zu wollen. Nach einem kurzen Studium an der Berliner Kunstakademie lernte Kleinschmidt Lovis Corinth kennen, der für ihn künstlerisches Vorbild wurde. Mit einem Selbstportrait nahm Kleinschmidt 1909 an der Ausstellung der Berliner Sezession teil; dort wurde der Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe erstmals auf den Künstler aufmerksam. Dieser begleitete fortan seine künstlerische Entwicklung und schloss für ihn wichtige und nachhaltige Kontakte zu Sammlern.
Es folgten erfolgreiche Ausstellungen, durch die neue Sammler auf Kleinschmidt aufmerksam wurden. In den Jahren bis 1932 war er besonders produktiv, wenngleich Kleinschmidt zunehmend unter den politischen Umständen litt.
Die Zusammenarbeit mit Meier-Graefe und seinem Mäzen Erich Cohn in den USA motivierte Kleinschmidt weiterzumalen. Bei einer von Cohn initiierten Einzelausstellung in Chicago und Philadelphia 1933/34 lernte Kleinschmidt auch den in die USA emigrierten George Grosz kennen. Drei Jahre später entschloss er sich schließlich selbst zur Emigration und floh mit seiner Familie zunächst in die Schweiz, später in die Niederlande. Auf der 1937 stattfindenden Ausstellung "Entartete Kunst" wurden einige seiner Gemälde ausgestellt und diffamiert, und die Situation für Kleinschmidt verschlechterte sich noch, als er auf einer Reise durch die Pyrenäen als Deutscher in französische Gefangenschaft geriet und nach seiner Freilassung auch von der deutschen Polizei und der Gestapo beobachtet wurde, bis man ihn sogar unter Malverbot stellte. Ein Bombenangriff in Bensheim, wo Kleinschmidt die letzten beiden Jahre bis Kriegsende lebte, zerstörte zahlreiche Werke des Künstlers.
Frau am Tisch
Kaltnadel auf Bütten. 1923.
29,8 x 24,5 cm (39,2 x 32,7 cm).
Signiert "Kleinschmidt", datiert und bezeichnet "Probe für die Auflage".
Prachtvoller, herrlich gratiger Probedruck mit dem vollen Rand.
Die Schwangere
Kaltnadel auf Bütten. 1923.
27,5 x 24 cm (46 x 31 cm).
Signiert "Kleinschmidt", datiert und bezeichnet "Probe".
Prachtvoller Probedruck mit dem vollen Rand. Beigegeben: Zwei weitere signierte Kaltnadelarbeiten von Paul Kleinschmidt, "Im Café" und "Das Bad", 1924.
Los 8180Kleinschmidt, Paul
"Dame mit bedeckten Augen und zweiteiligem Spiegel"
Auktion 110
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.125€ (US$ 9,028)
"Dame mit bedeckten Augen und zweiteiligem Spiegel"
Aquarell auf festem Velin. 1947.
72,5 x 52,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Grün monogrammiert "PK" sowie mit Pinsel in Schwarz nochmals monogrammiert und datiert, oben links gewidmet "Meiner lieben Tochter Reglindis von ihrem lieben Vater".
Lipps-Kant 8180.
Mysteriöse Szene aus Kleinschmidts Spätwerk, offensichtlich immer noch in derselben Bildsprache gehalten wie seine früheren Arbeiten, nach wie vor im Zirkus- oder Varietémilieu angesiedelt, und die dargestellten Damen nicht an üppigen Formen geizend. Im Spätwerk bedient sich Kleinschmidt allerdings schwarzer Umrandungslinien, die dem Sujet eine gewisse Ernsthaftigkeit verleihen, die in der Koketterie der früheren Arbeiten so noch nicht zu finden ist. Eindeutig sind die Geschehnisse des Krieges, unter anderem die Ausreise nach Holland und Frankreich, Internierung in einem Lager sowie Malverbot, nicht spurlos an ihm vorübergegangen und haben Eingang in sein sonst so unbekümmertes Werk gefunden. Verso mit handschriftlicher Widmung von Reglindis Kleinschmidt, 1974.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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