Artist Index: Jacobus de Voragine


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Los 1685Jacobus de Voragine
Der Heilgen Leben Summer und Winterteil mit me Heilgen dan vor getruckt

Auktion 120

Zuschlag
14.000€ (US$ 15,054)

Details

Das weltweit einzige komplette Exemplar, das nachweisbar ist!
Jacobus de Voragine. Der Heilgen Leben Summer und Winterteil mit me Heilgen dan vor getruckt sein eins teils hie verzeichnett. (Legenda aurea). 2 Teile in 1 Band. CL; CLXXII num. Bl. (A-Z6; Aa-Bb6; a-z6; aa-dd6; e4; f6). 46 Zeilen. Mit 2 kolorierten Holzschnitt-Titeln und 196 (194 kolorierten), teils wiederholten Textholzschnitten und zahlreichen Holzschnitt-Initialen. 28,5 x 19,5 cm. Halbpergament um 1880 (Gelenke brüchig und teils eingerissen, etwas angestaubt, beschabt und bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel. Straßburg, Johann Grüninger, 1513.
VD16 H 1478. Schmidt, Grüninger, 139. Benzing Strasburg 752. Kristeller 140. Muller II, 30, 84 und 33, 116. Goedeke I, 390. – Vollständiges, gut erhaltenes und altkoloriertes Exemplar der berühmten Legenda aurea in einer deutschen, reich illustrierten Ausgabe des Straßburger Inkunabeldruckers Johann Grüninger. So vollständig und komplett ist kein einziges Exemplar in Bibliotheken weltweit nachzuweisen.

Die Legenda aurea ist die am weitesten verbreitete Sammlung volkstümlicher Heiligenlegenden. Es handelt sich hier um eine der umfangreichsten Publikationen der Offizin des Johann Grüninger in Straßburg. Dieses Werk wurde von Grüninger erstmals 1502 veröffentlicht. 1510 erschien eine erweiterte und umfangreichere Ausgabe mit den Holzschnitten, die auch in der vorliegenden Ausgabe von 1513 verwendet wurden (VD16 H 1474).

Ab 1263 arbeitete Jacobus de Voragine (1230-1298) an dem lateinischen Werk, einer ursprünglich 170 Texte umfassenden Sammlung von Heiligenlegenden. Überliefert sind etwa 1.000 Manuskripte in Dutzenden von Sprachen. Die deutsche Übersetzung der Heiligenlegenden galt als das wichtigste hagiographische Quellenwerk des Spätmittelalters.

In den frühen Augsburger Inkunabelausgaben wurden der Winter- und der Sommerteil stets getrennt gedruckt, da die Teile auf unterschiedlichen Handschriftenvorlagen und Quellen beruhten. Die erste gedruckte Ausgabe der Legenda aurea wurde 1471/72 von Johann Zainer in Augsburg herausgegeben. Während der gesamten Inkunabelzeit blieb Augsburg das dominierende Druckzentrum für das Heiligenleben des Jacobus. Mit den neuen und revidierten Grüninger-Ausgaben verschwand diese Vormachtstellung jedoch. Grüninger überredete Sebastian Brant (1457-1521), das Werk als Herausgeber neu zu edieren, und erwarb sich damit die nötige Reputation.

Auch Johann Schönsperger (1455-1521) hatte das Heiligenleben bereits 1501 herausgegeben und verhandelte mit Grüninger, der schließlich einen großen Teil seiner Ausgabe sowie die Holzschnitte an Schönsperger verkaufte. Bis 1510 verzichtete Grüninger auf eine vertraglich vereinbarte Neuausgabe des Werkes. Die Ausgabe von 1510 mit neuen Holzschnitten diente dann als Grundlage für die vorliegende Ausgabe. Mit dem Humanisten Sebastian Brant im Rücken und den für Grüninger typischen Illustrationen gelang es ihm schließlich, sich gegen die legendäre Augsburger Konkurrenz durchzusetzen.

Mit den vielfigurigen, szenischen Holzschnitten werden meistens die Martyrien der Heiligen, die sich auch im Text ausführlich beschrieben finden, eindrucksvoll visuell vor Augen geführt. Hinrichtungen, Folter, Köpfungen, Aufhängungen, Kreuzigungen, Häutungen und zahlreiche andere Grausamkeiten, die die Märtyrer erdulden mussten (nicht zuletzt, um dann mit Fug und Recht heiliggesprochen zu werden!), werden gnadenlos gezeigt, aber auch friedlichere Szenen, wie etwa die intime Porträtstunde des Heiligen Lukas, der die Madonna malt, wurden als Sujets gewählt. – Mit Gebrauchsspuren, teils etwas stärkeren Fingerflecken, Braun- und Feuchtfleckchen, teils gebräunt, zwei Blätter stärker betroffen. Blatt E6 mit Eck- und leichtem Textverlust (hs. ergänzt), sechs Blätter mit teils hinterlegten, teils reparierten Rissen (Titelblatt des ersten Teils stärker betroffen), hin und wieder ältere Unterstreichungen, gelegentliche Wurmlöchlein bzw. hinterlegte Wurmgänge (meist nur minimaler Buchstabenverlust), oben etwas knapp beschnitten (teils über die Kolumnentitel), fliegender Nachsatz mit montierten Katalogfiches.
Die Holzschnitte sind meist recht gut im Abdruck, einige aber auch flauer, dabei ist die zeitgenössische Kolorierung hin und wieder bemerkenswert flüchig und teils wenig exakt, aber konsequent und bis zum Schluss durchgehalten. Provenienz: Das Exemplar gehörte Richard Hugo Max Zoozmann (1863-1934) mit dessen Besitzvermerk "Zoozmann 1898" auf Blatt A1verso. Zoozmann, Pseudonym für Richard Hugo Zürner war ein Schriftsteller und Übersetzer, der mittelhochdeutsche Texte ins Deutsche übersetzte, darunter Texte von Walther von der Vogelweide. Er stellte eine große Bibliothek zusammen und sammelte vor allem Drucke der Reformationszeit. In der Dresdner Bibliothek der Bibliophilen veröffentlichte er Schriften von Hans Sachs, Christian Reuters "Schelmuffski", Abraham a Santa Claras "Etwas für Alle" und Ulrich von Huttens "Gesprächsbüchlein".
Von großer Seltenheit, so lässt sich kein einziges Exemplar mit beiden vollständigen Teilen in öffentlichten Bibliotheken nachweisen, nur ein Exemplar von Teil II wird in der ZB Zürich bewahrt. Auch der Druck von 1510 ist außergewöhnlich rar, weltweit sind davon nur sechs Exemplare nachweisbar.

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Los 1009Jacobus de Voragine
Sermones de tempore. Doppelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament.

Auktion 118

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Jacobus de Voragine. Sermones de tempore. Doppelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 Spalten. 61 Zeilen. Gotica textualis. Schriftraum: 19,8 x 12 cm. Format: 19,7 x 30 cm. Mit sparsamer Rubrizierung und 6 Federwerkinitialen in Rot und Blau. Frankreich um 1300.

Umfangreiches Textfragment mit Teilen der "Sermones de tempore", der Predigten für die Sonntage zu Pfingsten und Weihnachten. Eine der Hauptschriften des bedeutenden Kirchenschriftstellers und Erzbischofs von Genua, Jacobus de Voragine (1228-1298). Vorhanden sind die Predigten zum dritten und vierten Adventssonntag sowie für die Sonntage der Weihnachtsoktave, des Christfestes der Geburt Christi und dem nachfolgenden achten Tag (nach römischer Inklusivzählung). Vgl. dazu die Augsburg-Kraukauer Ausgabe des Jakobus de Voragine, 1760, S.14-15, 12 und 21-22). Aus der Provenienz eines süddeutschen Auktionshauses und dem englischen Antiquariat Pirages. – Ausgelöste Einbandmakulatur mit entsprechenden Montageresten und Leimspuren, teils etwas stärker gebräunt, mit Braunflecken, Knitterspuren und vier Ausbrüchen oben, drei Löchlein und einem Eckverlust (hier und da mit etwas Textverlust), Textkolumnen mit zwei weiteren kleinen Löchlein, hier und da leicht berieben auf der Oberfläche, insgesamt aber ordentlich erhalten und gut lesbar. Ein Fragment einer bis dato nicht nachgewiesenen frühen Voragine-Handschrift, die der wissenschaftlichen Hebung und Zuordnung sowie der textkritischen Bearbeitung bedarf und harrt.

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Los 1027Jacobus de Voragine
Legenda Aurea. Nürnberg, Anton Koberger, 6. XI. 1492

Auktion 103

Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)

Details

Jacobus de Voragine. Legenda Aurea. 199 (statt 200) Bl., gezählt I-CXCVIII. 2 Spalten. 55 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 23 x 14,4 cm. Format: 28,4 x 19,6 cm. Mit vielen roten und blauen Lombarden und etwas Rubrizierung. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (teils stärker fleckig und an Kapitalen minimal eingerissen, mit hs. RTitel und Bibliotheksweißung, bestoßen und stärker beschabt, winzige Wurmlöchlein) über abgefasten Holzdeckeln mit 2 punzierten Messing-Schließbeschlägen (ein Ösenbeschlag fehlt). Nürnberg, Anton Koberger, 6. XI. 1492.
Copinger 6457. GW 11249. Goff J-130. Proctor 2077. Pellechet 52. 6481. Bodleian J-040. Borm 1472. Collijn 778. Ernst I,1 426. Feigelmanas 245.Hubay 1171. Kind 1033. Ohly-Sack 1576. Rhodes 988. Šimáková-Vrchotka 1072. Stewing 67. BSB-Ink I-98. BMC II, 435. CBB 2204. CBS 2129. CIH 1856. IBE 3101. IBP 3007. IBS 693. IGI 5029. ISTC ij00130000. – Vierte von insgesamt sechs über den Gesamtkatalog nachweisbaren lateinischen Inkunabelausgaben der berühmten Heiligenlegenden des Jacobus de Voragine (1230-1298) aus der Offizin Anton Kobergers in Nürnberg. Die erste war 1478, die letzte 1496 erschienen (vgl. GW 11244;
11245; 11246; 11249; 11250; 11251). Auch oft als "Historia lombardica" bezeichnet, wegen eines Exkurses über die lombardische Geschichte, handelt es sich um eine Kompilation aus verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen über die Viten der Heiligen. Bei dem vorliegenden Exemplar handelt es sich um den zweiten Druck, dessen Textstelle auf Blatt 2 (a2, Folio I), Zeile 2-3 "ordinet predicaorum" schon zu "ordine predicatorum" korrigiert wurde (vgl. BMC). – Es fehlt das erste Blatt (a1) mit dem zweizeiligen Titel "Legenda sanctorum que alio nomine / Lombartica vocitatur historia". Vereinzelt vor allem gegen Anfang mit Wasserrändern, älteren Marginalien, kleinen Fleckchen und unwesentlichen Bräunungen. Wenige Knickspuren und kaum Papierläsuren. Der schöne, nur unwesentlich spätere Einband mit interessanten Caesaren-Rolle und wohl kleinerer Weinrolle mit einem Jäger, einem Hund in üppigen Weinranken mit Trauben.

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Los 1034Jacobus de Voragine
Lombardica Hystoria

Auktion 103

Zuschlag
2.800€ (US$ 3,011)

Details

Jacobus de Voragine. Lombardica Hystoria (oder: Legenda Sanctorum). 422 (statt 126) Bl. 2 Spalten. 40 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 20 x 13,4 cm. Format: 28 x 19 cm. Mit vielen roten Lombarden. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (teils stärker fleckig und an Gelenken minimal eingerissen, mit Kratzspuren und winzigen Löchlein, bestoßen und stärker beschabt) über schweren Holzdeckeln mit 3 (von 4) Messing-Schließbeschlägen (ohne die Schließbügel). Ulm, Conrad Dinckmut, 1488.
Copinger 6449. GW 11311. Goff J-121. Proctor 2570. Pellechet 6475. Bodleian J-051. Hubay 1168. Hummel-Wilhelmi 365. Luginbühl-Bothien 334. Madsen 2189. Müller 410. Sack 1988. Sallander 2269. Scheidegger-Tammaro 782. BMC II, 536. BSB-Ink I-91. CIBN J-94. CBB 2200. CBS 2128. CIH 1851. CIR J-15. IBP 3000. IBS 689. IGI 5026. ISTC ij00121000. – Sehr seltener Druck der Legenda aurea des Jacobus Voragine (1230-1298), die auch wie hier oft als "Historia lombardica" bezeichnet wird, wegen eines Exkurses über die lombardische Geschichte. Als Kompilation aus verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen erlangte dieses Erbauungsbuch höchste Popularität. Das erste Mal erschien es zwischen 1472 und 1474 in Straßburg bei Heinrich Eggestein, es folgten zahlreiche Drucke aus Basel, Paris, Augsburg, Nürnberg und Köln, bis Johann Zainer um 1476 die erste Ulmer Ausgabe herausbrachte. Eine zweite Ulmer folgte 1478 und eine dritte 1481, beide ebenfalls in derselben Offizin veranstaltet. Bei der vorliegenden handelt es sich damit um die vierte Ulmer Ausgabe, um einen bemerkenswert schönen Druck aus der Blütezeit der Presse Conrad Dinckelmuts, des zweiten Ulmer Druckers, der hier eine besonders elegante und klare italienische Texttype benutzte, die vor allem durch ihre großartige Kontraststärke eindrücklich ist. – Es fehlen 4 Blätter: ein Blatt der Lage J (dafür sind 2 Blätter dieser Lage doppelt eingebunden: J3 und J4) sowie L7,8 und Z5. Die ersten zwölf Blätter mit hinterlegten Eckausrissen unten rechts, die letzten mit Randschäden. Nur vereinzelt stärkeren Bräunungen und Wasserrändern, gegen Ende einige unschönere Braun- und Feuchtigkeitsflecke, kaum Papierläsuren, nur wenige alte Einträge. Gedruckt auf bemerkenswert festem Papier. Titel mit hs. Exdono-Vermerk des 16. Jahrhunderts von dem Büchersammler Abraham Hebensperger an Georg Stegmüller (vgl. BSB-Ink). Der zeitgenössische, jedenfalls nur minimal spätere Einband (gerne auch um 1500), zeigt in doppelter Filetenprägung zwei Bordüren, eine Margaritenrolle außen und innen Rosenstempel. Das Mittelfeld mit Streicheisen-Rauten und Lilienstempeln.

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Los 1236Jacobus de Voragine
Legenda aurea

Auktion 101

Zuschlag
7.200€ (US$ 7,742)

Details

Jacobus de Voragine. Legenda aurea. Hrsg. von Andreas Frisner. 278 nn. Bl. 2 Spalten. 51-52 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 28,6 x 18,4 cm. Format: 39,6 x 27,4 cm. Text teils in Rot und Schwarz gedruckt, mit 2 Holzschnitt-Druckermarken am Schluss. Mit großer 10zeiliger Initiale in Rot, zahlreichen roten Lombarden und durchgehender Rubrizierung. Brauner Kalbslederband vom Ende des 19. Jahrhunderts (stark bekratzt, beschabt und bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel und goldenem Wappensupralibros "Bibliothèque de Mello" auf den Deckeln, dreifachen Innenkantenfileten und dreiseitigem Goldschnitt. Nürnberg, Johann Sensenschmidt und Andreas Frisner, 26. III. 1476.
Copinger 6411. GW 11258. Goff J-85. Pellechet 5. Polain 2185. Kaplan 280. Borm 1459. Collijn 570. Günther 2141. Hubay 1159. Lökkös 456. Madsen 2171. BSB-Ink I-67. CBB 2185. IBP 2981. ISTC ij00085000. Nicht im BMC. – Erste Nürnberger Ausgabe der Legenda aurea des Jacobus de Voragine, gedruckt von Johann Sensenschmidt und Andreas Frisner, der auch das Verlegen und die Herausgabe übernommen hatte. Beide Drucker sind mit ihren rotgedruckten Wappen als Druckermarken am Schluss vertreten. – Etwas wurmstichig am Anfang und Schluss, dort auch leicht fleckig und abgegriffen, insgesamt aber durchgehend sauber und in bester Erhaltung. Auf den marmorierten Vorsätzen das goldgeprägte Lederexlibris "E.-Ph.G.", zweifach gestempelt. Schönes breitrandiges Exemplar.

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