Artist Index: Inkunabel-Sammelband


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Los 1011Inkunabel-Sammelband
8 seltene Inkunabeldrucke, darunter die mit Holzschnitten reich illustrierte "Historia septem sapientium Romae".

Auktion 120

Zuschlag
20.000€ (US$ 21,505)

Details

Inkunabel-Sammelband. 8 seltene Inkunabeldrucke, darunter die mit Holzschnitten reich illustrierte "Historia septem sapientium Romae". 4°. 20 x 14,4 cm. Hellbraunes Kalsbsleder d. Z. (Kapitale ausgerissen, Rücken mit Lederfehlstelle, stärker beschabt, bestoßen und berieben, fliegende Vorsätze alt erneuert) über Holzdeckeln mit reicher Fileten- und Stempelblindprägung (und späterer Nummer "96" in Schwarz auf dem Rücken sowie einem kleinen Schnitttitel "Hymni" auf dem Kopfschnitt und 2 (1 punzierte) Schließbeschlägen (ohne die Schließe). In grüner moderner Halbmaroquin-Kassette mit goldgeprägtem Rückentitel, Leinen-Deckelbezug und 4 Messing-Buckelknöpfen unten. Köln, Leipzig, Straßburg und Venedig 1485-1491.
Umfangreicher Sammelband überaus bedeutender und seltener Inkunabeldrucke aus Köln, Leipzig, Straßburg und Venedig, wohl - das legt der Einband nahe - in Leipzig gesammelt und zusammengebunden. Der Messeplatz galt damals schon als eines der europäischenn Handelszentren wie Frankfurt - und unser Sammelband führt eindrucksvoll vor Augen, wie die einzelnen Drucke international kursierten und europaweit gehandelt wurden - Druckerzeugnisse waren eben damals schon nicht in erster Linie nationales, sondern europäisches Kulturgut!

Im Zentrum des Bandes steht (als sechster Druck) die im Mittelalter überaus populäre, hier in der reich illustrierten siebten Ausgabe vorliegende Historia septem sapientum Romae, „eine zyklische Rahmenerzählung“, die „in zahlreichen orientalischen und abendländischen Versionen vor[liegt]. Die Drucke des 15. Jahrhunderts gehören der ‚abendländischen Normalform‘ an“ (GW).

Im Zentrum des Bandes steht (als sechster Druck) die im Mittelalter überaus populäre, hier in der reich illustrierten siebten Ausgabe vorliegende Historia septem sapientum Romae, „eine zyklische Rahmenerzählung“, die „in zahlreichen orientalischen und abendländischen Versionen vor[liegt]. Die Drucke des 15. Jahrhunderts gehören der ‚abendländischen Normalform‘ an“ (GW). Kaiser Pontianus schickt seinen jungen Sohn Diokletian zum Unterricht zu den sieben weisen Meistern. Nach seiner Rückkehr legt der Sohn ein Schweigegelübde ab, wie es die Sterne raten. Während dieser Zeit weist er die Annäherungsversuche seiner Stiefmutter, der Kaiserin, zurück, die zum Kaiser geht und den Prinzen beschuldigt, sie verführen zu wollen. An sieben aufeinanderfolgenden Tagen kommt es zu einem Wettstreit von Geschichten und Gegengeschichten, die von der Stiefmutter und den sieben Weisen erzählt werden, wodurch die Hinrichtung des Prinzen aufgeschoben wird, bis er die Freiheit erlangt, die die Wahrheit frei herauszusagen. Die Ursprünge der Erzählungen liegen im orientalischen, im persischen oder indischen Raum. Die 23 ganzseitigen Holzschnitt-Illustrationen sind von elf verschiedenen Blöcken gedruckt (mit Wiederholungen), sie zeigen:

1. Tod der Kaiserin, der Mutter von Diokletian.
2. Pontianus vertraut seinen Sohn den sieben klugen Meistern an.
3. Heirat von Pontianus und seiner neuen Frau.
4. Der Junge und die Weisen lesen die Zukunft in den Sternen.
5. Begegnung zwischen dem Kaiser und seinem Sohn.
6. Der Junge weist die Annäherungsversuche seiner Stiefmutter, der Kaiserin, zurück.
7. Die Kaiserin gibt dem Kaiser vor, von seinem Sohn angegriffen worden zu sein.
8. Die Kaiserin erzählt die erste Geschichte.
9. Der erste Weise erzählt seine Geschichte.
10.-22. Dieselben zwei Holzschnitte werden abwechselnd wiederholt.
23. Der Junge erzählt seine Geschichte, und die falsche Magd der Kaiserin wird als ihr (männlicher) Liebhaber entlarvt.

Der Stil der detailreichen Illustrationen erinnert an den niederländischen Bellaert-Meister. Der Drucker Koelhoff entlieh die Holzschnitte von Gerard Leeu in Antwerpen, der sie zuvor für die
Bruder Claes Leeu für die niederdeutsche Ausgabe von 1488 und danach für seine lateinische Ausgabe vom 6. November 1490 verwendete.

Dieser Druck ist von allerhöchster Seltenheit, seit 1975 kann kein Exemplar auf dem amerikanischen, seit 1990 auch keines auf dem deutschsprachigen Markt (bis ca. 2015) nachgewiesen werden, lediglich 15 weitere Exemplare sind weltweit in öffentlichen Bibliotheken nachweisbar. Der gesamte Sammelband gliedert sich, wie folgt (mit bibliographischen Angaben):

I) Thomas a Kempis. Imitatio Christi. Mit: Johannes Gerson, De meditatione cordis. 56 Bl. 40 Zeilen. Venedig, Peregrinus de Pasqualibus und Dionysius Bertochus, 1485. - Hain-Copinger-Reichling 9088. GW 46818. Goff 1964, I-8. BMC V, 390. BSB-Ink T-167. ISTC ii00008000. Arnim, Schäfer, 1984, 332.

II) Thomas von Aquin (Pseudo-). De arte et vero modo praedicandi. 12 nn. Bl. 33 Zeilen. Leipzig, Konrad Kachelofen, um 1489. - Hain 1826. GW 46062. Goff T-270. ISTC it00270000. - Die wahrhafte „Weise zu predigen“ wurde irrtümlicherweise Thomas von Aquin zugeschrieben, es handelt sich jedoch um eine Zusammenstellung von Werken des Jacobus de Fusignano, das wiederum Henricus de Hassia zugeschrieben wird (vgl. T. M. Charland, Artes praedicandi, Paris, 1936, S.87).

III) Elegantiarum viginti praecepta. 12 nn. Bl. (e. w.). 36 Zeilen. Köln, Heinrich Quentell, um 1490. - Hain-Copinger 1895. GW 291. ISTC ie00032050. Fälschlicherweise wurde das Werk manchmal Aegidius Suchtelensis zugeschrieben (vgl. GW VIII, 23, nach B. Kruitwagen in Het Boek 15, 1926, S. 1-6). Siehe auch Arnim, Schäfer, 1984, 121.

IV) Johannes Gobius. De spiritu Guidonis: Hijstoria de spiritu quodam coniurato per priorem fratrum predicatorum Guidonis. 14 Bl. 33 Zeilen. Leipzig, Konrad Kachelofen, um 1489. - Hain-Copinger 8741. GW 10943. Goff G-315. BMC III, 624. Arnim, Schäfer, 142. ISTC ig00315000.

V) Bonaventura. De Praeparatione ad missam. 8 Bl. 36 Zeilen. Köln, Heinrich Quentell, 1499 (i.e. 1494?). - Hain-Copinger 3549. GW 4684. Goff B-936. BMC I, 291. Arnim, Schäfer, 73. ISTC ib00934550. - Die Anweisungen zur Vorbereitung der Heiligen Messe des Bonaventura ist von Quentell in das Jahr 1499 datiert, von Arnim und andere vermuten hier einen Fehler im Kolophon, da die Gotica Type 3:180G nicht später als in einem 1493 datierten Druck der Offizin nachweisbar ist.

VI) Historia septem sapientum Rome. 50 Bl. 34-37 Zeilen. Mit Holzschnitt-Druckermarke und 23 ganzseitigen Textholzschnitten von 11 Blöcken gedruckt. Köln, Johann Koelhoff d. Z., vor 6. November, 1490. - Hain-Copinger 8725. GW 12853. Goff S-449. BMC I, 230. Bodleian S-172. Schreiber 5139. Schramm VIII, 6 und 18, Abb. 301 und 303-314. ISTC is00449000. Die siebente lateinische Ausgabe der berühmten Geschichtensammlung.

VII) Expositio hymnorum.
56 S. 46 Zeilen (Kommentar). Straßburg, Johann Prüss, um 1491. - Hain 6779. GW 13696. Goff E-148. ISTC ie00148000. Diese „Expositio hymnorum“ der Offizin von Johann Prüss wurde häufig zusammengebunden mit den „Sequentiae“, beide in derselben Type der Offizin. Dennoch handelt es sich hier um zwei unterschiedliche Drucke mit verschiedenen Lagensignaturen und gedruckt auf anderen Papierchargen (Arnim, Schäfer, 172).
VIII) Sequentiae. Textus Sequentiarum cum optimo commento. 134 Bl. Zeilen 45-46. Straßburg, Johann Prüss, um 1491. - Hain-Copinger 14683. GW 41648. BMC I, 129. Arnim, Schäfer, 315. ISTC is00456500.

. – Vereinzelte alte Anmerkungen, teils geringe Wurmspuren in den ersten und letzten Blättern, die letzten beiden Lagen etwas feuchtrandig, kaum Papierläsuren (kleine Eckläsuren in den ersten beiden Blättern von Teil I, ein winziger Eckabriss in Teil VI), sonst sehr gut erhalten - und in einem bemerkenswerten zeitgenössichen Inkunabeleinband sächsischer Provenienz, möglicherweise aus Leipzig (Losange-Stempel mit Lilien, Rundstempel mit Rosen, Kronenstempel).

Provenienz: Der Band stammt aus der Familie Dietrichstein zu Nikolsburg (Mikulov, Mähren) mit deren Signatur auf dem ersten fliegenden Vorsatz "J, II, 32" und "inc. 96", wurde dann an K. Hiersemann, Leipzig, verkauft von Gilhofer & Ranschburg, Lucerne (auf der berühmten "Dietrichstein Auktion" vom 21./22. November 1933 (Los 205). Sodann im Besitz des großen Bibliophilen Ferdinand Baron Neufforge (1869-1942), dessen Bücher zu einem Großteil über der Auktionshaus Gerd Rosen, Berlin, in mehreren Katalogen zwischen 1959-1961 verkauft wurden, worauf man es in London in einer Auktion bei Sotheby’s (Auktion vom 13./14. März 1961, Los 75) findet, auf der es Otto Schäfer über Ernst Weil erwarb (OS 226, 1-8).

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Los 1038Inkunabel-Sammelband
10 seltene Wiegendrucke. Köln, Leipzig und Löwen 1485-1500

Auktion 105

Zuschlag
16.000€ (US$ 17,204)

Details

Inkunabel-Sammelband mit 10 seltenen Wiegendrucken. Got. Typ. Format: 20,2 x 14,4 cm. Mit mehreren Textholzschnitten, zahlreichen Initialen und Hunderten von Lombarden sowie reicher, durchgehender Rubrizierung. Blindgeprägter dunkelbrauner Kalbslederband d. Z. (Rücken abgelöst, und offen sowie mit angesetztem Restaurierungsleder, Deckel mit größeren Lederfehlstellen, beschabt und bestoßen) über schweren Holzdeckeln (ohne die Schließen). Köln, Leipzig und Löwen 1485-1500.
Sammelband mit zehn außergewöhnlich seltenen Inkunabeln theologischen Inhalts, mit exegetischen Texten und zahlreichen Handbüchern für den Priester, zur Vorbereitung der Messe, der Predigt, zur Beichte etc., darunter auch scholastische Schriften von Thomas von Aquin, Henricus de Hassia, Johannes Nider und anderen. Ein Druck konnte von uns bibliographisch überhaupt nicht nachgewiesen werden, ein weiterer ist in keinem Exemplar in Amerika vertreten, andere gehören auch zu den Rara der Inkunabeldrucke. Vorhanden sind:

1) Petrus Keyerslach. „Passio christi ex quattuor evangelistis“. Sermo doctoralis de passione Domini. Mit Bernardus Claravallensis. Tractatus de planctu Mariae. 48 nn. Bl. 37 Zeilen. Got. Typ. (Rotunda). Schriftraum: 14,6 x 8,6 cm. Mit 2 ganzseitigen Textholzschnitten mit roter linearer Kolorierung bzw. ergänzenden Zeichnungen, je einer (6zeiligen und 5zeiligen) roten Initiale mit über die Kolumne ausgreifendem Federwerk, einigen roten Lombarden und Rubrizierung. Köln, Ulrich Zell, 1487. - Hain-Copinger 9780. GW 16283. Goff K-21. Schreiber 4457. Schramm VIII Abb. 39. 40. Proctor 907. Pellechet 6929. Bodleian K-004. Collijn 639. Hartig 417. Oates 411. Sack 2200. Voulliéme, Trier, 297. BMC I, 197. BSB-Ink K-28. CIBN K-13. CBB 2415. IBP 3332. IDL 2855. ISTC ik00021000. Die dritte der insgesamt drei Kölner Ausgaben, die erste bei Ulrich Zell gedruckte und einzige mit zwei ganzseitigen Holzschnitten illustrierte Ausgabe der Predigten über die Passion Christi von dem Dominikaner und Nürnberger Lektor, Generalvikar in Schwaben und Bayern, Petrus Keyerslach. Beigegeben ist der Traktat von der Trauer der Muttergottes, „De planctu Mariae“ des (Pseudo-)Bernhard von Clairvaux (1090-1153), den Ulrich Zell erstmalig um 1470 veröffentlicht hatte (Goff B-421. GW 4056). Der Titelholzschnitt zeigt eine Kreuzigung mit Johannes und Maria sowie Longinus, der mit der Lanze die Seite des Heilands öffnet und den Hauptmann in Harnisch und Rüstung mit einem leeren Spruchband, der Rubrikator ergänzte mit roten Mennige-Strichen das aus den Wunden Christi spritzende Blut. Der zweite Holzschnitt zeigt die Kreuzigung alleine, ebenso mit Bedeckung des Leibes mit roten Wunden durch den Rubrikator. Dieser fügte noch zwei Engelfiguren hinzu: während die eine zur Rechten als Vollfigur erscheint und Christi Blut in einem Kelch auffängt, erscheint die andere hinter dem Kreuz mit zwei großen Kelchen, in denen das Blut aus der Seitenwunde und dem linken Handwundmal aufgefangen wird. - Die ersten beiden Lagen mit stärkerem braunen Wasserrand von unten links und am Schnittrand hoch, Titel mit altem Vermerk, die ersten vier Blätter mit kleinen Wurmlöchlein oben links, vereinzelte zeitgenössische Marginalien und Note-Bene-Händchen, insgesamt wohlerhalten.

2) Thomas von Aquin. De corpore christi (“In hoc paruo libello continentur tres tractatuli“). Mit Nicolaus de Lyra Dicta de sacramento und Intellectus super oratione dominica. 22 nn. Bl. 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14,6 x 8,6 cm. Mit 6zeiliger roter Initiale mit über die Kolumne ausgreifendem Federwerk, einigen roten Lombarden und Rubrizierung. Köln, Ulrich Zell, 1485. - Copinger 544. GW 46123. Goff T-294. Pellechet 978. Ernst 339. Günther 939. Lökkös 427. Madsen 3896. Sack 3400. Voulliéme 378. CIBN T-203. CBB 3704. CIH 3296. IBP 5332. ISTC it00294000. Nicht bei Hain, nicht in der Bayerischen Staatsbibliothek, nicht im British Museum. - Die vierte Ausgabe der „Eucharistia“ von Thomas von Aquin mit einem weiteren Traktat des Nicolaus von Lyra und einem dritten: „Tercius est alicinus docti collectoris de expositione dominice orationis“. Kleiner bräunlicher Wasserfleck unten, sonst sehr sauber und in bester Erhaltung.

3) Bonaventura. De praeparatione ad missam. („Tractatus eximij doctoris bonaventure“). 8 nn. Bl. 2 Spalten. 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 13,5 x 8,2 cm. Mit Rubrizierung und einigen roten Lombarden. Köln, Heinrich Quentell, 1499. - Hain-Copinger 3549. GW 4684. Goff B-936. Proctor 1360. Borm 557. Schäfer 73. Madsen 801. Ohly-Sack 651. Sack 749. Voulliéme 669. Walsh 466. BMC I 291. BSB-Ink B-662. ILC B34. IBP 1151. IDL 937. ISTC ib00934550. Fünfte Ausgabe, zweite in Köln und erste bei Quentell gedruckte Ausgabe der Anleitung zur Vorbereitung des Gottesdienstes von dem italienischen Scholastiker Bonaventura (1221-1274). - Titel minimal fingerfleckig, winziger Knick, kleine zeitgenössische Scholie, sehr breitrandig.

4) Guillelmus de Gouda. Expositio mysteriorum missae. 22 nn. Bl. (le. w.). 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14,8 x 8,7 cm. Mit vierzeiliger Initiale in Rot mit über die Kolumne ausgreifendem Federwerk, einigen Lombarden und Rubrizierung. Köln, Ulrich Zell, um 1484. - Hain 7825. Copinger 2756. GW 11886. Goff G-617. Proctor 916. Pellechet 5580. Ernst II, 2 142. Hartig 304. Horch 71. Oates 414. BMC I, 199. BSB-Ink G-482. CIH 1552. IBP 2600. IDL 2149. ISTC ig00617000. - Erste deutsche Ausgabe der Schrift über die Mysterien der Heiligen Messe und die Transsubstantiation von dem niederländischen Minoritenpater Willem van Gouda (1458-1517), der die „artes liberales“ in Löwen studiert hatte und dann als Observant der kölnischen Ordensprovinz tätig war. Mit der schönen Angabe des sich nicht namentlich nennenden ersten Kölner Inkunabeldruckers Ulrich Zell im Kolophon, in dem der Druckort genannt wird, nämlich bei der kleinen, heute noch existierenden romanischen Kirche Sankt Maria Lyskirchen: „Impressus Colonie apud Lijskyrchen“. - Sehr breitrandig, fast fleckenfrei, wohlerhalten und schön rubriziert.

5) Pseudo-Augustinus. De contemptu mundi. Mit Hieronymus, Sophronius Eusebius. Epistola ad Paulinum presbyterum. 6 nn. Bl. 2 Spalten. 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 13,8 x 8,6 cm. Mit 2 Lombarden und Rubrizierung. Köln, Heinrich Quentell, nicht nach 1491. - Hain-Copinger 2079. GW 2945. Goff-Suppl A-1258a. Proctor 1401. Bodleian A-570. Hubay 227. Juntke 56. Madsen 436. Oates 803. 804. Sack 361. Voulliéme 691. BSB-Ink A-903. ÖNB-Ink A-600. CBB 376. IBP 666. IDL 537. IGI 990. ISTC ia01258500. Nicht in der Bibliothèque Nationale und im British Museum. - Sehr seltene Ausgabe der beiden Briefe über die Verachtung der Welt und an den Presbyter Paulus in einem feinen Quentell-Druck aus Köln (Lage bemerkenswerter Weise nur B6 bezeichet). - Breitrandig und sauber.

6) Disputatio S. Trinitatis de redemptione generis humani. 12 nn. Bl. 37 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14,9 x 8,8 cm. Mit 6zeiliger roter Initiale und Rubrizierung. Leipzig, Wolfgang Stöckel, um 1500. - Hain-Copinger 11506. Reichling 498. GW 8481. Goff D-270. Proctor 726. Collijn 1219. Günther 1157. Juntke 147. Madsen 1425. Oates 1309. BMC I, 157. BSB-Ink D-188. CBB 3800. CIH 1191. IDL 1563. CIBN D-174. ISTC id00270000. - Dritter und letzter Inkunabeldruck des „Tractatulus brevis et perutilis in quo se exercens luce clarius intelliget modum redemptionis humani lapsus, Iccirco etiam disputatio sancte trinitatis super redemtione humani generis recte dinoscitur intitulatus“ (Titel). - In sehr gutem Zustand.

7) Ars praedicandi. Tractatulus sole[m]nis de arte et vero modo predicandi ex diuersis sacroum doctorum scripturis. 12 nn. Bl. (le. w.). 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14,4 x 8,5 cm. Mit 8zeiliger roter Initiale mit hübscher brauner Feder-Binnenzeichnung, mehreren Lombarden und Rubrizierung. Wohl Leipzig, Wolfgang Stöckel, um 1500. - Für uns nicht nachweisbarer Druck, vermutlich aus der Offizin von Wolfgang Stöckel in Leipzig, der über ähnliche Typen verfügte. Unserem Druck am ähnlichsten kommt die bei GW unter der Nummer 0267020N aufgeführte „Ars praedicandi“ (Leipzig, Wolfgang Stöckel, um 1500), Hain 8398. Proctor 725. ISTC ih00036500. Enthalten sind mehrere Anweisungen zum gottgefälligen Predigen, von Thomas von Aquin, des Henricus de Hassia und anderen. - In sehr guter Erhaltung.

8) Jacobus de Gruytrode. Speculum aureum animae peccatricis. 24 Bl. 36 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14 x 9 cm. Mit großem Titelholzschnitt, einigen roten Lombarden und Rubrizierung. Köln, Heinrich Quentell, um 1493. - Hain-Copinger 14900. GW 10728. Goff S-645 (und Suppl.). Proctor 1417. Pellechet . Schreiber 3827. Schramm VIII, 484. Borm 1438. Finger 578. Hubay 1142. Juntke 235. Madsen 1414. Oates 806. Ohly-Sack 1546. Raffel Weimar 259. Sallander 1786. Sheehan S-268. Voulliéme 727. BMC I, 282. BSB-Ink I-24. CBB 3572. IBE 5313. IBP 5064. IDL 2533. IGI 5006. ISTC is00645000. Erste Kölner und dritte deutsche Ausgabe des “Aureum speculum anime peccatricis. docens p[ec]c[a]ta vitare ostende[n]do viam salutis“ (Titel) mit dem herrlichen, bei Schramm abgebildeten - hier zum ersten Mal gedruckten - Autoren-Holzschnitt im Stil der mittelalterlichen Diktierbilder als Magister cum discipulis: der heilige Jacobus im Gehäuse auf einem gotischen Stuhl mit Lesepult und der ihm die göttlichen Worte einflüsternden Taube des Heiligen Geistes auf seiner rechten Schulter. Vor ihm zwei kauernde Schüler mit Büchern und oben ein Schriftband: „Accipies tanti doctoris dogmata sancti“. - Bemerkenswert schönes Exemplar.

9) Johannes Nider. Manuale confessorum. 64 Bl. (e. und le. w.). 30 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 13,2 x 8,8 cm. Mit einigen roten Lombarden und Rubrizierung. Löwen, Johann von Paderborn, zwischen 1484 und 1487. - Hain-Copinger 11840. Copinger 4421. GW 26887. Proctor 9281. Camp 1283. Elliott-Loose 409. Finger 751. BMC IX, 156. ILC 1644. CBB 2857. IDL 3390. CIBN N-116. ISTC in00186500. Nicht bei Goff. Erste von zwei mit derselben Type aber in unterschiedlicher Satzeinteilung gedruckten Ausgaben des Handbuchs zur Beichte von Johannes Nider von dem Löwener Drucker Johannes von Paderborn (Johannes de Westfalia). Der zweite, etwas spätere Druck (Hain-Copinger 11487. GW 26888. Goff N-185. ISTC in00185000, in Umfang und Zeilenzahl gleich) ist wesentlich häufiger. Von dem vorliegenden Druck ist kein Exemplar in Amerika, nur 2 in Deutschland (Düsseldorf, Halle), und nur jeweils eines in London, Brüssel, Paris, Den Haag und im Vatikan. - Wohlerhalten.

10) Manuale parochialium sacerdotum. 12 nn. Bl. 39 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 14 x 9 cm. Mit mehreren roten Lombarden und Rubrizierung. Köln, Heinrich Quentell, um 1486. - Hain-Copinger 10726. GW 20690. Goff M-216. Proctor 1378. Pellechet 7520. Ohly-Sack 1868. Sack 2331. Voulliéme 718. BMC I, 273. BSB-Ink M-137. IBP 3575. ISTC im00216000. Zweite Ausgabe des 1484 erstmals in Augsburg erschienenen Priesterhandbuchs, erste Kölner Ausgabe. - Wenige Wurmlöchlein (nur minimaler Buchstabenverlust), wenige Papierläsuren wie kleine Randein- und Ausrisse, stärkere Wasserflecke, letztes Blatt stärker gebräunt. –

Der zeitgenössische Einband mit Doppelfileten in Bordüre und Spiegel geteilt, der Spiegel mit doppelten Rautenlinien und Blüten-, Adler- sowie kleinen Drachenstempeln. Die Innenspiegel mit Makulatur aus Pergamenthandschriften des 15. Jahrhunderts, auch die Makulatur am Einbandrücken aus Pergamenthandschriften. Fliegender Vorsatz mit alten und älteren Einträgen, darunter „Jos Goeretten“ (von 1868). Im Bund teils gelockert bzw. brüchig, Einband restaurierungsbedürftig. Eine höchst interessante Zusammenstellung seltener Inkunabeln in diesem umfangreichen Sammelband.

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Los 1034Inkunabel-Sammelband
8 Drucke. Bologna, Cremona, Siena und Venedig 1480-94

Auktion 102

Zuschlag
11.000€ (US$ 11,828)

Details

Viele der Inkunabeln nicht in europäischen und amerikanischen Bibliotheken
Inkunabel-Sammelband. Sammelband mit 8 seltenen Inkunabeln. Format: 19 x 14 cm. Mit einigen Metallschnitt-Initialen und teils etwas Rotdruck sowie Initialspatien. Flexibler Pergamentband des 16. Jahrhunderts (vom Block gelöst, fleckig, mit Fehlstellen, ohne die Bindebänder) unter Verwendung eines Manuskripts vom Ende des 15. Jahrhunderts. Bologna, Cremona, Siena und Venedig 1480-94.
Sammelband mit acht kleinen, oft nur wenige Blätter umfassenden Inkunabeln, die teils außergewöhnlich selten sind, so dass vielfach kein einziges Exemplar in amerikanischen Bibliotheken bei Goff verzeichnet sind, auch zahlreiche weder in den Bayerischen und Berliner Staatsbibliotheken, im BSB-Ink, ebenso wie bei Voullième, noch im Katalog der französischen Nationalbibliothek CIBN, in der Bodleian-Bibliothek und den meisten anderen prominenten öffentlichen Sammlungen vorhanden sind. Der Sammelband enthält:

I. Florus, Lucius Annaeus.
Bellorum Romanorum libri duo. Hrsg. von Philippus Beroaldus. 56 Bl. Siena, Sigismond Roth für Heinrich von Köln, 1486-87. - Hain 7201. GW 10098. Goff F-236. Proctor 7290. Pellechet 4855. Oates 2714. Rhodes 11; Schweiger II1, 357. BMC VII, 1102. BSB-Ink F 169. IGI 4011. ISTC if00236000. - Seltene frühe Ausgabe der Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. verfassten römischen Geschichte bis zur Schließung des Janustempels unter Augustus im Jahre 29 vor Chr. Nachdruck der Ausgabe Parma 1476/78.

II. (Floccus, Andreas;
falsch:) Lucius Fenestella. De potestatibus Romanis. 22 Bl. Venedig, Maximus de Butricis, um 1491. - Hain-Copinger 6957,1. GW 10040. Goff F-64,1. Proctor 5359. Pellechet 4758. BMC V, 502.I. BSB-Ink F 149. IBE 2459. IBP 2161,1. IGI 3816,1. ISTC if00064000. Nicht bei Oates, Polain und im CIBN. - Das um 1440 verfasste Werk des Florentiner Kanonikers Andrea di Domenico Fiocchi über die Ämter im Alten Rom "wird in allen Ausgaben des 15. Jahrhunderts und auch im 16. Jahrhundert dem Lucius Fenestella ... zugeschrieben" (GW).

III. Dio Chrysostomus. De Troia non capta. Übersetzt von Franciscus Philelphus, mit Beigaben von Nicolaus Lucarus und Petrus Maria Camarinus. 1 w., 19 Bl. Mit großer Metallschnitt-Initiale. Cremona, Bernardinus Misinta und Caesar Parmensis, 22. VII.1492. - Hain-Copinger 6184. GW 8370. Goff D-206. Proctor 6926. Pellechet 4262. Bodleian D-067. Günther 954. Hoffmann II, 59f. Kind 135. Madsen 1381. Mendes 426. Walsh 3386. BMC VII, 956. BSB-Ink D-169. CIBN D-125. IGI 3448. ISTC id00206000. Nicht bei Oates und Polain. - Erste Ausgabe der im 1. Jahrhundert nach Christus entstandenen Rede über den Fall Trojas; das griechische Original erschien erst 1551. Einige Bibliographen geben als Format irrigerweise als Oktav an.

IV. Dionysius Halicarnassus, (Pseudo-). Praecepta de oratione nuptiali etc. (= Ars rhetorica c. 2-4). Übersetzt von Theodorus Gaza. Daran: Claudius Claudianus, Phoenix (carm. min. 27). 6 Bl. Mit 6 kleinen Metallschnitt-Initialen. Cremona, Pierre Maufer, um 1494. - Hain 6241. GW 8425. Goff D-252. Proctor 6934. Bodleian D-098. Hoffmann II, 97f., 3. BMC VII, 957. BSB-Ink D-176. IGI 3486. ISTC id00252000. - Erste Ausgabe der dem um die Zeitenwende in Rom lebenden griechischen Rhetoriker untergeschobenen Reden. Auch in diesem Fall erschien die lateinische Übersetzung lange vor dem griechischen Original.

V. Baptista Mantuanus. Oratio in exsequiis Leonorae, ducissae Ferrariae. 8 Bl. Mit Metallschnitt-Initiale. Cremona, Carolus de Darleriis, nach dem 22. X. 1493. -Copinger-Reichling 861. GW 3274. Proctor 7425. Madsen 511. BMC VII, 960. CR 861. IGI 1177. ISTC ib00055500. Nicht bei Goff, im BSB-Ink, bei Oates, Pellechet, im CIBN etc. - Von außergewöhnlicher Seltenheit (der Gesamtkatalog nennt nur 6 Exemplare, ISTC deren nur 13). Erste Ausgabe der von dem Generalvikar des Karmeliterordens Giovanni Battista Spagnolo Mantovano (1448-1516) am 22. Oktober 1493 gehaltenen Leichenrede auf Herzogin Leonore von Mantua. Der oberitalienische Drucker wurde mit Notnamen nach diesem vorliegenden Druck benannt: „Oberitalien: Drucker von Baptista Mantuanus, Oratio in exsequiis Leonorae, ducissae Ferrariae. nach 22.X.1493]“ (GW 3274), laut ISTC handelt es sich um Carolus de Darleriis (Carlo de Dalerio) in Cremona.

VI. Dialogus de contemptu mundi.
Mit Epistula Genuensium excusatoria ad Barcinonenses. 4 Bl. Mit kleiner Metallschnitt-Initiale. Cremona, Bernardinus Misinta und Caesar Parmensis, 18. VI. 1492. - Hain-Reichling 6123. GW 8274. IGI 3409. ISTC id00158500. - Nicht im BMC und im BSB-Ink, nicht bei Proctor, bei Goff, Oates, Pellechet, Polain etc. - Sehr seltene erste Ausgabe (der Gesamtkatalog kennt nur 3 Exemplare, in Bergamo, Berlin und Parma, der ISTC fügt noch Lodi, Mailand (2), Padua, Rom, Vercelli im Piemont und den Vatican hinzu. "Die Epistola Genuensium excusatoria bezieht sich auf die Teilnahme Genuas am Kriege zwischen Gaeta und Alfons V. von Aragonien auf der Seite Gaetas. Gaeta wurde 1435 von Alfons V. erobert und mit Neapel vereinigt" (GW).

VII. Lucarus, Nicolaus. Oratio habita in synodo generali minorum fratrum. 7 nn., 1 w. Bl. Bologna, Heinrich von Köln, um 1480. - Reichling 1559. GW 18900. Pellechet 7298. Bodleian L-166. BMC XII, 71. CIBN L-243. IBE 3577. IGI 5831. ISTC il00313800. Nicht im BSB-Ink, bei Goff, Oates und Polain. - Erste Ausgabe der seltenen Franziskaner-Predigt. "(Nicolaus) Lucaris, ein Redner und Philologus von Cremona, florirte 1492, und verfertigte Reden... wie auch noch mehr Schriften, die aber guten Theils verlohren gegangen" (Jöcher II, 2558). - Die zwei Titelzeilen und die Initiale "M" auf Blatt 1r sind in Rot gedruckt.

VII. Derselbe.
Baptistae Piasii funebris laudatio. 3 nn., 1 w. Bl. Cremona, Bernardinus Misinta und Caesar Parmensis, 1492. - Reichling 1795. GW 18899. Oates 2607. BMC XII, 71. IBE 3576. IGI 5830. ISTC il00313700. Nicht im BMC, CIBN und im BSB-Ink, nicht bei Goff, Pellechet und Polain. - Erste Ausgabe. – Der dritte Druck (III.) stärker wasserfleckig, sonst meist jedoch nur gering fleckig oder gebräunt, die breiten Ränder teilweise mit zeitgenössischen und wenig späteren Marginalien, die unbedruckte letzte Seite von II und die Vorderseite des weißen Anfangsblatt von III mit hs. Registern. Buchblock vom Einband gelöst, Gebrauchsspuren, eine etwas später eingemalte Initiale in schwarzer Feder, aber nur vereinzelte minimale Papierläsuren.

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Los 1040Inkunabel-Sammelband
4 Drucke und 1 Handschrift. Ingolstadt, Straßburg und Köln

Auktion 102

Zuschlag
8.000€ (US$ 8,602)

Details

Vier äußerst seltene Inkunabeln und eine spätmittelalterliche Handschrift
Inkunabel-Sammelband. Sammelband mit 4 seltenen Inkunabeln und 1 Handschrift. Format: 19,8 x 14 cm. Mit großem THolzschnitt und Initialspatien. Holzdeckelband d. Z. (breiter Lederrücken komplett erneuert, Deckel mit winzigen Fehlstellen und fleckig) mit 2 punzierten Messingschließen im Stil d. Z. und montiertem VDeckelschild sowie Tintentitel auf dem VDeckel. Ingolstadt, Straßburg und Köln 1481-92.
I. Paulus Lescherius. Rhetorica pro conficiendis epistolis accommodata. 24 Bl. (e. und le. w.). 40 Zl. Mit einer blassrot eingemalten Lombarde am Anfang und Initialspatien. Ingolstadt, Drucker des Lescherius, 1487. - Hain 10034. GW 18010. Goff L-179. Proctor 3158. Pellechet 7108. BMC III, 676. BSB-Ink L-127. CIBN L-157. ISTC il00179000. Erster datierter Druck aus Ingolstadt und einzig nachweisbarer Druck dieses anonymen Druckers "Date: 1487 is the only date connected with the activity of this printer. The nature of his type suggests a connexion both with Friedrich Misch of Heidelberg and previously with Ratdolt, who had returned from Venice a short time before" (BMC III, S. 676). - Auf dem ersten weißen Blatt zeitgenössischer hs. Titel "Incipit rethorica magistri pauli lescheris" und Besitzvermerk eines "Johannis Protzer v. Liecty (?)", datiert ins Jahr 1488 "Mcccclxxxviij". Ersten beiden Blätter mit kleinen Wurmlöchlein.

II. Bernardus Perger [bzw.] Nicolaus Perottus. Grammatica nova. Mit Vorwort von Johann Cassis. 84 Bl. (le. w.). 36 Z. Mit Initialspatien. Strassburg, Martin Schott, 1488. - Hain-Copinger 12615. GW 31030. Proctor 400. BMC I, 94. BSB-Ink P-201. ISTC ip00279700. - Nicht bei Goff. Höchst seltener Druck der Grammatica nova des Nicolaus Perottus in der Übersetzung von Bernard Perger. Weltweit sind in den Bibliotheken nur fünf Exemplare nachweisbar: 3 in Deutschland (München, Trier, Tübingen), 2 in Österreich (Klagenfurt, Gurk) und eines in der British Library (IA.1181). Kein einziges Exemplar in einer amerikanischen Bibliothek.

III. Johannes de Garlandia. Aequivoca. Mit Kommentaren. 66 nn. Bl. Wechselnde Zeilenzahl. Das erste Blatt und die letzten Blätter rubriziert. Köln, Heinrich Quentell, um 1487. - Hain 7482. GW 13640. BSB-Ink I-396. IBP 3134. IDL 2656. ISTC ig00072700. Nicht bei Goff. - Sehr selten, weltweit sind neben dem vorliegenden nur 10 Exemplare bekannt, kein Exemplar in amerikanischen Bibliotheken, in Europa nur in Deutschland (Aschaffenburg, Berlin, Giessen, München und Zwickau), den Niederlanden (Groningen und Den Haag) sowie je ein Exemplar in Kopenhagen, Krakau und St. Petersburg. - Etwas stärker fleckig und gebräunt, wenige Papierläsuren, verso Titelblatt eine kleine Wappenmalerei in Sepia (Hund im Schild und als Helmzier).

IV. Johannes Kerckmeister. Fundamentum scholasticorum. 42 Bl. 46-47 Z. Mit großem Titelholzschnitt und Initialspatien. Köln, Heinrich Quentell, 10. X. 1492. - Hain 13860. GW 4420. Günther 721. Schreiber 5086. Schramm VIII, 484. IBP 2257. ISTC ir00140400. Nicht bei Goff. - Seltener Druck des Fundamentum scholarium des Remigius, herausgegeben von dem westfälischen Humanisten, Schulleiter und Dramatiker Johannes Kerckmeister aus Münster (1450-1500). Der prächtige Magister cum discipulis-Holzschnitt zeigt den heiligen Papst Gregor mit der ihm den Text ins Ohr flüsternden Taube und zwei andächtig lauschenden Schülern zu Füßen seines Pultes, darüber das Schriftband "Accipies tanti doctoris dogmata sancti" (Vernimm die Glaubenslehren des heiligen Doktors). Nur ganze 5 Exemplare sind von diesem außergewöhnlich seltenen Inkunabeldruck bekannt: in Leipzig, Zwickau, Salzburg, Breslau und Palermo. Kein Exemplar in Amerika. - Titel mir Wurmspur, fleckig und späteren Tinteneinträgen, teils in Blau.

Mit unschöner Foliierung neuerer Zeit mit farbigen Tinten oben rechts auf jedem Blatt, allenthalben mit alten Marginalien in Sepia, etwas stockfleckig und gebräunt, im 20. Jahrhundert neu beschnitten (wohl beim Einhängen in den zeitgenössischen Einband), Rücken innen mit Steifen von Handschriftenmakulatur des 14. Jahrhunderts. Der hübsche Einband mit drei rhythmisierten Fileten, die über Kreuz in die Eichenholzdeckel eingeprägt wurden, die wohl nicht ursprünglich zum Band gehörenden Schließen an den alten Bändern montiert, jedoch sehr gut zum Einband passend. Das alte Pergamentschild auf dem VDeckel mit Titelrest "[Rhetori]ca No=Sinonima". Beigebunden ist:

Johannes Gomorre. Orthographia prep[ara]ta.
Lateinische Handschrift in Sepia auf Papier mit einigen Initialen. 12 nn. Blätter (auch hier unschön mit lila Tinte numeriert) mit 23 beschriebenen Seiten. - Ein Text, der von uns nicht im Druck nachweisbar ist und hinten nach zwei radierten hs. Zeilen auf das Jahr 1481 datiert ist "A[nno] d[omini] Mcccclxxxi". - Letztes Blatt verso mit Tintenkritzelei. Beigebunden sind ferner 6 weiße Blätter (Papier des 16./17. Jahrhunderts mit Federzeichnungen (Eseltreiber, Lehrer auf Katheder, Benediktion einer Frau durch einen Mönch, die nackte Eva mit dem Apfel, zwei ältere Herren und einiges mehr.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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