Artist Index: Flämisch

17. Jh. Studie mit drei fliegenden Putti.
Öl (Grisaille in Graubraun) auf Papier, alt auf ein weiteres Papier aufgezogen, dann auf Leinwand kaschiert. 26,2 x 31,7 cm.

17. Jh. Zwei Fliegende Putti.
Öl (Grisaille in Graubraun) auf Papier, alt auf ein weiteres Papier aufgezogen, auf Leinwand kaschiert. 33,1 x 22,5 cm.

um 1600. Memento mori.
Kupferstich. 18,4 x 13,6 cm.

Die bildliche Mahnung illustriert ein Motto aus dem Matthäus-Evangelium: "Darum wachet, denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde" (Kapitel 25, Vers 13). Die Arbeit stammt von der Hand eines anonymen flämischen Kupferstechers, der um 1600 tätig war. Die derbe, primitiv anmutende Kupferstichtechnik verleiht dem kleinformatigen Blatt einen fast volkstümlichen Charakter. Darstellungen dieser Art waren zweifellos für den alltäglichen Gebrauch gedacht.

um 1600. Bildnis eines Mannes mit Kinnbart und weißer Halskrause.
Öl auf Metall. 5,9 x 4,3 cm (oval).

um 1600. Allegorie der Jahreszeiten und der Lebensalter.
Feder in Schwarz, grau laviert, weiß gehöht auf hellbraun grundiertem Bütten. 25,6 x 19 cm. Verso in franz. Sprache in grauer Feder bez. "Le printemps fuir a l'avenir de l'este, mais l'este faict place a l'autom, l'automme à l'hivier...". Wz. Bekröntes Lothringer Kreuz (vgl. Briquet 9325: 1589).

1549. Bauernkirmes. Radierung. 19,4 x 25,9 cm. 1549. Wz. Krug mit Kleeblatt.

Als Inkunabel der sogenannten "Bauernkirmes" gilt die vorliegende, extrem seltene Radierung. Sie ist die früheste Darstellung dieses Genres in der flämischen Kunst überhaupt. Die 1549 entstandene Radierung wurde zuerst von Hans Mielke veröffentlicht, der auf die stilistische Nähe zum Zeichenstil von Mathys Cock hinwies (siehe Pieter Brueghel und seine Welt. Hrsg. von Otto von Simson und Matthias Winner. Berlin 1979, S. 63). Hans-Joachim Raupp brachte das Blatt wenige Jahre später mit einer 1553 datierten Darstellung des "Georgsfestes" in Verbindung, die er dem jungen Pieter van der Borcht zuschrieb und die eindeutig von dem uns vorliegenden Prototypen abstammt. Er bemerkt: "So wird in diesen Anfängen der niederländischen Bauernfeste um 1550 ein ganzes Wurzelgeflecht wechselseitiger Beziehungen erkennbar, aus der in der Graphik des Pieter van der Borcht ein Bildtypus der Bauernkirmes herauskeimt, der schon vor Brueghels Beginn als Bauernschilderer feste Gestalt angenomen hat" (H. J. Raupp: Bauernsatiren. Entstehung und Entwicklung des bäuerlichen Genres in der deutschen und niederländischen Kunst ca 1470-1550. Niederzier 1986, S. 245-46, Abb. 231).
Die Radierung ist gleichsam als ein Kompendium bäuerlichen Lebens zu betrachten und bietet auf kleinstem Format eine Vielfalt an unterhaltsamen und zum Nachdenken mahnenden Begebenheiten aus dem ländlichen Alltag. Die Radierung ist von großer Seltenheit. Insgesamt sind nur fünf weitere Abzüge dieser Radierung bekannt: Kunsthistorisches Museum, Wien; Sammlung Erzherzog von Tirol in Schloss Ambras bei Innsbruck; Bibliothéque National de France, Paris; Fürstlich Waldburg Wolfegg'sches Kupferstichkabinett, Schloss Wolfegg; London, Privatbesitz sowie ein Exemplar in der Bassenge Auktion 80, Los 5215). - Ganz ausgezeichneter, klarer Druck auf oder knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten, links oberhalb des aus dem Haus tretenden Bauernpaars ein Plattenschaden. Geglättete vertikale Knickfalte, kleiner hinterlegter Einriss im linken Rand, kleine blaue Farbspur bei dem Dudelsackspieler im Baum, sonst sehr schönes Exemplar.

um 1600. Blick über eine Flusslandschaft mit Staffage, im Hintergrund das Meer.
Öl auf Leinwand, doubliert. 31,5 x 36,5 cm.

um 1630. Mortales volunt decipi (Die Sterblichen wollen betrogen werden): Karnevalsszene auf dem Grote Markt in Antwerpen.
Feder in Braun. 24,6 x 33,4 cm. Verso mit einer alten Zuschreibung an Joos van Craesbeeck (1606-1662) sowie weiter bez. "Jour de fêtes".

17. Jh. Das Haupt der Madonna, Das Haupt des gekreuzigten Christus.
2 Zeichnungen, Graphit oder graue Tusche, Pinsel in Braun auf weiß gekalktem Papier. Je ca. 6,2 x 6,8 cm.

Alt montiert. Auf der Montierung recto und verso mit alter Zuschreibung an Antonis van Dyck.

um 1560. Der hl. Christopherus. Radierung. 16,1 x 27,5 cm. Wohl unbeschrieben.

Ganz ausgezeichneter, markanter Druck wohl mit der vollen Darstellung. Schwach fleckig, leichte vertikale Falzspur links, unauffällige, hinterlegte Randeinrisse unten sowie rechts, eine weitere kleine hinterlegte Schadstelle links, sonst im Gesamteindruck sehr gutes Exemplar. Selten.

17. Jh. Die Flucht nach Ägypten.
Öl auf Holz. 39 x 55 cm.

1. Hälfte 17. Jh. Die büßende Maria Magdalena.
Öl auf Holz. 34,5 x 26,5 cm.

um 1600. Der Heilige Johannes betend in der Landschaft.
Öl auf Kupfer. 21 x 17 cm.

17. Jh. Putto in Rückenansicht.
Schwarze und weiße Kreide auf blaugrauem Bütten. 22,8 x 13,9 cm.

um 1600. Kniender Kavalier in Anbetung.
Feder in Braun, graubraun laviert. 13,4 x 14,5 cm. Wz. Wappen mit angehängtem Kreuzanker.

Beigegeben zwei italienische Zeichnungen mit Zuschreibungen an Domenico Viani und Matteo Rosselli.

16. Jh. Der hl. Hieronymus im Gehäuse.
Öl auf Holz. 55,5 x 74 cm.

um 1630. Waldlandschaft mit Pyramus und Thisbe.
Öl auf Holz. 25,5 x 33 cm.

17. Jh. Stilleben mit Federwild und einem Falken.
Öl auf Holz. 35,5 x 48 cm.

Verso mit dem Prägestempel des Tafelmachers Lambert Steens (tätig 1608-1638): "LS" sowie zwei weiteren Prägestempeln "Tulpe" (?) und "Fuchskopf" (?).

um 1570. Allegorische Szene mit Satyrn. Kupferstich. 16,1 x 20,9 cm. Unbeschrieben. Wz. Krüglein.

Prachtvoller, prägnanter Druck auf dem vollen Bogen. Kleine Gebrauchsspuren im weißen Rand, verso mit schönem Contre-Épreuve, sonst tadellos schön erhaltenes Exemplar.

um 1620. Fastnachtsgesellschaft vor einem Wirtshaus, im Hintergrund der weite Platz einer Stadt mit Maskierten bei Volksbelustigungen (Der Monat Februar).
Öl auf Holz. 54,5 x 72 cm.

Die Darstellung geht auf eine Komposition von Pieter Stevens zurück, die durch den Kupferstich Aegidius Sadelers II (Hollstein 131) Bekanntheit erlangte.

um 1620. Festgesellschaft mit elegantem Paar und Musikern in einem Palastgarten (Der Monat Mai).
Öl auf Holz. 54 x 72 cm.

Wie bei vorhergehender Losnummer stammt auch hier die Bildvorlage von Pieter Stevens, die wiederum durch Aegidius Sadeler im Kupferstich verbreitet wurde (Hollstein 134).

um 1600. Flusslandschaft mit Wanderern auf einer Brücke.
Feder in Braun, teils leicht braun laviert. 20 x 27,3 cm. Wz. Nebenmarke Lilie.

Aufgezogen.

Provenienz: Aus der Sammlung E. Calando (Lugt 837).

17. Jh. Der Höllensturz der Verdammten.
Feder in Braun, grau laviert, nach Peter Paul Rubens. 58 x 41,6 cm. Unten betitelt und bez. "Lapsum Draconis cum omnibus Angelis ... viden in fuga / P.P. Rubens Pinxit" sowie unten rechts datiert "A°1692".

Die Zeichnung folgt dem Kupferstich Pieter Soutmans nach der Vorlage Rubens. Aufgezogen.

16. Jh. Bona Intentio et Discordia (Die Gute Absicht und die Zweitracht). Kupferstich. 23,5 x 27,2 cm. Wz. Bekröntes Wappen.

Ausgezeichneter, kräftiger Druck, partiell mit feinem Rändchen um die Plattenkante, sonst auf diese geschnitten. Der Ober- und Unterrand mit größeren Ergänzungen und säuberlichen Federretuschen, der linke weiße Rand ergänzt, geglättete Knickspur oben links, fleckig, weitere Ausbesserungen, Alters- und Gebrauchsspuren.

um 1590. Die vier Elemente.
Öl in Grisaille-Technik über roter Grundierung auf Holz. 24,5 x 37 cm.

Grisaillen oder monochrom gemalte Bilder haben eine lange Tradition in der Geschichte der Kunst. Ihre mögliche Funktion ist unterschiedlicher Natur: Grisaillen dienten teils als ricordi, mit dem Künstler vorbildliche Kompositionen anderer Meister festhielten, häufiger aber stellen sie als bozetti die "premières pensées" eines Künstlers dar. Aufgrund der reduzierten Farbpalette erlaubte die Grisaille dem Künstler eine gewisse Spontaneität und zeugt in vielen Fällen von der Auseinandersetzung mit anderen Medien wie Skulptur oder Druckgraphik. Das Wort "Grisaille" findet sich erstmal in einem 1625 an Peter Paul Rubens adressierten Brief.

17. Jh. Kreuzabnahme Christi.
Öl auf Holz (Grisaille). 35,2 x 25,8 cm.

Die Grisaille erinnert an eine zunächst Van Dyck, dann Jan Erasmus Quellinus (1634 - 1715) zugeschriebene Studie, ähnlich im Sujet und Aufbau und ebenfalls in Grisaille, die sich heute im Los Angeles County Museum of Art befindet.

17. Jh. Anatomiestudie einer Hand. Kupferstich. 29,3 x 20,2 cm.

Ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung. Etwas gebräunt und fleckig, alt aufgezogen, sonst gut erhalten.