Artist Index: Müller, Richard

Der kleine Mensch
Radierung auf chamoisfarbenem Japon nacré. 1918.
16,7 x 41,9 cm (31,5 x 55 cm).
Signiert. Auflage 50 num. Ex.
Günther 90.

Prachtvoller Druck mit ganz zartem Plattenton und mit breitem Rand. Das Motiv geht auf eine Zeichnung von 1912 zurück (Abb. bei Meißner, S. 81).

Müller, Richard. Aus dem Westen. 40 Kriegs-Zeichnungen aus dem Kriegsgebiet Belgien und Frankreich. 3 Bl. Mit 40 Tafeln in Kupfertiefdruck unter Passepartouts. 43,5 x 32,5 cm. OLeinenmappe mit goldgeprägtem Titel. Berlin, Nationaler Verlag Wilhelm Felsing, (1915).
Sogenanntes "Stinnes Exemplar" - Nr. 1 von 100 der Vorzugsausgabe - mit Unterschrift und Besitzvermerk von Heinrich Stinnes. Im Druckvermerk von Richard Müller signiert. Richard Müller (1874-1954) stammte aus Tschirnitz an der Eger, studierte Malerei und war Porzellanmaler in Meißen. Von 1900 bis 1935 lehrte er als Professor für Zeichnung an der Dresdner Akademie, deren Rektor er 1933 wurde. Zu seinen Schülern gehörten unter anderen George Grosz, Richard Scheibe, Max Ackermann, Rudolf Schmidt-Dethloff und Max Hermann Mahlmann. – Die Grafiken zum Teil leicht angestaubt, insgesamt aber sauber und gut erhalten. Jedes Blatt unter privat angefertigten Papier-Passepartouts und mit handschriftlicher Bezeichnung (diese zum Teil lädiert).

Altes Räderwerk in Dinant. Bleistift auf chamoisfarbenem Velin. 23 x 31,3 cm. Unten links mit Bleistift signiert und datiert sowie bezeichnet "Dinant 24. Oct.". (19)14.

Der Blick des Betrachters fällt sogleich auf das Gerippe eines industriellen Gerätes: ein Räderwerk liegt zerstört, umgestürzt und verbogen im Bildvordergrund. Die Ansammlung von Zahnrädern und Antriebswellen zur Energieübertragung ist aus ihrem Funktionszusammenhang gerissen und in die Landschaft hineingeworfen. Diese bleibt in der Ferne eher angedeutet, ist weich, zart und locker gezeichnet, während sich das nahe Gerät mit scharfen Konturen und kräftigen Helldunkelkontrasten hart von seiner Umgebung abhebt. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges, im August 1914, wurde das damals neutrale Belgien von deutschen Truppen angegriffen und überrannt. Schwer zerstört wurden besonders die Industriestädte an der Maas, so auch Dinant in der Provinz Namur. Hier zog Richard Müller mit seiner Einheit im Oktober 1914 vorbei und hielt im Sinne eines Kriegsreporters die Schäden an bombardierten Gebäuden und Landschaften in zahlreichen Zeichnungen fest. Auf festen Karton montiert.

Fressender Hund vor dem Haus. Bleistift auf chamoisfarbenem festen Velin. 18 x 24,2 cm. Unten mit Bleistift signiert und datiert sowie bewidmet und mit der Ortsbezeichnung "Loschwitz". 1920.

Zentral in der Darstellung, vor dem offenen Scheunentor eines Gehöfts, ein fressender Hund, die Schnauze tief in seinen Napf versenkt. Detailreiche, fein gezeichnete ländliche Szene.

Zwei aufgedockte Boote. Bleistift, teils gewischt, auf festem grauen Velin. 29,1 x 38,6 cm. Unten rechts mit Bleistift monogrammiert.

Die detailreich erfassten Boote füllen in ihrer Längsseite beinahe den gesamten Bildmittelgrund aus, während Vorder- und Hintergrund in zarten körnigen Schraffuren verschwimmen. Verso an den oberen Ecken auf Kartonunterlage montiert.

Vier Schmetterlinge. Radierung auf festem, chamoisfarbenem Velin. 29,5 x 23,6 cm (Plattenrand); 50,8 x 34,9 cm (Blattgröße). Signiert. Auflage 12 Ex. (18)99. Günther 44.

Prachtvoller Druck mit breitem Rand und leichtem Plattenton. Außerhalb des alten Passepartoutausschnitts leicht gebräunt sowie vereinzelt kleine Stockfleckchen, der rechte Rand etwas unregelmäßig, verso in den oberen Ecken unter Passepartout montiert, sonst schön erhalten.

Der kleine Mensch. Radierung in Schwarzbraun auf chamoisfarbenem Japon nacré. 16,7 x 41,9 cm (Plattenrand); 28 x 49 cm (Blattgröße). Signiert. Auflage 50 num. Ex. (1918). Günther 90.

Mit dem Blindstempel "Verein der Kunstverleger". Prachtvoller Druck mit ganz zartem Plattenton, deutlich zeichnender Facette und mit breitem Rand, an drei Seiten mit dem Schöpfrand. Ganz minimale Knickspuren, kaum berieben, verso kleine Montierungsrestchen und dezente Bleistiftannotationen, sonst tadellos erhalten.

"Liebesbotschaft". Radierung in Schwarzbraun auf Kupferdruckpapier. 29 x 41,4 cm (Darstellung); 40,5 x 56,2 cm (Blattgröße). Signiert und betitelt. Auflage 40 Ex. (1921). Günther 110.

Prachtvoller Druck mit sehr breitem Rand. Die Gesamtauflage beträgt 100 Ex. Schwache Knickspuren im linken Rand, etwas lichtrandig im alten Passepartoutausschnitt, minimal fingerspurig und angestaubt, verso am oberen Rand zwei dezente Restchen alter Montierung, sonst in schöner Erhaltung.

"Auf der Schaukel". Radierung in Dunkelbraun auf gelblichem Similijapan. 21,2 x 16,8 cm (Plattenrand); 35,2 x 26,2 cm (Blattgröße). Signiert und betitelt. (1922). Günther 123.

Das Motiv gehört zu Müllers bekanntesten Schöpfungen. Der Künstler setzte es 1921 und 1946 als Gemälde um. Zurückzuführen ist das Motiv auf Max Klingers "Schaukel" aus dem "Radierten Skizzen Opus 1" von 1879. Prachtvoller, filigraner Druck, feingratig und mit vollem Rand. Leichte Knickspuren, ein schwaches braunes Fleckchen im rechten äußeren Rand, sonst in schönem Zustand.

Maus in der Falle. Radierung auf chamoisfarbenem Japan. 12,9 x 21,7 cm (Plattenrand); 21,5 x 28,3 cm (Blattgröße). Signiert. Auflage 50 num. Ex. (1923). Günther 126.

Prachtvoller, klarer Druck mit Rand. Etwas angestaubt, wenige Knickspuren, im unteren Rand Bleistiftannotationen, im linken Rand winziger Einriss (ca. 0,4 cm), verso umlaufend Montierungsreste, sonst in guter Erhaltung. Selten.

Am Meer. Radierung auf chamoisfarbenem Japan. 22,6 x 17,5 cm (Plattenrand); 32,8 x 24 cm (Blattgröße). Signiert. Um 1900. Günther 52.

Das Blatt zeigt beispielhaft Müllers Auseinandersetzung mit den symbolistischen Bestrebungen der Jahrhundertwende. Prachtvoller, klarer Druck mit dem vollen Rand, an drei Seiten mit dem Schöpfrand. Etwas angestaubt, wenige Knickspuren, verso dezente Bleistiftannotationen und kleine Montierungsrestchen, sonst schönes Exemplar.

Auf Freiersfüßen. Radierung auf JWZanders-Bütten. 39,8 x 28,8 cm (Plattenrand); 50,5 x 40,6 cm (Blattgröße). Signiert. (1914). Günther 70.

Brillanter, tiefschwarzer und sehr kontrastreicher, den Akt herrlich modellierender Druck mit zartem Plattenton. Die Gesamtauflage betrug 191 Exemplare. Mit dem vollen, breiten Rand. Dieser etwas wellig sowie verso links mit zwei winzigen Restchen alter Montierung, sonst sehr schön erhaltenes Exemplar.

Die Stärkere. Radierung in Schwarzbraun auf Velin, mit dem Wasserzeichen Johann Wilhelm. 18,7 x 26,7 cm (Plattenrand); 28,4 x 50 cm (Blattgröße). Signiert. (1918). Günther 91.

Prachtvoller, nuancenreicher Druck mit zartem Plattenton und breitem Rand. Die Gesamtauflage beträgt 200 Exemplare. Bei der Darstellung handelt es sich vermutlich um eine Travestie der Sage vom Raub der Europa durch Zeus in Gestalt eines Stieres. Etwas fingerspurig im weißen Rand, der rechte und linke Rand etwas gewellt, sonst sehr schön erhaltenes Exemplar.

Müller, Richard. Aus dem Westen. 40 Kriegs-Zeichnungen aus dem Kriegsgebiet Belgien und Frankreich. 3 Bl. Mit 40 Tafeln in Kupfertiefdruck unter Passepartouts. 43,5 x 32,5 cm. OLeinenmappe (Rücken kratzspurig und etwas stärker fleckig) mit goldgeprägtem Titel. Berlin, Nationaler Verlag Wilhelm Felsing, (1915).
Eines von 100 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe, im Druckvermerk vom Künstler signiert. Richard Müller (1874-1954) stammt aus Tschirnitz an der Eger studierte Malerei und war Porzellanmaler in Meißen. Von 1900 bis 1935 lehrte er als Professor für Zeichnung an der Dresdner Akademie, deren Rektor er 1933 wurde. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem George Grosz, Richard Scheibe, Max Ackermann, Rudolf Schmidt-Dethloff und Max Hermann Mahlmann. – Textblatt mit unwesentlichem Knick im Rand, Passepartouts mit winzigem Nümmerchen, Tafeln aber durchgehend sauber und in bester Erhaltung, teils etwas knittrige Seidenpapierhemdchen vorhanden.

Müller, Richard. Aus dem Westen. 40 Kriegs-Zeichnungen aus dem Kriegsgebiet Belgien und Frankreich. 3 Bl. Mit 40 Tafeln. 43,5 x 32,5 cm. OLeinenmappe (Rücken kratzspurig und etwas stärker fleckig) mit schwarzgeprägtem Titel. Berlin, Nationaler Verlag Wilhelm Felsing, (1915).
Die Normalausgabe. Richard Müller (1874-1954) stammt aus Tschirnitz an der Eger studierte Malerei und war Porzellanmaler in Meißen. Von 1900 bis 1935 lehrte er als Professor für Zeichnung an der Dresdner Akademie, deren Rektor er 1933 wurde. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem George Grosz, Richard Scheibe, Max Ackermann, Rudolf Schmidt-Dethloff und Max Hermann Mahlmann. – Gering gebräunt, sonst gutes Exemplar.