Artist Index: Orlik, Emil

Stehender weiblicher Rückenakt. Radierung mit Roulette auf Velin. 18 x 11 cm (Plattenrand); 29 x 23,2 cm (Blattgröße). Signiert und mit dem Trockenstempel des Verlegers. Auflage 100 num. Ex. Um 1920. Glöckner 1982, 68.

Prachtvoller Druck mit schönem Plattenton und breitem Rand. Rückseitig an den oberen Ecken montiert. Insgesamt ganz minimal gebräunt, sonst in tadellos schönem Zustand.

Porträtkarikaturen Pankok und Orlik. Bleistift auf Velin. 38,7 x 26,5 cm. Betitelt "B.D. Pankok". Um 1896.

Orlik zeichnete sich selbst und seinen Freund Bernhard Pankok in einer interessanten Zusammenstellung karikaturhafter Porträts, hier auf der Rückseite einer Verlagsbeilage Hanfstaengls "Das Werk von Max Klinger". Orlik und Pankok lebten als Nachbarn in München, wo sie sich um 1895 kennenlernten. Die Zeichnung entstand also in der Frühzeit dieser lebenslangen Künstlerfreundschaft.


Provenienz: Nachlass Bernhard Pankok

Bildnis Bernhard Pankok. Gouache und farbige Kreiden über Bleistiftvorzeichnung auf leicht strukturiertem, graubräunlichem Bütten. 31 x 24 cm. Unten rechts zweifach mit Bleistift signiert. 1898.

Orlik zeichnet seinen Künstlerfreund ganz frontal, den Blick direkt auf den Betrachter gerichtet. In schönem Kontrast zu dem schwarzgrauen, dunklen Hintergrund stehen die leuchtend rotblonden Haare und das fein differenzierte Inkarnat des Künstlers. Schultern und Jacke Pankoks bleiben bloß angedeutet, so dass nach unten hin das Bildnis allein durch das weiße Hemd mit der schwarzen Fliege begrenzt wird.

Provenienz: Erworben bei Hilda Seitz (Bernhard Pankoks Tochter)

Max Slevogt als Maharadscha. Bleistift auf glattem Velin. 18,5 x 13,8 cm. Datiert und betitelt "Der Maharadscha von SPOG auf dem Prialbrstra-Ball". III (19)21.

Seinen Künstlerfreund Max Slevogt zeichnet Emil Orlik hier verkleidet mit einem riesigen Turban - ein besonderes und seltenes Dokument der engen Freundschaft zwischen Emil Orlik, Max Slevogt, Bernhard Pankok und dem Sammler und Zahnarzt Josef Grünberg, die alle gemeinsam als "SPOG"-Gruppe mit den verschiedensten graphischen Techniken experimentierten.


Provenienz: Sammlung Josef Grünberg

Literatur: Irmgard Wirth, "Slevogt, Orlik, Pankok. Graphik aus der ehem. Sammlung Dr. Grünberg, Berlin", Kat. Berlin Museum, Berlin 1971, S. 23 (mit Abb.)
"Emil Orlik. Prag - Wien - Berlin", Kat. Jüdisches Museum Wien 1997, Kat.-Nr. VI/39

Der Anarchist. Farbholzschnitt auf Japanbütten. 14,2 x 10,7 cm (Darstellung); 20 x 16,6 cm (Blattgröße). Signiert. (1896). Glöckner 1980, Nr. 38.

Orliks erster Holzschnitt der Mappe "Kleine Holzschnitte". Prachtvoller, farbfrischer Druck mit dem vollen Rand. Minimal gebrauchsspurig, verso an den oberen Ecken im Passepartout auf Unterlagekarton aufgelegt, dieser im Passepartout montiert, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben: Ein weiterer signierter Holzschnitt von Orlik, "Unterwegs" (Glöckner 1980, Nr. 41).

London Girl. Kaltnadel auf festem Similijapan. 9,9 x 7,3 cm (Plattenrand); 24,9 x 17,4 cm (Blattgröße). Signiert und datiert. Auflage 30 röm. num. Ex. (18)98. Glöckner 1992, 37 und 2007, 36.

Prachtvoller Druck mit dem vollen, sehr breiten Rand. Das Papier etwas knitter- und gebrauchsspurig, verso im rechten Rand kleine Montierungsrestchen, an den oberen Ecken im Passepartout aufgelegt, sonst in schöner Erhaltung.

Japanisches Mädchen unterm Weidenbaum. Farbholzschnitt auf chamoisfarbenem Bütten. 18,5 x 36 cm (Darstellung); 19,6 x 38,2 cm (Blattgröße). Signiert und datiert. 1901. Glöckner 1980, 98.

Prachtvoller Druck mit dem vollen, wenngleich kleinen Rand. Papier im Passepartoutausschnitt etwas verbräunt, verso oben und am linken Rand kleine Klebereste, sonst in sehr schöner Erhaltung. Selten.

Orlik, Emil. 10 signierte Lithographien. Zwischen 32 x 28 und 50 x 32 cm. 1914-18.
Konvolut von verschiedenen Lithographien des böhmischer Malers und Grafikers Emil Orlik (1870-1932), der aktiv im Ersten Weltkrieg als offizieller Schlachtenmaler bei der Brest-Litowsk-Konferenz verpflichtet war. Die kraftvollen Lithographien meist mit Bleistifttiteln, Signatur Orliks in der Platte und darunter in Bleistift "Emil Orlik" sowie mit Datums- und Kaufvermerk der Sammlung Heinrich Stinnes.
Lithographien von 1914: "Liebesgaben" (in Röteldruck), "Kaiserjäger und Honved Huszar"; von 1915: "Heimatgedanken", "Die Bombe 1. Zust. 1 Dr. 1/2", "Schabkunstblatt aus Polen", "Zeitung aus der Heimat", "Januar"; von 1918: "Wacht an der Ostsee", "His Highness, der neue Sultan von Aegypten, zum Abnehmen eingerichtet". – Nur unwesentliche, kleine Gebrauchsspuren und Knicke sowie Anstaubungen, die teils außergewöhnlich seltenen Blätter sind insgesamt von sehr guter Erhaltung.