Artist Index: Orlik, Emil

London Girl
Radierung auf Bütten. 1898.
9,8 x 7,2 cm (11,2 x 8,5 cm).
Signiert "Orlik". Auflage 30 Ex.
Glöckner 2007, 36.

Prachtvoller, feiner Druck mit Rand. Verso mit dem Stempel des Sächsischen Kupferstich Kabinetts.
Beigegeben: Zwei weitere signierte Arbeiten von Emil Orlik: "Altkleider-Händler", 1896-1899 (Glöckner 2007, 41/22), und eine wohl von fremder Hand betitelte Lithographie "Bosnischer Hafen"; dazu eine unsignierte Lithographie von Orlik, verso bezeichnet "Page-Stagedesign".

Selbstbildnis
Radierung auf Bütten. 1910.
24,7 x 21 cm (31 x 29,7 cm).
Signiert "Orlik" und datiert.
Glöckner 1982, 108.

Prachtvoller, gratiger Druck mit Rand. Beigegeben: Drei weitere signierte Arbeiten von Emil Orlik: die Lithographie "Felix Holländer", nach 1920 (Glöckner 1982, 102), die Lithographie "Trotzki-Brest Litowsk", 1918 (Glöckner 1980, 242); die Kaltnadel "Conrad Ansorge", 1915 (Glöckner 1982, 86).

Weinende Maria
Radierung mit Kaltnadel auf Bütten. 1916.
36,5 x 24,8 cm (49,8 x 35,5 cm).
Signiert "Emil Orlik" und datiert.
Glöckner 1980, 169.

Prachtvoller, teils schön gratiger Druck mit breitem Rand. Beigegeben: Vier weitere Arbeiten von Emil Orlik, zwei davon signiert: die Kaltnadel "Minette Tänzerin", 1911 (nicht bei Glöckner); der Farbholzschnitt "Näherin", 1896 (Glöckner 1980, 68); die Radierung "Die Bäuerinnen im Gespräch - Am Sonntag (Böhmen)", ca. 1905 (Glöckner 1992, 137), und die Radierung "Dämmerung", um 1898 (Glöckner 1980, 34).

Hodler, malend im Freien
Kaltnadel auf Velin. 1911.
26,5 x 20,9 cm (31 x 25 cm).
Signiert "Emil Orlik".
Glöckner 1992, 210.

Prachtvoller, gratiger Druck mit schönem Plattenton und mit Rand.

Tänzerin
Kreidezeichnung auf glattem Velin. Um 1925.
27,8 x 21,4 cm.
Mittig rechts mit Bleistift signiert "Orlik".

Für Orlik typische Zeichnung mit schwarzer und roter Kreide. Beigegeben: Zwei druckgraphische Blätter von Emil Orlik: der Holzschnitt "Schneiderwerkstatt" und die signierte Radierung "Frauenportrait".

Orlik, Emil, Maler, Graphiker und Kunstgewerbler, Professor an der Kunstgewerbeschule Berlin (1870-1932). 8 eigh. Briefe und 2 eigh. Ansichtskarten m. U. "Emil Orlik". Zus. 17 S. Mit 7 teils aquarell. Orig.-Federzeichnungen und 1 Bleistiftzeichnung. Verschied. Formate, meist gr. 4to. Berlin 1926-1931.
An den Maler und Kunstgewerbler Karl Hanusch, Direktor der Staatlichen Kunstschule für Textilindustrie in Plauen, der das dortige Kunstleben in Schwung bringen und mit einer Orlik-Ausstellung beginnen will. Die ausführlichen Briefe Orliks begleiten das Unternehmen von der Vorbereitung bis zum erfolgreichen Abschluß. "... Anbei übersende ich die Liste der ... überschickten Arbeiten. Sie sehen so ein Auswählen, mit Titeln versehen ... ist nicht so einfach und ich mußte mich offen gesagt direkt aus den Arbeiten herausreißen! ... und Sie Verehrtester werden die Sorge haben, wie Sie die Arbeiten unterbringen oder besser gesagt, was Sie davon unterbringen. Ich habe die Oelgemälde von dem Gesichtspunkt ausgewählt, dass solch eine Ausstellung lebendiger wirkt, wenn die Graphik durch farbige Arbeiten belebt wird: ich habe mir gedacht, dass z. B. die Gruppe Aegypten an Handzeichnungen und Radierungen, in der Mitte die Memnon-Kolosse, rechts die Mosche [sic], links die Sudanesin, dazwischen Zeich. u. Graphik aus Aegypten u. s. w. ... Ich sandte auch zwei gobelinartige Webereien (Hand), die vor Jahren nach meinen Entwürfen von zwei Schülerinnen gewebt wurden. Eine kleine Auswahl von 25 Exlibris sende ich hier noch nach [8.V.1926] ... Eben kam Ihr werter Brief, und da ich gerade etwas Chinesisches gezaubert habe (ich nenne das zaubern, dies soll kein unbescheidener Ausdruck sein - aber ich bin nach Jahren immer sehr verwundert, was da alles entstanden ist!!) so habe ich hier fortgesetzt ... Mein Lichtbildervortrag 'Reise eines Malers nach Japan' könnte, wenn dieser Tag geeignet erscheint, am 5. Juni ¹/₂ 6 Nachmittag stattfinden. Ich schreibe ¹/₂ 6, weil ich nach dem Essen immer sehr faul bin und schlafe! ... Ich habe heute gerade hier in der großen Kunstausstellung ein eigenes Kabinett, das mir zur Verfügung gestellt wurde, mit Zeichnungen und Aquarellen behängt [18.V.1926] ... Ich danke Ihnen zuerst für alle Mühe, die Sie sich mit der Aufstellung meiner Arbeiten gegeben haben und ich bin überzeugt, dass Alles schön und geschmackvoll sich darstellt. Dass Sie die Oelgemälde abgetrennt haben, finde ich sehr richtig [wohl Ende Mai 1926] ... Im Übrigen werde ich Sie und Ihre Collegen bestens in Ihrem Bestreben unterstützen, in Plauen einen 'Kunst-Boden' zu schaffen [17.VI.1926] ... Für die Fortsetzung der Ausstellung sende ich Ihnen noch vier kleinere neuere Bilder (Oelgemälde), eine Anzahl Zeichnungen und Aquarelle größeren Formats und was ich noch an Resten von Mustern gedruckter (von mir entworfener) Stoffe habe. Auch die drei kleinen Aufsätze folgen mit einigen kleinen Radierungen für Sie [wohl Juni 1926] ... Ihnen ... noch einmal Dank für alle Mühe! Wenn es gelungen ist, gut anzufangen in Plauen, so möge es auch gelingen gut fortzusetzen. Ich will sehr gerne Alles tun Ihre und Ihrer Collegen so schätzenswerte ... Bemühungen um das Kunstleben Ihrer Stadt aufs Beste zu fördern! Wie ich höre ist Slevogt noch in der Pfalz: nach seiner Rückkehr will ich gleich mit ihm sprechen und im Verein mit seinem Verleger, Bruno Cassirer, die geplante Ausstellung ins Werk setzen ..." [Florenz 29.IX.1926, mit Bleistift im Krankenbett geschrieben]. Entwickelt dann den Plan einer Holzschnitt-Ausstellung für Plauen. - Von den beiden Karten besteht eine aus einer Orig-Photographie im Postkartenformat, die den Künstler im verschneiten Kitzbühel zeigt, der sich im rückseitigen Text ebenfalls mit Kunst-Aktivitäten in Plauen befaßt [1927]. Die zweite Karte (mit Glückwünschen für 1931) zeigt farbig ein Ölbild mit Stilleben von Orlik. - Bis auf 1 Karte alle Teile gelocht; 1 Brief mit Einriss, zwei mit Büroklammer-Rostspuren. Die reizvollen Zeichnungen nicht betroffen.

Aus London
Farbholzschnitt auf sehr dünnem Japanbütten. 1896-1899.
10,5 x 6 cm (14,9 x 10,2 cm).
Signiert.
Glöckner 2007, 41/24.

Blatt 24 aus der Mappe "Kleine Holzschnitte 1896-1899". Ganz ausgezeichneter, farbschöner Druck mit Rand. Beigegeben: Zwei weitere signierte Farbholzschnitte von Emil Orlik aus der Mappe "Kleine Holzschnitte 1896-1899": "Marktweib" und "Ruthenen auf der Wanderung" (Glöckner 2007, 41/12 und 41/23).

Londoner Tagediebe
Holzschnitt auf sehr feinem Japanbütten. 1896-1899.
11,6 x 19,1 cm (16 x 23 cm).
Signiert und als "Probedruck" bezeichnet, auf dem Untersatzkarton (eigenhändig?) betitelt und mit der Nummer "I" bezeichnet.
Glöckner 2007, 41/33 u. 1992, 83.

Zustandsdruck nur von der Schwarzplatte, entstanden für Blatt 33 aus der Mappe "Kleine Holzschnitte 1896-1899". Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Beigegeben: Drei weitere Drucke von Emil Orlik, darunter der Holzschnitt "Schneiderwerkstatt bei Orlik in Prag" (Glöckner 2007, 41/29), die Radierungen "Würfler" von 1896 sowie die signierte und datierte Lithographie "Sitzung der Secession" von 1905.

Rast der Slovaken
Radierung auf VGZ-Bütten. 1898.
9,9 x 17,5 cm (19,4-19,9 x 25,5 cm).
Signiert und datiert sowie unten links (von fremder Hand?) betitelt.
Glöckner 2007, 27.

Prachtvoller Druck mit zartem Plattenton und breitem Rand. Beigegeben: Eine weitere signierte Radierung von Emil Orlik, "Holländische Szene" von 1899 (Glöckner 2007, 21) sowie die Radierung "Pfarrer und Bäuerin" von 1896 sowie zwei weitere Blatt mit jeweils zwei Radierungen untereinander ("Kurzweil" und "Würfler" sowie auf dem zweiten Blatt "Landschaft" und "Am Felde").

Weiblicher Akt II
Radierung mit Roulette auf Bütten. 1898.
11 x 6,5 cm (15,8 x 11,7 cm).
Signiert.
Glöckner 1980, 22.

Prachtvoller, klarer Druck mit dem wohl vollen Rand, oben und rechts mit dem Schöpfrand.

Der Schriftsteller Hermann Bahr
Kaltnadel mit Roulette auf Bütten. 1908.
29,7 x 20 cm (37,3 x 27 cm).
Signiert "Emil Orlik".
Glöckner 2008, 106.

Prachtvoller und kräftiger Druck mit schönem Plattenton und Rand, unten und links mit dem Schöpfrand. Beigegeben: Ein signierter Probedruck von Emil Orlik, "Selbstportrait", nicht bei Glöckner.

Treppenhaus am Quai Voltaire
Radierung mit Roulette und Aquatinta auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1911.
20,5 x 12,4 cm (40 x 29,2 cm).
Signiert und datiert sowie als "Probedr.(uck)" bezeichnet.
Glöckner 1980, 170.

Prachtvoller, wunderbar nuancierter Druck mit dem vollen Rand. Beigegeben: Zwei signierte und datierte Autographen (Grußkarten), zwei Farblithographien ("Porträtstudie" und "Edinburgh", beide 1898) und ein Farbholzschnitt von Emil Orlik (Schneiderwerkstatt bei Orlik in Prag).

"Technische Versuche"
Lithographie auf Velin. 1920.
44 x 35 cm (58 x 44 cm).
Signiert, datiert und betitelt. Auflage 30 num. Ex.
Glöckner 1980, 179.

Sehr seltenes lithographiertes Studienblatt mit weiblichen Aktdarstellungen. Prachtvoller Druck mit Rand.

Aus dem Reigen-Process
Titelblatt mit Impressum und Inhaltsverzeichnis sowie 14 Lithographien auf Bütten. Lose unter Passepartouts in Orig.-Kartonmappe. 1921.
41 x 31 cm (Mappengröße).
Sämtliche Lithographien sowie der Druckvermerk signiert. Auflage 150 num. Ex.

Eines von 150 Exemplaren der Ausgabe B auf Bütten, daneben erschienen 30 Exemplare der Ausgabe A auf Japan. Enthält Porträts der Beteiligten am Berliner "Reigen-Prozess" u. a. von Kerr, Rosenberger, Heine und Brunner. Erst in unserer Zeit konnte das Schnitzler-Stück ohne Einschränkungen der deutschen Staatsanwaltschaften gespielt werden.

Der Maler Ferdinand Hodler
Radierung auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1911.
20,9 x 12,9 cm (25,6 x 16,3 cm).
Signiert "Emil Orlik" und bezeichnet "4. Zust. 5".
Glöckner 2007, 115.

Ganz prachtvoller, differenzierter Druck mit Rand. Die Arbeit ist sehr selten und wurde wohl nie als größere Auflage gedruckt.