Artist Index: Kisch, Egon Erwin


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Los 3048Kisch, Egon Erwin
Masch. Brief. Berlin, 13. Dezember 1929

Auktion 118

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Kisch, Egon Erwin. Maschinenschriftlicher Brief an Jarmila Haasová in deutscher Sprache mit Unterschrift "old Egonek". 1 S. 28 x 22 cm. Mit Kuvert. Berlin, 13. Dezember 1929.
Haupt, Kisch, S. 86f. – Kisch bittet Jarmila um die Zusendung von Kritiken seiner Werke in den Prager Gazetten, darunter in der renommierten Wochenzeitung Tvorba. Er erwähnt den Plan einer holländischen Übersetzung seiner Werke durch den befreundeten niederländischen Jornalisten, Übersetzer und Antifaschisten Nicolaas "Nico" Rost (1896-1967) oder fragt, ob sie den Verleger Václav Kaplický (1895-1982) kontaktiert habe.
"Liebe Jarmila, Gott sei Dank bin ich wieder in Berlin; Bornstein habe ich angerufen und von Deiner Wohnung und Deinem Wohlbefinden berichtet. Wie war die Rückfahrt aus Teplitz? Hat Dir Herr Kahn noch den Hof gemacht? Alle waren sehr verliebt in Dich. Hat sich in Prag der Widerspruch schon verstärkt? Schick mir alles, was erschienen ist, auch die Kritiken, die ich schon gesehen habe ... Von Frigo kommt ein Buch heraus: 'Letzte Stunden' in einer syndikalistischen Buchgemeinschaft. Rost wird wahrscheinlich ein Sammelbuch aus Kisch holländisch zusammenstellen. Hast Du Kaplický den Vorschlag eines Sonderdruckes der Tonka Šibenice [Die Galgentoni] gemacht? ... sei herzlich gegrüßt und geküßt von Deinem old Egonek".

Das (wohl) Pseudonym des, wie Kisch ihn tituliert, "ultralinken" Bekannten Frigo kann leider bis dato nicht aufgeschlüsselt werden. Klaus Haupt gibt hier den lakonischen Hinweis "Frigo .- Autor eines Werkes mit dem Titel 'Letzte Stunden'", das ich jedoch nicht nachweisen konnte(Haupt, Briefe an Jarmila, 1996. S- 75). Kisch erwähnt Frigo auch in einem Brief vom 24. Mai 1929. – Knicke, wohlerhalten. Unten links noch 10 Zeilen Gruß von Gisela Lyner mit Unterschrift in Bleistift "Gisl". – Beiliegt ein masch. Brief von Gisela Lyna an dieselbe. 1 1/2 S. Mit eigenhändigem Gruß in Bleistift und Unterschrift: "Gruß an Nečas. Gisl". Berlin, 8. Dezember 1929. "Von überall höre ich, wie schön es bei Egoneks Vorlesungen gewesen ist, am tollsten scheint es aber in Prag zugegangen zu sein. Besonders über die 'Rot Front'-Begrüssung habe ich mich gefreut ... Diese Woche ist der Rost zurückgekommen, er sieht sehr gut aus ... Wir alle haben schon geglaubt, dass dem Rost was passiert ist, weil niemand eine Nachricht von ihm hatte seit mehr als sechs Wochen". Nico Rost lebte in den Jahren 1923 bis 1933 in Berlin, wo er zum engsten Freundskreis Kischs gehörte. Er publizierte den Querschnitt und wurde Mitglied der KPD, als das er - schon Februar 1933, unmittelbar der Machtergreifung -ins KZ Oranienburg nördlich von Berlin deportiert wurde. Nach seiner Freilassung ging er nach Brüssel, wo er wieder von den Nationalsozialisten verhaftet wurde und in die Konzentrationslager von Herzogenbusch und letztlich nach Dachau verschleppt wurde. Am 29. April 1945 wurde er von amerikanischen Truppen befreit.

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Los 3024Kisch, Egon Erwin
Eigenhändiger Brief. Berlin, 19. Oktober 1925.

Auktion 118

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

"Ty vošklivej vopicáku Vopic"
Kisch, Egon Erwin. Eigenhändiger Brief an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache mit Unterschrift "Tvůj Egon". 2 S. 27 x 19,6 cm. Mit eigenhändig adressiertem Kuvert. Berlin, 19. Oktober 1925.
Haupt, Kisch, S. 47f. – Interessanter, langer Brief, der mit einer Beschwerde beginn, dass Jarmila lange nicht geschrieben hatte, in dem er seine Freundin scherzhaft mit einer schönen Alliteration als Du böser affiger 'Affe'" tituliert "Ty vošklivej vopicáku 'Vopic'": "Alle Neuigkeiten von unserer Clique meldet Dir Dien ständiger Berichterstatter sicher zuverlässig ... Daß ich meine zwei Bücher zu einem zusammengefügt und etwa 20 Artikel weggelassen habe, das weißt Du vielleicht schon. Es wird schon gedruckt, - aber ich habe noch immer keinen Titel dafür. Keiner von meinen Vorschlägen gefällt Reiss".

Schon 1914 hatte der Berliner Verleger Erich Reiss (1887-1951) Kischs einzigen Roman Der Mädchenhirt herausgegeben. Mit den meisten seiner Publikationen blieb Kisch seinem Verleger treu. "Polgar ist in Berlin, ich habe mit ihm und Direktor Robert und zwei wunderschönen Mädchen seinen 50. Geburtstag gefeiert. Marku hat ein Buch beim Elena Gottschalk Verlag und eins bei Reiss, - beide kommen vor Weihnachten heraus, das wird ein Fest." Und Kisch endet zärtlich: "... las Dich auf beide Wangen und Deine hübschen Ohren küssen (auf den Mund hat Du es ja nicht gern) und schreib mir sofort einen liebenswürdigen und fröhlichen Brief, damit ich nicht zu Dir kommen und Dich im Berliner Zoo für den Affenkäfig mit der Aufschrift abgeben muß 'Geschenk des Herrn Egon Erwin Kisch' Jarmilinko! Jarmilouše! Jarmiláče! Dein Egon". – Zweifache quergeknickt, gering angestaubt. Umschlag mit gedrucktem Namen Kischs, gerissen.

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Los 3052Kisch, Egon Erwin
Egon Erwin Kisch beehrt sich darzubieten: Paradies Amerika

Auktion 118

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

"Am 17. März 1930 in den Musiker=Sälen am Bülowplatz um 1/4 9 Uhr. Egonek"
Kisch, Egon Erwin. Egon Erwin Kisch beehrt sich darzubieten: Paradies Amerika. (17.-20. Tsd.). 347 S., 2 Bl. 20,3 x 13,8 cm. Hellblaues OLeinen (Rücken etwas verblasst, leicht lichtrandig) mit schwarzeprägtem Titel auf dem Rücken und VDeckel. Berlin, Universum-Bücherei für Alle, 1930.
Universum-Bücherei Band LXXIV. Melzwig 356.2. – Kurz nach der Erstausgabe (Melzwig 356.1) erschienene Ausgabe, die im Rahmen der "Universum-Bücherei" herausgebracht wurde (das Impressum verweist auf das Copyright "1929 by Erich Reiss Verlag"). – Titel mit 4-zeiliger Widmung des Autors: "1. Exemplar der Universum-Ausgabe. Am 17. März 1930 in den Musiker=Sälen am Bülowplatz um 1/4 9 Uhr. Egonek", wo Kisch wohl eine Lesung mit Signierstunde abgehalten hatte. Îm Block sehr sauber.

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Los 3007Kisch, Egon Erwin
17 Originalfotografien aus dreißig Jahren Reportagearbeit

Auktion 118

Zuschlag
5.500€ (US$ 5,914)

Details

Lebensstationen in Originalfotografien
Kisch, Egon Erwin. 17 Originalfotografien aus dreißig Jahren Reportagearbeit von Reisen durch die Kontinente. Zwischen 2,6 x 3,6 und 11 x 14 cm. Eingelegt in modernes Album. Europa, Amerika, Afrika und Asien 1914-1946.
Unveröffentlichte und teils gedruckte Originalabzüge (einige Albumin-, einige Silbergelatine-Abzüge) von Fotografien des "Rasenden Reporters" Egon Erwin Kisch (1885-1948) aus Prag, Berlin, Wien, Madrid, Chicago, Hollywood, Marokko, aus der Sowjetunion, aus China, Mexiko etc. Die Fotos stammen aus dem Kisch-Nachlass der Übersetzerin seiner Reportageromane ins Tschechische, Jarmila Haasová (1896-1990), der Kisch die Fotos wohl über die Jahre schickte, teils mit witzigen Kommentaren und Bezeichnungen in schwarzblauen Tinte verso.
Die aufwendige Bilddokumentation zu Egon Erwin Kisch erstellte Markus G. Patka, Der Rasende Reporter Egon Erwin Kisch. Eine Biographie in Bildern. Mit einem Vorwort von Hellmuth Karasek (Berlin, Aufbau, 1998). Vorhanden sind (die Titelzitate nach Haupt, Briefe an Jarmila, 1998):

1) Kisch mit Bruder Bedřich in k.u.k. Uniform auf dem Wenzelsplatz in Prag (nicht bei Patka)
2) Kisch in k.u. k. Uniform des 11. Ersatzbataillons, Studioaufnahme (Patka 48)
3) Kisch in k.u.k. Uniform auf dem Kasernenhof (nicht bei Patka)
4) Kisch nach Verwundung in Serbien 1914 im Reserve-Spital Prag-Karolinenhof, sitzend auf dem Bett (nicht bei Patka)
5) Kisch nach der Granatverletzung, rauchend im Krankenbett "Verwundet zurück von der Ostfront, Reserve-Spital in Prag-Karolinental" (Fotopostkarte; Patka 40)
6) Beratendes Heereskommando am Tisch mit Karten "In der Kaserne des Prager Hausregiments im Stadtbezirk Smíchov" (Patka 42)
7) Kisch in k.u.k. Uniform, Studioaufnahme (nicht bei Patka)
8) Kisch in k.u.k. Uniform am Moldauufer (nicht bei Patka)
9) Kisch Chicago, am Natursteingeländer des Chicago River, nahe Michigan, Avenue Bridge vor der Skyline 1929 (Patka 120)
10) Kisch vor dem Parlamentsgebäude in Wien, Anfang der 30er Jahre des 20.Jhdts (winziger Abzug; nicht bei Patka)
11) Porträt Kisch mit Zigarette vor seiner Abreise nach Asien 1931 (Patka 120)
12) Kisch als Kämpfer der Internationalen Brigade im Spanischen Bürgerkrieg 1937 (nicht bei Patka, wohl unveröffentlicht, es gibt andere ähnliche Fotos)
13) Kisch in Madrid, in Interbrigadisten-Uniform, mit Ernst Busch, sein Gewehr inspizierend 1937 (nicht bei Patka)
14) Kisch mit Schriftstellerkollegen Erich Weinert und Hans Marchwitza (Reprofoto nach gedruckter Zeitschrift; nicht bei Patka)
15) Kisch in Spanien, mit seinem jüngsten Bruder Bedřich, der im Lazarettort Benicasim der Interbrigaden eine chirurgische Abteilung leitete, 1937 (nicht bei Patka)
16) Kisch in Spanien, in Belchite, Provinz Saragossa, mit dem Schriftsteller-Kollegen Kurt Stern mit nacktem Oberkörper - handschriftlicher Text auf der Rückseite: „Bei Belchite. Aug. 37.“ (großes Foto; nicht bei Patka).
17) Kisch mit Freund als Soldaten, wohl in der Sowjetunion im Schnee (nicht bei Patka). – Kaum Gebrauchsspuren, minimale Fleckchen oder Knicke.

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Los 3054Kisch, Egon Erwin
5 eigenhändige Postkarte, Lyon, Sanary, Evisa und Nizza 1930

Auktion 118

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

"Ich habe weder Nachrichten noch Zeitungen, weiß also nicht, was in Berlin, Moskau und Prag passiert."

Kisch, Egon Erwin. 5 eigenhändige Postkarten an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache, mit Unterschrift "Egonek" und teils längeren Beischriften auf Deutsch von "Gils". Jeweils 9 x 14 cm. Lyon, Sanary, Evisa und Nizza 1930.
1) Lyon, 11. April 1930. Auf einer Bildpostkarte mit "Lyon Artistique - Place Carnot, vue de la Gare de Perrache" an Jarmila in Berlin, die bei dem mit Kisch befreundeten Journalisten Joseph Bornstein in der Budapester Straße 16 logierte: "Ich bin nicht in Berlin, und ich habe keine Ahnung, was dort vor sich geht. Wir fahren heute nach Sanary (Abt. Var)".

2) Sanary-sur-Mer, 16. April 1930. Auf einer Panoramaansicht des französischen Badeorts: "Lieber Jarmilatsch, wir sind seit 14 Tagen unterwegs, und ich habe weder Nachrichten noch Zeitungen, weiß also nicht, was in Berlin, Moskau und Prag passiert. Hier gibt es ein wunderschönes Meer ..." Er unterschreibt mit: "Tvůj starý Egonek" ("Dein alter Egonek"). Auf der Textseite dann ausführlich von Gisela Lyner auf Deutsch: "Liebste Jarmila, Neuigkeiten von hier kann ich Dir nicht berichten, weil wir mit keinem Menschen seit Lyon gesprochen haben. Aber gestern hatten wir einen Berliner Bekannten (Zeitz von B. T.) aus dem Autobus erkannt und später getroffen. Komfort im Hotel ist ungefähr wie in der Teufelsmühle. Aber trotzdem ist es hier sehr, sehr schön. Viele allerherzlichste Grüße von Deiner Gisl". Gemeint ist das das Berliner Tageblatt (BT), eines der wichtigen Organe des Deutschen Reiches mit überregionaler Berichterstattung, das zwischen 1872 und 1939 existierte.

3) Evisa, Korsika, 30. Mai 1950. Mit Ansicht des korsischen Bergdorfs Evisa. Kisch schreibt, er sei mit Gisl komplett von der Welt abgeschnitten: "Lieber Jarmilatsch, ich weiß nicht, wo ich stehe, denn ich bin eine Woche lang nicht erreichbar gewesen ... Ich hinterlasse die Adresse in Nizza, 'poste restante'". Mit hs. Gruß von Gisl.

Nizza, 14. Juni 1930. Fotopostkarte "Nice, Vue sur la Baie des Anges". "Lieber Jarmilatsch, Ich habe deine gerade nach langer Zeit Post von Dir bekommen ... aber ich bin mir sicher, dass es nichts ausmacht, wenn ich die 'Lamm' ['Laun'?]-Sache mache. Ich werde Dir sofort schreiben, und wenn ich das tue, wäre es eine großartige Sache, wenn wir den Sommer wieder zusammen verbringen könnten ..."

Lyon, 25. Juni 1930. Mit Ansicht der "Pont de la Boucle et Vue sur le Parc". "Milej Jarmiláčku, jiste jsls již v Berlíně a my se brzy ndidime" - "Lieber Jarmiláček, du bist sicher schon weg aus Berlin und wir werden dich so schnell nicht wiedersehen ... Küsse Egonek." Und verso von Gisela Lyner: "Liebste Jarmila, wir müssen doch nach Berlin zurück, Franz H[oellering] hat uns bis jetzt im Stich gelassen. Wir unterbrechen nur einen Tag in Paris, da Egonek eine Sache recherchieren muss. Schade, ich hatte mich auf einen längeren Aufenthalt in Paris gefreut. Aus Berlin schreibe ich gleich. Allerherzlicht Dein Gisl". – Postalisch gelaufen, wenige Gebrauchsspuren, mit Stempeln und Marken.

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Los 3026Kisch, Egon Erwin
Eigenhändiger Brief. Berlin, 17. Dezember 1925

Auktion 118

Zuschlag
190€ (US$ 204)

Details

"Ich küsse Dich, altes Biest, wünsche Dir frohe Weihnachten."
Kisch, Egon Erwin. Eigenhändiger Brief an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache mit Unterschrift "Egonek". 1 S. 27 x 19,5 cm. Mit eigenhändig adressiertem Kuvert, beides mit gedrucktem Namenszug. Berlin, 17. Dezember 1925.
Haupt, Kisch, S. 54f. – Kurzer Briefgruß an seine "Liebe Jarmiláče, ich wollte am Dienstag abreisen, aber da ich höre, daß Du am Freitag kommst, verlege ich meine Reise auf Montag, damit ich Dich Affe noch sehen kann ... Hast Du mein Buch mit der Widmung erhalten? Ich küsse Dich, altes Biest, wünsche Dir frohe Weihnachten, gute Reise nach Berlin und viel, viel Glück im neuen Jahr. Dein alter Egonek. In Eile!" – Geknickt, in flüchtigem Duktus ohne Tintentrockner, daher wenige Tintenfleckchen, sehr virtuos beschriebener Umschlag.

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Los 3057Kisch, Egon Erwin
Der rasende Reporter "Neuausgabe",

Auktion 118

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

"Hallo Jarmila, Wie geht es dir?"
Kisch, Egon Erwin. Der rasende Reporter. 380 S., 2 Bl. 18,5 x 12,2 cm. Beigefarbenes OLeinen mit schwarzgeprägtem Rücken- und VDeckeltitel, dunkelbrauner Kopfschnitt mit zweifarbig illustriertem OSchutzumschlag (dieser mit wenigen Einrissen, etwas angestaubt). Berlin, Sieben-Stäbe-Verlag, 1930.
Bücher der Epoche. Melzwig 347.2. – Erste Ausgaber der "Neuausgabe", die der Sieben-Stäbe-Verlag 1930 im 16.-35. Tausend herausbrachte. Sie enthält alle Reportagen sowie das Vorwort. Den Einband und den Schutzumschlag gestaltete Paul Pfund unter Verwendung einer Fotografie die aus einer Montage zweier Globensphären und einem Porträt des Autors am Telefon zusammengestellt wurde. Auch visuell wird damit erstmals der Autor mit seinem Romantitel gleichgestellt: Egon Kisch als "rasender Reporter". – Schönes, sauberes Exemplar mit Widmung auf dem Vortitel: "Jarmilininče! Egonek. 1931". Ferner signierte Kisch auch den Umschlag auf dem Vorderdeckel unter seinem Porträt: "Halloh! Jarmilo? Jak se máš?" ("Hallo Jarmila, Wie geht es dir?").

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Los 3015Kisch, Egon Erwin
5 Eigenhändige Postkarten an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache

Auktion 118

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

"Dekuji tickrate za Tvé cigarety! - Danke für Deine Zigaretten"

Kisch, Egon Erwin. 5 eigenhändige Postkarten an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache, alle mit Unterschrift "Egonek". Jeweils ca. 9 x 14 cm. Kopenhagen und Danzig 1924.
Im Frühjahr bereiste Kisch Dänemark und die Stadt Kopenhagen, in der einige Reportagen entstanden (u. a. die im Rasenden Reporter veröffentlichte Reportage Totenfeier in Kopenhagen).
1) Kopenhagen, 29. März      1924. Mit einem Gruß aus Kopenhagen auf einer Porträtpostkarte nach einer Fotografie von Asta Nielsen.
2) Kopenhagen, 7. April 1924, "Ich weiß nicht, ob Dir diese Ansicht gefallen hat, aber hier sende ich Dir noch eine weitere ... Wir haben nichts von Berlin gehört, da Gisl wegen der Hochzeit ihrer Schwester ist..." Fotopostkarte mit Ansicht der "Havneparti" in Kopenhagen.
3) Kopenhagen, 9. April 1924. Auf einer Fotopostkarte Kopenhagen "Højbrodplads". Erwähnt die Affaire um den Obersten Alfred Redl (1864-1913), die er 1924 in seinem Buch Der Fall des Generalstabschefs Redl herausgebracht hatte. "Den Brief vom 15. habe ich in Berlin selbst in den Kasten geworfen!"
4) Kopenhagen, 17. April 1924. "Dekuji tínckrate za Tvé cigarety! a také za tvůj list, - ačkoliv byl bohuzel trpky..." ("Vielen Dank für Deine Zigaretten! und auch für Deinen Brief, - obwohl er leider traurig war ..." Auf einer Fotopostkarte "Kvæsthusbroen".
5) Danzig, 11. Juli 1924. "V Gvansku, Ačkoliv bndu dříve v Berlíne, nez ténto list" ("Aus Danzig, obwohl ich vorher noch in Berlin war, ungeachtet Deines Briefes..."). Auf einer witzigen Postkarte einer "Polizeifachausstellung" in Zippot, Freie Stadt Danzig 13.13. Juli 1924".

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Los 3060Kisch, Egon Erwin
Eigenhändiger Brief. Moskau, 28. Januar 1931

Auktion 118

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

"Wer weiß, ob es in Deutschland überhaupt noch erscheinen kann!"
Kisch, Egon Erwin. Eigenhändige Brief an Jarmila Haasová in deutscher Sprache mit Unterschrift "Dein alter Egonek". 2 S. 28,5 x 22 cm. Moskau, 28. Januar 1931.
Haupt, Kisch, S. 97ff. – Das Jahr 1931 steht für Egon Erwin Kisch ganz im Zeichen seiner Besuche in der Sowjetunion. Zunächst weilt er mit Gisela Lyner in Moskau. Im Sommer unternimmt er eine lange Reportagereise mit Journalisten- und Schriftsteller-Kollegen durch die sowjetischen Gebiete Mittelasiens und verbringt bis 15. September Zeit im einem Sanatorium in Gorki bei Moskau. Ende Januar schreibt er aus Moskau: "Liebster Jarmilatschek, Deinen Brief erhielt ich gestern mit einer Kaschauer Postkarte von Nico [Rost] ... Besten Dank für die Prozeßberichte. Ich kannte nur die aus dem Prager Tagbl. und die Vejvara-Berichte in Nár. Pol. und Nár. Listy. Wenn ich den Prozeß verliere, werde ich tüchtig zahlen müssen! Auch das noch!" Gemeint sind die tschechischen Zeitungen Prager Tagblatt, die konservativ-nationale Národní Politika sowie die Národní listy, die führende liberale Tageszeitung, das Organ der Nationaldemokratischen Partei Tschechiens.

"Ich bekomme durchschnittlich fünf Briefe am Tag, wo mir die fremdesten und befreundesten Leute Schreiben, daß sie hierher möchten, Regisseure, Journalisten, Kaufleute, Schrifsteller, Ärzte, Maler etc. etc. Ich kann natürlich niemandem Wohnung verschaffen, das ist das. Zum Beispiel dem Peter Rosenbaum dem Bildhauer, möchte ich so gerne helfen, aber wie? Sind die Artikel über Lenins Sterbehaus und die Frau an der Seidenfront schon erschienen?"

Interessant ist die Vorahnung der sich in Deutschland immer weiter zuspitzenden politischen Lage, die viele Intellektuelle in die UdSSR trieb und Kisch an der weiteren Möglichkeit, im deutschen Reich publizieren zu können zweifeln lässt: "Mein Buch ist leider erst zur hälfte fertig, es arbeitet sich zu schwer im Rummel. Aber wer weiß, ob es in Deutschland überhaupt noch erscheinen kann!
Nu, čort vezmi! [Dann zum Teufel!]" – Wohlerhalten in flüchtigem Duktus und mit wenigen tschechischen Einsprengseln. Unten eine 5-zeilige Beischrift von Gisela Lyner. - Sehr schöner, langer Brief.

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Los 3029Kisch, Egon Erwin
5 eigenhändige Postkarten von Reisen Afrika, Italien

Auktion 118

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Aus Frankreich, Afrika und Italien, mit Zeichnung. - "Hier war alles billiger und ich hatte mehr Ruhe zum Arbeiten".
Kisch, Egon Erwin. 6 eigenhändige Postkarten des Jahres 1926 an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache, mit Unterschrift "Egonek". Jeweils 9 x 14 cm. Marseille, Algier, Biskra, Tunis, Cagliari, Rom 1926-1927
Das Jahr 1927 war wiederum von zahlreichen Reisen geprägte, nach Asien wandte sich Kisch zunächst im Dezember 1926 nach Südfrankreich, von wo er nach Algerien und Tunesien übersetzte und dann quer über das Mittelmeer Sardinien erreichte, von wo er über Rom wieder nach Berlin reiste.

1) Marseille, Frankreich, 31. Dezember 1926. Begeisterte Karte aus der südfranzösischen Hafenstadt: "Ich bin sicher, dass ganz Marseille Dich lieben würde. Mein liebes Äffchen, auch ich mag dich immer noch, obwohl ich nicht glaube, dass Bornstein von Forbath. Erwähnt seine Kollegen Joseph Bornstein (1899-1952) und Imre Forbath (1898-1967). Das Foto zeigt "Maresille - Bassin de carénage et pont transbordeur".

2) Algier, Algerien, 7. Januar 1927. Die hübsche Fotokarte zeigt "Algier - Dans la Vieille Ville. La Rue Porte-Neuve". "Mein liebes Äffchen, ich bin in Algier, es ist ein herrlicher Frühling, aber ich weiß nicht, was ich darüber schreiben soll ...".

3) Biskra, Algerien, 27. Januar 1927. Ebenfalls auf einer Fotopostkarte mit einer Straßenszene "Biskra - Rue des Ouleds-Nails". "Ich wälze mich im der Saharasand, in den ich versunken bin ( die , die 'Nonne' auf dem Bild ist eine arabische Yoshiwara (jap. für Prostituierte). Ich bin hier mit einem Tschechen aus Lomnice zusammen, der mich zu einem "Aschenputtel-Essen" eingeladen hat".

4) Tunis, Tunesien, 12. Februar 1927. "Vop., je na čase abych Ti zase nějaký listek postal ..." - "Äffchen, es ist mal wieder an der Zeit, Dir eine Nachricht zu senden, bevor ich Afrika verlasse und nach Sardinien und dann nach Rom reise [in Deutsch:] (so lange der Vorrat reicht!). Ich will nicht so sehr nach Berlin, - hier war alles billiger und ich hatte mehr Ruhe zum Arbeiten. Aber es muss gehen, Max H. wartet. Wie geht es Dir? Und wann werden wir uns wiedersehen? Wirst Du im Winter in Berlin sein? Grüße an Forbath und Schornstein". Gemeint ist der Kommunist Max Hoelz (1889-1933), dann die Jounalistenkollegen Imre Forbáth (gest. 1967) und Joseph Bornstein (1899-1952), für die Kisch Texte schrieb. Auf einer Fotopostkarte mit einem "Jeune arabe".

5) Cagliari, Sardinien, 15. Februar 1927. Mit Ansicht der "Bastione S. Remy". "Liebe Jarmila, dein freundliches Telegramm hat mich sehr berührt - ich habe es im Moment meiner Abreise erhalten. Ich bin noch nicht ganz wiederr in Europa, aber in einer Woche werde ich in Berlin sein, und Max H. muss nicht mehr ungeduldig (netrpĕlivý) sein. Herzlichen Glückwunsch an Dr. Forbath, ich wünsche ihm, dass er bald der Chef der Kriminalmedizin in unserem Lande wird."

Kisch arbeitete an der Herausgabe der Briefe aus dem Zuchthaus von Max Hoelz, die 1927 im Erich Reiss Verlag in Berlin erscheinen sollten. Der revolutionäre Arbeiterführer hatte 1920 "im Vogtland den bewaffneten Kampf gegen den Kappp-Putsch [organisiert], im mitteldeutschen Aufstand 1921 war er ein prominenter Führer der bewaffneten Arbeitergruppen. Von einem Sondergericht ist er 1921 auf Grundlage einer fingierten Mordanklage zu einer lebenslänglichen Zuchthaussrafe verurteilt worden. Kisch setzte sich mit andren Persönlichkeiten energisch für seinen Freilassung ein ... Im Frühjahr 1928 erschien im Mopr Verlag, Berlin, von Kisch die Broschüre Sieben Jahre Justizskandal Max Hoelz. Im Rahmen einer allgemeinen Amnestie wurde Hoelz 1928 freigelassen; Kisch holte ihm am 18. Juli aus dem Gefängnis Sonnenburg ab. Hoelz ging später in die Sowjetunion und kam dort unter myssteriösen Umständen ums Leben" (Haupt S. 277).

6) Rom, Italien, 19. Februar 1927. Ein Gruß aus Rom auf einer Bildpostkarte mit Ansicht aus der Engelsburg, zunächst mit grüner Tinte, da der Füller aber versagte, dann aber weiter in Sepiatinte: "Vorgestern habe ich mit Dir in Sardinien gespeist, die Musik Deines Telegramms klingt mir immer noch süß ... Liebe Dich Affe, Egonek". Darunter noch ein amüsanter Zusatz: "Verdammter Stift, ich male lieber mit ihm!". Dann folgt ein kleine witzige Federzeichnung Kisch mit Hut und großer Tasche mit seinen Manuskripten, der auf das Schild "Berlin" zuzetzt und daneben "Vž to trochn piše" (etwa "Schreib es auf."). – Leichte Gebrauchsspuren, stellenweise fleckig. Alle Karten mit Briefmarken und Stempeln, postalisch gelaufen.

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Los 3001Kisch, Egon Erwin
Identitätskarte Egon Erwin Kisch, Kriegspressequartier

Auktion 118

Zuschlag
3.200€ (US$ 3,441)

Details

Die "harte Diktatur über das Geistesleben der Monarchie"
Kisch, Egon Erwin. Identitätskarte Egon Erwin Kisch Kriegspressequartier. 4 S. Mit einmontierter Porträtfotografie 11,5 x 7 cm. Wien, 1. September 1917.
Der Presseausweis für die Berichterstattung auf den Schlachtfeldern im Ersten Weltkrieg, an dem Kisch als Reporter tätig war. Das Bild zeigt den jungen Reserveleutnant - wie sollte es anders sein - mit Zigarette.

Kisch berichtet in seiner Reportage Kriegspropaganda und ihr Widerspiel: "In Wien war der Standort des k. u. k. Kriegspressequartiers - wohlgemerkt: nur der Standort. Das Kriegspressequartier war überall, seine 'Berichterstatter-Gruppe war in der Etappe, sein Fronttheater fuhr die Fronten entlang, seine Künstlergruppe malte Heldenportäts der Generäle, während die Lichtbild-Gruppe sie nur photographierte, und die Kinogruppe filmte die großen Herren, um sie den kleinen Männern vorzuführen. Überall übte diese militärische Propagandastelle eine harte Diktatur über das Geistesleben der Monarchie aus ...!

"Identitätskarte N. 528. Charge: k. u. k. Lt. i. d. Res. Name: Egon Erwin Kisch. Truppenkörper: k. u. k. J. R. No. 11. Eingeteilt: k. u. k. Kriegspressequartier. Datum: 1. September 1917". Mit Unterschrift und Stempel des "Platzkommandanten" (abgebildet bei Patka-Karasek, S. 60). Ferner liegt bei:

Egon Erwin Kisch als einjährig Freiwilliger. Originale Fotopostkarte, die den jungen Egon Erwin Kisch in Uniform im Jahre 1904 zeigt (abgebildet bei Haupt S. 58). 13,5 x 8,5 cm. Verso mit hs. Text in Bleistift von verschieden Händen. – Wenige Gebrauchsspuren, gut erhalten.

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Los 3005Kisch, Egon Erwin
Prager Kinder.

Auktion 118

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

"Übersetzen Sie das nicht, Jarmilka!"
Kisch, Egon Erwin. Prager Kinder. 146 S., 1Bl. 21 x 14 cm. OBroschur (mit Läsuren, Rücken teils abgeblättert und geklebt, angestaubt, Gebrauchsspuren). Prag, A. Haase, o. J. (um 1913).
Nicht bei Melzwig (vgl. 343.2). – Erste Ausgabe. Reportageroman mit den Erzählungen Die Bottisch-Elli; Aus der Praxis des alten Lederer; Waffenübung; Szenen aus Spelunken; Die Braut; Weihnachten im Gerichtsgefängnis und vieles mehr. Frühe Veröffentlichung Kischs, die wohl im selben Jahr eine zweite, satzgleiche Auflage erfuhr. – Arbeitsexemplar der Übersetzerin Jarmila Haasová mit deren Bleistiftanstreichungen, sonst unbeschnittenes, sauberes Exemplar mit nur wenigen Einrissen. Titel mit Widmung spaßigen Widmung als Bitte "Übersetzen Sie das nicht, Jarmilka!": "Neprekladej to, Jarmilko! Egon Erwin Kisch 8./12. 1929".

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Los 3010Kisch, Egon Erwin
3 eigenhändige Postkarten an Willy Haas und Jarmila Haasová

Auktion 118

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

"Die Jarmila trinkt Salmiak, - damit ihr die Mücken nicht in den Magen kriechen."

Kisch, Egon Erwin. 3 eigenhändige Postkarten an Willy Haas und Jarmila Haasová in deutscher und tschechischer Sprache, mit Unterschrift "Egonek", "Egon Erwin" und "Egon Erwin Kisch". Jeweils ca. 9 x 14 cm. Berlin, Swinemünde und Graz 1922.
1) Berlin, 19. Juni 1922 auf einer Fotopostkarte "Hirschgehege - Zoologischer Garten Berlin", adressiert an den Publizisten und Filmkritiker Willy Haas (1891-1973), der von 1919 bis 1921 mit der Übersetzerin Jarmila Ambrozova, "Haasová" verheiratet war. Mit einem kurzen Gruß in Bleistift "Jarmila - Egon Erwin Kisch vor dem Affenkäfig!"

2) Swinemünde 12. August 1922. "Die Jarmila trinkt Salmiak, - damit ihr die Mücken nicht in den Magen kriechen. Bestens Egon Erwin. Herzlichen Gruß von den Mücken!" Mit weiteren Beischriften in Tinte und Blei, tschechisch und deutsch: "Müsch jeht die Geschichte nichts an, ich fahr weg - Helene Kraus". Verso auf der Bildseite "Conditorei - Café Nohr, Ostseebad Swinemünde" mit Bleistift: "Herzl. Grüße ... Dora Fuchs".

3) Graz 30. November 1923. An "Frau Jarmila Haas Berlin-Chlbg. Mommsenstraße 65", tschechisch: "Milá Jarmilinco". Kisch bedauert, sie nicht angetroffen zu haben, kündigt aber an, dass er aber morgen um 8 Uhr bei "Piccave ú Goldschmieda" sein wird (?). Er erwähnt eine Grazer Premiere und bedauert, dass sie, Willy (Haas) und (Joseph) Bornstein nicht dabei sein können. Joseph Bornstein (1899-1952) war ein Kollege und Bekannter Kischs. Auf einer Farbpostkarte mit einer Ansicht des Bahnhofs Graz. – Gering abgegriffen, gebräunt.

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Los 3021Kisch, Egon Erwin
4 eigenhändige Postkarten des Jahres 1925

Auktion 118

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

"Hier ist's scheusslich! Viele Grüße Gisl"

Kisch, Egon Erwin. 4 eigenhändige Postkarten des Jahres 1925 an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache, mit Unterschrift "Egonek". Jeweils 9 x 14 cm. Hamburg, Leipzig, Meißen, Neustrelitz 1925.
Meist mit "Líbá Tě Egonek" ("ich liebe Dich, ich küsse Dich, in Liebe") unterschriebene Postkarten von Kisch, die er seiner geliebten Übersetzerin und Freundin Jarmila Haasová aus verschiedenen Orten schickte - und schon hier zeigen, wie viel der "Rasende Reporter" in Europa herumreiste.

1) Hamburg, 26. Januar 1925. "Ich denke hier viel an Dich ... wo nur finde ich Prag in Hamburg?" "Líbá Tě Egonek". Bildpostkarte in Originalfotografie vom Hamburger Hafen.

2) Leipzig, 14. Februar 1925. Auf eindrucksvoller Luftansicht des Leipziger Hauptbahnhofs als Heliogravüre. Kisch fragt, ob Jarmile einen Artikel von Bornstein bekommen hat. Joseph Bornstein (1899-1952) war ein in Krakau gebürtiger Jorunalist, der zu den engsten Kontakten Kischs gehörte.

3) Meißen, 3. April 1925. Ein herzlicher Gruß "V Míšeňyko, dne 3. dubna 1925". Auf einer Karte von "Meißen mit Kgl. Albrechtsburg", die ihn an den Hradschin in Prag erinnert: "Vzpomínám na Hradčany. Dostala si můj dopú? ... " - "Das erinnert mich an den Hradschin. Hast du meine Nachricht erhalten? Ich fahre zurück nach Berlin".

4) Neustrelitz, 12. August 1925. Eine Fotopostkarte mit der "Höheren Mädchenschule" in Neustrelitz mit einem herzlichen Gruß: "Ich werde dir sagen, wo Du unterkommen kannst, damit du wieder herkommen kannst". Mit einem Gruß von Gisela Lyner: "Hier ist's scheusslich! Viele Grüße Gisl". – Leichte Gebrauchsspuren. – Beiliegt eine weitere unbeschriebene Postkarte in Kolordruck mit Ansicht des Marktes von "Cüstrin-A".

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Los 3042Kisch, Egon Erwin
6 eigenhändige Postkarten an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache

Auktion 118

Zuschlag
440€ (US$ 473)

Details

"Wir besuchten zunächst die Reviere im Eisenbahnviertel dann die Kohlegruben Borinage."

Kisch, Egon Erwin. 6 eigenhändige Postkarten an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache, mit Unterschrift "Egonek". Jeweils 9 x 14 cm. Belgien, England, USA, Bredene und Buckow 1928-1929.
Postkarten mit meist kurzem Text, in denen er Jarmila Haasová (1896-1990) von den unterschiedlichen Orten grüßt, in denen seine Reportagen entstanden.

1) Charleroi, 14. Mai 1928. Kisch berichtet Jarmila nach Prag von seinen Erlebnissen beim Besuch der Kohlereviere im Hennegau. Die Ansichtskarte zeigt "Charleroi - Vue d'un Charbonnage". "Wir besuchten zunächst die Reviere im Eisenbahnviertel dann die Kohlegruben Borinage". Daraus entstand dann eine eigene Reportage mit dem Titel "Borinage", was sich von "borin" bzw. "borain" (etwa "Kumpel") ableitet.
Verso auf der Bildseite eine Beischrift einer Reisebegleitung "Es ist schön hier, wie schön wäre es erst, wenn die Tante Jarmilla dabei wäre".

2) London, 22. Oktober 1928. Ein kurzer Gruß aus dem Endsleigh Hotel in London an Jarmila Haasová in Berlin auf einer Postkarte der White Star Line mit einem gemalten Bild der "Triple-Screw R.M.S. 'Olympic' 46,439 tons".

3) New York, 25. November 1928. Von London hatte Kisch den Dampfer nach Amerika genommen, wo er zunächst einige Tage in New York verbrachte: "Ich habe mich sehr gefreut, dich zu sehen. Ich habe dir einen Brief aus London geschickt, aber noch nicht aus Amerika, weil ich nicht wusste, wohin. Ich habe in einer späten Sendung nach deiner Adresse gefragt." Gerichtet ist die Karte an "Mrs. Jarmila Haasová (c/o Stephan Grossmann) Budapesterstrasse 16, Berlin W. Germany". Umseitig ein Foto "Financial District and Downtown, New York, from an aeroplane".

4) Los Angeles, 6. Februar 1928. Auf einer Farbpostkarte mit Kolorfoto "Busy Broadway, Los Angeles, Ca." Kisch entschuldigt sich: "Liebe Jarmila, ich habe dir nicht einmal für dein jährliches Telegramm zu Silvester gedankt. Ich war vier Wochen lang weg, nicht einmal eine Woche an einem Ort, und seit Anfang Januar keine Post mehr bekommen. Sonntags habe ich eine europäische Zeitung. Es ist mir sogar egal, ob der Zuřivý Reporter [Der rasende Reporter] namentlich genannt wird. Ich denke da wie Du...".

5) London, 22. April 1929. Mit Ansicht der Tower Bridge und Beischrift von Gisela Lyner "Tausend herzl. Grüße Gisl" schreibt Kisch "Ich bin wieder im alten Europa, in diesem üblen Rummel, der zu nichts taugt. Aber ich freue mich sehr darauf, Dich wiederzusehen. Der Artikel von Nečas ist großartig (Laterna magica). Ich habe mich in diesen Klamauk nie beschäftigt. Kommst Du nach Berlin? Gisl ist aus Southhampton gekommen...". Vincenz Nečas (1903-1972) war der dritte Ehemann Jarmila Haasovás, Kisch hatte ihn 1923 in Brünn kennengelernt. "Er arbeitete im Laufe der Jahrzehnte an verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften mit , war u. a. Chefredakteur der illustrierten Monatsschrift Letem světem (Im Fluge um die Welt), zuletzt außerpolitischer Redakteur der Prager Abendzeitung Večerní Praha..." (Haupt S. 278).

6) Bredene, August 1929. Bildpostkarte mit einer Fotografie des "Hotel d'Anvers" im Belgischen Küstenort Bredene, wo Kisch mit Gisela Lyner den Sommer verbrachte und wo sie der australische Journalist John Fisher besuchte. Dieser schreibt an Jarmila: "August 29 - Greetings from Breedene. Here one day only. Love John. Going on to see your pal Kenneth in Paris JF". Verso setzt Kisch auf die Bildseite hinzu "Leider ist John nur für ein paar Stunden hier. Wie geht's Jarmiličenka? Egonek". Folgend noch Beischrift von Gisl. Und auf Kennzeichnung des Hotelzimmers mit Pfeil: "Hier wohnen wir wirklich".

. – Wenige Gebrauchsspuren, postalisch gelaufen mit entsprechenden Marken und Stempeln. – Beiliegt eine weitere Postkarte, die Kisch Jarmila 1927 aus Buckow schrieb, der Erholungsort bei Berlin, wo Kisch sich von seinen anstrengenden Reisen zusammen mit Gisela Lyner zurückzog, um seine Reportagen abzufassen.

7) Buckow, 23. März 1927. Mit Grüßen von Gisela Lyner. Er berichtet ihr über seine Veröffentlichungen, die er für den 1. Mai plant. Verso eine Ansicht des Bergdorfes "Bad Buckow (Märk. Schweiz)."

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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