Artist Index: Albers, Josef

Albers, Josef. Interaction of Color. Die Wechselbeziehung der Farbe. Mit Text- und Kommentarband. 81 Doppelbögen mit zahlreichen Farbserigraphien. Lose in OHalbkunstlederkassette sowie OKunstlederband und OBroschur zusammen in OKunstlederschuber. 35, 5 x 27 cm. Starnberg, Keller, 1973.
Eines von 1000 Exemplaren (Gesamtauflage). Erste deutsche Augsgabe der erstmals 1963 in New Haven und London in der Yale University Press erschienenen, umfassenden Farbenlehre. Druckvermerk als loser Bogen beigelegt, von Josef Keller signiert und mit dem Abdruck eines Briefes von Josef Albers, in dem dieser die Qualität der deutschen Ausgabe, besonders des Farbdrucks lobt. Die Serigraphien veranschaulichen mit ihren Farbübungsfeldern Wirkungen wie die optische Mischung, den Bezold Effekt, die Transformation, Durchdringung, Warm und Kalt uvm. – Schuber mit einigen wenigen Gebrauchsspuren, Textband am Rand minimal fleckig, Kassette mit kleinem Bruch am Gelenk. Die Farbserigraphien sind allesamt in sehr gutem Zustand.

Strukturale Konstellation
Gravur auf schwarzer Resopalplatte. 1970.
8,6 x 10,4 cm.
Verso oben links monogrammiert "A", datiert und gewidmet.

Bereits zwischen 1954 und 1958 hatte sich Josef Albers mit "strukturalen Konstellationen" beschäftigt, Darstellungen geradliniger geometrischer Flächen, die in ihrer Zusammenfügung auf den ersten Blick zu Schrägansichten dreidimensionaler verschachtelter Körper zu mutieren scheinen. Der zweite Blick des Betrachters ist schon irritiert, auf den dritten Blick wird klar, dass diese Körper Vexierbilder sind, die so in Wirklichkeit nicht existieren können. Die ersten graphischen Entwürfe solcher Konstellationen waren als Gravuren in Resopal geritzt. Zehn Jahre später erinnerte man sich in Münster an den emigrierten Bauhauskünstler, als es um die Gestaltung der Nordfassade des neu zu errichtenden Landesmuseums am Domplatz ging. Albers griff seine Ideen wieder auf und schuf zwei Supraporten.

Provenienz: Privatsammlung Münster

"ADV"
Farbserigraphie auf festem Velin. 1969.
35,2 x 35,2 cm (54,7 x 54,6 cm).
Mit dem Künstlersignet, datiert und betitelt. Auflage 125 num. Ex.
Danilowitz 191.

Brillanter, ebenmäßiger Druck mit breitem Rand.

Albers, Josef, Maler, Kunsttheoretiker und Kunstpädagoge, Lehrer und stellvertr. Direktor am Bauhaus, emigrierte 1933 in die USA (1888-1976). 2 eigh. Briefe m. U. "Josef Albers". (Luftpost-Faltbriefe mit Adresse). Zus. 1³/₄ S. Folio. New Haven (Conn., USA) 6.IV.1964 und 18.IX.1967.
An den Galeristen und Antiquariatsbuchhändler Günter Fuchs in Düsseldorf. 1964 bedankt sich Albers für die Zusendung und Übersetzung eines Artikels von Folke Edwards. "... Ich betrachte Herrn Edwards 'comments' ganz ungewöhnlich hellsichtig und einsichtig. Ich nehme an, dass Sie ihn kennen. Ich werde ihm mein Buch 'Despite Straight Lines' schicken ... Falls Sie im Buchhandel sind, ist es Ihnen vielleicht möglich, mein Buch Interaction of Color zu zeigen [6.IV.1964] ... ich benötige dringend mehrere Exemplare des Buches Carry van Biema, 'Farben und Formen als lebendige Kräfte', verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1930. Es handelt über Prof. Hölzels (Stuttgart) Form- und Farbenlehre ... P.S. Wenn ich so lange lebe, werde ich im nächsten März --- 80." [18.IX.1967]. - Beiliegend ein Einblattdruck mit Neujahrs-Glückwünschen von Josef und Anni Albers.

"O-G"
Farbserigraphie auf glattem, festem Velin. 1967.
28,1 x 28,1 cm.
Signiert, datiert und betitelt. Auflage 200 num. Ex.
Danilowitz 177.

Brillanter, ebenmäßiger Druck mit breitem Rand.

MODERNE LITERATUR UND KUNSTDOKUMENTATION
Albers, Josef. Interaction of Colour. (Die Wechselbeziehung der Farbe). Text- und Kommentarband. 78; 47 S. Mit 81 gefalteten Farbserigraphien. 36 x 27 cm. OKunstlederband, OBroschur und OKunstleder-Kassette in Schuber (dieser etwas fleckig und berieben). Starnberg, Josef Keller, 1973.
Erste deutsche Ausgabe. Die englische Originalausgabe erschien 1963 in New Haven und London. Das Werk beschreibt die experimentellen Methoden des Künstlers, die Farbe zu studieren und zu lehren, der bedeutendste Beitrag in der Kunst des 20. Jahrhunderts zur visuellen Wahrnehmung und Anwendung der Farbe im Sinne Goethes. Albers emigrierte in die USA und galt als einer der besten Kunstpädagogen (vgl. Vollmer I, 22). – Sehr schönes, nahezu tadelloses Exemplar des naturgemäß aufwendigen Druckwerks.

O-G
Farbserigraphie auf glattem, festem Velin. 1967.
28 x 28 cm.
Signiert, datiert und betitelt. Auflage 200 num. Ex.
Danilowitz 177.

Brillanter, ebenmäßiger Druck mit dem vollen Rand.

Formulation: Articulation I und II
Mit drei Doppelblatt Vortitel, Titel, Vorwort, Inhaltsverzeichnis mit Erläuterungen und Impressum, 64 Doppelblatt mit 127 Farbserigraphien auf Karton. Lose in zwei typographisch bedruckten Orig.-Leinenkassetten und -schubern. 1972.
38,2 x 51 cm (Doppelblatt gefaltet).
Signiert auf dem Vortitel. Auflage 1000 num. Ex.

Herausgegeben von Abrams und Ives-Sillman, New York 1972. Die 127 Farbserigraphien jeweils einzeln oder in Gruppen von zwei oder vier gedruckt, jeweils auf einem Doppelblatt. Das Portfolio zählt zu Josef Albers bedeutendsten graphischen Werken. Es zeigt seine grundlegensten Ideen, verschiedene Farbkombinationen und Varianten und reproduziert viele seiner Hauptwerke aus besonderen Sammlungen aus vierzig Schaffensjahren. In gesammelten Ordnern und Gruppen wird die konzeptuelle Beziehung von Farbe und Form hier im Medium der Serigraphie untersucht und weiterentwickelt.

Ohne Titel
Farbserigraphie auf Kupferdruckpapier.
12,8 x 12,8 cm (20,3 x 20 cm).
Verso signiert und bewidmet sowie mit typographischer Bezeichnung.

Prachtvoller, frischer Druck mit dem vollen Rand. Beigegeben: Eine weitere Farbserigraphie von Josef Albers, drei signierte Farbserigraphien von Frank Badur sowie die im Titel signierte Mappe "Frank Badur 64 Varianten" von 1979.

Ten Variants. Textblatt mit Titel und Impressum als Umschlag und zehn Farbserigraphien auf leicht chamoisfarbenem BFK Rives-Velin (ohne Wasserzeichen), jeweils eingelegt in Doppelbögen. 43 x 43,1 cm (Blattgröße). Lose in Orig.-Leinenmappe. Alle Serigraphien monogrammiert, datiert und betitelt. Auflage 200 num Ex. (19)66. Danilowitz 173.

Herausgegeben von Ives-Sillman, Inc., New Haven/Connecticut 1967, die Serigraphien mit dessen Trockenstempel. Gedruckt bei Sirocco Screenprints, New Haven. Albers experimentierte mit der Wirkung von Farben, Formen, Linien und Flächen aufeinander, mit der Subjektivität der optischen Wahrnehmung: Nur der Schein trügt nicht. Mit seinen Zeichnungen auf der Grundlage von optischen Täuschungen gehört er neben Victor Vasarely zu den Begründern der Op-Art. In seinen Serien geht es ihm um die Interaktion der Farben, die durch bloße Gegenüberstellungen ihre Wirkung unendlich verändern können. Durchweg ausgezeichnete Drucke mit dem vollen Rand. Einige Blätter in den äußeren Rändern mit kaum merklichen Knitterspuren, Blatt V mit zwei kleinen schwachen Bereibungen, Blatt III mit zahlreichen Knitterspuren und drei Oberflächenbeschädigungen, die restlichen Serigraphien in sehr gutem Zustand. Die Doppelbögen teilweise mit Knitterspuren und angestaubt, ein Doppelbogen (Nr. III) und der Titel mit Impressum stärker angeschmutzt. Die Leinenmappe angestaubt und mit leichten Eckbestoßungen.