Artist Index: Klinger, Max

- Eigh. Brief m. U. "M. Klinger". 1 S. Auf kariertem Papier. Gr. 4to. Rom 29.IX.1892.
An einen Herrn. "... Sie waren so freundlich auf eine Kunstausstellung von einigen meiner Bilder bei Ihnen im Kunstverein ... einzugehen. Kann ich dieselben jetzt nach Kassel dirigieren lassen? Ich würde Ihnen auch dann von Haus (Leipzig) aus einige neuere Blätter (Stiche) zur Ausstellung senden lassen - allerdings sind dieselben ... ohne Rahmen und ich müsste bitten bei Ausstellung dieselben unter Glas zu legen. Meine Hoffnung Ihnen etwas ganz neues mitsenden zu können ist leider zu Wasser geworden. Grössere Bilder und plastische Sachen lassen mich nicht viel ans Kupfer kommen ...".

- Eigh. Brief m. U. "M. Klinger". 4 S. Auf kariertem Papier. Gr. 4to. Rom 26.XI.1892.
Umfang- und inhaltsreicher Brief an einen Direktor der Berliner Nationalgalerie (Max Jordan?), der Graphiken bei Klinger bestellen wollte. "... Ich bin nur in der unangenehmen Lage, Ihnen sagen zu müssen, daß ein ganzer Theil der Sachen vorläufig schwer, einiges gar nicht zu haben ist (Anbei ein Verzeichniß). Das liegt daran, daß ich dergl. Einzeldrucke nur wenige hier habe. Die vorhandenen liegen in Leipzig hinter Riegel ... Als mich angehende Preise habe ich die kleinsten Nettopreise angegeben - schrecklich das 'Geschäft' - wo andre Verleger in's Spiel kommen, kann ich nicht darüber disponieren. Jedenfalls die von Ihnen getroffene Auswahl erreicht den von der liebenswürdigen Dame [offenbar einer Mäzenin] ausgeworfenen Preis noch lange nicht (etwa 180 Mk). Sie sehen mit mir ist schwer was anzufangen. Ich denke aber diesem Zustand damit ein Ende zu machen, daß ich frühjahrs nach Deutschland übersiedle. - Gegenwärtig beschäftigt mich ein grosses Bild (Christus mit den Cardinaltugenden auf den Olymp kommend - bitte noch um Discretion). Es ist schon weit gediehen, braucht aber wohl noch ein Jahr Arbeit. Dann aber bin ich besonders mit Marmor beschäftigt. Alles durchaus farbig mit verschiedenen Marmorn und auch diese noch bemalt und gefärbt ...". Erläutert sein "Drängeln" um finanzielle Unterstützung und fährt fort: "... Ich habe wenig gestochen, und das wenige ist noch nicht publizierbar. - Also selbst Sie sind Berlin müde? Ich bin italiensatt ...".

Setzt sich dann in einem längeren Postskriptum für den Maler und Graphiker Otto Greiner ein: "... Es lebt hier ein junger Künstler O. Greiner. Derselbe - äusserst talentvoll, ebenso arm - hat hier ganz ausgezeichnete Lithographien gemacht. Dies Material ist noch lange nicht todt. Man braucht auch nicht immer Menzel nachzutreten. Ich sollte meinen, es lohnte künstlerisch sehr so eine Kraft zu unterstützen. Der O. G. hat unter anderem jetzt ein grösseres Blatt 'Urtheil des Paris' geschaffen. Trotz allerhand Schwächen ist es ausgezeichnet und es liegt ein äusserst eindringliches und ernstes Naturstudium dahinter. Würden Sie für die Nationalgalerie nicht dies Blatt erwerben? Es kostet 50 Mk. und für ein paar andre gute Blätter etwa noch weitere 100. Dem Menschen, der das sehr verdient, wäre damit immerhin etwas geholfen, bisher haben ihn nur Künstler über Wasser gehalten ...". - Da Klinger an Gemahlin und Töchterchen des Adressaten Grüße bestellt, läßt sich auch an Wilhelm von Bode denken. - Das erwähnte Graphik-Verzeichnis liegt hier nicht bei.

Klinger, Max. Intermezzi - Opus IV. 12 Original-Aquatintaradierungen auf gewalztem China. 63 x 46 cm. Lose Kupferdruckkartons in OHalbleinen-Mappe. Nürnberg, Th. Stroefer, 1881.
Singer 52-63. – "Der Titel deutet an, daß es Arbeiten sind, die von Klinger zwischen und neben der Beschäftigung mit seinen geschlossenen Folgen gefertigt wurden." Vorwiegend mit verschiedenen landschaftlichen Hintergründen werden teils mythologische (an Böcklin erinnernde), teils historische Figuren dargestellt, teils durchsetzt mit phantastischen Elementen. – Ränder der Untersatzkartons leicht gebräunt und stellenweise etwas stockfleckig.

Klinger, Max. Radierungen zu Apulejus' Märchen Amor und Psyche. Opus Va (und) Vb. 24 Radierungen auf gewalztem China. 42,5 x 32 cm (Mappe I) und 46 x 32 cm (Mappe II). Lose Bl. in zwei OHleinen-Mappen (fleckig). Nürnberg, Stroefer, (um 1880).
Singer 64ff. – Die komplette Serie der Radierungen ohne Text und vor den Beschneidungen der Buchausgave bei Stroefer erschienen. Mappe I enthält die blattgroßen Radierungen. Mappe II 9 Radierungen mit 32 Vignetten, letztere in ganz ausgezeichneten, teils kräftigen Drucken mit Rand um die Plattenkante und - wie bei Singer beschrieben - auf einem Bogen gedruckt. "Die entzückenden Illustrationen zu Amor und Psyche sind das einzige radierte Werk Klingers, das die Schrift eines Dichters recht eigentlich illustriert" (Singer). "... wie unermeßlich hoch steht dieses Illustrationswerk über allen Prachtwerken der ganzen achtziger Jahre. Hätte Klinger nur dieses Werk geschaffen, so wäre sein Ruhm für alle Zeiten gesichert" (Grautoff, Die moderne Buchkunst, S. 8). – Die Blätter überwiegend im äußeren weißen Rand teils minimal fleckig (Mappe I stärker betroffen), sonst in sehr guter, sauberer Erhaltung.

Mondnacht. Radierung und Aquatinta auf gewalztem China. 41,6 x 29,2 cm. (1881). Singer 56 III.


Blatt 5 der Folge der Intermezzi, Opus IV. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Dieser leicht angestaubt und knitterfaltig, sonst tadellos sehr gut erhalten.

Der Tod als Heiland. Radierung auf festem chamoisfarbenem Velin. 24,3 x 31,4 cm. (1889). Singer 180 VIII (von X).

Opus XI (Vom Tode), Blatt 10. Mit der gestochenen Schrift des Verlages für Verfielfältigende Kunst, Wien. Ausgezeichneter Druck mit Rand. Geglättete Knitterspuren im weißen Rand, leicht stockfleckig und im äußersten weißen Rand minimal angestaubt, sonst gut erhalten. - Beigegeben von Adolph von Menzel die Radierung "Der Holzplatz", Blatt 4 aus der Folge Radierversuche.

Weiblicher Akt. Schabkunst auf Bütten. 28,9 x 16,9 cm. Mit Monogramm "MK" (eigenh.?). Singer 271 III.

Ausgezeichneter Druck mit Rand. Etwas gebräunt und lichtrandig.

Intermezzi - Opus IV. Titelblatt und zwölf Radierungen, meist mit Aquatinta auf festem Kupferdruckpapier. Jeweils 62,8 x 43,8 cm (Blattgröße). Lose in Orig.-Halbleinwandmappe mit typographischem Titel. (1879-1881). Singer 52-63, jeweils letzter Zustand.

"Der Titel deutet an, daß es Arbeiten sind, die von Klinger zwischen und neben der Beschäftigung mit seinen geschlossenen Folgen gefertigt wurden." (Singer, S. 24). Herausgegeben im Theo. Stroefer's Kunstverlag, Nürnberg, 1914. Die komplette Folge in prachtvollen Drucken, mit dem Namen und der Nummer, jeweils mit breitem Rand. Blatt VIII, IX, X und XII mit Randeinrissen bzw. Löchern außerhalb der Darstellung, im Blatt I kleiner Knick in der linken unteren Ecke, generell in den Blattkanten etwas angestaubt und bestoßen sowie mit winzigen Risschen. Die Mappe mit stärkeren Gebrauchsspuren (teils leicht eingerissen, beschabt und bestoßen). Insgesamt jedoch in schöner Erhaltung.

Intermezzi - Opus IV. Folge von zwölf Blättern. 12 Aquatintaradierungen auf gewalztem China. Folio. Lose Blatt, eingelegt in der hellgrünen originalen Hlwd-Mappe mit typographischem Titel (beschabt und etwas bestoßen). (1879-1881). Nürnberg, Th. Stroefer, 1881. Singer 52-63, je II.

Wie Singer bemerkt deutet der Titel an, "daß es Arbeiten sind, die von Klinger zwischen und neben der Beschäftigung mit seinen geschlossenen Folgen gefertigt wurden." (S. 24). Vorwiegend mit verschiedenen, fiktiv anmutenden Landschaften werden sowohl mythologische (an Böcklin erinnernd), als auch historische Figuren dargestellt, diese teils durchsetzt mit den für Klinger typischen phantastischen Elementen. - Die komplette Folge in ganz ausgezeichneten und markanten Drucken mit dem Namen und der Nummer, teils mit vollem, meist aber mit breitem Rand, partiell leicht unregelmäßig geschnitten. Im weißen Rand partiell fleckig und vereinzelt stockfleckig, im Unterrand jeweils mit Sammlerannotationen (Titel und der Nummer) in Bleistift, in den äußersten Rändern teils knittrig und mit kleineren Randschäden, weitere geringe Gebrauchsspuren, bei "Mondnacht" eine Falz im weißen Rand, die Darstellungen jedoch ganz vorzüglich und auch sonst noch in sehr guter Erhaltung.