Artist Index: Steidl, Melchior

Die Zeit enthüllt die Wahrheit.
Rötel, rot laviert, auf Bütten. 32 x 38,8 cm (im Oval). Verso in brauner Feder bez. "Mathieß.../173...". Wz. Großes Wappen mit Schwert und Bischofsstab.

Die Auffindung des Kreuzes.
Feder in Rotbraun, Pinsel in Grau. 18,6 x 18,6 cm. Wz. Wappen mit Schlangenstab.

Allegorie auf die Glückseligen und die Verdammten.
Feder in Braun, grau laviert. 13,2 x 31,1 cm. Oben im Spruchband in latein. Sprache bez. "Liber Script(us) Proferetur, unde Mund(us) iudicetur", sowie oben rechts und links eigenh. bez. "In dieses obere Eck im trüben Gewölbe ein Handt mit feurigem Schwerdt undt hinabwarts fahrenden Bliz" und "In dieses Eck ein Handt mit einem Kranz und Palmzweig in der Glory". Wz. Wappen mit gekreuzten Schlüsseln und dem Buchstaben "R".

Im Zentrum der querformatigen Darstellung hocken vorn links ein Engel und rechts ein bockfüßiger und gehörnter Teufel. Sie halten jeweils mit beiden Händen ein aufgeschlagenes Buch, blicken aber über die Schultern seitwärts. Über ihnen ein segmentbogenförmiges Spruchband. Links zieht ein Engel die gläubigen Seelen empor, über ihm sind flüchtig Kranz und Palmzweig skizziert. Rechts erscheinen zwei Verdammte, über ihnen Blitze. Thema der Zeichnung ist die Eröffnung des Jüngsten Gerichts (Daniel 7, 10): Das Gericht nahm Platz und die Bücher wurden geöffnet". Vermutlich handelt es sich um einen Entwurf zu einem Deckenfresko, da die Zeichnung in leichter Untersicht angelegt ist. Das Motiv und die einansichtige, tafelbildartige Darstellung spricht für eine Anbringung in der Vorhalle einer Kirche.

Provenienz: Sammlung Bernhard Funck, München (Lugt 3835).
Arno Winterberg, Heidelberg, Auktion am 25. April 1975, Los 498.

Ein Mönch überreicht einem Papst einen Teller mit Fisch und Brot.
Feder in Braun, grau laviert, mit Rötel eingefaßt. 17,4 x 13,3 cm. Mit Bleigriffel unten links in Graphit bez. (monogrammiert?) "M.S." und rechts mit Datum "1706" sowie verso alt bezeichnet.

Nach Art der Lavierung und des Schraffurstils vollkommen typische Zeichnung des Künstlers zu einem bislang unbekannten Gemälde (vgl. Ausst. Kat. Melchior Steidl, Salzburg 1991, u.a. Nrn. 28, 38, 43 und 45). Beigegeben: Eine aquarellierte Federzeichnung "Die Auferweckung des Lazarus" von einem süddeutschen Künstler, unten alt bezeichnet "Aach del. ..." und datiert "1606".