Artist Index: Nilson, Johann Esaias

Ca. 30 Blatt des Künstlers aus verschiedenen Folgen

Interessanter Querschnitt aus dem Radierwerk Johann Esaias Nilson, darunter u.a.: "Ecce Homo" (Schuster 16), "Der Genius der Malerei" (Schuster 21), "Die Kunst. Gequält von Gewalt und Neid" (Schuster 24), "Die Wirkung der Malerei" (Schuster 49), "Zeitvertreib des Frauenzimmers" (Schuster 50), "Façon moderne d'une Porte de Jardins" (Schuster 70), "Project d'une Grotte" (Schuster 72), "Porte d'un Salon" (Schuster 74), "Le songe patrorale" (Schuster 86), "Atalanta" (Schuster 89), "Elisie" (Schuster 91), Folge von vier Landschaften mit Staffage (Schuster 94-97), "Der Sommer" (Schuster 141), "Der gesegnete Mittag" (Schuster 213), "Der gute Abend" (Schuster 214), "Die fröhliche Nacht" (Schuster 215), "Sophia Carolina Marchio Brandenb." (Schuster 277), "Elisabetha Christina, Regina Borussiae" (Schuster 280), "Fridericus Rex Borussiae Elector Brandenb." (Schuster 282), "Fridericus Henricus Ludovicus, Princeps Borussiae" (Schuster 286).

Miniaturenpaar: Bildnisse des David von Stetten und seiner Frau Sabina als Jäger, mit Hund und Jagdflinte, vor Landschaftshintergrund. Beide Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,5 x 4,9 cm und 6,2 x 4,5 cm (beide oval). Auf den Deckkartons alt handbeschriftet mit Namen und Daten der Dargestellten. In gemeinsamem Rahmen.

David IV. von Stetten (1703-1774), Sohn des Augsburger Ratsherrn Paul III. von Stetten und der Anna Maria Barbara Egger auf dem Hammel, war von 1767 bis zu seinem Tode 1774 der evangelische Stadtpfleger von Augsburg, ein Amt auf Lebenszeit, das dem eines Regierenden Oberbürgermeisters entsprach und seit dem Augsburger Religionsfrieden 1555 jeweils mit einem Katholiken und einem Protestanten doppelt besetzt war. David heiratete Sabina Elisabetha von Schnurbein (1706-1765), Tochter des Marcus I. von Schnurbein und der Anna Barbara Amman.
David von Stetten ist beschrieben im "Personenkreis um Nilson" in Marianne Schuster: Johann Esaias Nilson, München 1936, S. 280 Nr. 105. Marianne Schuster (op. cit., Tafel II und III, S. 217) bildet zwei Miniaturen ähnlicher Größe, im Augsburger Maximilianmuseum, ab, die Paul von Stetten jr. (1731-1808) und dessen Gattin Elisabetha Magdalena von Stetten (1736-1829, einziges Kind der beiden Dargestellten auf vorliegenden Miniaturen) darstellen sollen. Es handelt sich bei den beiden Miniaturen aus dem Maximilianmuseum aus modehistorischen Gründen jedoch wahrscheinlicher um die Bildnisse des Geheimen Rats Paul IV. von Stetten d. Ä. (1705-1786), des Bruders des Dargestellten unserer Miniatur, und dessen Gattin Maria Cordula, geb. von Rad (1708-1774).
Portraitminiaturen von Johann Esaias Nilson, der bekannter ist für seine Kupferstiche, sind von größter Seltenheit.

Provenienz: Hannover, Sammlung Dr. Leo Catzenstein (1863-1936), Inv.-Nr. 127 und 128, und D49a und D49b, und 53 A und 53 B.
Seither in Familienbesitz seiner Nachkommen.

Die zwölf Monate. 12 Radierungen. Je ca. 26,6 x 19,5 cm. Um 1766. Schuster 114-125.

Nilsons Verlagsfolgen XXIV bis XXVI, die die Beschäftigungen und Vergnügungen der 12 Monate zum Thema haben. Die Darstellungen sind von einem Ornament gerahmt mit Putten oder Emblemen, sowie den jeweiligen Tierkreiszeichen. Die komplette Folge in ganz ausgezeichneten Drucken mit Rändchen. Fleckig und teils mit leichten Knickspuren, geringe Gebrauchsspuren, sonst in schöner und originaler Erhaltung. Selten.

Zwei Polemische Stücke: Betrachtung der Natur; Die Tadel-Sucht. 2 Radierungen. Je ca. 19,2 x 27,5 cm. 1771. Schuster 166-167.

Die beiden Pendants in ganz ausgezeichneten, klaren und gegensatzreichen Drucken mit Rändchen um die Darstellung und den Text, dieser teils ganz minimal knapp. Jeweils auf alten Untersatzpapieren auf ein Fensterpassepartout montiert, geglättete Mittelfalte, vereinzelt leicht fleckig, eines rechts unten mit einer kleinen Knickspur, sonst sehr gut erhalten.

Salisfodinae Cracoviensis. Radierung. 58,2 x 88,6 cm. Nagler 23, Schuster 259.

Das Titelblatt zu den vier Grundrissen "Das Salzbergwerk zu Wieliczka". Die erzählfreudige Radierung zeigt u.a. den Bau eines Schachtes, den Auftrieb für Pferde, Pump- und Göppelwerk, Pferdestall, Faß- und Grubenholzlager, Schachteinsturz und -ausbau, einen Speiseraum und Vermessungsarbeiten. Die Platten ließ - nach Nagler - Kaiser Joseph II. vergolden und in einem Kabinett in Wien aufhängen. Abzüge sind daher selten. Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand an drei Seiten, rechts auf und teilweise etwas in die Plattenkante geschnitten. Vertikale Mittelfalten, insgesamt knittrig, die Ränder mit starken Gebrauchs- und Altersspuren, teils wasserrandig, die Darstellung selbst aber noch gut erhalten. Beigegeben von Tobias Conrad Lotter (1717-1777) die radierte, altkolorierte Weltkarte "Mappa Totius Mundi", Augsburg 1775, sowie von Georg Christoph Kilian, (1709-1781), eine Radierung aus der Folge Römische Altertümer, Augsburg um 1770.

Allegorie des Erdteils Asien.
Feder in Braun, blau laviert, verso geschwärzt. 18,5 x 14,2 cm.