Artist Index: Macke, August


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Los 8036Macke, August
Drei Badende

Auktion 121

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
39.375€ (US$ 42,339)

Details

"Drei Badende"
Aquarell über Bleistift auf kariertem Notizbuchpapier. 1912.
8,5 x 14,8 cm.
Verso mit dem schwarzen Nachlaßstempel, dort von Elisabeth Erdmann-Macke mit Bleistift bezeichnet "193" sowie datiert und betitelt und im Oberrand bezeichnet "EM".
Heiderich 554 (ohne Abb., Verbleib unbekannt).

Lebendige Farbe, ein freies Spiel mit den bildnerischen Mitteln, die Einbindung der Figur in die Landschaft: Dies scheinen die Hauptmotive des energiegeladenen Blattes zu sein. Temperamentvoll aquarelliert Macke die kleine Badeszene mit fließenden Farben und klaren, beschwingt gezeichneten Konturen, und er entspricht damit wunderbar dem lebendigen Motiv der expressiv bewegten Frauengestalten. In einer kräftigen, vom Lokalkolorit gelösten Farbwahl erfasst er die stark abstrahierte Landschaft, deren geschwungene Formen die Dynamik der Badeszene verstärken. Mackes lockere Pinselzüge lassen die Landschaft in einem tiefen Blau, Violett und leuchtenden Rottönen unter dem schwefelgelben Himmel scheinbar aus sich selbst heraus entstehen. Souverän lässt er einfach einen wässrig aquarellierten, breiten Streifen in zartem Blau entlang der unteren Bildkante laufen, lässt die Konturen der Beine darin verschwimmen und uns damit direkt ins Wasser hineinblicken.
1911/12 erst wurden die Arbeiten des "Blauen Reiters" ausgestellt; im Almanach schreibt Macke: "Die Sinne sind uns die Brücke vom Unfassbaren zum Fassbaren. Schauen der Pflanzen und Tiere ist: Ihr Geheimnis fühlen. Hören des Donners ist: sein Geheimnis fühlen. Die Sprache der Formen verstehen heißt: dem Geheimnis näher sein, leben" (zit. nach: August Macke, Ausst.-Kat. Münster u.a. 1987, S. 166). Diese Intensität und Innigkeit des Erlebens und Wahrnehmens spiegelt sich in Mackes Darstellung der "Drei Badenden".
Möglicherweise handelt es sich um eine Vorstudie zu dem Gemälde "Badende am Bache" aus dem Jahr 1913 (abgebildet in: Walter Cohen, August Macke, Leipzig 1922; Vriesen 369; Heiderich Gemälde 494), jedoch findet sich das Motiv der Badenden immer wieder in Mackes Schaffen der Jahre 1912/13. Notizheftchen mit karierten Seiten und abgerundeten Ecken, wie hier verwendet, benutzte Macke häufig als Skizzenbücher (vgl. Heiderich S. 9), von denen auch zahlreiche erhalten sind. Die Einzelblätter dieser von ihm selbst oder seiner Witwe aufgelösten Heftchen wurden mit eigenen Nummern in den Nachlasslisten registriert. Wir danken Dr. Tanja Pirsig-Marshall, Westfälisches Landesmuseum, Münster, für freundliche Hinweise vom 12.04.2023.


Provenienz: Nachlass des Künstlers, Bonn (1936 in Komission bei Galerie Valentin, Stuttgart)
Privatbesitz Berlin

Ausstellung: Macke. Aquarell-Ausstellung, Städtisches Kunsthaus Bielefeld 1957, Nr. 531

Literatur: Gustav Vriesen, August Macke, Stuttgart 1953, Nr. 531

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Los 8037Macke, August
Garten am Thunersee III

Auktion 121

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
737.500€ (US$ 793,011)

Details

"Garten am Thunersee III"
Aquarell über Bleistift auf Bütten. 1914.
24 x 31 cm.
Verso mit dem roten Nachlaßstempel, dort von Elisabeth Erdmann-Macke mit Feder in Schwarz bezeichnet "120 a" sowie im Oberrand mit Bleistift betitelt und bezeichnet "verkäuflich" sowie "120 a".
Wohl Heiderich 531 (ohne Abb., Verbleib unbekannt).

Ein Paradies. Ein irdischer Garten Eden, kurz vor der Katastrophe. Die Natur ist lichterfüllt, Farben spielen, schimmern, leuchten. Diese großen Themen im Schaffen Mackes erscheinen hier als das konstituierende Grundmotiv. Zart durchlichtete und dann wieder kräftig kolorierte Felder in Rosa und Gelb, Blau und Grün, daneben kleinteilig aneinandergesetzte Farbtupfen bilden, einem facettierten Buntglasfenster ähnlich, die abstrahierte Gartenkulisse, in der sternförmig die Spitzen der gelbgrünen Palmen strahlen. Kühl und Warm, Hell und Dunkel stehen einander gegenüber, ebenso wie komplementäre Farbtöne. Die Kübel und Stämme der Palmen deuten das Motiv räumlich, ebenso wie die diagonal-perspektivisch angelegten Farbflächen im Bodenbereich. Wie bei den von seiner Tunesienreise zusammen mit Paul Klee und Louis Moilliet im April des Jahres 1914 inspirierten Tunisaquarellen schimmert auch hier stellenweise das weiße Papier durch das Farbmosaik hindurch. Fast wie bei einem Kirchenfenster sind die Felder der vertikal und diagonal strukturierten Farbflächen in den Helligkeitswerten schachbrettartig versetzt, die eckig zugespitzten, kristallinen Flächen und flachen Kurven sind in schwingender Bewegtheit fein gegeneinander ausbalanciert; sie grenzen sich in kraftvollem Hell-Dunkel klar voneinander ab und reflektieren Mackes Rezeption kubistischer Formgebung.
Künstlerisch wie auch kulturorganisatorisch stellten bereits die Jahre 1912/13 einen Höhepunkt im Schaffen Mackes dar, u. a. mit Ausstellungen des "Blauen Reiter" in München bei Thannhauser, in Köln, Hagen, Frankfurt und in der Berliner Galerie "Der Sturm", mit "Sonderbund"-Ausstellungen und dem Ersten Deutschen Herbstsalon. 1912 hatte Macke sowohl Bekanntschaft mit Delaunay in Paris geschlossen, die französischen Kubisten und vor allem Picasso beim "Sonderbund" gesehen, als auch im Kölner Kunstsalon Feldmann Werke der italienischen Futuristen kennengelernt.
Nachdem Macke das Schaffen Delaunays aufmerksam und interessiert verfolgt hatte, zeigt sich von dessen "Contrastes simultanés" insbesondere die kleine Reihe der Aquarelle aus Hilterfingen beeinflusst: 1914, im engen zeitlichen Zusammenhang mit Mackes Tunisreise, entstand im Garten vom Haus Rosengarten in Hilterfingen am Thuner See die in ihrer Strahlkraft herausragende kleine Werkgruppe von Gartenaquarellen (Heiderich 464-468). Vier von ihnen sind im Nachlass unter "A 120 a" bzw. "A 120" als "Unser Garten am See" verzeichnet; zwei davon waren bislang nur von Abbildungen bekannt, eines gilt als verschollen. Innerhalb dieses kleinen Werkkomplexes müsste das hier vorliegende Blatt, höchstwahrscheinlich die Nummer Heiderich 531, demnach mit größter Wahrscheinlichkeit zwischen den Werkkatalognummern 467 (Garten am Thunersee II) und 468 (Garten am Thunersee IV) angesiedelt werden.
In Komposition und Farbgebung ist unser Blatt insbesondere vergleichbar mit dem in der Albertina befindlichen "Garten am Thunersee" (Granatbaum und Palme im Garten, Inv.-Nr. DL82, Heiderich 465). Macke besaß einen französischen Klappkasten, der ihm als Reisestaffelei diente und in dem die Papierbögen seitlich rechts und links mit Bändern fixiert wurden; die daher rührenden weißen Streifen in den Seiten belegen die Entstehung des Aquarells direkt vor dem Motiv im Garten (Heiderich 1997, S. 43 und 48).
"Diese meisterlichen Aquarelle sind weit freier in Farbe und Form als die gleichzeitig entstandenen Gemälde. Sie zeigen den Künstler auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft und öffnen ein kleines Fenster auf das, was hätte werden können, wäre die Kurve von Mackes Leben und Werk durch den Kriegsausbruch nicht so brutal abgeknickt worden." (Heiderich S. 48). Die Schönheit des Lebens aber hält Macke in diesem Aquarell noch einmal fest. Wir danken Dr. Tanja Pirsig-Marshall, Westfälisches Landesmuseum, Münster, für freundliche Hinweise vom 01.05.2023.

Provenienz: Nachlass des Künstlers, Bonn
Sammlung Dr. Rolf Parow
Privatbesitz Berlin (wohl seit den 1950er/1960er Jahren)

Ausstellung: Das junge Rheinland, Kölnischer Kunstverein, Köln 1918, evtl. Nr. 468 (Kat. unauffindbar)
August Macke, Graphisches Kabinett van Bergh und Comp. (Dr. Koch), Düsseldorf 1919
August Macke, Kestner-Gesellschaft, Hannover 1935, Nr. 78
Paula Modersohn-Becker 1876-1907. August Macke 1877-1914, Kunsthalle Basel, 1936, Nr. 144
Macke. Aquarell-Ausstellung, Städtisches Kunsthaus Bielefeld 1957, Nr. 415 (dort betitelt "Unser Garten am See 3"; nicht ausgestellt)

Literatur: Gustav Vriesen, August Macke, Stuttgart 1953, wohl Nr. 415 ("Unser Garten am See 3", Verbleib unbekannt)

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Los 8039Macke, August
Begrüßung

Auktion 121

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.375€ (US$ 2,554)

Details

Begrüßung
Linolschnitt auf Japanbütten. 1912.
24,2 x 19,7 cm (40 x 30 cm).
Verso von Elisabeth Erdmann-Macke betitelt und bezeichnet "August Macke: Begrüssung, bestätigt: Elisabeth Erdmann". Auflage 100 Ex.
Söhn HdO 103-8, Peters III/8, Wingler III/8.

Blatt 8 aus: Bauhaus Drucke - Neue Europäische Graphik. Dritte Mappe. Deutsche Künstler, Potsdam, Verlag Müller & Co., 1922, mit dem Blindstempel des Bauhaus Weimar (Lugt 2558b). Die Gesamtauflage betrug 110 Exemplare. Ausgezeichneter, minimal trockener Druck mit dem vollen Schöpfrand.

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Los 8040Macke, August
Komposition (Drei weibliche Akte)

Auktion 121

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,688)

Details

Komposition (Drei weibliche Akte)
Linolschnitt auf silberfarbenem Orientpapier. 1913.
11,8 x 8,8 cm (22,2 x 19,3 cm).
Signiert "August Macke".
Vgl. Söhn HdO 53931-2 und 31704.

Exemplar neben der Auflage in der Zeitschrift "Der Sturm", Heft 150/151, März 1913, und vor der posthumen Auflage in "Das Kunstblatt" 1918. Der Kontrast zwischen dem leicht schimmernden, silberfarbenem Orientpapier und der stumpfen Oberfläche der Linoldruckfarbe verleiht dem Blatt eine besonders intensive Materialwirkung. Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit breitem Rand. In dieser Form äußerst selten.
Beigegeben: Dasselbe Motiv, aus der Auflage, erschienen in: "Das Kunstblatt", 2. Jg. 1918, Heft 4, im Unterrand mit der typographischen Bezeichnung.

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Los 8450Macke, August
Begrüßung

Auktion 113

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,747)

Details

Begrüßung
Linolschnitt auf bräunlichem Japan. 1912.
24,2 x 19,7 cm (38,8 x 28 cm).
Verso von Elisabeth Erdmann-Macke betitelt und bestätigt: "August Macke: Begrüssung, bestätigt: Elisabeth Erdmann". Auflage 100 Ex.
Söhn HdO 103-8, Peters III/8, Wingler III/8.

Blatt 8 aus: Bauhaus Drucke - Neue Europäische Graphik. Dritte Mappe. Deutsche Künstler, Potsdam, Verlag Müller & Co., 1922. Die Gesamtauflage betrug 110 Exemplare. Ausgezeichneter, minimal trockener Druck mit breitem Rand und dem Trockenstempel des Bauhauses Weimar (Lugt 2558b).

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Los 7233Macke, August
Komposition (Drei weibliche Akte)

Auktion 112

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
250€ (US$ 269)

Details

Komposition (Drei weibliche Akte)
Linolschnitt auf Velin. 1913.
11,8 x 8,8 cm (28,5 x 21,5 cm).
Söhn HdO 31704.

Erschienen in: "Das Kunstblatt", 2. Jahrgang 1918, Heft 4, im Unterrand mit der typographischen Bezeichnung. Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit breitem Rand.

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Los 3331Macke, August
Zeichnungen

Auktion 112

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Macke, August. Zeichnungen. Erste Folge. Ausgewählt und herausgegeben von Lothar Erdmann und Elisabeth Erdmann-Macke. Typographisches Doppelblatt und 20 Kartontafeln mit 22 Zeichnungen. 40 x 31 cm. Lose Blatt in illustrierter OKarton-Mappe (stärker ausgeblichen, leichte Gebrauchsspuren). Bonn, Rhenania, (1919).

In kleiner Auflage hergestellte Privatpublikation, unser Exemplar ohne Nummer. Eine weitere Folge ist nicht erschienen. – Das Textblatt mit vertikaler Knickspur, sonst wohlerhalten.

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Los 8225Macke, August
Frau mit Kind

Auktion 110

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.250€ (US$ 5,645)

Details

Frau mit Kind
Farbkreide auf Velin. 1907.
11,1 x 10,2 cm.
Verso mit dem Nachlaßstempel und der Numerierung "96" sowie wohl von Elisabeth Erdmann-Macke datiert und betitelt.
Nicht bei Heiderich.

Intime Szenerie einer Frau mit ihrer Tochter, eingefangen in einigen wenigen Farbkreidestrichen und zusammengehalten von einer schwarzen Einrahmungslinie. Entstanden in dem Jahr als August Macke nach Paris reiste und die Malschule von Lovis Corinth in Berlin besuchte.

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Los 8226Macke, August
Krankenhaus in Oberhofen

Auktion 110

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.750€ (US$ 6,183)

Details

Krankenhaus in Oberhofen
Kohle, teils gewischt, auf Velin. 1913.
10,8 x 17,3 cm.
Auf dem Unterlagekarton handschriftlich bezeichnet und betitelt sowie mit dem schwarzen Nachlaßstempel (Lugt 1775b), dort mit der handschriftlichen Registriernummer "KZ 8,6".
Heiderich 2060.

Darstellung des Krankenhauses von Oberhofen, gelegen am Thunersee im Berner Oberland. Hierher zog es August Macke mit seiner Familie von Oktober 1913 bis Mai 1914, bevor er mit Paul Klee und Louis Moillet zu seiner wichtigen Tunisreise aufbrach.
Verso eine weitere Kohlezeichnung: Studie sitzender Mädchen. Aus dem Skizzenbuch Nr. 57 oder 58, oder einem aufgelösten Skizzenbuch desselben Typs.

Provenienz: Auktion Roman Norbert Ketterer, Stuttgart Nov. 1959 (Kat.-Nr. 511)
Auktion Hauswedell, Hamburg, Juni 1972 (Kat.-Nr. 1440)
Privatbesitz Berlin

Ausstellung: Paula Modersohn-Becker - August Macke, Kunsthalle, Basel 1936 (Kat.-Nr. 162)
August Macke, Aquarelle - Zeichnungen, Galerie Kristeller, Hamburg 1946 (Kat.-Nr. 12)

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Los 7242Macke, August
Begrüßung

Auktion 101

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.375€ (US$ 1,478)

Details

Begrüßung. Linolschnitt auf cremefarbenem Bütten. 24,2 x 19,6 cm (Darstellung); 46 x 30,2 cm (Blattgröße). (1912). Söhn HdO 103-8, Peters III/8, Wingler III/8.

Blatt 8 der dritten Bauhausmappe. Vermutlich späterer Abzug. Leicht auslassender, aber immer noch ordentlicher Druck auf dem vollen Bogen. Der obere äußere Rand mit Knitter- und Knickspuren sowie etwas gedunkelt, im unteren Rand mehrere Knickfalten und ein Einriss (ca. 4 cm). Beigegeben: Ein Holzschnitt von Gustav Heinrich Wolff, verso mit dem Nachlaßstempel und eine Zeichnung von Walter Teutsch.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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