Artist Index: Kircher, Athanasius

Kircher, Athanasius. Scrutinium physico-medicum contagiosae luis, quae dicitur pestis. Vorwort von Chr. Lang. 24 Bl., 427 S., 26 S. Titel in Rot und Schwarz. 15 x 9,5 cm. Pappband d. Z. (gebräunt, berieben, bestoßen und mit Fehlstellen) bestehend aus übereinander geleimten Fragmenten eines Druckes aus dem 16. Jahrhundert. Leipzig, Schürer & Götz, 1659.
VD17 39:141450F. De Backer-Sommervogel IV 1058, 16. Wellcome II 395. Vgl. Garrison-Morton 5118. – Zweite Ausgabe des Werkes von Anthanasius Kircher (1601-1680), mit dem die Bakteriologie als Wissenschaft begann. "Kircher was probably the first to employ the microscope in investigating the cause of disease. He mentioned that the blood of plague patients was filled with a 'countless brood of worms not perceptible to the naked eye, but to be seen in all putrefying matter through the microscope'... He was the first to state explicitly the theory of contagion by animalculae as the cause of infectious diseases" (Garrison-Morton). – Unbeschnitten und etwas gebräunt an den Außenstegen, sonst gutes Exemplar. Mit zwei Bibliotheks- und Dublettenstempeln auf dem Titel. Kaum Exemplare im Handel nachweisbar.

Kircher, Athanasius. Phonurgia nova sive Conjugium Mechanico-physicum artis & naturae paranympha phonosophia Concinnatum. 21 Bl., 229 S., 8 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, Titel mit gestochener Vignette, 2 Kupfer-Tafeln, 17 Text-Kupfer sowie zahlreiche Holzschnitt-Abbildungen im Text (ohne das gestochene Porträt, in Faksimile beigebunden). 31,5 x 20,5 cm. Pergament d. Z. (kleine Stelle am Rücken teils hinterlegt, etwas lädiert, modernes RSchild) mit floralen Deckel-Fileten und Goldschnitt. Kempten, R. Dreherr, 1673.
VD17 23:297900V. Dünnhaupt 2345, 26. RISM I, 450. Eitner V, 370. Hirsch V, 370. Nicht bei Wolffheim. – Die Erstausgabe der späteren "Hall- und Thon-Kunst", eines der seltensten Werke Athanasius Kirchers (1601-1680), erschienen als erweiterte Fassung des 9. Buches der "Musurgia" und wesentlich seltener als diese. Die "Phonurgia" stellt ein Kompendium der physikalischen wie musikalischen Akustik dar, über Schallübertragung, Tonberechnung, Instrumentenkunde, schallreflexion und andere Dinge der Tonlehre. Sie ist reich illustriert mit Abbildungen von Musikinstrumenten, Theater- und anderen Bauten sowie optischen Instrumenten. Den Schluss bildet die "Epistola" des Ordensbruders Franz Echinard an Kircher. – Vortitel und das häufig fehlende Porträt des Kaisers auf altem Papier faksimiliert. Wenige Blätter wasserrandig, ansonsten innen sehr frisch.

Kircher, Athanasius. Turris Babel, sive Archontologia qua primo Priscorum post diluvium hominum vita, mores rerumque gestarum magnitudo, secundo Turris fabrica civitatumque exstructio, confusio linguarum ... describuntur & explicantur. 7 Bl., 219 S., 6 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, 12 (davon 7 blattgroßen bzw. mehrfach gefalteten) Kupfertafeln sowie 12 (6 blattgroßen) Textkupfern und einigen Textholzschnitten. 36 x 24 cm. Restaurierter Pergamentband (fleckig) auf Holzdeckeln, unter Verwendung alten Materials). Amsterdam, Jansson-Waesberghe, 1679.
De Backer-Sommervogel I, 430. Caillet 5795. Graesse IV, 22. – Erste Ausgabe. Universales Werk des gelehrten Jesuiten, in dem er sich u. a. mit der Ausbreitung der verschiedenen Sprachen, der Völker und Künste im vorderen Orient beschäftigt. "Turris Babel erst peut-être le plus curieux ouvrage de ce prodigieux savant" (Caillet). Unter den prachtvollen Kupfern sind die 7 Weltwunder besonders hervorzuheben: Turm von Babel und Gesamtansicht der Stadt Babylon, Ninive, Koloß von Rhodos, Hängende Gärten der Semiramis, Pyramiden, Labyrinth von Theben sowie die Textkupfer zu Seite 38 und 144: Speculum geneatheologicum sive theotechnica hermetica ("qui est de plus curieuse", Caillet). Auch an Versuchen, die Hieroglyphen zu deuten, fehlt es nicht. – Vorsätze erneuert; vor allem im mittleren Segment Feuchtigkeitsspuren wie Wasserränder oder Sporflecken. Sonst innen meist ordentlich.

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First edition about the famous Tower of Babel and the language dispersion in the world. Restaured and renewed vellum over wooden boards, using old material (stainy and a little foxed). Flyleaves new, some traces of humidity and waterstains, foremost in the middle of the block, otherwise in quite good condition.

Kircher, Athanasius. Mundus subterraneus in XII libros digestus ... Editio Tertia. 2 Teile in 1 Band. 9 Bl., 366 S., 3 Bl.; 4 Bl., 507 S., 4 Bl. Mit 2 Kupfertiteln, gestochenem Portraitfrontispiz, 1 gestochenen Titelvignette, 12 (5 doppelblattgroßen) Kupfertafeln, 8 Kupferstichkarten, 72 Textkupfern, 5 Tabellen und zahlreichen Textholzschnitten. 38,5 x 26 cm. Pergamentband d. Z. (leicht berieben, fleckig und gering angestaubt) mit hs. RTitel, spanischen Kanten und dreiseitigem Rotschnitt. Amsterdam, Johannes Janssonius von Waesberge, 1678.
Nissen ZBI 2196. Sabin 37967. Ferguson I, 467 (Ausgabe 1665). Caillet 5783. Vgl. de Backer-Sommervogel 1060. – Dritte Ausgabe. "Le plus curieux des nombreux ouvrages de ce savant. Ce monde souterrain est plutôt un monde kabbalistique en raison des êtres fantastiques dont il peuple l'intérieur du globe. Un long chapître traite d'alchimie, des Frères Rose Croix et de la magie" (Caillet ). Brunet III, 667: "Édition la plus complète". Der Jesuitenpater und Professor für Mathematik, Philosophie und orientalische Sprachen, Athanasius Kircher (1601-1680) wirkte in Würzburg und Worms. 1678 veröffentlichte er sein berühmtestets Werk "Mundus subterraneus" (Unterirdische Welt). Es ist der Versuch Kirchers, die Erde und deren Struktur von einem physikalischen Standpunkt aus zu beschreiben.
Kircher erlebte auf seiner Rückreise aus Malta im Frühjahr 1638 Erdbeben und Vulkanausbrüche in der seismischen Zone um Sizilien und ließ sich nach seiner Ankunft in Neapel nachts in den Krater des Vesuvs abseilen, um Messungen vorzunehmen. Neben Erkundigungen von Höhlen seiner Heimat in seiner Jugend stand dieses traumatische Erlebnis am Beginn seiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit der Struktur des nicht sichtbaren Kosmos, der er in den folgenden Jahren zwei Bände folgen ließ, die dem Sternenkosmos gewidmet sind.
Das berühmte Sammelwerk behandelt auch Erdgeschichte, Geologie, Mineralogie, Hydrologie, Chemie, Bergbau, Vulkanismus, Metallurgie, Petrefakten usw., sowie ausführlich über den Gold- und Silberbergbau in der Neuen Welt. Unter den Karten die erste physikalische Weltkarte (abgebildet bei Shirley, Mapping of the world, Tafel 322). – Leicht braunfleckig, stellenweise etwas stärker gebräunt. Ein Textkupfer mit einem Randeinriss. Sauberes und wohlerhaltenes Exemplar.

Kircher, Athanasius. China Monumentis, qua Sacris qua Profanis, nec non variis naturæ & artis spectaculis, aliarumque rerum memorabilium argumentis illustrata. 8 Bl., 237 S., 5 Bl. Mit Kupfertitel (in Pag.), gestochener TVignette, gestochenem Porträt, 53 Textkupfern, 24 (1 gefalteten) Kupfertafeln sowie 2 Kupferstichkarten. 31 x 20 cm. Pergament d. Z. (im oberen Gelenk und an Kanten verstärkend überklebt, leicht fleckig und berieben) mit 2 goldgeprägten RSchildern (etwas beschabt und mit kleinen Fehlstellen) und RVergoldung. Amsterdam, Jacob à Meurs, 1667.
Graesse IV, 21. Brunet III, 666f. Ebert 11397. Cordier, BS 26. De Backer-Sommervogel IV, 1064, 24. Lipperheide Le 3. Möllendorff 1999. Kircher-Kat. Rastatt 3.8-14. – Erste Ausgabe von Athanasius Kirchers (1601-1680) Hauptwerk zur Sinologie. Parallel zu dieser erschien im selben Jahr die identisch ausgestattete, seltenere Ausgabe in Antwerpen. Graesse schreibt: "Il y a deux éd. sous la même date, desquelles la première a des caratetéres plus gros et des cartes gravées sur une échelle plus grande: le contenu est le même".
Reich illustrierte Einführung in die chinesische Kulturwelt und Topographie. Behandelt werden die Geschichte, Sprache, Flora, Fauna, Land und Leute, Sitten und Bräuche sowie die Literatur. Bemerkenswert sind die gestochenen chinesischen Schrifttafeln, die das erste gedruckte chinesische Vokabular im Westen begründen, ferner enthält das Werk den ersten europäischen Abdruck einer Sanskrit-Grammatik sowie die Wiedergabe eines "Devangari Manuskripts". – Kupfertitel mit Fehlstellen im Rand (ergänzt) und einem Eckabriss, Titel mit einem kleinen hinterlegten Randeinriss. Text und Tafeln stellenweise etwas wasserrandig und kleinen Randeinrissen. Gelegentlich leicht gebräunt, gering braun- und fingerfleckig.

Kircher, Athanasius. China Monumentis, qua Sacris qua Profanis, Nec non variis Naturae & Artis Spectaculis, aliarumque rerum memorabilium Argumentis illustrata. 7 Bl., 237 S., 5 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, gestochener TVignette, gestochenem Porträt, 54 (statt 56) Textkupfern, 22 (statt 24) Kupfertafeln sowie 2 gefalteten Kupferstichkarten. 32 x 20,5 cm. Pergament d. Z. (Gelenke angeborchen; ohne Schließbänder) mit reicher Goldprägung und Goldschnitt. Antwerpen, Jacob à Meurs, 1667.
Graesse IV, 21. Brunet III, 666f. Ebert 11397. Cordier, BS 26. De Backer-Sommervogel IV, 1064, 24. Lipperheide Le 3. Möllendorff 1999. Kircher-Kat. Rastatt 3.8-14. Nicht bei Dünnhaupt. (vgl. aber die Ausgabe Amsterdam III, 2339, 21.3.) – Seltene in Antwerpen gedruckte erste Ausgabe von Athanasius Kirchers (1601-1680) Hauptwerk zur Sinologie. Parallel zu dieser erschien im selben Jahr die identisch ausgestattete, nur im Format etwas größere und sehr viel häufigere Ausgabe in Amsterdam bei Janssonius á Waesberge. Graesse schreibt: "Il y a deux éd. sous la même date, desquelles la première a des caratetéres plus gros et des cartes gravées sur une échelle plus grande: le contenu est le même".
Reich illustrierte Einführung in die chinesische Kulturwelt und Topographie. Behandelt die Geschichte, Sprache, Flora, Fauna, Land und Leute, Sitten und Bräuche sowie die Literatur. Bemerkenswert sind die gestochenen chinesischen Schrifttafeln, die das erste gedruckte chinesische Vokabular im Westen begründen, ferner enthält das Werk den ersten europäischen Abdruck einer Sanskrit-Grammatik sowie die Wiedergabe eines "Devangari Manuskripts". –
Titel mit kleinem hintrelegtem Ausschnitt (etwas Verlust der TVignette); eine Falttafel mit Randeinrissen und etwas knitterig; teils etwas gebräunt; insgesamt sehr gutes Exemplar.

Kircher, Athanasius. China Monumentis, qua Sacris qua Profanis, Nec non variis Naturae & Artis Spectaculis, aliarumque rerum memorabilium Argumentis illustrata. 7 Bl., 237 S., 5 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, gestochener TVignette, gestochenem Porträt, 56 Textkupfern, 23 (7 gefalteten) Kupfertafeln sowie 2 gefalteten Kupferstichkarten. 32 x 20,5 cm. Pergament d. Z. (teilweise vom Buchblock gelöst, berieben und bestoßen, an den Kapitalen verstärkend überklebt, mir Wurmlöchlein auf dem VDeckel, Archivschild am Rücken). Antwerpen, Jacob à Meurs, 1667.
Graesse IV, 21. Brunet III, 666f. Ebert 11397. Cordier, BS 26. De Backer-Sommervogel IV, 1064, 24. Lipperheide Le 3. Möllendorff 1999. Kircher-Kat. Rastatt 3.8-14. Nicht bei Dünnhaupt. (vgl. aber die Ausgabe Amsterdam III, 2339, 21.3.) – Seltene in Antwerpen gedruckte erste Ausgabe von Athanasius Kirchers (1601-1680) Hauptwerk zur Sinologie. Parallel zu dieser erschien im selben Jahr die identisch ausgestattete, nur im Format etwas größere und sehr viel häufigere Ausgabe in Amsterdam bei Janssonius á Waesberge. Graesse schreibt: "Il y a deux éd. sous la même date, desquelles la première a des caratetéres plus gros et des cartes gravées sur une échelle plus grande: le contenu est le même".
Reich illustrierte Einführung in die chinesische Kulturwelt und Topographie. Behandelt die Geschichte, Sprache, Flora, Fauna, Land und Leute, Sitten und Bräuche sowie die Literatur. Bemerkenswert sind die gestochenen chinesischen Schrifttafeln, die das erste gedruckte chinesische Vokabular im Westen begründen, ferner enthält das Werk den ersten europäischen Abdruck einer Sanskrit-Grammatik sowie die Wiedergabe eines "Devangari Manuskripts". – Archivschilder und Stempel auf fliegendem Vorsatz. Titel mit neu hinterlegtem Ausriss im weißen Rand. Vereinzelt kleine Einrisse sowie Wurmgänge in der rechten unteren Ecke in den Textseiten und Tafeln (geringer Darstellungsverlust), ca. 7 Textblätter bzw. Tafeln mit säurehaltigen Klebestreifen. Durchgehend leicht gebräunt bzw. braunfleckig, einige Knickspuren und gelegentlich wasserrandig.