Artist Index: Rothaug, Alexander


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Los 6969Rothaug, Alexander
Jagender Kentaur / Trüber Tag (Waldlandschaft)

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,763)

Details

Jagender Kentaur / "Trüber Tag" (Waldlandschaft)
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera über Bleistift bzw. Bleistift auf heller Grundierung (verso) auf Karton.
19,3 x 26,1 cm.
Verso im Unterrand mittig mit Bleistift betitelt.

Ein sonniger Sommertag am See. Arglos grasen die beiden Rehe im Hintergrund, doch eben zieht er einen Pfeil aus seinem Köcher, der jagende Kentaur mit dem aparten, schwarz-weißen Pferdekörper, der in achtsamer Anspannung an der felsigen Uferböschung lauert. Die vitale, bedrohliche Kraft der mythologischen Figur stellt Rothaug der Schreckhaftigkeit und anmutigen Zartheit der Rehe gegenüber, und er greift damit in seiner Darstellung einen der bei den Künstlern des Symbolismus beliebten Gegensätze auf. In den farbig gefassten Rändern sind zart die Bleistiftmarkierungen einer Quadrierung zu erkennen, die der Herstellung einer größeren Gemäldevariante diente (60 x 91 cm, Wiener Kunstauktionen, Wien 5. Oktober 2006, Los 613).

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Los 6970Rothaug, Alexander
Kauernder Jünglingsakt

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,747)

Details

Kauernder Jünglingsakt
Kreide in Schwarz, weiß gehöht, Bleistift und Farbproben auf grauem Velin.
23,3 x 19,8 cm.

Wie durchdacht Rothaug seine Kompositionen anlegt, zeigt sich in mehreren unterschiedlich ausgeführten Studien der Jünglingsaktes. Schritt für Schritt nähert sich Rothaug damit der Figur des kauernden, an der Quelle trinkenden Siegfried, kurz vor dem Moment, in dem Hagen ihm den Todesstoß versetzen wird (vgl. die Zeichnung "Siegfrieds Tod" aus dem Nibelungenzyklus, Losnr. 7039). Beigegeben: Eine weitere Studienzeichnung des Künstlers, "Kniender weiblicher Akt".

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Los 6933Rothaug, Alexander
Der Einsiedler

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.000€ (US$ 4,301)

Details

"Der Einsiedler"
Tempera auf Leinwand.
49 x 38,5 cm.
Oben links mit Pinsel in Schwarz signiert "ROTHAUG ALEXANDER", verso auf Klebeetikett nochmals signiert, bezeichnet "Tempera-Gemälde" und betitelt.

Tiefe Stille beherrscht das in Dämmerlicht getauchte Waldstück. Mit einem schlichten Holzkreuz am Baum und einem flachen Stein darunter als Gebetsbank hat er sich den dichten, herbstlichen Wald als Kirche eingerichtet, der Einsiedler in dunkler Mönchskutte, der von uns abgewandt auf dem Weg zu seiner Höhle ist. Sonnenflecken auf dem Waldboden scheinen ihn wie kleine göttliche Funken zu umgeben und liegen als auffällig dicke, pastose Farbtupfer auf der sonst lasierend gemalten Darstellung. Häufig stellt Rothaug Mönche oder Einsiedler verlockenden Nymphen gegenüber, anders als zumeist darf hier jedoch der Zurückgezogene ganz bei sich bleiben, ohne seine Frömmigkeit gegen äußere Versuchungen schützen zu müssen.

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Los 6971Rothaug, Alexander
Danaë und der Goldregen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.000€ (US$ 2,151)

Details

Danaë und der Goldregen
Tempera und Bleistift, quadriert, auf grauem Velin.
16 x 25 cm.
Im Rand mit Bleistift Quadrierungsmarkierungen, rechts Angaben zur Komposition, verso Farbangaben.

Zeus in Gestalt der golden schimmernden Wolke stürmt durch das offene Fenster in Danaës Schlafgemach, und eben dieses Schimmern scheint den ganzen Raum zu erfüllen. "alles in Goldglanz getaucht", notiert Rothaug entsprechend am Rand des Blattes, und diese ganz zauberische Stimmung zeigt sich tatsächlich in unserer kleinen, mit lockerem Duktus weich durchgestalteten Zeichnung deutlich intensiver als in dem größerformatigen Gemälde des Künstlers, für das das vorliegende, ganz zart quadrierte Blatt als Vorlage diente (vgl. Lempertz, Köln, Auktion 5. Juni 2021, Los 2176). Die handschriftlichen Anmerkungen des Künstlers belegen die Sorgfalt seiner Planung der Komposition und ihres Kolorits. "In der Tat gibt es in den Bildern von Alexander Rothaug keine Farbenabstufung, keine Abschattung von dunkel und hell, keine Kraft oder Zartheit, keinen Kontrast und keine Harmonie, ja keinen noch so kleinen und feinen Reiz, der vom Künstler nicht vorher in der Natur aufgespürt, genau beobachtet und mit freudigster Immenemsigkeit in einer Studie festgehalten worden wäre." (Arthur Roessler, Ein deutscher Kunstmeister - Eine kleine Rede auf den Maler Alexander Rothaug, in: Der getreue Eckart, 12. Jg., Heft 4, Januar 1935, S. 250ff).

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Los 6972Rothaug, Alexander
Aktstudie für mythologische Szene

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
813€ (US$ 874)

Details

Aktstudie für mythologische Szene
Bleistift, weiß gehöht, und Farbproben auf grauem Velin.
32,6 x 23,3 cm.
Oben rechts mit Bleistift bezeichnet "59", im rechten Rand Markierungen.

Das nackte androgyne Menschenwesen gibt uns Rätsel auf. Es ist keinem Geschlecht eindeutig zuzuordnen, trägt einen angedeuteten kreisförmigen Nimbus um den Kopf und scheint sich in einer Felslandschaft zu befinden. In Rothaugs Gemälde "Mythologische Szene" steht ein weiblicher Akt in derselben Haltung, ebenfalls mit Nimbus um den Kopf, in dunkler Felsschlucht, zu ihren Füßen entspringt aus einem Totenschädel eine Quelle (vgl. Wiener Kunstauktionen, Wien 21. April 1998, Los 108). Dezente Quadrierungsmarkierungen im rechten Rand verweisen auf die erneute Umsetzung der Aktkomposition in größerem Format.

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Los 6915Rothaug, Alexander
Schlafender weiblicher Akt

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
688€ (US$ 739)

Details

Schlafender weiblicher Akt
Kreide in Schwarz, Rötel und Bleistift, weiß gehöht, auf hellbraunem Velin.
25 x 32,7 cm.
Im Unterrand mit Bleistift (schwer lesbar) bezeichnet "Sonne im Zimmer (...)" und mit Farbangaben.

Rothaug gruppiert auf dem Studienblatt Aktzeichnungen zu seinem Gemälde "Danaë und der Goldregen". Die Körperrundungen arbeitet der Künstler mit den Schraffurlinien der Weißhöhungen effektvoll plastisch heraus, in einer danebenstehenden Detailzeichnung verhüllt er den Hüftbereich mit einem faltenreich drapierten Tuch. Weitere kleinere Kompositionsstudien ergänzen die Zeichnung der schlafenden Danaë. Aus der summarischen Entwurfsskizze im Unterrand wird zudem die geplante Einfallrichtung des Goldregens in dem entsprechenden, größerformatigen Gemälde von schräg links oben deutlich (vgl. Lempertz, Köln, Auktion 5. Juni 2021, Los 2176).

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Los 6934Rothaug, Alexander
Siegfried der Schmied

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.000€ (US$ 6,452)

Details

"Siegfried der Schmied"
Gouache auf Malpappe.
35,3 x 27,2 cm.
Unten links mit Pinsel in Blau signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert, betitelt, in Rot numeriert "I" und auf Klebeetikett typographisch bezeichnet sowie mit der Künstleradresse "Wien 13. Hitzingerhauptstraße (sic) 114".

In seiner ersten Zeichnung zum Nibelungenzyklus stellt uns Rothaug den Helden vor: Stolz reckt Siegfried, dramatisch von vorne beleuchtet vor dunklem Hintergrund, das eben aus Nothungs Trümmern geschmiedete Schwert Balmung empor (Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen, Siegfried, 1. Aufzug, 1142/1143, Textbuch hrsg. von Egon Voss, Ditzingen 2017). Ebenso wie in dem für Gastein entstandenen Gemälde steht auch in vorliegender Zeichnung der junge Siegfried im Zentrum der Darstellung. Das erste Motiv seiner Aquarell-Entwürfe zum Nibelungenzyklus (Ludwig S. 88ff.), nämlich "Siegfried schmiedet das Schwert Nothung" lässt Rothaug in unserem Zyklus ganz wegfallen. In der Gemäldefassung (abgebildet in: R. Schöffl, Der Nibelungenzyklus von Alexander Rothaug im Hotel de l’Europe in Bad Gastein, Abb. 2, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug_Gastein.pdf, Zugriff 4.1.2022) veränderte Rothaug die Komposition leicht, während das Aquarell mit der Gouache kompositorisch weitgehend übereinstimmt: So liegt im Gemälde der Hammer rechts, der Amboss hingegen ist nicht im Bild, und in der Esse lodert rechts das Feuer, das sich in der Zeichnung links befindet. Hinter den aus dem Härtebecken aufsteigenden Qualmwolken in unserer Zeichnung wird wunderbar der im Dunkeln lauernde Zwerg Mime sichtbar. Rothaugs Siegfried ist nicht der typische "Jung-Siegfried", den viele Künstler zeichneten (vgl. z. B. Hans Thoma, "Siegfried nach Erlegung des Drachens“, Kupferstichkabinett, SMB, Berlin, 1889), sondern bereits ein kräftiger, muskulöser Mann, dessen kompakten Körperbau der Künstler durch den Lichteinfall effektvoll inszeniert.

Nibelungen
Zwischen 1886 und 1929 setzte sich Rothaug wiederholt mit dem Themenkreis des Nibelungenliedes auseinander. Nach dem Ersten Weltkrieg (oder um 1928, hier existieren widersprüchliche Datierungen; auch von einem Auftrag um 1910 ist die Rede) erhielt er vom Besitzer des erst 1909 fertiggestellten Grand Hotel de l’Europe in Bad Gastein den Auftrag zu einem Zyklus von Nibelungenbildern. Das mondäne Grand Hotel, in dem Könige, Industriemagnaten, Schriftsteller, Filmmogule und andere Berühmtheiten logierten, inspirierte angeblich Wes Anderson zu seinem Film "Grand Budapest Hotel". Rothaugs Gemäldezyklus schmückte dort das „Gösserstüberl“, das dann zur „Nibelungenlounge“ und heute schließlich zur „Nibelungenstube“ umbenannt wurde. Vorbereitend schuf Rothaug eine Reihe von Aquarellen, die weniger monumental angelegt sind, sondern vielmehr eine deutliche Nähe zum Jugendstil aufweisen (Horst G. Ludwig, Alexander und Leopold Rothaug. Zwei Wiener Maler um 1900, München 2009, S. 88ff). Aus diesen Entwürfen gingen sowohl unsere deutlich weiter ausformulierten, kompositorisch aber sehr ähnlichen Gouachen als auch die zum Teil gemeinsam mit Alexanders Bruder Leopold ausgeführten, zumeist ursprünglich als Triptychen angelegten Gemälde hervor. In der Zusammenstellung hielt Rothaug sich nicht an den Handlungsverlauf der Sage, und zudem weicht die heutige Aufhängung der neun Gemälde von der früheren Raumkomposition ab.
Der Künstler nutzte nicht allein Motive des Nibelungenliedes für seine Gemälde, sondern entnahm zudem Elemente aus Wagners „Ring des Nibelungen“; dieser wiederum beruht in seiner Handlung neben dem Nibelungenlied auch auf den altisländischen Götter- und Heldensagen wie der Edda, der Völsunga-Saga und der Wilkina-Saga. Indem Rothaug seine Helden mit germanischen Flügelhelmen ausstattet, greift er die Ästhetik der traditionellen Bühnenkostümierung auf, die in den frühen Operninszenierungen von Wagners „Ring“-Tetralogie Verwendung fand. Er formt daraus eine hochdramatische Bilderzählung, die uns intensiv und bildgewaltig, wie eine frühe Form der Graphic Novel, die entscheidenden Momente der Sage vor Augen führt.
Einige Blätter auf Klebeetikett verso gekennzeichnet als "Leihgabe des Deutschen Schulverein", der sie möglicherweise als Vorlagen für Ansichtskarten benutzen wollte; Drucke sind jedoch nicht nachweisbar.

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Los 6973Rothaug, Alexander
Wanddekoration

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 2,016)

Details

Wanddekoration
Tempera und Goldbronze auf leichtem Karton. Um 1900/10 (?).
39 x 29 cm.
Unten rechts in der Darstellung signiert "ROTHAUG ALEX".

Als Verkörperung von Unschuld und märchenhafter Reinheit steht im Zentrum der Wanddekoration ein junges Mädchen im weißen Kleid, das dem Spiel der Tauben am Springbrunnen in einem sonnigen Palastgarten zusieht. Reich ornamentierte, in Grisaille gezeichnete Pilaster und Marmortäfelungen strukturieren die Wand um die figürliche Darstellung und unterstreichen deren idyllische Wirkung. Die sehr dünne Tempera setzt Rothaug hier, wie er es häufig favorisierte, lasierend wie eine Aquarellfarbe ein, und die fein durchgestalteten Dekorationselemente lassen seine ausgefeilte Zeichentechnik erkennen.

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Los 6974Rothaug, Alexander
Draperiestudie

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
325€ (US$ 349)

Details

Draperiestudie
Kreide in Weiß und Rot sowie Bleistift auf grauem Velin.
33 x 23,5 cm.

Schimmernde, fein ornamentierte Tücher bauschen sich in Rothaugs Draperiestudie zu einem voluminösen, fast hyperrealistischen Faltenwurf, während Brüstung und Umgebung zart angedeutet bleiben. Oben rechts Farbprobe.

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Los 6935Rothaug, Alexander
Siegfried tötet Fafner

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.750€ (US$ 14,785)

Details

"Siegfried tötet Fafner"
Gouache auf Malpappe.
35 x 27,2 cm.
Unten links mit Pinsel in Braun signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert und betitelt sowie numeriert "II".

Ebenso dramatisch wie dekorativ gestaltet der Künstler Siegfrieds Drachenkampf. Rothaugs variantionsreiche ornamentale Ausgestaltung der Szene (Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen, Siegfried, 2. Aufzug, 1567-1570, Textbuch hrsg. von Egon Voss, Ditzingen 2017) mindert nicht deren Spannung: Rot sprühen Flammen dem jungen Helden aus dem Drachenmaul entgegen, glühender Geifer trieft in langen Bändern hinab, darunter schimmert das Gold und leuchtend grün fließt ein Bächlein (oder ist es Drachenblut?) über den Waldboden, während die rechts schwebenden Blätter der Linde bereits auf Siegfrieds Rücken zu segeln scheinen wollen. Das Schwarzgrau von Wald und Felsen bildet einen neutralen Hintergrund für die dramatische Kampfhandlung und lässt die Farbakzente in Rot, Grün und Gelb umso strahlender leuchten.
Im Vergleich zur Gasteiner Gemäldefassung und zum Aquarell (R. Schöffl, nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug_Gastein.pdf. Abb. 3 bzw. Ludwig 41) ist unsere Komposition spiegelverkehrt gezeichnet, und zudem im Vordergrund einer der beiden Zwergenbrüder, Mime oder Alberich, sichtbar, der im Verborgenen den Kampf beobachtet und somit nicht viel weniger prominent als Siegfried platziert ist. Der erzählerische Charakter des vorliegenden Blattes erscheint damit zusätzlich gesteigert.

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Los 6975Rothaug, Alexander
Stehende Frau mit drapiertem Gewand

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.000€ (US$ 4,301)

Details

Stehende Frau mit drapiertem Gewand
Kreide in Schwarz und Rot, weiß gehöht, auf graubraunem Velin.
34,8 x 24,8 cm.

Ein spannender, beinahe irisierender Effekt ergibt sich aus dem Übereinander von Konstruktionsskizze in Rot und der fertig durchgestalteten, sorgsam ausgeführten Zeichnung. Der Hintergrund bleibt lediglich angedeutet.

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Los 6976Rothaug, Alexander
Joseph und das Weib des Potiphar

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
25.000€ (US$ 26,882)

Details

Joseph und das Weib des Potiphar
Öl auf Leinwand.
85 x 116 cm.
Unten links mit Pinsel in Braun signiert "ALEXANDER ROTHAUG".

Die Sinnlichkeit einer Haremsszene vereint sich in Rothaugs Gemälde mit dem Bild eines erbitterten Kampfes: Mit geradezu männlich muskulösen Armen und kräftig zupackenden Händen versucht die Frau, den widerstrebenden Joseph an seinem Mantel zu sich zu ziehen. Ihre Erregung verdeutlicht der Künstler mit Hilfe der markanten Rötungen im Inkarnat. Im Kampf wendet die Frau uns den entblößten Rücken zu, so dass die Üppigkeit des Frauenkörpers leuchtend hell den Vordergrund des Bildes dominiert. Damit verdeutlicht Rothaug dem Betrachter seine eigene Verführbarkeit und zeichnet uns ein Bild von der Macht der Sexualität.
Farblich bestimmt der Kontrast von Rot und Grünblau das Gemälde, das durch die Gestaltung mit kurzen, fein und parallel geschwungenen Pinselzügen eine besondere Lebendigkeit und Plastizität erhält.
Arthur Roessler schreibt passend in seiner Lobrede auf Rothaug: "Über das Erzählerische in seinen Gemälden darf man jedoch das Bildkünstlerische, insbesondere das Reinmalerische nicht übersehen; beispielsweise das farbige Licht und die sonnigen Schatten; den heiteren Hauch des Südens oder die schwermutsträchtigen Dämmerungen des Nordens in der Luft. Denn in jedem Bild von seiner Hand sind Ergebnisse fleißiger und genauer Lichtstudien, sind auch seltene Erfahrungen im Bereich von Farbe und des Tones auf das Bedächtigste und mit Geschmack verarbeitet. Hier ist die Stelle, an der passend von der handwerklichen Darstellungsweise des Künstlers gesprochen werden kann. Sie ist sehr eigenartig und reizvoll. Rothaug streicht nämlich die Farbe (er verwendet fast ausschließlich Temperafarben, die er selbst 'anreibt') nicht in österreichischer Barockbreite und Saftigkeit derb hin, sondern streut über das feste Gerüst der mit sicherer Hand virtuos gezeichneten Formen gleichsam ein Konfettigestöber flimmernder Farbtupfen und Strichelchen, das erst auf der Netzhaut des Beschauers flächenhaft harmonisch zusammenschmilzt." (in: Der getreue Eckart, 12. Jg., Heft 4, Januar 1935, S. 250ff).
Im Zentrum der Komposition befindet sich eine Leerstelle: der spannungsgeladene Zwischenraum zwischen Mann und Frau, der Raum des Kampfes, des verschmähten Begehrens. In ähnlicher Weise - und ganz ähnlichem Format - stellt Rothaug das Motiv "Die verlassene Dido" (vgl. hier die entsprechende Zeichnung, Losnr. 7011) dar, deren unbekleidete Gestalt ebenso den Vordergrund des Gemäldes dominiert, während weiter hinten rechts im Bild der Geliebte flieht. Beide Werke thematisieren offen das unglückliche, mutig ausgelebte und unerfüllte Begehren der Frauen.

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Los 6901Rothaug, Alexander
Versteckspiel

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.375€ (US$ 2,554)

Details

Versteckspiel
Tempera auf Karton.
19,5 x 26,5 cm.

Faun und Nymphe spielen im Gebüsch miteinander Verstecken: Während der Faun von rechts ins Blattwerk stürmt, um die Nymphe zu erhaschen, schleicht sie sich von links aus dem Versteck heraus. Liebevoll und detailreich schildert der Künstler Figuren und Umgebung dieser narrativen, spielerischen Szene, und insbesondere dem dichten Laub des Gebüschs widmet er zahlreiche, fein abgestufte Grünnuancen. Die mythologischen Figuren transportiert Rothaug hier in eine parkähnliche, gepflegte und eher mitteleuropäisch anmutende Landschaft, wodurch ein interessanter Kontrast entsteht.

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Los 6906Rothaug, Alexander
Meeresbrandung

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)

Details

Meeresbrandung
Tempera und Bleistift auf Karton.
19,3 x 26,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Gelbbraun signiert "ALEX ROTHAUG".

Mit sicherem Einsatz der malerischen Mittel gestaltet der Künstler das kleine Seestück: Schäumend rauscht die Gischt ans steinige Ufer, und die brechenden Wellen lassen das Meerwasser an den Felsbrocken emporspritzen. Plastisch modelliert Rothaug die Brandung mit Weiß in pastosem Farbauftrag und gestaltet die lasierte Strandlandschaft in harmonischem, reduziertem Kolorit von Blau, Braun und Weiß. Die Wolken akzentuiert er mit zarten Bleistiftlinien und verleiht ihnen Kontur. Die für den Künstler charakteristische, goldbraun gezeichnete Einfassungslinie gibt der Komposition Geschlossenheit.

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Los 6916Rothaug, Alexander
Sommernacht

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.750€ (US$ 5,108)

Details

"Sommernacht"
Tempera und Feder in Schwarz auf dunkelgrauem Velin.
16 x 17 cm.
Unten links und rechts mit Pinsel in Dunkelblau signiert "ALEXANDER ROTHAUG", unten mittig betitelt.

Sommernacht: Für Rothaug ist das in dieser Zeichnung Stille, Einsamkeit, Aufgehen in der Weite des Kosmos. Goldgelb wölbt sich der Rundbogen über dem nächlichen Meer. Auf einem Felsen an der dunklen Meeresküste liegt hingestreckt die junge Frau. Die Sterne funkeln hell am tiefblauen Nachthimmel, ihr blasser Schein fällt schwach auf den entblößten, den Elementen ausgesetzten Körper der Liegenden, deren blasse Haut schimmert in der Sommernacht. Ihr Blick verliert sich in der Ferne, und ihre ganze Erscheinung scheint Sehnsucht auszustrahlen. Rothaugs kleine Zeichnung besticht durch den intensiven Helldunkelkontrast und die effektvoll abgestimmte Farbigkeit, geprägt von Gelb und Nachtblau. Die anmutige Szenerie erfasst der Künstler in ganz ähnlicher Komposition wie die Figur der "Nixe am Riff" (Losnr. 7007).

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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