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Lot 7000, Auction  125, Vuillard, Edouard, Maternité

Vuillard, Edouard
Maternité
Los 7000

Nachverkaufspreis
1.500€ (US$ 1,667)

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Maternité
Farblithographie auf Chine volant. 1896.
19 x 22,5 cm (30 x 34 cm).
Roger-Marx 30 vor III.

Zustandsdruck, noch ohne die hellbraunen Partien. Roger-Marx nimmt an, dass die Graphik in 110 num. Ex. der Vorzugsausgabe der Zeitschrift PAN beigegeben wurde, was jedoch nicht stimmen kann, da Vuillard in der Zeitschrift überhaupt keine Arbeit veröffentlichte, vgl. hierzu auch "Pan Prospect-Buch, Inhalts- und Mitgliederverzeichnis der drei Jahre 1895, 1896, 1897 der Zeitschrift Pan", Leipzig 1898. Die Allgemeine Ausgabe des PAN erschien in mindestens 1100 Exemplaren, die Vorzugsausgabe in 75 num. Ex., und die Künstler-Ausgabe in 37 bzw. 38 num. Ex. Wahrscheinlich verwechselte Roger-Marx die Zeitschrift PAN mit der PAN-Presse und hatte (sein Buch erschien 1948) damals noch keine Möglichkeit zur genaueren Recherche. Auch die Zustandsbeschreibungen bei Roger-Marx sind, wie er selbst einräumt, unklar ("Il est possible qu'il ait été tirés un ou deux essais d'un état intermédiaire entre le second et l'état définitif."). Brillanter, samtiger Druck mit breitem Rand. Sehr selten.

Provenienz: Ehemals Sammlung Maurice Houdayer, Paris

Lot 7001, Auction  125, Pissarro, Camille, Grand-mère (effet de lumière)

Pissarro, Camille
Grand-mère (effet de lumière)
Los 7001

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,111)

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Grand-mère (effet de lumière)
Radierung und Aquatinta auf Frères-Bütten. 1889/23.
17,4 x 25,7 cm (22,8 x 27,6 cm).
Mit dem schwarzen Monogrammstempel "C.P". Auflage 18 num. Ex.
Delteil 80/7 e.

Aus der posthumen, numerierten Auflage von 1923. Kräftiger Abzug mit Rand.

Lot 7005, Auction  125, Valtat, Louis, Façade de l'église, effet de lumière

Valtat, Louis
Façade de l'église, effet de lumière
Los 7005

Nachverkaufspreis
6.000€ (US$ 6,667)

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Façade de l'église, effet de lumière
Öl auf Leinwand.
25,5 x 35 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "L.V".

Das kleinformatige Gemälde illustriert eindrucksvoll Valtats Beeinflussung durch den Impressionismus und seine Experimentierfreude, mit bunten Farbtupfern ein wechselhaftes Licht- und Schattenspiel auf einer Fassade darzustellen. Laut einer Bestätigung des Enkels Louis-André Valtat vom 24.06.2005 ist das Gemälde im Archiv des Künstlers verzeichnet und wird in ein Werkverzeichnis aufgenommen. Bitte Zustandsbericht erfragen.

Provenienz: Christie's, London, Auktion 27.06.1986, Lot 449
Christie's, London, Auktion 01.04.2004, Lot 36
Privatbesitz Berlin

Lot 7006, Auction  125, Herrmann, Curt, Astern

Herrmann, Curt
Astern
Los 7006

Nachverkaufspreis
6.000€ (US$ 6,667)

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Astern
Öl auf Karton. 1907.
40,5 x 30,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Hellblau monogrammiert "C.H.", verso auf dem Abdeckkarton (von fremder Hand?) mit Farbstift in Rot betitelt und bezeichnet "No. IV 'Astres'" sowie mit der Berliner Künstleradresse.

Schillernd finden sich hell leuchtende Nuancen von Grün und Violett, Rosa- und Gelbtöne nebeneinander. Aus kurvigen Bewegungen des Pinsels artikulieren sich die geschwungenen Formen von Asternblüten und Vase in einer dichten, ausgewogenen Komposition, wie sie charakteristisch für die Blumenstilleben Herrmanns sind. Im Berliner Kunstleben um 1900 spielte Curt Herrmann eine zentrale Rolle, nicht nur als Künstler, sondern auch als Sammler. Er war 1898 Gründungs- und Vorstandsmitglied der Berliner Sezession, lernte 1897 in Brüssel Henry van de Velde kennen, und durch ihn den Neoimpressionismus und dessen wichtigste Vertreter wie Paul Signac, Théo van Rysselberghe und Maurice Denis. Bald wurde Herrmann zu einem wichtigen Vermittler des französischen Neoimpressionismus in Deutschland.

Provenienz: Familie des Künstlers Berlin

Ranft, Richard
Das Mädchen im Kahn
Los 7009

Nachverkaufspreis
900€ (US$ 1,000)

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Das Mädchen im Kahn
Farbige Aquatinta auf Bütten (Wz. Kreis mit Linien). 1903.
21,6 x 32,5 cm (25,8 x 37,6 cm).
Signiert "Richard Ranft" und bezeichnet "Epreuve d'essai retouchée" sowie "1/70".

Als „Vorkämpfer der modernen farbigen Graphik“ machte Ranft sich primär um die Farbradierung verdient und galt unter den Zeitgenossen als begabter Kolorist (Clément-Janin, S. 43). Die Kolorierung des vorliegenden Blattes scheint sowohl au repérage als auch à la poupée erfolgt zu sein, die stellenweise Glättung der Aquatintakörnung bewirkt darüber hinaus mezzotintoähnliche sanfte Abstufungen wie auf dem Kleid des Mädchens. Die roten Akzente sind in Aquarell aufgetragen worden. Ganz ausgezeichneter Probedruck mit Rand. Beigegeben: Ein weiterer Abzug des Druckes in Dunkelbraun, ebenfalls Zustandsdruck.

Literatur: Clément-Janin, Richard Ranft und die farbige Radierung, in: Die graphischen Künste, 1903, S. 46, Nr. 26

Lot 7010, Auction  125, Hager, Marie, Allee am Schloss Dargun

Hager, Marie
Allee am Schloss Dargun
Los 7010

Nachverkaufspreis
1.500€ (US$ 1,667)

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Allee am Schloss Dargun
Öl auf Malpappe.
72 x 83 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "MHager".

In spätimpressionistischer Malweise, mit breitem Pinsel und in herbstlich-warmen Farben erfasst Hager die stimmungsvolle Szenerie. Häufige Motive in ihrem malerischen Schaffen waren Dargun und ihre Wahlheimat Burg Stargard in Mecklenburg-Vorpommern, meist in Pleinair-Malerei erfasst. Ausgebildet von Max Uth, später von Eugen Bracht, Hans Licht und Ernst Kolbe, konnte Hager bereits 1910 an einer Ausstellung in Hannover und 1911 in Berlin teilnehmen.

Provenienz: Privatbesitz Norddeutschland

Corinth, Lovis
Zeichnungen zu Wilhelm Tell
Los 7024

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,111)

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Zeichnungen zu Wilhelm Tell
5 Zeichnungen auf 3 Blättern. Kreide in Schwarz auf festem Velin. Um 1923.
Je ca. 23,5 x 18 cm.
Jeweils unten mit dem roten bzw. schwarzen Stempel "Atelier - Lovis Corinth", dort von Wilhelmine Corinth signiert und bezeichnet "11-191-A Tell", "118" bzw. "183".

Die in weichen, lockeren Linien gezeichneten Entwürfe Corinths illustrieren Friedrich Schillers Drama; die Mappe mit Lithographien erschien 1923 bei Karl Nierendorf, Berlin. Zwei Blätter mit Zeichnungen recto und verso, vorhanden sind die Motive "Attinghausen und Rudenz" (zu Müller 778, drei Zeichnungen), "Der Tell-Sprung" (zu Müller 783) und "Durch diese hohle Gasse muss er kommen" (zu Müller 785). "Kennzeichnend für Corinths Auseinandersetzung mit dem Tell-Thema ist, dass er den Betrachter ganz nahe an das in engen, geradezu intim wirkenden Ausschnitten dargestellte Geschehen hineinführt und weitläufige Szenen und alles damit verbundene Theatralische vermeidet (...) Über die historische Bedeutsamkeit der Geschehnisse hinaus geht es Corinth darum, die menschlichen Aspekte des Dramas zu vergegenwärtigen" (Alfred Kuhn, Vorwort zur Tell-Mappe).

Provenienz: Privatbesitz Rheinland
Bassenge, Berlin, Auktion 109, 28.05.2017, Lot 8038
Sammlung Henning Lohner, Berlin

Lot 7025, Auction  125, Ury, Lesser, Holländische Dorfstraße

Ury, Lesser
Holländische Dorfstraße
Los 7025

Nachverkaufspreis
5.000€ (US$ 5,556)

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Holländische Dorfstraße
Kohle auf Velin. 1912/13.
49,3 x 32,5 cm.
Unten links mit Kohle signiert "L. Ury".


Das helle, klare Nordseelicht findet sogar im Schwarzweiß von Urys Kohlezeichnung seinen Ausdruck. Souverän setzt er helle und dunkle Flächen sowie verschiedene Strukturen gegeneinander und erzeugt ein stimmungsvolles Bild der dörflichen Szenerie. Wohl während seiner Reise nach Holland 1912/13 entstand das kontrastreich komponierte Blatt. Wir danken Dr. Sibylle Groß, Berlin, für die freundlichen Hinweise vom 22.04.2025.

Provenienz: Dr. ing. Carl (auch: Karl) Schapira, Berlin
Carlos Soria, New York
Kunsthandel Deutschland
Grisebach, Berlin, Auktion 28, 28.11.1992, Lot 134
Tiroche, Herzelia Pituah, Auktion 11, 09.10.1993, Lot 58
Montefiore, Tel Aviv, Auktion 25, 03.07.2014, Lot 193
Privatbesitz Berlin

Ausstellung: Lesser Ury, Zauber des Lichts, Käthe-Kollwitz-Museum, Berlin 1995/96, S.105 (Schapira-Verzeichnis Nr.93, dort unter dem Titel „Holländisches Dorf/Dorfstraße“, um 1910)

Lot 7034, Auction  125, Orlik, Emil, Am alten Burgwall

Orlik, Emil
Am alten Burgwall
Los 7034

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,111)

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Am alten Burgwall
Farblithographie auf Similijapan. 1900.
24 x 38 cm (30,3 x 44 cm).
Signiert "Orlik" und mit dem Stempel der Druckerei Koshiba, Tokio, sowie mit dem ovalen Nachlaßstempel.
Voss-Andreae L 79.

Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Sehr selten.

Lot 7036, Auction  125, Orlik, Emil, Kuruma-Ya (Japanischer Wagenzieher, Ruhender Rikschazieher)

Orlik, Emil
Kuruma-Ya (Japanischer Wagenzieher, Ruhender Rikschazieher)
Los 7036

Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,333)

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Kuruma-Ya (Japanischer Wagenzieher, Ruhender Rikschazieher)
Farblithographie auf Bütten. 1900.
23 x 25,7 cm (30,8 x 36,4 cm).
Signiert "Emil Orlik" und datiert sowie bezeichnet "Probedr.(uck)" und mit dem roten Stempel der Druckerei Koshiba, Tokio.
Voss-Andreae L 81, Kuwabara L-7, Abb. 50.

Eine von Orliks ersten druckgraphischen Arbeiten seiner Japanreise. Ganz prachtvoller, klarer Probedruck mit breitem Rand. Sehr selten.

Lot 7041, Auction  125, Orlik, Emil, Am Westsee bei Hang-chou II

Orlik, Emil
Am Westsee bei Hang-chou II
Los 7041

Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)

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Am Westsee bei Hang-chou II
Farbradierung mit Roulette auf festem Velin. 1912.
19,7 x 24,8 cm (29,8 x 39,8 cm).
Signiert "Emil Orlik", bezeichnet "Probedruck" sowie gewidmet und dort (später) datiert.
Voss-Andreae R 229.

Ausgezeichneter, sehr schön differenzierter Probedruck mit partiell mitdruckender Facette, feiner Farbigkeit und breitem Rand.

Lot 7048, Auction  125, Orlik, Emil, Bildnis einer Dame

Orlik, Emil
Bildnis einer Dame
Los 7048

Nachverkaufspreis
700€ (US$ 778)

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Bildnis einer Dame
Pastellkreiden und Bleistift auf Malpappe.
65,3 x 49,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Orlik".

In gelassener Haltung und mit abwartendem Ausdruck zeichnet Orlik die sitzende Dame.

Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Lot 7049, Auction  125, Orlik, Emil, Bildnis Hildegard Meissner

Orlik, Emil
Bildnis Hildegard Meissner
Los 7049

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,111)

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Bildnis Hildegard Meissner
Ölkreiden auf Malpappe. Um 1925.
69,5 x 49,5 cm.
Unten rechts mit Kreide in Schwarz signiert "Orlik".

Vor lebhaft changierendem Hintergrund zeigt Orlik sein sitzendes Modell in der leicht abgewandten Halbfigur, das zarte Inkarnat, die Gesichtszüge und den Perlenschmuck mit großer Delikatesse wiedergebend. Der Künstler war vor allem bekannt für seine Bildnisse von Schauspielern, Berühmtheiten wie Tilla Durieux, Emil Jannings oder Heinrich George standen ihm Modell.

Provenienz: Grisebach, Berlin, Auktion 27.05.1995, Lot 134
Grisebach, Berlin, Auktion 29.11.2014, Lot 1198
Privatbesitz Süddeutschland

Lot 7057, Auction  125, Mueller, Otto, Zwei Mädchen und ein Jüngling (Drei Akte)

Mueller, Otto
Zwei Mädchen und ein Jüngling (Drei Akte)
Los 7057

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,333)

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Zwei Mädchen und ein Jüngling (Drei Akte)
Lithographie auf Bütten. 1909.
26,9 x 21,3 cm (34 x 26,3 cm).
Signiert "Otto Müller" und verso von Erich Heckel monogrammiert "E.H.".
Karsch 12.

Wohl einer von circa 50 ungezählten Abzügen, unser Exemplar mit einem mit Bleistift eingezeichneten Auge im Gesicht des Jünglings (vgl. das Exemplar der Galerie Nierendorf, Kunstblätter 4/5, 30. Juni 1964). Kräftiger, fein differenzierter Druck mit Rand.

Lot 7058, Auction  125, Mueller, Otto, Acht Badende (2)

Mueller, Otto
Acht Badende (2)
Los 7058

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,333)

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Acht Badende (2)
Lithographie auf Van Gelder Zonen-Bütten. Um 1922.
41,2 x 31,3 cm (46,2 x 35 cm).
Karsch 117.

Wohl neben den bei Karsch erwähnten ca. 25 ungezählten Exemplaren auf glattem Kupferdruckpapier und Werkdruckpapier. Prachtvoller Druck des einzigen Zustandes mit Rand. Selten.

Lot 7059, Auction  125, Kirchner, Ernst Ludwig, Zwei liegende Akte und eine Sitzende

Kirchner, Ernst Ludwig
Zwei liegende Akte und eine Sitzende
Los 7059

Nachverkaufspreis
25.000€ (US$ 27,778)

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Zwei liegende Akte und eine Sitzende
Kreide in Schwarz auf Velin. Um 1910.
32,7 x 42,8 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "E L Kirchner".

Ein ungezwungenes Miteinander und die blühende Sinnlichkeit der drei weiblichen Modelle bestimmen die dichte Komposition. Wenige geschwungene, leicht kantige und äußerst bestimmt gezogene Linien der schwarzen Kreide umfahren die Körperkonturen, die Physiognomien der drei Gesichter sind ebenfalls nur schemenhaft angedeutet, während das Konstrukt von Geraden im Hintergrund einen Bildraum definiert. Hierin spiegelt sich die stilistische Verfestigung von Kirchners Arbeiten seit dem Winter 1909/10. "Kirchners Zeichnung vertraut allein der Linie. Diese leistet Kontur, Fläche, Raum und Volumen. Wischungen und Schattierungen erscheinen nur selten und nicht Volumen modulierend, sondern Flächen bildend." (Wolfgang Henze, Kirchner der Zeichner. Am Beispiel seines Menschenbildes 1909-1936, in: Galerie Henze & Ketterer, Kat. 78, Bern 2009, S.11).
Kirchner und die anderen Brücke-Künstler beschäftigten sich zu dieser Zeit vornehmlich mit dem Motiv des weiblichen Aktes in ihrem Dresdner Atelier, in diesen Jahren ebenso Lebens- und Arbeitsraum der Künstler, als auch Treffpunkt weiblicher Modelle wie Dodo und anderen. Die drei Frauen sind in betont lockeren Posen und selbstbewusstem Ausdruck dargestellt und scheinen ganz entspannt in sich zu ruhen. Kirchner wie auch die anderen Künstler der Brücke suchten im Aktstudium nicht starre Posen, sondern betonten die sinnliche Ausstrahlung ihrer Modelle durch eine entspannte, ungezwungene Körperhaltung.
Die Arbeit ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert.

Provenienz: Sammlung Dr. Walter Kaesbach (1879-1961), Berlin/Erfurt/Düsseldorf/Hemmenhofen (vor 1914 vom Künstler erworben)
Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf (1995)
Galerie Vömel, Düsseldorf
Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (1998 vom Vorgenannten erworben, mit dem Sammlerstempel Lugt 6032)
Ketterer, München, Auktion 533 (Sammlung Hermann Gerlinger), 10.12.2022, Lot 456

Ausstellung: Galerie Remmert und Barth, Überblick 1995, Düsseldorf 1995, Kat.-Nr. 73 (mit Abb.)
E. L. Kirchner. Ölbilder, Arbeiten auf Papier, Galerie Vömel, Düsseldorf 1998, S. 14 (mit Abb.)
Expressiv! Die Künstler der Brücke. Die Sammlung Hermann Gerlinger, Albertina Wien 2007, Kat.-Nr. 140 (mit Abb.)
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, bis 2017)
Kirchner im KirchnerHAUS. Originale aus Privatbesitz in seinem Geburtshaus, KirchnerHAUS Museum, Aschaffenburg 2015, Kat.-Nr. 16 (mit Abb.)
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022)

Literatur: Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, SHG-Nr. 707, S. 311 (mit Abb.)

Lot 7064, Auction  125, Kirchner, Ernst Ludwig, Kohlenhandlung

Kirchner, Ernst Ludwig
Kohlenhandlung
Los 7064

Nachverkaufspreis
1.800€ (US$ 2,000)

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Kohlenhandlung
Lithographie auf dünnem Velin, alt auf Karton kaschiert. 1907.
39,5 x 33 cm (41,8 x 34,3 cm).
Verso auf dem Karton mit Bestätigungsstempel von Walter Kirchner, Bruder des Künstlers, dort von diesem signiert, datiert "30.9.50" und bezeichnet "Katalog K 80".
Gercken 197, Dube L 43.

Eine der frühesten Lithographien Kirchners aus den Anfangsjahren der Brücke. Meist arbeitete der Künstler damals mit Feder, Pinsel oder Kreide direkt auf den Stein und experimentierte auch mit weiteren Techniken; seine Graphiken druckte er selber, mit der Hand oder auf seiner eigenen Presse, so dass die Exemplare sich fast immer unikatär voneinander unterschieden. Im Jahr 1907 entwickelte Kirchner die sogenannte "Terpentinätzung" als ganz eigene lithographische Technik, die es ihm erlaubte, Blätter mit der Hand, ganz ohne Presse, direkt vom Stein abzuziehen. "So sind Kirchners Lithographien sehr charakteristisch und leicht zu erkennen an den oft hauchzarten Tonflächen, die nur auf diese neue Art der Technik erzielt werden konnten." (Gustav Schiefler, Die Graphik Ernst Ludwig Kirchners, Berlin 1931, S. 34). Ganz prachtvoller, mit seinen tiefen Schwärzen und den zartgrauen Partien wunderbar differenzierter Druck, teils mit kleinem Rändchen. Gercken sind außer dem vorliegenden lediglich vier weitere Exemplare des Blattes bekannt. Rarissimum.

Provenienz: Galerie Matthias Hans, Hamburg

Lot 7065, Auction  125, Kirchner, Ernst Ludwig, David Müller

Kirchner, Ernst Ludwig
David Müller
Los 7065

Nachverkaufspreis
2.500€ (US$ 2,778)

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David Müller
Holzschnitt auf Japan. 1919.
34 x 29,6 cm (48 x 40 cm).
Mit dem Signaturstempel "EL Kirchner".
Gercken 1094 IV B 2, Dube H 409 II B, Söhn HdO 105-6.

Kirchners kleinteilige, splittrige Schnittführung im Holzschnitt "David Müller" formt ein differenziertes Bild des langgestreckten Männerkopfes mit der Kappe. Figur und Hintergrund sind mit Hilfe der zumeist linearen Strukturen komplex miteinander verzahnt. Die feinen Linien schnitt Kirchner mit dem Geißfuß. David Müller war der dritte Sohn der Eigentümer der Hofgruppe "In den Lärchen" in Frauenkirch. "Kirchner war die Darstellung so wichtig, dass er sie 1921, aufgefordert sich an den Bauhaus-Mappen zu beteiligen, in einer Auflage von 110 hierfür zur Verfügung stellte." (staatsgalerie.de, Zugriff 23.09.2024). Exemplar aus der Auflage mit dem Monogramm im Druckstock, gedruckt für Bauhaus Drucke, Neue Europäische Graphik, 5. Mappe: Deutsche Künstler, Weimar 1921. Es muss sich um einen der nach 1920 entstandenen Drucke handeln, da erst ab diesem Jahr Kirchners Signaturstempel Verwendung fand. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand.

Lot 7066, Auction  125, Heckel, Erich, Handstand (Akrobatin)

Heckel, Erich
Handstand (Akrobatin)
Los 7066

Nachverkaufspreis
16.000€ (US$ 17,778)

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Handstand (Akrobatin)
Farblithographie auf festem Japan. 1921.
27 x 21,7 cm (49,8 x 30,4 cm).
Signiert "Erich Heckel" und datiert.
Ebner/Gabelmann 774 Lb, Dube L 266b.

"Jetzt hat ein kleiner Wanderzirkus uns, besonders Heckel, ganz gefangen. Er ist allerdings so gut wie wir selten, eigentlich nie einen sahen. Wir sind oft dort und Heckel zeichnet da und zu Haus und versucht darnach zu malen. Der Cirkus kommt übrigens aus Hamburg und hat den schönen Namen Beketow und Männe und wird wohl der Anlaß zu ein paar graphischen Blättern werden." So schrieb Siddi Heckel in einem Brief an Gustav Schiefler vom 16.12.1922 (Kopie im NL-Archiv; zit. nach Ebner/Gabelmann 775, S. 136). Das Blatt "Handstand", auch bekannt unter dem Titel "Akrobatin", entstand laut Ebner/Gabelmann ebenso wie die Lithographie "Zirkus (Weisse Pferde)" (Ebner/Gabelmann 775 L) anlässlich einer Versteigerung bei dem Fest der "Freien Secession Berlin" 1922. Heckel machte, wie bereits in zahlreichen Gemälden der Brücke-Zeit, die Welt des Zirkus, der Akrobaten, Clowns und Artisten zu seinem Bildthema. Eines von insgesamt neun kolorierten Exemplaren, die sich alle farblich unterscheiden, da Heckel vor jedem Abdruck die Farben erneut auf den Stein aufgetragen hat. Prachtvoller, monotypieartiger Druck in drei Farben mit dem vollen Rand, links mit dem Schöpfrand.

Provenienz: Galerie Günther Franke, München
Privatsammlung Berlin

Ausstellung: Erich Heckel. Druckgraphik 1905-1967, Galerie Günther Franke, München 1967/68, Kat.-Nr. 106

Lot 7073, Auction  125, Rohlfs, Christian, Zwei Tanzende

Rohlfs, Christian
Zwei Tanzende
Los 7073

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,222)

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Zwei Tanzende
Linolschnitt auf gelblichem Velin. Um 1913.
28,8 x 30,6 cm (37 x 38 cm).
Signiert "Chr. Rohlfs".
Utermann 84, Vogt 70, Söhn HdO 105-11.

Erschienen als Blatt 11 der V. Bauhausmappe: Bauhaus Drucke. Neue europäische Graphik. Deutsche Künstler, Verlag Müller & Co., Potsdam 1923. Aus einer Gesamtauflage von 110 Exemplaren, gedruckt von der Druckerei des Staatlichen Bauhauses Weimar, mit dem Blindstempel unten links (Lugt 2558 b). Entgegen Vogt und Utermann stellte Söhn zu Recht fest, dass es sich um einen Linolschnitt, nicht um einen Holzschnitt handelt. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand, oben mit dem Schöpfrand.

Lot 7082, Auction  125, Sterl, Robert Hermann, Ruderboot am Anleger

Sterl, Robert Hermann
Ruderboot am Anleger
Los 7082

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,222)

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Ruderboot am Anleger
Öl auf Holz.
23 x 30,3 cm.
Seitlich rechts mit Pinsel in Braun monogrammiert "R. St.", verso (von fremder Hand?) mit Kreide in Blau bezeichnet "A 193" und "11".
Wohl nicht bei Zimmermann/Popova

Ein warmer, brauner Grundton dominiert das stimmungsvolle Gemälde, aufgelockert von hellen Akzenten sowie Nuancen von Rot und Blau. Mit lockerem Duktus trägt Sterl die pastosen Farben auf, lässt dabei aber vielfach die hellbraune Grundierung durchscheinen. "Er hat in der Dresdner Galerie gelernt, daß Kunst von Können kommt und daß nicht der Intellekt, sondern der sinnliche Eindruck den Maler macht. Gerade heutzutage, wo die Achtung vor dem Metier fast geschwunden ist und jeder Stümper sich ein Kulturfaktor dünkt, ist es nicht hoch genug anzuerkennen, daß ein Künstler von Sterls Format nur Maler, nicht mehr und nicht weniger sein will.“ (Max Liebermann über Robert Sterl, 1928, zit. nach robert-sterl-haus.de, Zugriff 11.03.2025).

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 7087, Auction  125, Zille, Heinrich, Alter Mann und Paar

Zille, Heinrich
Alter Mann und Paar
Los 7087

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,222)

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Alter Mann und Paar
Farbige Kreiden auf dickem, festem Büttenkarton.
Ca. 23 x 21,2 cm.
Mit dem roten Nachlaßstempel "Heinrich Zille." (Lugt 2676 b, Rosenbach 1).

Schnellen Schrittes entfernt sich ein älterer Herr im karierten Umhang von einem jungen Paar rechts im Bild. Ausschnitthaft und fast zusammenhangslos skizziert Zille die für ihn so typischen Figuren des Berliner Alltagslebens mit sicherem Strich und in dezentem, teils kräftigem Kolorit. Verso das Fragment einer weiteren Zeichnung von Heinrich Zille, ebenfalls mit dem roten Nachlaßstempel.

Provenienz: Grisebach Berlin, Auktion 54, 30.11.1996, Lot 113
Galerie Pels-Leusden Berlin (dort erworben 2008)
Privatbesitz Berlin

Lot 7090, Auction  125, Beckmann, Max, Modell

Beckmann, Max
Modell
Los 7090

Nachverkaufspreis
800€ (US$ 889)

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Modell
Lithographie auf JWZanders-Bütten. 1911.
33,8 x 26,8 cm (44,3 x 36,2 cm).
Signiert "Beckmann" und datiert. Auflage 40 num. Ex.
Hofmaier 35 B.

Beckmann selbst betitelte die Arbeit einst in seiner Liste als "Sitzende dekolletierte Frau". Die frühe Lithographie in einem ausgezeichneten, kräftigen Druck mit dem vollen Rand.

Lot 7093, Auction  125, Hofer, Karl, Lot und seine Töchter

Hofer, Karl
Lot und seine Töchter
Los 7093

Nachverkaufspreis
10.000€ (US$ 11,111)

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Lot und seine Töchter
Öl auf Eternit, auf Holz aufgeblockt. 1912.
40,5 x 40,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Braun monogrammiert "CH." (ligiert).
Wohlert 232.

Sinnlich, in lockerer, unbefangener Natürlichkeit bewegen sich Lot und seine Töchter. Ein großes, zwischen Bäumen aufgespanntes Tuch schirmt die Szene im Vordergrund von der umgebenden Landschaft ab. Ohne jede Schwülstigkeit und frei von aller Wertung stellt Hofer das Miteinander seiner biblischen Figuren dar. Die Arbeit entstand vermutlich in Paris, wo Hofer auf Anregung von Julius Meier-Graefe von 1908 bis 1913 lebte und wo seine malerische Frühphase endete. Das Gemälde zeigt in seiner geschlossenen Komposition die Auseinandersetzung mit dem Vorbild Hans von Marées und mit dem Spätimpressionismus Paul Cézannes, ohne bereits die überlängte Schlankheit der Figuren späterer Jahre aufzuweisen. Es ist formal etwas aufgelöst und vereinfacht; in einem flüssigen Malstil mit locker gesetzten, kurzen Pinselstrichen gestaltet, behält die Szene ihre Erkennbarkeit. Die Palette von zarter, gedämpfter Farbigkeit unterstreicht die Sinnlichkeit der Szene. Mehrfach beschäftigte sich Hofer mit dem Motiv: Eine Vorstudie in Kohle befindet sich in der Graphischen Sammlung der Albertina, Wien, und eine große Fassung im Kunstmuseum Hannover. "Alfred Flechtheim und Karl Hofer hatten sich in Paris kennengelernt und waren sich im legendären Café du Dôme begegnet. Es entwickelte sich eine viele Jahre währende Freundschaft zwischen dem damaligen Sammler Flechtheim und dem jungen Künstler Hofer. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges - Hofer war mehrere Jahre in Frankreich in Kriegsgefangenschaft - waren seine Werke ein fester Bestandteil des Galerieprogramms. Flechtheim vertrat den Künstler exklusiv und stellte dessen Werke zwischen 1919 und 1933 regelmäßig und mehrfach pro Jahr aus. Zudem präsentierte er Hofer in den Jahren 1928 und 1931 in Einzelausstellungen." (alfredflechtheim.com, Zugriff 20.08.2024). Ausgezeichnete Arbeit mit herausragender Provenienz.

Provenienz: Privatbesitz Wien
Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf (dort 1933 erworben)
Privatbesitz Solingen
Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 64, 1994, Lot 6351
Privatsammlung Berlin

Ausstellung: Karl Hofer, Schloss Cappenberg, 1991, S. 71 (mit Abb.)

Lot 7098, Auction  125, Campendonk, Heinrich, Sitzender weiblicher Akt in Landschaft mit Bauernhaus

Campendonk, Heinrich
Sitzender weiblicher Akt in Landschaft mit Bauernhaus
Los 7098

Nachverkaufspreis
900€ (US$ 1,000)

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Sitzender weiblicher Akt in Landschaft mit Bauernhaus
Holzschnitt auf Bütten. 1920/21.
21,9 x 21,7 cm (37,5 x 31,8 cm).
Signiert "Campendonk".
Engels/Söhn 51 b (von c), Söhn HdO 103-3.

Erschienen als Blatt 3 der III. Bauhausmappe: Bauhaus Drucke. Neue europäische Graphik. Deutsche Künstler, Verlag Müller & Co., Potsdam 1922. Aus einer Gesamtauflage von 110 Exemplaren, gedruckt von der Druckerei des Staatlichen Bauhauses Weimar, mit dem Blindstempel unten links (Lugt 2558 b). Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand, unten und oben mit dem Schöpfrand.

Lot 7099, Auction  125, Laurens, Henri, Tête

Laurens, Henri
Tête
Los 7099

Nachverkaufspreis
22.000€ (US$ 24,444)

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Tête
Collage, Farbstifte und Feder in Schwarz auf bräunlichem Maschinenpapier, auf Karton aufgezogen. 1915.
18,2 x 13 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz (berieben) signiert "H. Laurens" und datiert sowie gewidmet "a Josette Gris".

Kontrastierende Formen und fragmentierte Flächen, Rund und Eckig, Hell und Dunkel setzt Laurens gegeneinander und evoziert so die Gestalt eines Kopfes, beinahe mit dem räumlichen Effekt eines Flachreliefs. Indem er gewöhnliche Materialien verwendet wie einfaches, helles und dunkles Papier, reduziert er die Farbwerte auf Schwarz und Beige, mit wenigen subtilen Akzenten in Blau und Rosa sowie gepunkteten Strukturen. Der elementare Gegensatz von Licht und Schatten bestimmt die komplexe und mit äußerster Genauigkeit konstruierte Komposition. Die spielerischen Kringel, rechts und links mit der Feder hinzugefügt, verleihen ihr Anmut und deuten möglicherweise stilisierte Seitenlocken an, wie auch Josephine Baker sie damals trug. Laurens' Freundschaft mit Georges Braque brachte ihm ab 1912 die Prinzipien des synthetischen Kubismus nahe, die er in der vorliegenden Collage exemplarisch umsetzt. Er beschäftigte sich insbesondere während seiner kubistischen Phase zwischen 1916 und 1920 mit der Collagekunst und schuf sowohl räumliche als auch flächige Werke. Das Werk „Tête, 1915“ ist Josette Gris gewidmet, der Ehefrau von Juan Gris.

Provenienz: Sammlung Josette Gris
Galerie Knoedler, Zürich 1965
Galerie Wilhelm Grosshennig, Düsseldorf 1969
Privatbesitz Düsseldorf


Literatur: Henri Laurens. Constructions et papiers collés 1915 - 1919, Paris, Centre Pompidou 1985, S. 39
Galerie Wilhelm Grosshennig, Deutsche und Französische Meisterwerke des 20. Jahrhunderts, Ausst.-Kat. Düsseldorf 1968/69, S. 84

Lot 7101, Auction  125, Felixmüller, Conrad, Der Sohn (Meine Frau und mein Sohn)

Felixmüller, Conrad
Der Sohn (Meine Frau und mein Sohn)
Los 7101

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,111)

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Der Sohn (Meine Frau und mein Sohn)
Kupferstich in Rotbraun auf festem Velinkarton. 1919/45.
24,5 x 15,8 cm (37 x 28,4 cm).
Signiert "C. Felixmüller", datiert und bezeichnet "Kupferstich".
Söhn 172 wohl c.

Wohl Exemplar aus einer kleinen, nach 1945 erschienenen Auflage, gedruckt von den Staatlichen Graphischen Werkstätten (VEB - moderne Kunst). Kräftiger, klarer Druck mit tief eingeprägter Plattenkante, nuanciertem Plattenton und mit breitem Rand.

Lot 7116, Auction  125, Wunderwald, Gustav, Märkisches Dorf

Wunderwald, Gustav
Märkisches Dorf
Los 7116

Nachverkaufspreis
7.000€ (US$ 7,778)

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Märkisches Dorf
Öl auf Holz. Um 1930.
50 x 70 cm.
Unten rechts signiert (in die feuchte Farbe geritzt) "G. Wunderwald", verso (wohl von fremder Hand) mit Bleistift betitelt und zweifach mit dem Nachlaßstempel.
Reinhardt 167.

Ein anonymes und zugleich vollkommen charakteristisches märkisches Dorf unter grau verhangenem Himmel, der dennoch die Häuser und kahlen Bäume in hellem, klarem Licht erscheinen lässt. Ganz ohne figürliche Staffage erstreckt sich die sandige, ungepflasterte Dorfstraße zentral und bestimmend von vorne nach hinten durch die Komposition. Mit akribischer Gründlichkeit des feinen Pinsels, pastosem Farbauftrag und zurückhaltendem Kolorit widmet sich der Künstler den unterschiedlichen Beschaffenheiten der schlichten Wohnhäuser, ihrer Fassaden, Fenster und Zäune ebenso wie der Natur. "Die Redlichkeit und Akribie der Schilderung des Vorgefundenen, die Wunderwalds Berlin-Berichte auszeichnen, findet man auch in den Sommer- und Winterlandschaften Ostpreußens und der Mark." (Reinhardt S. 29).

Provenienz: Nachlass Gustav Wunderwald
Ehemals Galerie Gunzenhauser, München
Privatsammlung Berlin

Ausstellung: Neue Sachlichkeit - 12 Maler zwischen den Kriegen, Galerie Gunzenhauser, Köln 1975, Kat.-Nr. 35 (Abb. S. 21)
Gustav Wunderwald. Gemälde, Handzeichnungen, Bühnenbilder, Berlinische Galerie, Berlin, und Städtische Galerie Albstadt 1982/83, Kat.-Nr. 86

Lot 7122, Auction  125, Ullmann, My, Ohne Titel

Ullmann, My
Ohne Titel
Los 7122

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,333)

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Ohne Titel
Aquarell und Goldbronze auf dünnem Velin. Um 1926.
26,8 x 19,3 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "My.".

In rhythmischer Bewegtheit lässt Ullmann Pinsel und Feder über das Papier tanzen, spielt mit Positiv- und Negativformen, mit leeren Flächen und kleinen, feinen Anklängen einer Ornamentik, von der sich die Künstlerin zu dieser Zeit bereits wieder weitgehend gelöst hatte, nachdem sie in Franz Cizeks Klasse für Ornamentale Formenlehre ihre Begabung für dekorative Rhythmik geschult hatte. Der experimentelle Unterricht sensibilisierte die Studierenden für ihre innersten Gefühle und ihre Intuition und nutzte dafür auch Techniken der rhythmischen Gymnastik und des Ausdruckstanzes. Diese Bewegtheit, bei Ullmann kein Tanz auf dem Vulkan, sondern eine schwingende Heiterkeit, zeigt sich reizvoll in den gekurvten Linien unserer transparenten, feinsinnigen Komposition.

Provenienz: Privatbesitz Wien

Literatur: Barbara Stark und Lilli Hollein (Hrsg.), My Ullmann - Bilder, Bühne, Kunst am Bau, Ausst.-Kat. MAK Wien und Städtische Wesenberg-Galerie Konstanz, Petersberg 2023, Vortitel mit ganzseitiger Abb.

Lot 7125, Auction  125, Jawlensky, Andreas, Dorfstraße

Jawlensky, Andreas
Dorfstraße
Los 7125

Nachverkaufspreis
700€ (US$ 778)

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Dorfstraße
Farbstift auf Velin. 1922.
24 x 32,8 cm.
Unten links mit Farbstift in Rotbraun monogrammiert "A.N.J. A.A.M.G.", unten rechts datiert.

Phantasievoll und beinahe märchenhaft gestaltet der junge Künstler die dörfliche Szenerie. Vermutlich entstand die Zeichnung in Ascona oder in Wiesbaden, wo Jawlensky 1922 lebte. Zu dieser Zeit bestand eine intensive Zusammenarbeit zwischen Vater und Sohn. Andreas Jawlensky zeigte sich anfänglich von van Gogh beeinflusst, ging aber später zum Expressionismus über. Vorwiegend beschäftigt er sich mit russischen Motiven, Traumvisionen einer Heimat, die er selber nie erlebt hatte.

Provenienz: Grisebach, Berlin, Auktion 04.06.2016, Lot 1159
Privatbesitz Wiesbaden

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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