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Lot 8100, Auction  121, Holmead, The Mill

Holmead
The Mill
Los 8100

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

"The Mill"
Öl auf Leinwand, ganzflächig vom Künstler auf Sperrholz kaschiert. 1935.
76 x 91 cm.
Unten links mit Pinsel in Grau signiert "Holmead", rechts in Schwarz monogrammiert "HP" und datiert, verso mit Kreide in Schwarz nochmals signiert „Holmead“ und „HPinx“, datiert, mit den Maßangaben und der Werknummer 35/63" sowie bezeichnet "Flanders".

Eine Himmelslandschaft, bestimmt von der Spannung zwischen Licht und Dunkel, zwischen sich auftürmender grauer Wolke und dem plötzlichen, blitzartigen Sonnendurchbruch - dieses dramatische Lichtgeschehen scheint das Hauptmotiv des Gemäldes zu sein, wobei unklar bleibt, ob die Macht der Sonne die Schwärze wird besiegen können; noch dominiert die Gewitterwolke mit ihrer Dunkelheit das Geschehen. Die Gegenüberstellung von fast undurchdringlicher Schwärze der Schatten und den durch die Wolken fallenden Lichtstrahlen verleiht dem Bildraum eine geheimnisvolle Tiefe. Dunkle Farbwerte beherrschen zu dieser Zeit die Palette des Künstlers; hier allerdings sind sie durch helle Lichter und Kontraste aufgelockert, die Pinselzüge deuten in ihrer Vehemenz und Impulsivität Holmeads "crude Expressionism" an. Im Herbst 1935 hielt sich Holmead für einige Monate in Flandern auf, wo er die dortige zeitgenössische Kunst studierte und u.a. Permeke und de Smet besuchte, bevor er bereits 1936 wieder zurück nach Amerika reiste, auf der Flucht vor dem Dunkel der aufziehenden Zeit.

Lot 8101, Auction  121, Räderscheidt, Anton, Pont des arts

Räderscheidt, Anton
Pont des arts
Los 8101

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

"Pont des arts"
Öl auf Leinwand. Wohl 1947.
45,7 x 61 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Gelb monogrammiert "AR" und (schwer lesbar) datiert, verso mit Bleistift signiert "Anton Raederscheidt", betitelt und bezeichnet.

Mit reduziertem Farbauftrag und kraftvollem lebendigen Pinselstrich wird der Blick auf die Pont des Arts in Paris eingefangen. Der Kölner Maler Anton Räderscheidt entwickelte sich nach expressionistisch-konstruktivistischen Anfängen zu einem der profiliertesten Vertreter der Neuen Sachlichkeit und konnte bereits früh große Erfolge verzeichnen. Vor Beginn des Zweiten Weltkriegs emigrierte er im Jahre 1937 nach Paris und kehrte erst 1949 nach Köln zurück. Das von ihm nicht freiwillig gewählte Exil zwischen 1936 und 1949 markiert eine beeindruckende Epoche seines Œuvres. Biographische Veränderungen manifestierten sich im Bild und stellen die Unterschiedlichkeit der verwendeten Malstile als unabdingbare Konsequenz seines bewegten Lebens dar.

Provenienz: Dr. med. Loosli, Bern (Hausarzt und Förderer des Künstlers)
Privatbesitz Schweiz

Lot 8102, Auction  121, Krauskopf, Bruno, Gelbe Blumen im Grün

Krauskopf, Bruno
Gelbe Blumen im Grün
Los 8102

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

Gelbe Blumen im Grün
Öl auf Leinwand.
42 x 32 cm.
Oben links mit Pinsel in Schwarz signiert "Bruno Krauskopf".

Lebendige Blumen in der Natur, gestaltet in Krauskopfs impressionistischer Malweise und einem souverän-lockeren Duktus in frischer Tonalität. Seit 1916 ist Krauskopf Mitglied der Berliner Secession, u. a. gemeinsam mit Franz Heckendorf, Karl Hagemeister, Willy Jaeckel, Christian Rohlfs und Lesser Ury; 1918 wird er in den Vorstand gewählt und ist zudem an der Gründung der Novembergruppe beteiligt.

Provenienz: Privatbesitz Baden-Württemberg

Lot 8103, Auction  121, Büchsel, Elisabeth, Landschaft in der Dämmerung

Büchsel, Elisabeth
Landschaft in der Dämmerung
Los 8103

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.054€ (US$ 1,133)

Details

Landschaft in der Dämmerung
Öl auf Karton.
15 x 20,3 cm (Passepartoutausschnitt).
Unten links mit Pinsel in Braungrün signiert "E. Büchsel".

Sanft leuchten die Farben in der Dämmerung, subtil abgestimmte Violett-, Grün- und Orangetöne trägt Büchsel mit dem dicken, groben Pinsel pastos auf, so dass die Borstenstruktur sichtbar bleibt. Landschaft wie auch Himmel erhalten so im Bild einen reliefhaften Charakter. Elisabeth Büchsel malte nach ihrer Ausbildung in Berlin, u.a. bei Walter Leistikow, in Paris und München vor allem Landschaftsbilder von Rügen, Stralsund und Umgebung.

Provenienz: Privatsammlung Norddeutschland

Lot 8106, Auction  121, Klien, Erika Giovanna, Screws

Klien, Erika Giovanna
Screws
Los 8106

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.160€ (US$ 12,000)

Details

"Screws"
Kohle auf leichtem Karton. 1944.
50,4 x 40,5 cm.
Unten rechts mit Kohle monogrammiert "E.G.K." und datiert.

Technisch brillante Zeichnung von Erika Giovanna Klien, der Hauptvertreterin des Wiener Kinetismus. Sie nimmt unter den Schülern des Begründers dieser Bewegung, Franz Cizek, eine bedeutende Rolle ein, indem sie seinen Weg weiterführte bis hin zu den bedeutenden Movement-Zeichnungen. Diese Blätter hoben sich von jenen den Kinetismus inspirierenden kubistischen, futuristischen und suprematistischen Gestaltungsweisen ab, indem sie den rhythmischen Ablauf der Bewegung selbst zu erfassen suchten, anstelle einen bloßen Eindruck von Bewegung erschaffen zu wollen. In "Screws" verleiht Klien mit exakten Schraffuren und Schattierungen dem Schraubengewinde einen Schwung, der bereits die Drehung zu implizieren scheint.

Lot 8108, Auction  121, Ausleger, Rudolf, Schiffe im Hafen

Ausleger, Rudolf
Schiffe im Hafen
Los 8108

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.192€ (US$ 7,733)

Details

Schiffe im Hafen
Öl auf fester Malpappe. 1947.
40 x 60 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "Ag" und datiert, verso mit Pinsel in Beige signiert "Ausleger".

Das strahlend helle Licht der Meeresküste erfüllt Auslegers Komposition. Geometrisch abstrahiert zeigen sich die Schiffskörper, Masten und Segel, während die Perlen der Gischt und die Steine am Ufer in sorgsamen Punkt- und Rundformen gezeichnet sind, die der Darstellung zusätzliche Lebendigkeit verleihen. Ausgewogene Helldunkelkontraste und eine leuchtende Farbigkeit bestimmen die dynamisch komponierte Szenerie.

Provenienz: Salon Galerie Möwe, Berlin (dort erworben 2016)
Privatsammlung Norddeutschland

Lot 8109, Auction  121, Schmidt-Rottluff, Karl, Lago Maggiore

Schmidt-Rottluff, Karl
Lago Maggiore
Los 8109

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Lago Maggiore
Holzschnitt auf Japanbütten. 1930/1960.
39,2 x 49,6 cm (41 x 54,9 cm).
Signiert "SRottluff". Auflage 175 Ex.
Schapire H 32.

Einzige Auflage, die 1960 von der Karl-Hofer-Gesellschaft Berlin als Jahresgabe in Auftrag gegeben wurde. "Der Holzschnitt muß etwa von 1930 sein, ursprünglich sollte daraus ein Farbholzschnitt werden. Aus nicht mehr erklärbaren Gründen ist das unterblieben. Da der Stock sich zufällig erhalten hatte und mich die Hoferges. letzthin bat, ob ich nicht u.s.w., kam mir der Stock wieder in die Hände, ich ließ ihn andrucken und man war damit einverstanden." (zit. nach Schapire H 32). Prachtvoller, tiefschwarzer Druck mit Rand, die Hell-Dunkel-Kontraste von Bergen und See eindrucksvoll darstellend.

Lot 8111, Auction  121, Wotruba, Fritz, Kleine sitzende Figur

Wotruba, Fritz
Kleine sitzende Figur
Los 8111

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Kleine sitzende Figur
Bronze mit schwarzbrauner Patina. 1952-53.
20,5 x 13 x 19,3 cm.
Seitlich auf der Rückseite signiert "F. WOTRUBA" und auf der Innenseite mit dem Stempel der Gießerei Venturi. Auflage 1000 num. Ex.
Janett 174/2.

Aus kompakten geometrischen Kuben bildet Wotruba die sitzende Figur. Fritz Wotruba zählt zu den bedeutendsten modernen Bildhauern Österreichs. Mit seinen geometrisch-abstrakten Plastiken trug er maßgeblich zur Erneuerung der österreichischen Kunstszene nach dem Zweiten Weltkrieg bei. Prachtvoller Guss, herausgegeben von Euro Art, Wien 1970, auf der Innenseite mit deren schwer leserlichem Herausgebervermerk.

Lot 8112, Auction  121, Strempel, Horst, Akt Erna (Vor dem Spiegel)

Strempel, Horst
Akt Erna (Vor dem Spiegel)
Los 8112

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,333)

Details

Akt Erna (Vor dem Spiegel)
Öl auf Nessel. 1948.
120 x 90 cm.
Unten links mit Pinsel in Hellgrün monogrammiert "St." und datiert.
Saure 245.

Die junge Frau blickt nicht in den Spiegel, sie spielt nicht mit dem Blick des Betrachters, sondern wendet sich ab und bleibt ganz für sich. Durch diese Haltung und das Prinzip der Hell-Dunkel-Malerei betont Strempel die Intimität der Darstellung. Kräftige Farbakzente in Rot und Grün durchbrechen die warme, braun-grau-grüne Skala und verleihen der effektvoll stilisierten Komposition ein intensives Leuchten. Strempel selber schrieb in einem Brief an Wilhelm Puff am 21.12.1967 zu dem "Akt Erna": "(...) das Bild ist aus meiner besten Zeit, 1948. Wirklich, ohne mich zu loben, ein kraftvoll gemalter Akt. Gut in der Komposition, hervorragend in der Farbe. Ich kann das sagen, weil ich zu dieser Arbeit nun einen langen Abstand habe und objektiv sein kann." (zit. nach Saure, S. 275). Nach schweren Nachkriegsjahren vereinfachte sich Strempels Situation im Jahr 1948, da er nun an der Kunsthochschule Weißensee lehrte und daher die Mittel hatte, geeignete Farben und Leinwände kaufen zu können. Vielfach äußert er sich zu dieser Zeit mit seinen Bildthemen zur gesellschaftlichen Realität und zum Zeitgeschehen, bei dem Bild "Akt Erna" jedoch handelt es sich um ein intimes, neutrales Sujet, mit dem Strempel sich den Erwartungen der zeitgenössischen fortschrittlichen Kunstkritik entzog. Saure notiert jeweils um 10 cm abweichende Maße; sie verzeichnet für das Jahr 1948 zudem eine Zeichnung, "Nacktes Mädchen vor dem Spiegel" (Saure 732, ohne Abbildung), die motivisch wohl in dessen Zusammenhang zu sehen ist.

Provenienz: Atelier des Künstlers
Staatliche Kunstkommission der DDR
seit 1954 Heinz Pfeiffenberger (Bühnenbildner, tätig bei Felsenstein, später in West-Berlin)
Privatbesitz Berlin

Lot 8114, Auction  121, Marcks, Gerhard, Hockender Gnom

Marcks, Gerhard
Hockender Gnom
Los 8114

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.200€ (US$ 6,667)

Details

Hockender Gnom
Bronze mit rotbrauner Patina, auf grob gemeißeltem, stufigen Kalksteinsockel. 1954.
Ca. 33 x 19,8 x 19,5 cm.
Seitlich hinten mit dem Künstlersignet sowie mit dem Gießerstempel "GUSS BARTH RINTELN". Auflage 8 num. Ex.
Rudloff 617.

Mit gefalteten Händen sitzt der Gnom breitbeinig und leicht nach vorne gebeugt auf einer steinernen Bank. Die lange Nase und vereinfachten Gesichtsformen bestärken die fabelwesenartigen Züge der Figur und verleihen dem Gesicht etwas Maskenhaftes. Als Autodidakt vereinigt Marcks wie kein anderer deutscher Bildhauer des 20. Jahrhunderts Tradition und Moderne. Ein kraftvolles, vereinfachtes und knappes Formenvokabular, ohne Tendenz zum Ornamentalen und Dekorativen, ist typisch für seine Darstellungsweise. Wobei sein Interesse stets der Figürlichkeit gilt, dessen Motive er in der direkten Umgebung, der christlichen Religion und der griechischen Mythologie fand. Die vorliegende Figur geht nach Aussagen des Künstlers auf einen Eindruck vom Hamburger Hauptbahnhof zurück. Prachtvoller Guss mit herrlich differenzierter, glänzender Patina und Oberflächengestaltung. Selten.
Gesamthöhe mit Sockel: Ca. 37 cm.

Provenienz: Galerie Nierendorf, Berlin
Privatbesitz Berlin

Lot 8115, Auction  121, Wotruba, Fritz, Kopf

Wotruba, Fritz
Kopf
Los 8115

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Kopf
Bronze mit schwarzbrauner Patina auf Bronzeplinthe, auf dunkelgrauen Marmorsockel montiert. 1958.
14,5 x 10,5 x 8,5 cm.
Seitlich auf der Plinthe signiert "F. WOTRUBA". Auflage 1521 num. Ex.
Janett 212.

In reduzierter Formensprache setzt sich der Kopf aus kubischen Formen zusammen. Wotruba konzentrierte sich in seinem gesamten Œuvre vornehmlich auf die Darstellung des Menschen. Seine Figuren wirken sowohl monumental, statisch, mächtig und archaisch wie zugleich auch in sich gekehrt, ruhend und zurückhaltend. Unter dem Einfluss des Spätkubismus schafft Wotruba ein für ihn gültiges Menschenbild. Prachtvoller Guss mit fein strukturierter Oberfläche, herausgegeben von Euro Art, Wien 1958. Gesamthöhe mit Sockel: 17,8 cm.

Lot 8116, Auction  121, Bargheer, Eduard, Sonne im Schilf

Bargheer, Eduard
Sonne im Schilf
Los 8116

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Sonne im Schilf
Aquarell über Bleistift auf Bütten. 1958.
47,8 x 61,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Bargheer" und datiert, verso wohl von fremder Hand bezeichnet und betitelt.

Für Bargheer typische verschachtelte Landschaft, entstanden im sommerlichen Sonnenschein. In zarten Aquarelltönen sind die Pflanzen und Bäume symbolhaft reduziert und üppig koloriert, im Hintergrund erscheint der blaue Himmel. Der lockere, zugleich intensiv leuchtende Farbauftrag unterstreicht den heiteren Eindruck der Szenerie. Durch die feuchte Aquarelltechnik wirkt das Büttenpapier zudem besonders lebendig.

Provenienz: Galerie Thomas, München (mit deren Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort handschriftlich bezeichnet)
Privatbesitz Berlin

Lot 8121, Auction  121, Winter, Fritz, Abstrakte Komposition

Winter, Fritz
Abstrakte Komposition
Los 8121

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Abstrakte Komposition
Aquarell und Pinsel in Schwarz auf handgeschöpftem, schwerem Japan. 1929.
43 x 29,5 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz monogrammiert "FW" und datiert.
Nicht bei Lohberg.

Eindrucksvolle Arbeit aus dem Frühwerk Fritz Winters, entstanden während seiner Studienzeit am Bauhaus in Dessau, wo Winter nach den Vorkursen zumeist bei Klee lernte, viel frei malte und experimentierte und sich an Aufführungen von Schlemmers "Triadischem Ballett" beteiligte. Zart und pastellartig verschwimmen die wolkigen Farbflächen aus Rot- und Gelbtönen hinter dem ausdrucksstarken Gerüst schwarzer, zeichenhafter Formen. Die Komposition erzielt durch den wässrigen Farbauftrag einen träumerisch-fließenden Eindruck. "In der Aquarelltechnik sind wenige Arbeiten vorhanden. Sie stammen alle aus dem Jahr 1928 (...) Der Strich ist bewegt, ausdrucksvoll und nicht sensibel, wie er in einer differenziert angewandten Aquarelltechnik wirken kann. Die Zeichnung ist 'alla prima' in einem Arbeitsgang entworfen, Gelb, Blau oder Rot werden nur schwach kolorierend eingesetzt." (Gabriele Lohberg, in: Fritz Winter. Leben und Werk, München 1986, S. 37).

Provenienz: Sammlung Ströher
Galerie Rudolf, Heidelberg
Privatbesitz Berlin
Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 112, 01.12.2018, Lot 8354
Privatbesitz Sachsen

Lot 8123, Auction  121, Winter, Fritz, Ohne Titel

Winter, Fritz
Ohne Titel
Los 8123

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Ohne Titel
Öl auf dünnem Velin. 1960.
17,5 x 23,9 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "F Winter" und datiert.
Nicht bei Lohberg.

Kurze, kantige und breite Pinselwische in expressiver Handschrift schwingen und stehen beinahe schroff nebeneinander im Bildraum. Es entsteht ein Formengerüst aus energievollen, kraftvoll bewegten Strukturen in Blau, Rot und Schwarz, typisch für Winters schwebende, "anti-formalistische" Kompositionen um 1960: "Alles Formelhafte einer Geste fällt fort, der Ausdruck wird oft heiter, frei und gelöst. Nie zuvor gab sich Winter einem derart unbelasteten Farb- und Formbilden hin." (Lohberg, S. 85).


Provenienz: Sammlung Olaf Hudtwalcker
Karl & Faber, München, Auktion 175, Lot 979
Privatbesitz Hessen

Lot 8124, Auction  121, Nay, Ernst Wilhelm, Farbaquatinta 1958-3 (Mit tiefem Blau)

Nay, Ernst Wilhelm
Farbaquatinta 1958-3 (Mit tiefem Blau)
Los 8124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Farbaquatinta 1958-3 ("Mit tiefem Blau")
Farbaquatinta auf Velin. 1958.
45,5 x 34,5 cm (65,6 x 50,2 cm).
Signiert "Nay", datiert und bezeichnet "Exemplar des Verlegers" sowie verso (von fremder Hand?) betitelt.
Gabler 56.

Im Jahr 1958 entstanden in Paris in der Werkstatt von Georges Visat insgesamt vier Farbaquatinten Nays. "Die verschiedenartige Körnung konnte die Farbe sowohl dicht wie transparent erscheinen lassen, mit gleitenden Übergängen wie feinen Stufungen. (...) Die Druckqualität dieser Blätter ist kaum zu überbieten und ihr Werden nicht rekonstruierbar." (Gabler S. 16). Erschienen in einer Auflage von lediglich 35 Exemplaren im Verlag Michael Hertz, Bremen; Gabler notiert weiterhin 2-3 Probedrucke. Druck Georges Visat, Paris. Prachtvoller, farblich schön abgestimmter Druck von drei Platten mit dem vollen Rand, oben und unten mit dem Schöpfrand.

Lot 8125, Auction  121, Beneš, Vlastimil, Ženský akt (Weiblicher Akt)

Beneš, Vlastimil
Ženský akt (Weiblicher Akt)
Los 8125

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

"Ženský akt" (Weiblicher Akt)
Öl auf Leinwand, auf Malpappe kaschiert.
34,5 x 27,5 cm.
Auf dem ehemaligen Unterlagekarton verso mit Bleistift signiert "VLASTIMIL BENEŠ", betitelt und mit den Maßangaben sowie bezeichnet "W-18".

Voll eigenwilliger Poesie und Stille zeigt Beneš den hockenden Frauenakt mit schwarzen Strümpfen, dessen Rücken und Gesäß in der Nahsicht einen Großteil der Bildfläche einnehmen. Weich geschwungene Formen bestimmen die Komposition, die schimmernde, sanfte Plastizität des Frauenkörpers ist mit zahlreichen nebeneinanderliegenden Pinselschwüngen in der pastosen Farbe strukturiert. Figürliche Darstellungen des Künstlers, der vor allem für seine Landschaften, Vorstadt- und Industriemotive bekannt ist, sind selten. 1940-43 ausgebildet an der privaten Zeichenschule von Emanuel Frinta, wurde Beneš im Jahr 1943 zur Zwangsarbeit nach Deutschland eingezogen. Nach seiner Rückkehr trat er 1946 der Gruppierung Štursa bei, 1957 wurde er Mitglied der Gruppierung Máj 57. Anknüpfend an den sozialen Realismus und an die Poetik der konstruktivistischen Avantgarde, entwickelte sich Beneš´ Malerei hin zu einem geometrisierenden poetischen Realismus. Das technologische Interesse führte Beneš zu Malrezepturen aus dem späten Mittelalter (Theodorik) und besonders der Renaissance, nach denen er in mehrjährigen Malverfahren seine Bilder schuf. (vgl. Saur Bd. 9, S. 40).

Lot 8126, Auction  121, Lenk, Franz, Toskanische Landschaft

Lenk, Franz
Toskanische Landschaft
Los 8126

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.160€ (US$ 12,000)

Details

Toskanische Landschaft
Öl auf Hartfaserplatte. 1951.
57 x 99,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "FL" (ligiert) und datiert.
Nicht bei Abercron.

Der Himmel erhält viel Platz: Dicht am unteren Bildrand sitzt dicht aufgereiht die sachlich-strenge Architektur eines italienischen Dorfs, rechts im Vordergrund ein Zypressenbaum. Die klar geometrisch gegliederte Komposition der Häuserreihen in warmen Erdtönen steht in lebhaftem Kontrast zu der sich im Hintergrund weitläufig erstreckenden Landschaft in kühlen Nuancen von Blau. Diese im Dunst der Ferne liegende Landschaft und der weite Himmel nehmen deutlich mehr als die Hälfe der Bildfläche ein, sie geben dem Bild seine Tiefe und scheinen den Betrachter in die Unendlichkeit blicken zu lassen. Trotz der realistischen Malweise ganz im Sinne der Neuen Sachlichkeit scheint die menschenleere Darstellung von einer surrealen Stille beherrscht. Wir danken Marco Zambon, Galerie von Abercron, München für die Bestätigung der Authentizität vom 24.04.2023.

Provenienz: Anneliese Lenk
Sammlung Reinheimer, Sindelfingen (1980, mit deren Besitzvermerken verso und auf der Rahmenrückseite)
Galerie der Stadt Sindelfingen (Leihgabe aus der Sammlung Reinheimer)
Bassenge, Berlin, Auktion 100, 01.12.2012, Lot 8244
Privatbesitz Berlin

Literatur: Wilhelm Gall, Kunst des 20. Jahrhunderts. Sammlung Reinheimer, Stuttgart u.a. 1983, S. 240, S. 67 (Farbabb.)

Lot 8127, Auction  121, Hamid, Zeinab Abd El, Hafen von Alexandria

Hamid, Zeinab Abd El
Hafen von Alexandria
Los 8127

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
62.000€ (US$ 66,667)

Details

Hafen von Alexandria
Öl auf Leinwand, auf Malkarton kaschiert. 1957.
59 x 80 cm.
Unten mittig mit Pinsel in Schwarz signiert "zenab. A. El. Hamid." und datiert.

Mit energiegeladener, farbenfroher und ausdrucksstarker Linienführung scheint das Gemälde dem Hafen von Alexandria Leben einzuhauchen. Aus erhöhter Perspektive sehen wir das moderne Ägypten der nordafrikanischen Künstlerin Zeinab Abd El Hamid in Bewegung. In kaleidoskopischen Farben treffen Segelboote und Küstenlandschaft aufeinander. Die 1919 im Norden Kairos geborene Künstlern Zeinab Abd El Hamid begann ihr Leben in einer Stadt, die im Zeichen der Revolution stand. Das Land erlebte eine Welle sozialer, politischer und kultureller Aufstände und Veränderungen, die zweifellos Auswirkungen auf die junge Künstlerin hatten, die gesellschaftliche Normen und Konventionen ablehnte und nach künstlerischer Freiheit strebte. In einer Zeit nationaler und regionaler Umwälzungen vertiefte sich Abd El Hamids Entwicklung als Künstlerin vor allem seit den 1950er Jahren sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene beträchtlich. So wurde sie, neben ihrer Nominierung für den Guggenheim International Award 1956, unter anderem auch dafür ausgewählt, Ägypten und die damalige Vereinigte Arabische Republik auf der Biennale von Venedig 1958 zu vertreten. Die vorliegende Arbeit ist ein lebendiges Beispiel für ihren unverwechselbaren Stil. Die strukturelle Linienführung wird durch die Wärme und Strahlkraft der Farbe abgemildert und gewinnt durch die ungewöhnliche Perspektive an faszinierendem Charakter. Abd El Hamid malte oft Straßenszenen und Cafés, wobei ihr besonderes Interesse der Darstellung von Küstenlandschaften, Häfen und Booten galt. In einer lebhaften malerischen Hommage an das alltägliche Treiben des postrevolutionären Ägyptens findet Hamid künstlerisch zu einer eigenen Form des dynamischen sozialen Realismus und spiegelt somit Ägypten in einer Zeit wieder, in der es seinen eigenen modernen Charakter fand und sich der Welt neu vorstellte.

Lot 8128, Auction  121, Kohlhoff, Walter, Schwarzes Haus

Kohlhoff, Walter
Schwarzes Haus
Los 8128

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Schwarzes Haus
Tempera auf Hartfaserplatte. 1954.
59 x 74 cm.
Unten links mit Pinsel in Dunkelbraun signiert "Kohlhoff" und datiert.

Um den im Bildzentrum leuchtenden Kontrast zwischen schwarzer Brandmauer, weißen Zäunen und den roten Dächern herum baut sich die Stadtszenerie auf. Dieser Ort kann überall sein, das Straßenschild bleibt weiß; um Berlin jedoch handelt es sich sicher. Kohlhoffs Stadtbilder sind stets menschenleer, die gezeigten Orte erscheinen meist belanglos. Damit gelingt ihm die Steigerung des Alltäglichen in das Allgemeingültige, das Periphere wird zum Zentrum des Urbanen.

Provenienz: Sammlung Berliner Sparkasse

Lot 8129, Auction  121, Kohlhoff, Walter, Alt-Berlin, Schiffe

Kohlhoff, Walter
Alt-Berlin, Schiffe
Los 8129

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

Alt-Berlin, Schiffe
Tempera auf Hartfaserplatte. 1957.
50 x 69 cm.
Unten links mit Pinsel in Rot signiert "Kohlhoff" und datiert.

Nicht die markanten Punkte der Berliner Stadtansichen sind es, die Kohlhoff ins Auge fasst, sondern die scheinbar belanglosen Motive. So fällt hier der Blick auf die alte Berliner Stadtmitte übers Wasser, mit einem Lastkahn im Vordergrund. Der Künstler schafft mit seinem malerischen Werk eine lebendige Dokumentation seiner Heimatstadt. "In seinen Arbeiten gewinnt das Alltägliche der Berliner Häuser, Straßen und Plätze, der Kanäle und Brücken eine neue Beziehung zueinander." (Walter Kohlhoff, Ausst.-Kat. Kunstamt Neukölln, Berlin 1966, o.S.).

Provenienz: Sammlung Berliner Sparkasse

Lot 8130, Auction  121, Kohlhoff, Walter, Gärtnerei in Britz

Kohlhoff, Walter
Gärtnerei in Britz
Los 8130

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Gärtnerei in Britz
Tempera auf Hartfaserplatte.
45 x 67 cm.

Oftmals sind es die dörflichen Elemente der Großstadt Berlin, die Kohlhoff ins Bild setzt, und die Randbezirke. Sein Motiv hier ist eine Gärtnerei in Britz, dem südlichen Teil von Berlin-Neukölln, und es ist Vorfrühling: Die beschnittene Kopfweide ist noch ganz kahl, doch im Bereich der Frühbeete zeigt sich ein grüner Hauch. Fein nuanciert trägt Kohlhoff die Farben grob auf, spachtelt sie, kratzt in die feuchten Farbpasten und schafft so eine differenziert durchstrukturierte Oberfläche.

Provenienz: Sammlung Berliner Sparkasse

Lot 8132, Auction  121, Holmead, Maison en Normandie

Holmead
Maison en Normandie
Los 8132

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.356€ (US$ 2,533)

Details

Maison en Normandie
Öl auf Leinwand, ganzflächig vom Künstler auf Sperrholz kaschiert. 1966.
30 x 41 cm (Passepartoutausschnitt).
Unten rechts mit Pinsel in Rot signiert "Holmead", unten links mit Pinsel in Blau monogrammiert "HP" (ligiert) und datiert, verso mit Kreide in Blau bzw. Schwarz nochmals signiert, datiert und bezeichnet "HPinx", "toile sur triplex hydrofugé" sowie "Normandie".

Ein stilles Haus in abendlicher Landschaft, gestaltet mit dynamisch-pastosem Farbauftrag von reliefartigem Charakter, die Grün- und Rosatöne von Natur und Himmel effektvoll miteinander kontrastierend. Dominiert anfangs die intensive Helldunkelwirkung, so eröffnet sich in der Nahsicht ein feines Farbspiel zwischen dem Dunkel der Bäume. Die bewegten Farbmassen lassen die Gegenständlichkeit teilweise auflösen und stattdessen beherrschen Spontanität und Großzügigkeit die Darstellung. Indem er seine Sperrholzplatten mit einem wasserabstoßenden Lack oder Leim behandelte, schuf Holmead unverwüstliche Bildträger für seine Gemälde. Stéphane Rey, aus dessen Sammlung das vorliegende Gemälde stammt, schrieb über Holmead: "Die Gemälde dieses wütenden Visionärs gehören zur bildnerischen Sprache unseres Jahrhunderts." (zit. nach Rainer Zimmermann, Holmead - Leben und Werk, Stuttgart 1987, S. 238).

Provenienz: Atelier des Künstlers
seit 1973 Sammlung des belgischen Kunstkritikers Stéphane Rey (mit dessen Klebeetikett verso, dort bezeichnet und mit dem Kaufdatum)
Privatbesitz Brüssel

Lot 8133, Auction  121, Holmead, Frauenkopf

Holmead
Frauenkopf
Los 8133

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Frauenkopf
Öl auf Leinwand, ganzflächig vom Künstler auf Sperrholz kaschiert. 1974.
61 x 50,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Rot-Weiß signiert "Holmead", rechts in Hellblau monogrammiert "HP", verso mit den Maßangaben und der Werknummer "74/2".

Das Wort "Portrait" scheint fast fehl am Platz bei diesem charakteristischen, späten Frauenkopf Holmeads. Meist handelt es sich um imaginäre oder "visionäre" Portraits, entstanden aufgrund von Eindrücken und in Abwesenheit der Dargestellten: "Die Wirklichkeit seiner 'Köpfe' liegt nicht in der Ähnlichkeit zu einer bestimmten Porträtperson, sondern in der Überzeugungskraft einer erlebten und in die Anschaulichkeit gehobenen individuellen, charakteristischen Existenz - mit all ihren unheimlichen und banalen, tragischen und lächerlichen Zügen. (...) So sind alle seine 'Köpfe' anschauliche Enthüllungen der menschlichen Natur." (R. Zimmermann, Holmead - Leben und Werk, Stuttgart 1987, S. 143). Seit 1962 malte Holmead seine ersten breitgespachtelten Bilder in expressiver Malweise. Im Spätwerk des Künstlers finden sich viele Portraits in dieser unverwechselbaren Handschrift des Künstlers. In ihrer stenographisch vereinfachten Darstellungsweise menschlicher Physiognomie mussten die Bildnisse den damaligen Betrachtern wie eine Provokation erscheinen.

Lot 8135, Auction  121, Braque, Georges - nach, Théière et Raisin

Braque, Georges - nach
Théière et Raisin
Los 8135

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Théière et Raisin
Farbradierung und -aquatinta auf festem Arches-Velin. 1950er Jahre.
34 x 60 cm (53,7 x 70,7 cm).
Signiert "G Braque". Auflage 200 num. Ex.
Maeght 1022, vgl. Vallier S. 294.

Entstanden unter der Aufsicht von Braque nach einem Gemälde bzw. einer Gouache des Künstlers. Gedruckt vom Atelier Lacourière Paris, mit dessen Blindstempel unten links, herausgegeben von Maeght, Paris. Schöner Druck des großformatigen Blattes mit breitem Rand.

Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Lot 8136, Auction  121, Picasso, Pablo, Exposition de céramiques de Vallauris Pâques

Picasso, Pablo
Exposition de céramiques de Vallauris Pâques
Los 8136

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

Exposition de céramiques de Vallauris Pâques
Linolschnitt in Braun auf Velin. 1958.
45 x 30,2 cm (66,8 x 43,9 cm).
Signiert "Picasso". Auflage 100 num. Ex.
Baer 1047 B a (von b), Bloch 1279.

Gedruckt von Hidalgo Arnéra, Vallauris. 1948 ließ Picasso sich in Vallauris nieder. Neben zahlreichen Skulpturen und Gemälden beschäftigte er sich insbesondere mit der Keramik und dem Linolschnitt. Im Atelier von Madoura bei Suzanne und Georges Ramié entstanden zahlreiche Keramiken. Die Plakate zu den Ausstellungen seiner Keramiken gestaltete er selbst. Unser Blatt ist ein wunderbares Beispiel für die raue und materialfixierte Ästhetik Picassos in den 1950er Jahren, die sowohl in seinen Linolschnitten als auch in seiner Keramik besonderen Ausdruck fand. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Picasso, Pablo
Portrait de Jacqueline au bandeau, accoudée
Los 8137

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
49.600€ (US$ 53,333)

Details

Portrait de Jacqueline au bandeau, accoudée
Farbiger Linolschnitt auf Arches-Velin. 1962.
35 x 27 cm (63 x 44,3 cm).
Signiert "Picasso". Auflage 50 num. Ex.
Baer 1306 III B a (von b), Bloch 1081.

Der endgültige Zustand, gedruckt von Hidalgo Arnéra, Vallauris, herausgegeben von der Galerie Louise Leiris, Paris, 1963. Mehr als 400 Portraits schuf Picasso von seiner zweiten Ehefrau Jacqueline Roque, darunter auch mehrere farbige Linolschnitte, wie die hier vorliegende Arbeit. Picasso lernte die erst 27-jährige Jacqueline 1953 bei Madoura in Vallauris kennen und lebte fortan mit ihr zusammen. 1961 heirateten sie. Ihr markanter Kopf mit den klargeschnittenen Gesichtszügen als immer wiederkehrendes Motiv hier ins Dreiviertelprofil gewendet. Es dominieren die dunklen Augen, die Brauen und das dichte schwarze Haar, das mit einem Haarband aus der Stirn geschoben ist. Den schlanken Hals verdeckt sie mit ihren zusammengefalteten Händen, auf die ihr Kinn gestützt ist. Prachtvoller, farbfrischer Druck in vier Farben, mit dem vollen Rand.

Provenienz: Kurbuchhandlung Bernhard Krohn, Badenweiler (dort erworben 1967, Kopie der Rechnung liegt bei)
Privatbesitz Rheinland-Pfalz

Lot 8138, Auction  121, Chagall, Marc, Peintre et modèle

Chagall, Marc
Peintre et modèle
Los 8138

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

Peintre et modèle
Lithographie auf Velin. 1963.
32,2 x 24,5 cm.
Signiert "Chagall". Auflage 150 num. Ex.
Mourlot 403.

Aus dem Buch "Chagall Lithographe. Tome II", De Luxe Edition, herausgegeben von André Sauret Éditeur, Paris. Ganz ausgezeichneter Druck der blattfüllenden Komposition.

Lot 8139, Auction  121, Dubuffet, Jean, Précarité

Dubuffet, Jean
Précarité
Los 8139

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)

Details

"Précarité"
Farblithographie auf Arches-Velin. 1959.
44,5 x 36,5 cm (64 x 45 cm).
Signiert "J. Dubuffet" und datiert sowie betitelt und bezeichnet "épreuve d'artiste".
Webel 719.

Dubuffet entwickelte für sich das Konzept einer antiintellektuellen Kunst, die er mit "Art brut" bezeichnete. Er experimentierte intensiv mit Druckgraphik, insbesondere mit Holzschnitt und Lithographie. Die Lithographien erarbeitete er zuerst in der Werkstatt von Fernand Mourlot in Paris und richtete sich dann 1958 ein eigenes Atelier ein. Ein prägnantes Beispiel für seine Versuche mit der Lithographie ist das in diesem Zusammenhang entstandene Blatt "Précarité", erschienen in einer Auflage von nur 23 Exemplaren in L'Anarchitecte. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand, unten und oben mit dem Schöpfrand.

Lot 8140, Auction  121, Miró, Joan, La rame et la roue

Miró, Joan
La rame et la roue
Los 8140

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

La rame et la roue
Farblithographie und Prägedruck auf Velin. 1960.
18,9 x 14 cm.
Signiert "Miró." und bezeichnet "Epreuve d'artiste".
Maeght 205, Cramer 60.

Künstlerabzug einer Farblithographie, die in einer Auflage von 75 Exemplaren als Schmucktitel eines Buches mit Gedichten von René Cazelles erschien. Herausgegeben von Jean Hugues, Paris 1960, gedruckt bei Mourlot. Die Exemplare 1 bis 25 enthielten die Lithographie in drei Druckstadien als Triptychon. Unser Probedruck vom letzten Zustand mit einer bei Maeght nicht aufgeführten Blindprägung und der grauen Tonplatte, das Grau jedoch nur schwach sichtbar. Ausgezeichneter Druck der blattfüllenden Komposition. Selten.

Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Lot 8145, Auction  121, Opałka, Roman, Ziemia - Erde

Opałka, Roman
Ziemia - Erde
Los 8145

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

"Ziemia - Erde"
Aquatinta auf Velin. 1969.
59,8 x 49,2 cm (76,2 x 61 cm).
Signiert "Opalka", datiert und betitelt sowie bezeichnet "Kwasoryt". Auflage 50 num. Ex.

Opałka führte kreative Recherchen in vielen Bereichen durch und befasste sich mit Graphik, Zeichnung, Plakaten, aber auch Skulpturen und Medaillen. Unzählige, immer kleiner werdende Muster bedecken die gesamte Komposition und erzeugten eine sich wiederholende und dichte Struktur. So erhält das fast asketische Werk einen hypnotischen, meditativen Charakter. Prachtvoller Druck mit dem wohl vollen Rand, rechts mit dem Schöpfrand.

Nicholson, Ben
Five circles
Los 8147

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Five circles
Holzschnitt auf glattem Velin. 1934/62.
15,8 x 20 cm (35 x 45 cm).
Monogramiert "BN" und datiert, verso bezeichnet. Auflage 300 num. Ex.

Jahresgabe der Kestner-Gesellschaft, Hannover, mit deren Stempel verso. Zusätzlich ist eine weitere Auflage mit ca. 30 Exemplaren aus dem Jahr 1934 bekannt. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8148, Auction  121, Ernst, Max, Hibou-Arlequin

Ernst, Max
Hibou-Arlequin
Los 8148

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Hibou-Arlequin
Farblithographie auf BFK Rives-Velin. 1955.
46,5 x 34,7 cm (56 x 46 cm).
Signiert "max ernst". Auflage 200 num. Ex.
Spies/Leppien 67 B (von C).

Erschienen bei L'Œuvre Gravée, Paris, mit deren Blindstempel unten links. Druck Desjobert, Paris. Prachtvoller Druck mit dem vollen Schöpfrand.

Lot 8149, Auction  121, Ernst, Max, La cloche rouge

Ernst, Max
La cloche rouge
Los 8149

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

La cloche rouge
Radierung und Farbaquatinta auf Velin. 1970.
24,5 x 18 cm (41,1 x 29,3 cm).
Signiert "max ernst". Auflage 85 num. Ex.
Spies/Leppien 139 B.

Gedruckt und herausgegeben von Georges Visat, Paris. Ursprünglich für ein Buch von Marcel Jean über Surrealismus und Malerei vorgesehen. Prächtiger Abzug mit feinzeichnender Plattenkante und dem vollen Rand, unten und rechts mit Schöpfrand.

Ernst, Max
Ohne Titel
Los 8150

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

Ohne Titel
Radierung mit Farbaquatinta auf braunem CM Fabriano-Bütten. 1970.
33,3 x 26,5 cm (67 x 48,6 cm).
Signiert "max ernst". Auflage 100 num. Ex.
Spies/Leppien 142 B.

Gedruckt und herausgegeben von Georges Visat, Paris. Prachtvoller Druck mit dem vollen Schöpfrand.

Ernst, Max
Sans titre (hellblau)
Los 8151

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

"Sans titre" (hellblau)
Radierung mit Farbaquatinta auf braunem CM Fabriano-Bütten. 1970.
33,3 x 26,5 cm (66 x 48,5 cm).
Signiert "max ernst" und bezeichnet "essai 2e état" sowie "I", verso datiert, betitelt und bezeichnet "Edition G. Visat".
Spies/Leppien 142 A (von B).

Die Auflage wurde gedruckt und herausgegeben von Georges Visat, Paris. Prachtvoller Zustandsdruck mit dem vollen Rand, an zwei Seiten mit dem Schöpfrand. In dieser Farbe sehr selten.

Lot 8153, Auction  121, Thiemann, Hans, Bild des Sammlers

Thiemann, Hans
Bild des Sammlers
Los 8153

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)

Details

"Bild des Sammlers"
Öl auf Leinwand. 1972.
50 x 60 cm.
Unten links mit Pinsel in Dunkelbraun signiert "hans thiemann" und datiert, verso auf dem Keilrahmen nochmals signiert, datiert, betitelt und mit den Maßangaben, auf Klebeetikett typographisch bezeichnet.
Essen 153.

Das Bild des Sammlers ist zu Stein erstarrt, im engen Gesichtsausschnitt steht er blockhaft wie ein Monument auf der Bühne in einer verschlüsselten Rahmenkomposition. Wie sparsame und zugleich komplexe Kulissen stehen die verwinkelten Wände im Bild, ihre Farbflächen sind mit linearen Mustern durchgestaltet, und auch die Schmetterlinge scheinen eher flächenhafte Muster als lebendige Sammelobjekte zu sein. Ähnlich der pittura metafisica verweist die Darstellung über die Sinnenwelt hinaus auf das darüber liegende Geistige, das Transzendente, und sie zeigt ästhetisch durchaus noch Einflüsse von Thiemanns frühen Fotomontagen, indem sie die Versatzstücke auf humorvolle Weise zueinander in Beziehung setzt.

Provenienz: Galerie in Flottbek, Hamburg (mit deren Klebeetikett verso auf dem Keilrahmen)
Galerie Tilman Bohm, Hamburg (mit deren Klebeetikett verso auf dem Keilrahmen, dort bezeichnet)

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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