Rothaug, Alexander
Nymphe beim Bade beobachtet
Los 6389
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 781)
Nymphe beim Bade beobachtet
Feder und Pinsel in Schwarz auf dünnem Velin. 20,3 x 14 cm. Unten rechts mit Feder in Schwarz spiegelverkehrt signiert "ALEXANDER ROTHAUG", in den seitlichen Rändern Markierungen.
Oben auf der alten Steinbrücke steht der Jüngling und beobachtet unbemerkt die Nymphe bei ihrem Bad unten im Bach. Eine Vielzahl schwingender Federlinien versetzt die Szene in eine flirrende Unruhe, die der Spannung des Augenblicks zeichnerisch treffend gerecht wird.
Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien
Rothaug, Alexander
Bergung des Schiffbrüchigen / Meeresgrotte
Los 6390
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)
Bergung des Schiffbrüchigen / Meeresgrotte
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera über Bleistift auf festem Karton. 19,8 x 26,2 cm. Jeweils unten links mit Pinsel in Ocker bzw. Schwarz signiert "ALEX. ROTHAUG".
Das rote Schiffswrack treibt zerschellt im Meer, den Schiffbrüchigen aber haben die Wellen ans Gestade einer Insel gespült, wo sich eine junge Frau, an seiner Seite kniend, um ihn kümmert. Ein weiterer Schiffbrüchiger steht bereits im Sand der Insel im Sonnenschein neben dem hoch aufragenden Felsmassiv, eine angedeutete Figur ruht auf dem vorderen Felsen. Ob es sich bei diesem dramatischen Geschehen um eine mythologische Szene handelt, zum Beispiel um Nausikaa, die sich um die Gestrandeten bemüht, bleibt offen. Verso über schimmernd türkisfarbigem Meer der Eingang zu einer im Dunkel liegenden Felsgrotte. Beide Darstellungen eint das Motiv der aus dem Wasser emporragenden Felsformationen, die sich in Rothaugs Schaffen immer wieder finden und die er mit sicherem Einsatz der malerischen Mittel gestaltet. Die Szenerie mag inspriert von seinen ausgedehnten Studienreisen durch Dalmatien, Italien und Spanien zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden sein.
Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien
Rothaug, Alexander
Männliche Akte, sitzend und liegend
Los 6391
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
Männliche Akte
6 Studienblätter. Kreide in Schwarz und Rötel sowie Bleistift bzw. Feder in Schwarz, weiß gehöht, auf grauem bzw. braunem Velin. Bis 23,5 x 32,8 cm. 1 Blatt im Rand mit Namens- bzw. Adressnotizen.
Ausgestreckt liegende, detailliert ausgearbeitete Rückenakte und einen mit leichter Drehung sitzenden unbekleideten Mann arrangiert Rothaug zusammen mit anatomischen Zeichnungen und Aktstudien. Dabei weitere, teils wohl für antike oder mythologische Themen entstandene Studienblätter.
Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien
Felsgrotte am Wasser
Tempera auf Karton. 17 x 27 cm. Im Oberrand mittig mit Feder in Schwarz (unleserlich) bezeichnet.
Die dunkelste Tiefe der Grotte liegt fast im Zentrum der Zeichnung, darüber lastet schwer das Felsmassiv, während sich im Vordergrund das grüne Wasser wellig bewegt und mit Schaumkronen geschmückt zeigt. Rothaug gestaltet die Strukturen von Fels und See mit einer gelösten Pinselführung und einer sicheren, beinahe abstrakten Formgebung, die in dieser Souveränität aus seinen vielfältigen Studien zu den Berg- und Steinformationen seiner Heimatlandschaft resultiert.
Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien
Nixe und Eremit
Tempera und Kreide in Schwarz auf Doppelblatt bräunlichen Velins. 22,3 x 15,8 cm.
Von seinem Kahn aus blickt der Eremit tief gebückt nach unten ins Wasser hinein, um die in der Tiefe schwimmende Nixe genauer betrachten zu können. Ob es sich um ein Motiv aus einem Märchen handelt, um eine mythologische Szene oder eine regionale Sage, bleibt offen. Das Motiv der Nixe beschäftigte Rothaug immer wieder, nicht nur in seinem malerischen und zeichnerischen Schaffen, sondern er schrieb auch Gedichte zu dem Thema (vgl. Horst G. Ludwig, Alexander und Leopold Rothaug, München 2009, S. 27 ff.). Auch hier zeigen sich seine bevorzugten Topoi: die Waldesquelle, das stille Ufer, das muntere Nixlein, die Furcht vor dem Menschen, gepaart mit Neugier. Mittig gefaltetes Studienblatt mit weiteren Skizzen recto und verso.
Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien
Studienbuch
32 Blatt. Feder in Schwarz und Bleistift, teils aquarelliert, teils mit farbigen Kreiden auf Velin. In Orig.-Blockbuchbindung. 15 x 24 cm. Mehrfach datiert und mit zahlreichen Titeln und Anmerkungen.
Dutzende Skizzenbücher, Mappen und einige Schrankfächer füllte Rothaug mit seinen Vorzeichnungen: Anatomie-, Figuren- und Tierstudien, Landschaftsskizzen und sorgfältige, miniaturhaft ausgeführte Entwürfe zu seinen großen Gemälden mitsamt Kompositionsskizzen und Farbnotizen. Vorangestellt auf dem ersten Blatt am 1.1.1933 der Merksatz "Die Hoffnung grün, das Leben neu, und mir den alten Drang im Busen treu." sowie "Das Gesetzmässige im Men.(schen) gibt der Sache Halt." Dabei Entwürfe zu Themen wie Kentaur und Nymphe, Achilles und Penthesilea, Apoll und Daphne, Prometheus, "Der Herrgott erschafft das Weib, die Engel staunen, frohlocken, singen", Die Kranken am See Bethesda, Das Lebensschiff, Tempel der Schönheit, sowie unter anderem zu einem dekorativen Namenszug für seine Frau Ottilie Rothaug. Wie interessiert Rothaug auch die Künstler seiner näheren und weiteren Umgebung wahrnahm, zeigt sich beispielhaft in einigen kleinen Skizzen zu Frauenfiguren von Hodler und Klimt.
Provenienz: Sammlung Nora Sikora, Wien
Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien
Kentaur und Nymphe
Tempera auf Malpappe. 16 x 26,5 cm. Unten rechts mit Pinsel in Orange signiert "ALEX ROTHAUG".
Satyrn und Kentauren, die dämonischen Mischwesen mit dem Oberkörper eines Menschen und dem Unterkörper eines Pferdes, beschäftigen Rothaug häufig als Motiv, und die drastische Lüsternheit, die er mit dem Thema ausdrückt, stellt ihn in Zusammenhang mit der Kunst Otto Greiners. Die vorliegende Zeichnung diente Rothaug als Studie zu seinem Gemälde "Nymphenraub" (Im Kinsky, Wien, Auktion 5. Dezember 2017, Los 290). An ihren langen Haarsträhnen hält der Kentaur seine Beute auf seinem Rücken fest, um sie ins Dunkel des Waldes zu verschleppen. Der Ausdruck siegreicher Lüsternheit in seinen mit groben Zügen gemalten Gesicht ebenso wie die Gegenwehr der Nymphe stehen in deutlichem Gegensatz zu den arglosen und heiteren Tänzerinnen im sonnigen Hintergrund.
Provenienz: Nachlass Robert Seitschek (1910 Wien - 1990 Kufstein)
Sammlung Friedrich Feiersinger, Tirol
Rothaug, Alexander
Ein Sonnenfleck (Pinzgau); Studien
Los 6396
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 781)
"Ein Sonnenfleck (Pinzgau)"; Studien
4 Studienblätter. Tempera auf grauem Velin bzw. Karton. Bis 25 x 19 cm. 1 Blatt im Unterrand mit Bleistift betitelt, teils mit Anmerkungen.
Zahlreiche farbige Kompositionsstudien recto und verso, dabei ganz unterschiedliche Motive wie eine Nymphe am Gestade, stimmungsvolle Landschaften oder eine Burgruine im Schnee. Rothaugs Anmerkungen beziehen sich meist auf atmosphärische Wahrnehmungen wie Licht, Tageszeit oder Wetter, die höchstwahrscheinlich zum Erfassen der Stimmung in den entsprechenden geplanten Gemälden von Bedeutung waren. Verso teils Fragmente weiterer Zeichnungen.
Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien
Romanze im Park
Gouache und Feder in Schwarz auf bräunlichem Bütten. 17,2 x 22 cm. Unten links mit Feder in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG".
Schimmernde Lichter fallen durch das dichte Laub der Bäume und lassen erahnen, dass jenseits des Waldes die Sonne strahlt. Die bühnengleich von Buschwerk umschlossene Szenerie ist jedoch in ein traumartiges, schattenloses Dämmerlicht getaucht, das die Innigkeit des Liebespaares wie ein Schleier umgibt und die Stille der Szenerie unterstreicht. Vielfältige Grünnuancen, in locker tüpfelndem Duktus aufgetragen, bestimmen die Komposition.
Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien
Rehkitz im Garten
Tempera auf festem Karton. 19,1 x 26,3 cm.
Märchenhaftes Motiv: In einer menschenleeren, doch gepflegten Garten- oder Parklandschaft steht das zierliche Rehkitz in aufmerksamer, lauschender Haltung und blickt in Richtung des großen Eisentores, das den Garten vom wilden Gebüsch des Waldes trennt. MIt lebendigem Farbfauftrag, strukturiert durch Fleckchen und Strichlein, schildert Rothaug die Bildgegenstände in überzeugender Plastizität und treffender atmosphärischer Wirkung. Der dunkle, mit Tempera gezeichnete Rahmen verleiht der Komposition Geschlossenheit. Möglicherweise entstand die Zeichnung im Zusammenhang mit Rothaugs Märchenillustrationen.
Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien
Weibliche Akte
3 Studienblätter. Bleistift, weiß gehöht und mit Farbproben im Rand, auf grauem bzw. braunem Velin. Bis 33 x 23,5 cm. Teils mit Bleistiftannotationen.
Reizvoll beleben die bunten Akzente der Farbproben die anmutigen Aktstudien, bei denen Rothaug die Gesichter detailliert ausformuliert. Ein Blatt verso mit weiteren Studien des Künstlers.
Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien
"Bad"
Öl auf Holz. 32 x 23 cm. Seitlich links mit Pinsel in Türkis signiert "ALEX. ROTHAUG", verso (verblasst) mit Kreide in Rot nochmals signiert sowie auf Klebeetikett betitelt und bezeichnet "N 4".
Ein Bild weiblicher Anmut: Die geschwungene Rückenkontur, die Biegung von erhobenen Armen und Kniekehle, die feinen rotvioletten Details in Gesicht, Haar und Brust - es sind nur wenige Akzente, mit denen Rothaug den stehenden Frauenakt von der weißgrün-marmornen Umgebung des Bades abhebt. Im Inkarnat greift er den Grünton als Schatten auf, modelliert jedoch den hell schimmernden Körper mit sanften Pinselzügen weich durch, während er die Marmorstrukturen des Bades mit kleinteiligen Kratzern und Schwüngen des Pinsels in der feuchten Farbe beinahe plastisch herausarbeitet. Seine Signatur setzt Rothaug prominent und dekorativ wie ein ornamentales Muster auf die Seite des marmornen Tischblocks. Das Motiv und seine malerische Umsetzung stellen die Darstellung in Zusammenhang mit Rothaugs "Badeszene" (Horst G. Ludwig, Alexander und Leopold Rothaug, München 2009, Nr. 19, Abb. S. 73).
Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien
Flanierende Frauen
Tempera und Feder in Sepia über Bleistift auf hellbraunem Velin. 21 x 21 cm. Unten links mit Feder in Rot signiert "ALEXANDER ROTHAUG".
Ungewöhnliche Zeichnung, die aus dem Werk Rothaugs heraussticht: Auf den ersten Blick wirken sie zwischen all den Faunen, Nymphen und Kentauren frappierend modern, die drei schwungvoll gehenden Frauen und das Mädchen, mit ihren modischen Frisuren, den bunten Taschen und wehenden Rocksäumen. Auf den zweiten Blick fällt die Transparenz der Kleider auf, die die Körper nur scheinbar verhüllen und die weiblichen Reize sogar unterstreichen. Mit dem Motiv der selbstbewussten, modernen Frauen erfasst Rothaug einerseits ganz den Zeitgeist, andererseits schildert er die Flanierenden mit ihren durchsichtigen Kleidungsstücken weit entfernt von aller Normalität. Seine zeichnerische Souveränität zeigt sich in den locker und sicher ausgeführten Konturen und Binnenstrukturen, in der harmonischen Farbwahl und der eleganten Stilisierung der Formen.
Verso weitere Skizzen und Kompositionen, teils beschnitten (Skizzenbuchseite?). - Beigegeben: Eine weitere Zeichnung des Künstlers, "Schaut, ob ihr Schuh in Ordnung ist".
Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien
Rothaug, Alexander
Junge Frau mit Locken; Frau mit goldenem Ohrring
Los 6402
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
325€ (US$ 339)
Junge Frau mit Locken; Frau mit goldenem Ohrring
2 Zeichnungen. Bleistift, weiß gehöht, auf grauem Velin bzw. farbige Kreiden auf Velin. 22,6 x 23,5 und 15,5 x 12,2 cm.
Weiche und lockere Schraffuren und Kringel umgeben das sanfte Gesicht der jungen Frau und verleihen dem Bildnis eine besondere Anmut und Leichtigkeit. Bei der Portraitierten handelt es sich wohl um Ottilie Rothaug, die Gattin des Künstlers. Das zweite, herbere Bildnis hingegen zeigt eine südländisch anmutende Frau im strengen Profil. Verso jeweils Fragmente weiterer Zeichnungen.
Provenienz: Nachlass Robert Seitschek (1910 Wien - 1990 Kufstein)
Sammlung Friedrich Feiersinger, Tirol
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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