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Lot 6704, Auction  118, Guttenberg, Carl Gottlieb, Blick durch ein Tal im Gebirg, im Vordergrund ein Reiter

Guttenberg, Carl Gottlieb
Blick durch ein Tal im Gebirg, im Vordergrund ein Reiter
Los 6704

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
434€ (US$ 467)

Details

Blick durch ein Tal im Gebirge, im Vordergrund ein Reiter.
Aquarell über schwarzer Feder, Pinsel in Grau, über schwarzem Stift. 32,2 x 44,3 cm. Verso in Bleistift eigenh. (?) bez. "299 Gutte.".

Beigegeben von Dionys van Nijmegen eine Zeichnung in grauem Pinsel "Ruinencapriccio mit Hirtenknaben", von August Ferdinand Hopfgarten eine Bleistiftzeichnung "Gewandstudien" sowie von Johann Georg Winter eine Zeichnung "Flusslandschaft mit Weidenstumpf".

Lot 6707, Auction  118, Oeser, Johann Friedrich Ludwig, Arkadische Landschaft mit Herkules am Scheidewege

Oeser, Johann Friedrich Ludwig
Arkadische Landschaft mit Herkules am Scheidewege
Los 6707

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)

Details

Arkadische Landschaft mit Herkules am Scheidewege.
Pinsel in Grau, Graubraun und Braun über schwarzem Stift, mit gezeichneter Einfassung, auf Bütten. 19,6 x 28,8 cm (Darstellung), 34,8 x 44,5 cm (Blattgröße). Unten links in brauner Feder signiert "inv. Fr. L. Oeser".

In dieser bildmäßig vollendeten Pinselzeichnung ist der Einfluss des Schweizer Idyllendichters Salomon Gessner deutlich spürbar. Aus weichen Tupfen in verschiedenen Farbschattierungen und -intensitäten, die sich zu Lavierungen entwickeln, entstehen Bäume, Wasserflächen und in die Landschaft eingebettete Gebäude. Hierin ähnelt die Zeichnung Johann Friedrich Ludwigs denen seines Vaters Adam Friedrich Oeser, seinerzeit Direktor der Leipziger Akademie. 1774, nach seiner Ausbildung in Leipzig, siedelte Ludwig Oeser nach Dresden über, wo er sich dem Kreis um Adrian Zingg anschloss und Veduten aus der Gegend von Dresden zeichnete. Gemeinsam mit Adrian Zingg, Salomon Gessner und Johann Heinrich Troll unternahm er Wanderungen im Elbsandsteingebirge. Mit seinen hierbei entstandenen Ansichten erwies er sich als empfindsamer Schilderer der sächsischen Landschaft.

Provenienz: Privatsammlung Hamburg.

Lot 6708, Auction  118, Parme, Julien de, Jupiter und Juno

Parme, Julien de
Jupiter und Juno
Los 6708

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Jupiter, in den Armen der Juno eingeschlafen.
Feder in Braun mit Einfassungslinie in brauner Feder. 24,2 x 18,8 cm (Darstellungsgröße). Monogrammiert, datiert und eigenhändig bezeichnet "Iliade XIV / J. 1772 / Fait d'après le Tableau".

Die vorliegende Zeichnung entstand nach dem verlorengegangenen Gemälde Jupiter, in den Armen der Juno eingeschlafen, das Julien de Parme 1772 in Rom für den russischen Fürsten Nikolai Galitzin geschaffen hatte. Als dieser jedoch seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkam, wurde das Werk schließlich 1782 von dem Herzog von Nivernais erworben. Die mythologische Komposition mit lebensgroßen Figuren fand allgemeine Anerkennung; Johan Tobias Sergel äußerte sich sehr lobend und fertigte eine Skizze nach dem Gemälde an, das Julien in seinem Atelier der römischen Öffentlichkeit vorgeführt hatte. Laut der eigenhändigen Inschrift handelt es sich um einen ricordo des Künstlers. Wiedergegeben ist eine berühmte, jedoch künstlerisch nur selten dargestellte Episode aus dem vierzehnten Buch der Ilias. Juno, die Schutzgöttin der Trojaner, versucht ihren Gatten Jupiter vom Kriegsgeschehen abzulenken. Sie verführt ihn mit Hilfe des Zaubergürtels der Venus und überredet Hypnos, Jupiter nach der Liebestat in Schlaf zu versetzen. Julien hat das Geschehen auf originelle und sehr spirituelle Weise interpretiert. Die ganze Aufmerksamkeit des Betrachters ist auf das unfreiwillige Liebespaar gelenkt, das die Komposition beherrscht. Die jugendliche und verführerische Juno blickt den Betrachter fast komplizenhaft an, während der überlistete und notorisch treulose Gatte in einem tiefen Schlummer versunken ist. Die mit leiser Ironie vorgetragene Botschaft lautet, dass nicht der virile Obergott Jupiter, sondern eine Frau die Geschicke Trojas bestimmt. Klassizistische Eleganz und eine subtile Dramaturgie verbinden sich zu einer Schöpfung von großem künstlerischen Reiz. - Der 1779 verlegte Reproduktionsstich von Guillaume-Philippe Benoist nach dem Gemälde liegt in einem Probedruck vor der Schrift bei. Das Blatt ist selten.

Lot 6709, Auction  118, Italienisch, um 1780. Blumengeschmückte Nymphe auf Wolken mit kleinem Putto

Italienisch
um 1780. Blumengeschmückte Nymphe auf Wolken mit kleinem Putto
Los 6709

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

Details

um 1780. Blumengeschmückte Flora auf Wolken mit kleinem Putto.
Feder in Braun, braun laviert. 21,3 x 29,3 cm.


Lot 6711, Auction  118, Kolbe, Carl Wilhelm, Studie einer Kopfweide

Kolbe, Carl Wilhelm
Studie einer Kopfweide
Los 6711

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Studie einer Kopfweide.
Graphitzeichnung. 23,8 x 31,8 cm. Bezeichnet: "C.W. Kolbe 1823".

Carl Wilhelm Kolbe hatte sich im Figurenstudium ausgebildet, doch sein eigentliches Interesse galt der Landschaft. Anthonie Waterloo und Salomon Gessner nannte er seine Vorbilder. Kolbe komponierte seine Landschaften und idyllischen Szenerien im Atelier nach eigenen Skizzen. Mit sicherer Hand und kräftigem Strichwerk ist die vorliegende Studie einer Weide dynamisch modelliert. Die delikate Zeichnung in weichem Graphit schafft einen anmutigen Natureindruck von großer Lebendigkeit. Sie ist unten links bezeichnet und auf das Jahr 1823 datiert. Kolbe war erst in fortgeschrittenem Alter zur Kunst gelangt und hat dann ausschließlich als Zeichner und Radierer gearbeitet. Gleichzeitig beschäftigte er sich als Sprachwissenschaftler, verfasste mehrere namhafte philologische Abhandlungen und erhielt 1810 an der Universität Halle den Doktorgrad. Auf Empfehlung Daniel Chodowieckis nahm Kolbe 1790 das Kunststudium an der Berliner Akademie auf. Er erwies sich als ein talentierter Schüler und wurde bereits 1795 in die Reihen der Akademiemitglieder aufgenommen. Noch im selben Jahr hatte Kolbe sich in Dessau niedergelassen und wurde 1798 vom Fürsten Leopold Friedrich Franz von Anhalt (1740-1817) zum Hofkupferstecher und Lehrer für Zeichnen und französischen Sprachunterricht an der Hauptschule in Dessau berufen. Trotz des bescheidenen Renommees seines Postens entwickelte Kolbe eine einflussreiche Lehrtätigkeit, zu seinen Schülern zählten die Gebrüder Olivier und Franz Krüger.

Lot 6713, Auction  118, Koch, Joseph Anton, Rom: Blick über den Tiber mit Ponte Rotto auf das Forum Boarium

Koch, Joseph Anton
Rom: Blick über den Tiber mit Ponte Rotto auf das Forum Boarium
Los 6713

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Rom: Blick über den Tiber mit Ponte Rotto auf das Forum Boarium mit dem Vesta-Tempel und dem Tempel der Fortuna Virilis.
Bleistift auf Velin. 15,3 x 22,2 cm.


Lot 6715, Auction  118, Richter, Ludwig, Amor hinter einem Brunnen lauernd

Richter, Ludwig
Amor hinter einem Brunnen lauernd
Los 6715

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
248€ (US$ 267)

Details

Amor hinter einem Brunnen lauernd.
Feder in Schwarz über Bleistift, leicht braun laviert. 4,8 x 5 cm. Rechts unten in brauner Feder monogrammiert "L.R.".



Provenienz: Galerie Gerda Bassenge, Berlin, Auktion 25, 1975, Los 1056.
Privatbesitz Berlin.

Lot 6717, Auction  118, Reinhart, Johann Christian, Partie aus dem Park der Villa Chigi in Ariccia: Umgestürzte Steineiche und Farnkraut

Reinhart, Johann Christian
Partie aus dem Park der Villa Chigi in Ariccia: Umgestürzte Steineiche und Farnkraut
Los 6717 [^]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.828€ (US$ 6,267)

Details

Partie aus dem Park der Villa Chigi in Ariccia: Umgestürzte Steineiche und Farnkraut.
Schwarze Kreide auf Bütten. 43,2 x 55 cm. Unten links in brauner Feder signiert, datiert und bez. "Reinhart Ariccia 1801". Wz. Van der Ley.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts brach in der Landschaftskunst ein neues Zeitalter an. Die ideale Landschaft machte einem neuen Naturverständnis Platz. Das Auge des Künstlers wurde nun primär direkt an der Natur geschult, die subjektiv und emotional erfahren werden sollte. Auch naturwissenschaftliche Phänomene traten in das Blickfeld und wurden bildwürdig. In diesem Zusammenhang entdeckten die Künstler um 1800 auch den verwilderten Park der Villa Chigi in Ariccia, den der Fürst Sigismondo Chigi (1735-1793) nicht als Gartenanlage, sondern als Jagdgelände genutzt hatte und später in einen wilden, waldähnlichen Zustand verfallen ließ. Reinhart entdeckte diesen Park wenige Jahre nach seiner Ankunft in Rom. Andresen bemerkt dazu folgendes "Später wurde Ariccia sein (Reinharts) Lieblingsort und er setzte dort in dem für das Publicum verschlossenen Park Chigi, der ein fast urweltliches Aussehen hatte, ungestört und emsig seine Studien fort. Hier erst begann sich seine ihm von Natur verliehene Eigenthümlichkeit, seine männlich-kräftige und charakteristische Art in der Wiedergabe der Naturformen aufs Reichste zu entfalten, besonders in seinen Kreidezeichnungen, die deshalb auch vorzugsweise gesucht waren, und von denen er sich ungern trennte..." (Andreas Andresen: Die Deutschen Maler-Radirer des neunzehnten Jahrhunderts, Leipzig 1867, S. 188).
Der zumeist aus Steineichen bestehende Wald diente Reinhart als Quelle für zahlreiche Baumstudien und nahsichtige Naturdarstellungen, wie etwa auch die als "Im Park von Ariccia" bezeichnete Kreidezeichnung "Alte Olivenbäume an einer Felswand" (Hamburger Kunsthalle, Inv. 44288). Unsere Zeichnung zeigt eine mächtige, wohl erst unlängst umgestürzte Steineiche, wie das noch üppige Laubwerk belegt. Aus dem aufgeworfenen Erdwall an dem Wurzelballen wächst immergrüner Farn. Mit großer Verve hat der Künstler die einzelnen Partien dieser Terrainstudie aufs Papier gebannt, akribisch die Helldunkelabstufungen herausgearbeitet. Die Art wie Reinhart die Gegenstände wiedergibt, hat Carl Ludwig Fernow bereits 1802 gelobt: "Alle Gegenstände der landschaftlichen Natur, vornehmlich Bäume, Felsen, Ruinen, die Pflanzen der Vorgründe etc. sind in seinen Gemälden so charakteristisch, und mit so meisterhafter Sicherheit und Bestimmtheit ausgedrückt, daß man jede Baumart, jedes Gewächs, jede Stein- und Felsenart in ihnen, so gut wie in der Natur selbst, wieder erkennt" (Carl Ludwig Fernow: Sitten- und Kulturgemälde von Rom, Gotha 1802). Dr. F. Carlo Schmid, Düsseldorf, und Dr. Andreas Stolzenburg, Hamburg, bestätigen die Authentizität der Zeichnung.

Lot 6718, Auction  118, Reinhart, Johann Christian, "Fosso di Santa Nicola presso Palo": Italienische Küstenlandschaft bei Palo

Reinhart, Johann Christian
"Fosso di Santa Nicola presso Palo": Italienische Küstenlandschaft bei Palo
Los 6718

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.208€ (US$ 5,600)

Details

"Fosso di Santa Nicola presso Palo": Italienische Küstenlandschaft bei Palo.
Bleistift, aquarelliert. 15,4 x 20,7 cm. Unten links bezeichnet "Fosso di Sta Nicola presso Palo", auf dem Untersatz (beiliegend) verso bezeichnet "Zeichnung von C. Reinhart". Um 1825.


Johann Christian Reinhart, der seit 1789 in Rom lebte, hatte eine ausgeprägte Jagdleidenschaft und in geselliger Runde berichtete er gerne von seinen Streifzügen durch die italienische Campagna - während derer er seine zahlreichen Landschaftseindrücke in Skizzen festhielt. So ist, wie F. Carlo Schmid schreibt, auch vorliegende Arbeit während eines solchen Ausfluges in der Nähe von Palo entstanden. „Palo, das antike Alsium, suchte er [Reinhart] dabei ebenso wie Santa Marinella und andere Orte an der Küste südlich von Civitavecchia. Die Zeichnung ist zart aquarelliert und zeigt Reinhart als sensiblen Koloristen. Das Aquarell passt stilistisch als auch motivisch gut in die Jahre um 1825, als Reinhart immer wieder im Frühling in der Region zur Vogeljagd war. Die festgehaltene Szenerie ist unspektakulär und macht das Blatt zu etwas Persönlichem. Gezeigt ist die felsige Meerküste mit der Mündung eines Flusslaufs, der „Fossa di S. Nicola“. S. Nicola ist der Palo benachbarte, südlich gelegene Ort. Die Einsamkeit der Gegend, in der es sich somit gut jagen ließ, wird dadurch augenfällig, dass keine Personen wiedergegeben sind. Dies ist andererseits aber auch Beleg dafür, dass die Zeichnung rein privater Natur war und trotz ihrer vollständigen Ausführung nicht zum Verkauf bestimmt war. Nur Landschaftsdarstellungen mit Staffage galten als verkäuflich. In Reinharts Werk gibt es nicht viele Wiedergaben des Meeres, was dieses Blatt zusätzlich interessant macht […].“ Das Gutachten von F. Carlo Schmid vom 14. März 2016 liegt in Kopie vor.

Provenienz: Sammlung Bertuch (laut Vorbesitzer).

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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