153050

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Naeke, Gustav Heinrich - nach
Die Unterweisung am Webstuhl
Los 6330

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

nach. Die Unterweisung am Webstuhl.
Öl auf Zink. 24 x 15 cm.

Das kleine Gemälde geht auf die im Frauenalmanach publizierte Komposition Naekes zurück (vgl. Los 6329), wie sich an den spätgotischen Maßwerkfenstern mit je zwei Lanzetten mit darüberliegendem Vierpass und den vor dem geöffneten Fenster stehenden Blumenstrauss erkennen lässt.

Lot 6331, Auction  118, Overbeck, Friedrich - nach, Das tugendsame Weib

Overbeck, Friedrich - nach
Das tugendsame Weib
Los 6331

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
372€ (US$ 400)

Details

nach. Das tugendsame Weib.
Kupferstich auf feinem China von Ferdinand Ruscheweyh. 17,6 x 23,5 cm. Nagler 16, Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 106, Nr. 40 II.

Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit schmalem Rand. Der Bogen von dem das ehemals gewalzte China losgelöst ist, liegt bei und trägt die Verlegeradresse von C. G. Lüderitz, Berlin, sowie dessen Trockenstempel. Etwas stockfleckig, vereinzelt schwache Altersspuren, sonst jedoch sehr gut erhalten. Von großer Seltenheit.

Lot 6332, Auction  118, Peroux, Joseph Nicolaus, Bildnis eines jungen Herrn in dunklem Rock mit weißer Halsbinde

Peroux, Joseph Nicolaus
Bildnis eines jungen Herrn in dunklem Rock mit weißer Halsbinde
Los 6332

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

Bildnis eines jungen Herrn in dunklem Rock mit weißer Halsbinde.
Pinsel in Braun über Bleistift auf Velin. 22,4 x 19,2 cm (im Oval). Rechts signiert und datiert "J. N. Peroux. dl. 1823.


Joseph Nicolaus Peroux, der als Miniaturist, Radierer und Lithograph wirkte, lernte bei Nicolas Guibal an der Akademie und der Hohen Karlsschule in Stuttgart. Ab 1795 war er in Frankfurt am Main, ab 1800 in Hamburg tätig, wo er 1803 ein Porträt der Emma Hamilton und ein Selbstbildnis ausstellte. Anschließend gründete er in Lübeck eine Kunstschule, wo er 1805 den gerade 16-jährigen Friedrich Overbeck in der Zeichenkunst unterwies. Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Lübeck besitzt ein von Peroux im Jahr 1806 gemaltes Portrait von Overbeck. Im gleichen Jahr kehrte Peroux nach Frankfurt zurück, wo er bis zu seinem Lebensende blieb. Werke von ihm befinden sich im Frankfurter Städel, in der Hamburger Kunsthalle und im Behnhaus in Lübeck.

Lot 6333, Auction  118, Peroux, Joseph Nicolaus, Bildnis der Eleonore Freifrau von Welden geb. Freiin von Aretin

Peroux, Joseph Nicolaus
Bildnis der Eleonore Freifrau von Welden geb. Freiin von Aretin
Los 6333

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.200€ (US$ 6,667)

Details

Bildnis der Eleonore Freifrau von Welden geb. Freiin von Aretin (1806-1882) im weißen Chemisekleid.
Bleistift, Pinsel in Grau, Graubraun und teils Rot, Feder in Schwarz, in einem Fensterpassepartout. 16,8 x 13,2 cm. Unten rechts signiert und datiert "J. Peroux del: 1819.".



Lot 6334, Auction  118, Overbeck, Friedrich, Betender Mönch

Overbeck, Friedrich
Betender Mönch
Los 6334

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Betender Mönch.
Radierung und Kaltnadel auf gewalztem China. 11,4 x 7,6 cm. Um 1826. Nagler 1, Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 100, Nr. 37 III (von V).

Die Vorzeichnung für diese von einer großen Stille zeugenden Radierung befindet sich in Lübeck und datiert auf den 8. März 1826. Obwohl eng verbunden mit der radierten Darstellung des "Philippus Neri" (siehe Los 6338) folgt sie dieser zeitlich doch deutlich nach. Das spätere Blatt wirkt dabei feiner, aber auch freier in seinem Radierduktus. Dies hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass der Apostel seine direkte Inspiration in einem Kupferstich Albrecht Dürers findet, vorliegendes Blatt jedoch der freien Erfindung entstammt, ohne dabei das "Altertümelnde in Technik und Figurengestaltung" aufzugeben.
Ganz ausgezeichneter, fein und nuancierter Abzug mit breitem Rand. Insgesamt und vereinzelt etwas stockfleckig, schwache Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut und original erhalten. Wie in der Literatur erwähnt unten mittig mit dem Trockenstempel des Kunsthändlers Carl Schultze in Rom.

Lot 6335, Auction  118, Küchler, Carl Gotthelf, Bildnis Johann Friedrich Overbeck,

Küchler, Carl Gotthelf
Bildnis Johann Friedrich Overbeck,
Los 6335

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
124€ (US$ 133)

Details

Bildnis Johann Friedrich Overbeck, Halbportrait in Dreiviertelansicht nach links.
Radierung auf gewalztem China. 24,1 x 20,2 cm. 1837. Mitchell B. Frank: "Portrait Prints, 1770-1850: Friends and Family", in: The Enchanted World of German Romantic Prints 1770-1850. Philadelphia 2017, S. 190, Abb. 159.

Carl Gotthelf Küchler folgt in seinem Bildnis des Malers Friedrich Overbeck der Portraittradition wie sie in der zweiten Dekade des 19. Jahrhunderts von Amsler oder auch Schnorr von Carolsfeld geprägt wurde. Overbeck sitzt im legeren Malermantel im Dreiviertelprofil nach links. Küchler attestiert mit Datum und Ort die Entstehung der Radierung, unten ist zusätzlich die Signatur Overbecks in der Platte angebracht. Joseph Beavinton Atkinson, der frühe Biograph Overbecks, interpretierte das Bildnis wie folgt: "The coronal regions, the reputed abode of the moral and religious faculties, rise in full developement; [...] The mien is that of a mediaeval saint - austere, devout."
Ausgezeichneter, klarer Druck an die Darstellung geschnitten. Alters- und Gebrauchsspuren, vor allem verso etwas stockfleckig, sonst gut.
Beigegeben von Lemercier nach August Lucas "Bildnis Friedrich Overbecks im Profil nach rechts".

Lot 6337, Auction  118, Overbeck, Friedrich, Der hl. Philippus Neri

Overbeck, Friedrich
Der hl. Philippus Neri
Los 6337

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.300€ (US$ 10,000)

Details

Der hl. Philippus Neri.
Bleistift auf Velin. 13,6 x 8,8 cm. Monogrammiert und datiert "FO 1820".

"Philippus Neri, Sohn vornehmer Florentiner Eltern, lebte in Rom als ein anderer Franz von Assisi in Armut und Demut, predigte den rechtmäßigen Glauben in Liebe, gepaart mit Strenge, bekehrte Juden und Häretiker und wurde 1622, 27 Jahre nach seinem Tode, heiliggesprochen. Als solcher Glaubensmann ... steht Philippus hier, Vorbild für Overbecks religiöse Entwicklung, zu der sich dieser mit der Wahl des Heiligen programmatisch bekennt, was im Formalen seine Entsprechung in der engen Anlehnung an der Vorbild Albrecht Dürers [...] hat." (Stephan Seeliger op.cit.). Um genau zu sein, orientiert sich Overbeck bei seiner Komposition an Dürers Kupferstich "Der Apostel Philippus" (Meder 48). Die Zeichnung bereitet minutiös die gleichnamige Radierung Overbecks vor (Nagler 2; siehe Los 6338). Der rechts auf der Zeichnung angedeutete Holzzaun, Dürers "Maria auf der Rasenbank" (Meder 31) entstammend, wurde bei der Radierung weggelassen. Die altmeisterliche Behandlung der Zeichnung, mit den an dem Kupferstich orientierten Parallel- und Kreuzstrichlagen, ist charakteristisch für Overbecks Zeichenstil der 1820er Jahre.

Provenienz: C. G. Boerner, Düsseldorf.
Dort erworben im Februar 1991.

Ausstellung: Ausst. Unter Glas und Rahmen, Mainz, Nürnberg und Lübeck 1993-1994.

Literatur: Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 98-99 mit Abb. S. 99.

Lot 6338, Auction  118, Overbeck, Friedrich, Der hl. Philippus Neri mit Buch und Kreuz.

Overbeck, Friedrich
Der hl. Philippus Neri mit Buch und Kreuz.
Los 6338

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Der hl. Philippus Neri mit Buch und Kreuz.
Radierung auf gewalztem China. 14,1 x 8,4 cm. Nach 1820. Unten auf kleinem Klebeetikett mit Bleistift bez. "Meinem lieben Freunde L. G. zum Geburtstage d. 14. März 1843 v. WH.". Nagler 2, Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 98, Nr. 36 (unser Exemplar erwähnt unter Nr. 37, Anmerkung 3); Frances Carey, Antony Griffiths: German Printmaking in the Age of Goethe. London 1994, Nr. 123.

Friedrich Overbeck schuf nur vier Radierungen. Der vorliegende Kupferstich geht zurück auf die gleichseitige Zeichnung Overbecks, die wir hier ebenfalls anbieten (Los 6337). Im Gegensatz zu dem feinen, beinahe verschleierten Strich der akkuraten Zeichnung, die sich bei genauer Betrachtung als exakte Vorzeichnung erweist, kommt das Liniengefüge in der Radiertechnik naturgemäß markanter zur Geltung. Vorliegender Abzug stammt von einer zweiten leicht variierenden Platte, die Overbeck von diesem Motiv anfertigte. Es ist davon auszugehen, dass nur wenige Exemplare dieser Motive abgezogen wurden, vermutlich vor allem, um sie Freunden zu schenken. Das auf unserem Exemplar im weißen Unterrand angebrachte Klebeetikett mit einer Widmung zum Geburtstag wurde ursprünglich Ludwig Hassenpflug zugesprochen, dem Schwager Grimms. Doch das deutliche Monogramm WH berücksichtigend stammt die Widmung mit großer Wahrscheinlichkeit doch eher von der Hand des Bildhauers Werner Henschel (1782-1850). Dieser war bereits seit 1805 mit den Gebrüdern Grimm bekannt. Seit 1815 pflegte er auch Kontakt mit Ludwig Emil Grimm, als dessen "bester und engster Freund" er galt. Die Graphik stammt somit aus dem Nachlass Ludwig Emil Grimms, der am annotierten 14. März 1843 seinen 53. Geburtstag beging.
Ganz ausgezeichneter, atmosphärisch dichter Abzug mit breitem Rand. Minimal angestaubt, vier Nadellöchlein in den Ecken außerhalb der Platte, montierungsbedingt verso einige beriebene Stellen, geringfügige Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten.

Provenienz: Aus dem Nachlass Ludwig Emil Grimms.

Lot 6339, Auction  118, Overbeck, Friedrich - nach, Joseph von seinen Brüdern verkauft

Overbeck, Friedrich - nach
Joseph von seinen Brüdern verkauft
Los 6339

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
434€ (US$ 467)

Details

nach. Joseph von seinen Brüdern verkauft.
Lithographie auf gewalztem China, von Christian Schultze. 38,1 x 48,4 cm. "D'après le carton original de Fr. Overbeck. Imp. par Lemercier Lith par Schultz." sowie mit den Verlegeradressen "Publié par Velten à Paris St Petersbourg et Carlsruhe" und " J Veith à Zuric et Hering et Remington 153 Regent Street a Londres". Nicht bei Nagler, vgl. Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 90, Nr. 32 mit Hinweis auf ein von Velten herausgegebenes und bei Lemercier gedrucktes Exemplars.

Nach dem gleichnamigen Fresko für die Casa Bartholdy aus dem Jahre 1817, heute in der Sammlung der Nationalgalerie, Berlin. Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Leicht angestaubt, im äußeren weißen Blattbereich etwas stockfleckig, leichte Randschäden, zu den Rändern hin Knitter- und Gebrauchsspuren, im Gesamteindruck gut.

Schäffer, Eugen Eduard
Kopf des midianitischen Kaufmanns
Los 6340

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

Details

Kopf des medianitischen Kaufmanns.
Kupferstich auf Velin nach Friedrich Overbeck. 28,1 x 22,5 cm. (1822). Norbert Suhr, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 92, Nr. 33 a (mit Abb., unser Exemplar).

Vorliegender Kupferstich war die erste selbständige Arbeit Schäffers nach dem Abbruch seines Akademiestudiums bei Langer in München. Aus Overbecks Fresko des "Verkaufs Josephs" von 1817 in der Casa Bartholdy in Rom, heute in der Alten Nationalgalerie Berlin, wählte Schäffer den Kopf eines Israeliten in der Bildmitte. Er gab Nicolaus Hoff zwei Abzüge mit nach Rom, einer davon war für Friedrich Overbeck bestimmt, der bei dem Anblicke desselben "auf's freudigste überrascht war". - Vor Hinzufügung der Jahreszahl 1822. Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Druck mit schmalem Rand um die markante Facette. Insgesamt leicht stockfleckig, horizontale und vertikale Falzspuren, sonst in sehr guter und originaler Erhaltung.

Ausstellung: Ausst. Unter Glas und Rahmen, Mainz, Nürnberg und Lübeck 1993-1994.

Lot 6341, Auction  118, Schäffer, Eugen Eduard, Kopf eines Medianiten

Schäffer, Eugen Eduard
Kopf eines Medianiten
Los 6341

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Kopf eines Medianiten.
Schwarze Kreide, teils weiß gehöht auf braunem Velin. 29,5 x 21,7 cm. Um 1822.

Die Studie wiederholt das markante Bildnis des Medianiten aus Overbecks Fresko "Joseph wird von seinen Brüdern verkauft" (1816/17) in der Casa Bartholdy in Rom. Möglicherweise handelt es sich bei unserem Blatt um die Vorzeichnung zu der Lithographie von Eugen Eduard Schäffer (siehe Los 6340). Beigegeben eine weitere Bleistiftzeichnung mit demselben Motiv wohl von dem Dresdener Christian Ernst Stölzel (1792-1837), der 1822 eine Reise zu Fuß nach Rom antrat und von dem auch Kopien nach Pinturicchio bekannt sind.

Provenienz: Kunsthandel Eric Solovici, Paris.
Dort erworben im Januar 1996.

Strixner, Johann Nepomuk
Albrecht Dürers Christlich-Mythologische Handzeichnungen
Los 6342

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Albrecht Dürers Christlich-Mythologische Handzeichnungen.
43 Federlithographien in verschiedenen Farben, zzgl. 2 Seiten typographischem Verzeichnis, lithographiertem Dürerportrait in Kreide, lithographiertem Titelblatt, 2 Seiten Vorrede, gebunden in marmorierter Kartonage d. Z. (Rücken überklebt, Gebrauchsspuren). Folio. München, Alois Senefelder, 1808. Winkler 831, 11 und 14 I (von II); Frances Carey, Antony Griffiths: German Printmaking in the Age of Goethe. London 1994, Nr. 125.

Zu den ersten großen lithographischen Unternehmungen gehörte 1807 die von Alois Senefelder und Johann Christoph Freiherr von Aretin veranlasste Übertragung von Dürers Randzeichnungen aus dem Gebetsbuch Kaiser Maximilians. Das 43 Blatt umfassende Werk bildete einen äußerst erfolgreichen Auftakt zur Wiedergabe berühmter Kunstwerke in lithographischer Form. Zugleich war Strixners Folge die erste graphische Reproduktion des Gebetbuches. In der Folge wurden die Randzeichnungen zur bedeutenden Inspirationsquelle für Buchillustrationen des 19. Jahrhunderts, zum einen für die dekorative Gestaltung des weißen Randes um den Text und zum anderen für skurril kalligraphisch angelegte Motive. Bereits Goethe erkannte die Bedeutung von Strixners Werk, das "für viele Künstler und Illustratoren für lange Zeit die Rolle eines Vademecum" spielen sollte (zit. nach Werner Busch, in: Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens 15, Wiesbaden 1988, S. 138). Der Erfolg schlug sich in mehreren Auflagen nieder. Die vorliegende Sammlung enthält Exemplare der ersten, überwiegend farbig gedruckten Auflage, sechs Tafeln weichen von den bei Winkler beschriebenen Farbnuancen ab (Taf. 34 = dunkelgrün; 36 = violett; 37 = dunkelviolett; 38 = braun, 39 = grün; 41 = grün). Ganz ausgezeichnete, nuancierte Drucke mit Rand. Einige Blätter etwas stockfleckig, mit nur leichten Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sämtlich in sehr guter und originaler Erhaltung.

Provenienz: Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 45 im Mai 1985, Los 1353.

Lot 6343, Auction  118, Schnorr von Carolsfeld, Julius, Gruppe der Wöchnerinnen aus die Geburt Mariens nach Albrecht Dürer (Detail)

Schnorr von Carolsfeld, Julius
Gruppe der Wöchnerinnen aus die Geburt Mariens nach Albrecht Dürer (Detail)
Los 6343

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.780€ (US$ 12,667)

Details

Die Wöchnerinnen aus die "Geburt Mariens" nach Albrecht Dürer.
Feder in Braun auf Velin, verso Studien zweier kniender Frauen in Bleistift. 21,9 x 14,3 cm. Unten rechts mit dem Monogramm Dürers bez. "AD". Um 1816.

In vorliegender Zeichnung nimmt Schnorr Albrecht Dürer zur Vorlage. Aus dessen Darstellung der "Geburt Mariens" (Meder 192) aus dem Marienleben kopiert er die linke Gruppe der Wöchnerinnen mit dem Kinde. Schnorr von Carolsfeld folgt hier exakt Dürers Komposition und übersetzt das Medium des kontrastreichen Holzschnittes in das einer feinen Federzeichnung. Hinrich Sieveking beschreibt, dass es Schnorr hier nicht „um Detailgenauigkeit geht“, sondern „vielmehr liegt ihm daran, die Fülle räumlicher und figürlicher Motive unmittelbar mit der Feder ohne Bleistiftvorzeichnung zu umreißen und flüssig extemporierend nachzuerzählen. Er übte hier das Zeichnen in Dürers Manier, um sie sich völlig anzueignen“ (Sieveking, op. cit. S. 46).
Dass Schnorr nach den alten Meistern zeichnete, vermerkte er selbst auch in seinen Tagebüchern. Zudem berichtet Boetticher 1901 von insgesamt sechs „Copien nach unbekannten alten Meistern, sämmtlich [sic!] Umrisszeichnungen mit der Feder, E[igentümer]: Prof. Franz Schnorr v. C[arolsfeld], Dresden“ (Friedrich Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. II, S. 613, Nr. 25-30). Neben zwei weiteren bekannten Kopien, der hier vorliegenden sowie einer Kopie nach Hans Beck (Sieveking, op. cit. S. 48, Kat. 7 mit Abb.), ist heute lediglich eine weitere Kopie nach Hans Burgkmair d. Ä. mit dem Triumphzug Kaiser Maximilians I. bekannt (Weimarer Schlossmuseum, Graphische Sammlung, Inv. Nr. 7413), die auf den 16. Juni 1816 datiert ist. In dieser Zeit lebte Schnorr noch im Hause Ferdinand Oliviers in Wien. Sieveking nimmt wegen des engen thematischen Zusammenhangs zur Burgkmair Kopie an, dass auch vorliegende Zeichnung in dieser Zeit entstanden ist.

Ausstellung: Ausst. Julius Schnorr von Carolsfeld. Zeichnungen aus Privatbesitz. Mainz und München 1994/1995.

Literatur: Hinrich Sieveking, in: Julius Schnorr von Carolsfeld. Zeichnungen aus Privatbesitz, Ausst. Kat. Mainz und München 1994/1995, S. 46f., Kat. Nr. 6 mit Abb.

Lot 6344, Auction  118, Führich, Joseph von, Der hl. Martinian und die Buhlerin Zoe

Führich, Joseph von
Der hl. Martinian und die Buhlerin Zoe
Los 6344

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
12.400€ (US$ 13,333)

Details

Der hl. Eremit Martinian und die Buhlerin Zoe.
Feder in Grau, über Spuren von Bleistift, auf Velin. 19 x 21,8 cm. Signiert unten links in grauer Feder mit dem eigenhändigen Signet, bezeichnet in Bleistift verso "Jos. Führich fec.".

Das Blatt datiert höchstwahrscheinlich in die erste Hälfte der 1820er Jahre. Hier begegnet Führich an der Prager Akademie der Graphik Albrecht Dürers, die nicht nur einen Stilwandel bei ihm bewirkt, sondern auch grundlegend seine künftige künstlerische Karriere beeinflusst. Wesentliches Thema seiner Gemälde dieser Zeit (vor allem kirchlicher Aufträge) sind religiöse Visionen und Erlebnisse (Die Vision des hl. Franziskus, Das inbrünstige Gebet der hl. Genovea) als auch Motive aus dem Reich der Phantasie (Versuchung des hl. Antonius, von 1822). Das Thema der Erscheinung oder Vision scheint ein gemeinsames Motiv einer Reihe von Werken Führichs aus der ersten Hälfte der zwanziger Jahre zu sein. In einem Brief vom Sommer 1821 an Martin Tejček in Wien schreibt er: "So überhäuft sich manchmal mein ganzes Leben mit Gestalten und Bildern. Wären sie nur noch deutlicher, es könnte vielleicht von gutem Einflusse für meinen Kunstsinn sein" (Moriz Dreger: Josef Führich, Wien 1912, S. 145). In unserem auch als "Der hl. Hieronymus in der Klause" interpretierten Blatt besticht Führichs konzentrierte und prägnante Federführung, die sich wesentlich von Dürers präzisem Zeichenstil inspiriert zeigt. Durch subtile Variationen der Linienstärke und eine Vielzahl von Schraffuren erzielt er reiche Tonwertabstufungen.

Provenienz: Unbekannter Trockenstempel AS (nicht in Lugt).
Galerie Fischer, Luzern, Auktion am 18. Juni 1996, Los 4078 (Abb.).

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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