153050

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Deutsch
um 1480. Die Darbringung Christi im Tempel
Los 6000

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,778)

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um 1480. Die Darbringung Christi im Tempel.
Relief aus Eichenholz. 48 x 41 cm.



Provenienz: Gerd Rosen, Berlin, Auktion XXV (2. Teil) am 12. November 1955, Los 2516 mit Abb. auf S. 127 (als Norddeutsch, um 1490).

Flämisch
um 1500. Maria Lactans
Los 6001

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.625€ (US$ 6,250)

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um 1500. Maria Lactans.
Öl auf Holz. 34,2 x 22,8 cm.

Dieses Werk steht im engen Zusammenhang mit einer Komposition aus der Werkstatt des wahrscheinlich in Brüssel oder Mechelen tätigen Meisters der Magdalenen-Legende (zuletzt Privatbesitz, Christie's, London, Auktion am 7. Juli 2000, Los 24). Der Madonnentypus geht wiederum auf einen vielrezipierten Prototypen von Rogier van der Weyden zurück, den der Meisters der Magdalenen-Legende und sein Atelier mehrfach variierten.

Flämisch - Schule
um 1560/80. Die Beweinung Christi
Los 6002

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
42.500€ (US$ 47,222)

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um 1560/80. Die Beweinung Christi.
Öl auf Holz, parkettiert. 106 x 82 cm.

Die jüngst in Berlin gezeigte Überblicksschau von Hugo van der Goes vereinte erstmals bis auf wenige Ausnahmen das überlieferte Gesamtwerk dieses herausragenden Großmeisters altflämischer Kunst. Darunter auch ein Leinwandfragment, das die trauernde Jungfrau und Johannes den Evangelisten zeigt. Dieses Tüchlein ist alles, was von van der Goes vielleicht erfolgreichster Bildfindung geblieben ist - der um 1475/77 entstandenen „Beweinung Christi“, auch als „Große Kreuzabnahme“ bekannt. Es zeigte in großer Nähe zu den Betrachtern herangerückt die Jungfrau, Johannes und Maria Magdalena als Halbfiguren, dicht versammelt um den leblosen Leib Christi, der von Josef von Arimathäa und Nikodemus gehalten wurde.
Wie sehr die innovative Form des erzählenden Halbfigurenbildes van der Goes‘ Zeitgenossen und nachfolgende Generationen beeinflusste, beweist die Vielzahl an Kopien, die bis ins 17. Jahrhundert entstanden. Zu den frühesten und exaktesten gehören jene in Amsterdamer Rijksmuseum und im Museo di Capodimonte in Neapel. Sie sind es auch, die es erlauben nachzuvollziehen, dass unser Künstler weniger eine akribische Wiederholung des verlorenen Meisterwerks anstrebte, sondern vielmehr eine eigenständige Adaption mit zahlreichen Abweichungen schuf. So weitete er den Bildraum nach oben aus, ergänzte ihn um den Kreuzstamm und eine daran angelehnte Leiter und ersetzte den monochromen Goldgrund durch einen Landschaftsausschnitt. Im Vordergrund ist die Figurengruppe wie in der Ur-Komposition auf engstem Raum verdichtet, wird allerdings um eine sechste Person ergänzt: Am rechten Bildrand hinter Maria Magdalena steht eine junge Frau, die mit ihrer Haartracht und dem Kleid aus dem 16. Jahrhundert auffällig mit den altertümlich gewandten Protagonisten kontrastiert. Es dürfte sich dabei um eine Stifterfigur handeln, deren männliches Pendant vermutlich mit Josef gleichzusetzten ist, der Christus‘ Schultern stützt. Anders bei van der Goes und den meisten Kopien ist Josef nämlich nicht als Greis mit spitzem Gesicht und eingefallenen Wangen dargestellt, sondern auffallend porträtähnlich als ein Mann mittleren Alters mit fülligen Zügen und leichtem Doppelkinn. Besonders an diesem realitätsnah wirkenden Gesicht tritt das treffsichere Können des Malers zutage, der das Bild in weichem, samtigem Duktus aufbaute. Im Zuge des Übersetzungsprozesses verlieh er der Szene idealisierende Elemente, vor allem die Gesichter sind runder und weniger herb in den Zügen. Auch Christus' Körper ist nicht ausgemergelt und aus seinen Wunden tritt kein Blut.
Der vielleicht größte Unterschied zum spätgotischen Werk liegt jedoch in der Art der Interaktion der Figuren mit dem Betrachter. Bei dem älteren Prototyp war es das von ausdrucksstarker Trauer gezeichnete Mienen- und Gestenspiel, das an die Emotionen der gläubigen Betrachter appellierte. Die scheinbare Beziehungslosigkeit der Anwesenden untereinander veranschaulichte zudem die Einsamkeit der Leiderfahrung. In unserer Arbeit blicken dagegen die Stifterin und der hl. Johannes uns in die Augen; die Kontaktaufnahme und Einladung zur Versenkung sind also direkt und unmittelbar. Weitere Änderungen nahm der Künstler auch bei den Farben und der Gestaltung der Kleidung vor. So tragen Josef (bzw. der Stifter) und Johannes keine dunklen Stoffe, sondern leuchtendes Rot und Nikodemus‘ Kostüm mutet durch das Hinzufügen eines hohen Turbans gar orientalisierend an. Zusammenfassend eignet sich der Maler in einem bemerkenswerten Akt der künstlerischen Zitation das berühmte Vorbild an, passt es an den Zeitgeschmack an und wandelt es souverän im Hinblick auf die Funktion als Stifterbild ab.

Provenienz: Sammlung Marie Dauw-de Bruyn, Schloss Relst, Campenhout, Belgien.
Sammlung Geneviève van den Eynde, Löwen.
Durch Erbgang an Eliane Claikens, Brüssel und deren Erben.
Privatsammlung Deutschland.

Ausstellung: 1907, Exposition provinciale du Limbourg à Saint-Trond, Palais de l'Art Ancien, Nr. 83 (als "Jan van Scorel").

Lot 6003, Auction  122, Deutsch, 16. Jh. Die hl. Elisabeth von Thüringen

Deutsch
16. Jh. Die hl. Elisabeth von Thüringen
Los 6003

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,389)

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16. Jh. Die hl. Elisabeth von Thüringen.
Roter Sandstein. H. 72 cm.



Provenienz: Gerd Rosen, Berlin, Auktion XXX (1. Teil) am 8. Mai 1955, Los 1414 mit Abb. auf S. 175 (als Thüringen, um 1520).

Bononi, Carlo
Die mystische Vermählung der hl. Katharina
Los 6006

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
18.750€ (US$ 20,833)

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Die mystische Vermählung der hl. Katharina.
Öl auf Kupfer. 24,8 x 34 cm.

Als Goethe im Herbst 1786 Ferrara besucht, hält sich seine Begeisterung für die Stadt in Grenzen. Nur ein Altarblatt in San Benedetto entlockt ihm Bewunderung. Dem Schriftsteller war der Künstler unbekannt, noch wusste er, dass bereits sein Vater Jahrzehnte zuvor Werke desselben Meisters beeindruckt betrachtet hatte. Der Urheber dieser Arbeiten war Carlo Bononi, eine der zentralen Künstlerpersönlichkeiten der Ferrareser Schule zwischen Gegenreformation und Barock. Lange blickte man in der emilianischen Stadt mit Verklärung auf die goldene Epoche der Renaissance unter den Este und schenkte der Kunst nach Einverleibung der Stadt in den Kirchenstaat 1598 wenig Beachtung. Doch war die kulturelle Szene zu Beginn des 17. Jahrhunderts dank der neuen, ekklesiastischen Führungsschicht durchaus von bewegter Lebendigkeit geprägt. In diesem Zusammenhang etablierte sich Bononi mit seinem erfindungsreichen Stil als einer der ersten Maler der Stadt. Er kombinierte manieristische Momente mit naturalistischen Tendenzen, rezpierte aber auch die Neuigkeiten der Schule Caravaggios und des römischen Klassizismus. Neben zahlreichen kirchlichen Aufträgen, bediente Bononi in der Tradition Dosso Dossis und vor allem Garofalos auch ein privates Klientel mit kleinformatigen Gemälden wie das Vorliegende.

Provenienz: Bis 1970 Sammlung Ferdinando Perreti, London/Rom.

Literatur: Erich Schleier: "More Drawings by Carlo Bononi", in: Master Drawings, Bd. 10 (1972), Nr. 4, S. 363f, hier S. 364 (mit Abb.).

Lot 6009, Auction  122, Süddeutsch, frühes 18. Jh. Der hl. Sebastian an einen Baum gefesselt

Süddeutsch
frühes 18. Jh. Der hl. Sebastian an einen Baum gefesselt
Los 6009

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.125€ (US$ 3,472)

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frühes 18. Jh. Der hl. Sebastian an einen Baum gefesselt.
Lindenholz (?), vollrund geschnitzt. H. 33 cm.


Giordano, Luca
Der hl. Franz von Paola
Los 6010

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.750€ (US$ 9,722)

Details

Der hl. Franz von Paola.
Öl auf Leinwand. 74,3 x 66,8 cm. Unten links mit alter Galerienummer "L.37", verso auf dem Keilrahmen eine weitere Galerie- oder Inventarnummer "Z I58". Um 1659/60.

Aus der frühen Schaffenszeit Luca Giordanos stammend, steht die Modellierung der Figur und des Lichts noch ganz im Zeichen der Auseinandersetzung mit der Kunst Jusepe der Riberas. Eine zweite, laut Ferrari und Scavizzi qualitativ schwächere Fassung, befindet sich in der Benediktinerabtei von Montevergine bei Avellino, abgebildet in P. Leone De Castris (Hrsg.): Il Museo Abbaziale di Montevergine. Catalogo delle Opere, Neapel 2016, S. 114f., Kat. 37.
- In einem römischen oder neapolitanischen Salvator-Rosa-Rahmen des 17. Jh.

Provenienz: Aus dem Besitz der Grafen von Egloffstein, Franken.
Leo Spik, Berlin, Auktion vom 4.-5. November 1970, Los 307 (dort als "Jusepe de Ribera zugeschrieben").
Privatsammlung Berlin.

Literatur: Oreste Ferrari, Giuseppe Scavizzi: Luca Giordano. L'Opera Completa, Bd. 2, Neapel 1992, S. 268, Kat. A120 und S. 529, Abb. 196.

Teniers II, David - Umkreis
Die Versuchung des hl. Antonius
Los 6011

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.750€ (US$ 9,722)

Details

Umkreis. Die Versuchung des hl. Antonius.
Öl auf Leinwand, doubliert. 57 x 84 cm.



Provenienz: Spätestens 1925 Sammlung Justizrat Dr. Alexander Berg, Frankfurt a. M. (Klebeetikett verso).

Ausstellung: 1925, Ausstellung von Meisterwerken Alter Malerei aus Privatbesitz, Frankfurt a. M., Städelsches Kunstinstitut.

Literatur: Georg Swarzenski (Hrsg.): Ausstellung von Meisterwerken alter Malerei aus Privatbesitz, Sommer 1925, Ausst.Kat. Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt a. M. 1926, Nr. 208 (als "David Teniers II.").

Niederländisch
um 1630/40. Orpheus in der Unterwelt
Los 6013

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.125€ (US$ 3,472)

Details

um 1630/40. Orpheus in der Unterwelt.
Öl auf Leinwand, doubliert. 42 x 71,5 cm. Verso auf dem Keilrahmen von alter Hand bez. "Mme la Barone de Cailus / Po[unleserlich]".


Lot 6014, Auction  122, Flemalle, Bertholet, Herkules und Omphale

Flemalle, Bertholet
Herkules und Omphale
Los 6014

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.375€ (US$ 10,417)

Details

Herkules und Omphale.
Öl auf Leinwand, doubliert. 182 x 198 cm.

Das Gemälde stammt vom Lütticher Maler Bertholet Flemalle, der von seinem Vater, einem Glasmaler, ausgebildet wurde, ehe er um 1638 nach Italien aufbrach. Er verbrachte einige Jahre in Rom und in Florenz, es folgte ein Aufenthalt in Paris. Nach über einem Jahrzehnt im Ausland kehrte er 1646 in seine Heimatstadt zurück, wo er eine Schlüsselfigur bei der Einführung eines französisch-romanischen Klassizismus im Geschmack Poussins wurde. Damit hatte er einen starken Einfluss auf die Malerszenen Lüttichs und Künstler wie Gérard de Lairesse.

Dyck, Anthony van - nach
Selbstbildnis des Künstlers
Los 6015

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.000€ (US$ 4,444)

Details

nach. Selbstbildnis des Künstlers im Dreiviertelprofil.
Öl auf Leinwand. 58,3 x 45,5 cm (oval). Verso auf dem Keilrahmen alte Bestandsnummern.

Aus seinen Jahren am englischen Hofe sind insgesamt drei Selbstbildnisse von Anthony van Dyck bekannt, wobei das von unserem Künstler wiederholte als das späteste gilt und um 1640 datiert wird (heute National Portrait Gallery London, Inv. NPG 6987). Der Künstler inszeniert sich im modischen Gewand, wohl beim Akt des Malens, da der Faltenverlauf an seiner rechten Schulter einen erhobenen Arm suggeriert, der möglicherweise einen Pinsel hält. Unsere qualitätvolle und maßgleiche Wiederholung überzeugt durch samtenen Pinselduktus und stammt ebenso wie das Original aus englischem Adelsbesitz. Da die chromatischen Valeurs denen von van Dyck sehr nahestehen, darf eine Kenntniss der Vorlage aus direkter Anschauung zumindest angenommen werden.

Provenienz: Sammlung John James Dudley Stuart Townshend, 6th Marquess Townshend (1866-1921), Raynham Hall, Norfolk (dort im Billiard Room).
Dessen Auktion, Christie's, London, The Townshend Heirlooms, Auktion am 7. März 1904, Los 129 (für 22 Guinees an Foster).

Niederländisch
17. Jh. Schiffe auf stürmischer See
Los 6016

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.250€ (US$ 5,833)

Details

17. Jh. Schiffe auf stürmischer See.
Öl auf Leinwand, doubliert. 76,5 x 102 cm.



Provenienz: Kunsthandel Douwes, Amsterdam.
Kunsthandel Jacques Goudstikker, Amsterdam (als Abraham van Beyeren).
Auktion Lempertz, Köln, 5.2.1941, Los 6 (mit Abb.) (als Abraham van Beyeren und mit einem Gutachten von C. Hoofstede de Groot).
Privatsammlung Berlin.
November 2023, gütliche Einigung über die Restitution mit den Erben nach Jacques Goudstikker.

Schijndel, Bernardus van
Zwei belebte Wirtshausszenen
Los 6019

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,500)

Details

Zwei belebte Wirtshausszenen.
2 Gemälde, je Öl auf Leinwand. Je ca. 40 x 49 cm. Eines unten rechts signiert "PvSchijnd", verso beide auf dem Keilrahmen bez. "No 25 / BS van Shyndell" bzw. "No 26 / BS van Schyndell".


Govertsz, Dirck - zugeschrieben
Stillleben mit Fischen, Hummer, Artischocken und Schnepfe
Los 6020

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.250€ (US$ 6,944)

Details

zugeschrieben. Stillleben mit Fischen, Hummer, Artischocken und Schnepfe.
Öl auf Leinwand. 96 x 115 cm.

Der Bildaufbau und die sehr feine künstlerische Ausführung des opulenten Stilllebens erinnern zunächst an Gemälde aus dem Umfeld niederländischer Künstler wie Clara Peeters (1588/1589-1636) oder Alexander Andriaenssens (1587-1661). Die Malweise weist dabei auf die geübte Hand eines Meisters hin, der mit den als ersten niederländischen Fischstillleben geltenden Gemälden Clara Peeters' gut vertraut war. Wenngleich die parallele Anordnung der Fische zur Tischkante mit einer zweiten Reihe von Objekten dahinter auch in die Richtung der Künstler der Antwerpener Schule des frühen 17. Jahrhunderts weisen könnte, fallen vor allem der aufgehängte Fisch und die Artischocke ins Auge. Diese sind markante und häufig wiederkehrende Motive vor allem im Werk des niederländischen Künstlers Dirck Govertzs., dem Lehrer Dirck Raphael Camphuysens und Hendrick Verschurings, der sich auch durch opulente Küchenstücke und Stillleben einen Namen machte. Das Motiv des aufgehängten Fisches findet sich unter anderem in ganz ähnlicher Form in dem Gemälde "Stillleben mit Hummer, Fisch und Hasen" im Rheinischen Landesmuseum Bonn wieder (Inv. Nr. GK 263; KAt 1982, S. 366). Wir danken Herrn Fred G. Meijer für wertvolle Hinweise.

Stuven, Ernst
Prunkvolles Früchtestillleben
Los 6022

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.250€ (US$ 6,944)

Details

Prunkvolles Früchtestillleben mit Weintrauben, Pfirsichen, Melone und Birne.
Öl auf Leinwand, wachsdoubliert. 76 x 60,5 cm. Unten links signiert "E. Stuven".

Das Gemälde ist im Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie (RKD), Den Haag, unter der Nummer 0000110313 registriert und wird dort auf ca. 1695 datiert.

Molenaer, Jan Miense - zugeschrieben
Musizierende Gesellschaft in der Schenke
Los 6023

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.375€ (US$ 10,417)

Details

zugeschrieben. Musizierende Gesellschaft in der Schenke.
Öl auf Holz, parkettiert. 56,8 x 78 cm. Vorne mittig auf dem Tisch bez. "J molenaer".



Provenienz: Wohl aus dem Besitz des Kunsthändlers und Auktionators Paul Brandt, Amsterdam.
Frederik Muller & Co., Amsterdam, Auktion am 20. Oktober 1942, Los 61 (mit Abb., als "Jan Miense Molenaer").
Ankauf durch die bereits arisierte Kunsthandlung Jacques Goudstikker/Alois Miedl, Amsterdam , Nr. 6574.
Am 30. März 1944 verkauft an Alfred Kummerlé, Brandenburg an der Havel (verso ein Etikett "Nachlaß Kummerlé").
Bis April 1953 im Besitz von dessen Witwe Johanna Kummerlé.
1953 Beschlagnahmung und Überführung in Volkseigentum der DDR.
Am 15. November 1954 Überweisung an das Museum der bildenden Künste Leipzig (verso mehrfach mit Museumsstempel und handschriftlicher Inv.Nr. 1482).
2012 an die Erben von Johanna Kummerlé restituiert.

Literatur: Jan Nicolaisen: Niederländische Malerei 1430-1800. Museum der bildenden Künste Leipzig, Leipzig 2012, S. 206 mit Abb. (als Nachahmer).
Dietulf Sander: Katalog der Gemälde. Museum der bildenden Künste Leipzig, Stuttgart 1995, S. 127, Nr. 1481, Abb. 444.
Susanne Heiland: Museum der bildenden Künste Leipzig. Katalog der Gemälde, Leipzig 1979, S. 159 (mit Abb.).

Niederländisch
1669. Bildnis eines Mannes im gelben Gewand, in der Rechten ein Pulverhorn
Los 6027

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,167)

Details

1669. Bildnis eines Mannes im gelben Gewand, in der Rechten ein Pulverhorn.
Öl auf Leinwand, auf Hartfaserplatte kaschiert. 102,5 x 88 cm. Oben rechts signiert (Initialen ligiert) und datiert „AEPosch. [oder „ATEPosch.“] / anno. 1669.“, verso mit dem Etikett der Ashbeys Galleries aus Kapstadt.


Spanisch
18. Jh. Früchtestillleben
Los 6029

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
25.000€ (US$ 27,778)

Details

18. Jh. Früchtestillleben mit Feigen, Birnen und Pfirsichen.
Öl auf Leinwand. 52,8 x 72,9 cm. Verso auf der Leinwand bezeichnet "Egidius Ludvicus Menendez de Rivera. / Durazo Sto P / año 1740".


Magnasco, Alessandro - zugeschrieben
Mönche um einen Kamin versammelt
Los 6032

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,500)

Details

zugeschrieben. Mönche um einen Kamin versammelt.
Öl auf Leinwand. 65 x 85 cm.

Alessandro Magnasco zählt zu den innovativsten Protagonisten der italienischen Malerei zwischen Sei- und Settecento. Kennzeichen seines vibrierenden, höchst expressiven Stils sind die dynamischen, nervösen Pinselstriche, zuckende Lichtreflexe und gedeckten Farbtöne. Zu seinen bevorzugten Sujets zählten laut seinem Biographen Carlo Giuseppe Ratti Mönchsdarstellungen wie die Vorliegende. In einem schwach beleuchteten Raum haben sich die Ordensbrüder in graubraunen Kutten - höchstwahrscheinlich Kapuziner - um einen großen Kamin mit knisterndem Feuer versammelt. Man streckt Füße und Hände der Wärme entgegen, verrückt Bänke, bindet Sandalen und ließt Bücher, der Eindruck ist von lebendiger Regsamkeit. Magnascos Vorliebe für das Thema lässt sich aus dem historischen Kontext heraus erklären. Im ausgehenden 17. Jahrhundert waren Mönchsorden nämlich von einer umfassenden Reformwelle betroffen, nachdem Anschuldigen moralischer und materieller Korruption laut geworden waren. Hintergrund der Reformen war die Rückbesinnung auf die Ideale von Armut, Genügsamkeit und Spiritualität. Vorbildhaft hierfür waren Bettelorden wie die hier dargestellten Kapuziner. Eine vergleichbare Kaminszene Magnascos befindet sich im Norton Simon Museum (vgl. Laura Muti, Daniele de Sarno Prignano: Alessandro Magnasco, Faenza 1994, Nr. 247).

Cipper, Giacomo Francesco
Junger Mann, sich lausend
Los 6033

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,500)

Details

Junger Mann, sich lausend.
Öl auf Leinwand. 75,8 x 61,5 cm.

Frei von jeglichem Pietismus zeigt uns Cipper in diesem ausdrucksstarken Werk einen jungen Mann im zerrissenen Gewand, der uns mit weit aufgerissenen Augen und flackerndem Blick direkt anschaut. Wohl von Flöhen geplagt, kratzt er sich mit der Linken die Brust, während er mit der Rechten einen kleinen Plagegeist in seinen Haaren zwischen den Fingern zerdrückt. Gesteigert wird die Konzentration auf die Figur durch das tenebristische Hell-Dunkel, das die verzerrten Gesichtszüge scharf hervorhebt.
Genrebilder, die das einfache Volk zum Thema machen, erlebten besonders in Norditalien und der Lombardei des 17. und 18. Jahrhunderts eine Blüte. Für diese Konjunktur lassen sich vielerlei Einflüsse identifizieren. Nobilitiert wurde das Leben der miserabili damals bereits in der Literatur, künstlerisch ebneten die Caravaggisten und Jusepe de Ribera mit ihrer schonungslosen Zuwendung zum Realen den Weg. Dem Alltäglichen hatten sich schließlich auch die römischen Bamboccianti und Druckgraphiker wie Giuseppe Maria Crespi zugewandt. In dieser Tradition bewegte sich auch der gebürtige Österreicher Giacomo Francesco Cipper, genannt Il Todeschino, der in Mailand mit einfachen Straßentypen in einer Zeit erfolgreich wurde, in der Armut den Alltag des Gros der Bevölkerung bestimmte. Sein künstlerischer Blick war dabei überwiegend von Anteilnahme gekennzeichnet, die Dimension des Komischen und Grotesken spielte meist nur als Steigerungsmittel des Tragischen eine Rolle. Ein gewisser Zynismus vonseiten der damaligen Sammler kann jedoch nicht abgestritten werden und bereits Salvator Rosa klagt mit Ironie all jene an, die „gemalt liebten, was sie lebend verabscheuten“ („Quel ch'aboriscon vivo aman dipinto“, La pittura: Satira III).

Bolognesisch
18. Jh. Stillleben mit Zuckergebäck, Keksen, Bergamotten-Likör und Spielkarten
Los 6034

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.125€ (US$ 3,472)

Details

18. Jh. Stillleben mit Zuckergebäck, Keksen, Bergamotten-Likör und Spielkarten.
Öl auf Leinwand, doubliert. 37,4 x 44,2 cm.

Ganz in der Tradition emilianischer Stilllebenmaler wie Cristoforo Munari ist hier eine Mahlzeit bestehend aus regionalem Süßgebäck aufgetischt. Die Kringel erinnern an die Zuccherini aus Bologna. Bei den länglichen Keksen handelt es sich um Löffelbiskuit ("savoiardi"), das man in Wein und Liköre einzutunken pflegte - hier wählte der Maler ein mit Bergamotte aromatisiertes Getränk. Auf dem Kartenstapel rechst liegen die "Zwei Stäbe" aus dem bolognesischen Blatt offen.

Niederländisch - Umkreis
18. Jh. Blumenstilleben mit roten Nelken in Silbervase
Los 6037

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,778)

Details

18. Jh. Blumenstillleben mit roten Nelken in Silbervase.
Öl auf Leinwand, doubliert. 97,5 x 67 cm.


Horemans II., Jan Jozef
Fröhliche Gesellschaft in einem Wirtshaus
Los 6039

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.125€ (US$ 2,361)

Details

Fröhliche Gesellschaft in einem Wirtshaus.
Öl auf Leinwand, doubliert. 48 x 57 cm.


Schütz, Christian Georg
Rheinlandschaft
Los 6040

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
12.500€ (US$ 13,889)

Details

Rheinlandschaft mit Burg und Wirtshaus.
Öl auf Leinwand, doubliert. 42 x 53,6 cm. Unterhalb der Fässer vorne rechts signiert "SCHÜZ. fecit", verso auf dem Keilrahmen teils unleserlich bez. "Schütz 1762. bought with the pendant by In=Swan / ... French Revolution", auf dem Rahmen ein altes Klebeetikett der Londoner Galerie "Macconnal-Mason & Son".


Klengel, Johann Christian
Rastende Hirtin mit Schafen, Ziege und Hirtenhund
Los 6041

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,500)

Details

Rastende Hirtin mit Schafen, Ziege und Hirtenhund.
Öl auf dünner Holzplatte, parkettiert. 18,5 x 23,4 cm. Signiert unten links "Klengel".


Lot 6043, Auction  122, Richter, Ludwig, Italienische Waldlandchaft mit Wanderer und Ausblick auf ein Kastell

Richter, Ludwig
Italienische Waldlandchaft mit Wanderer und Ausblick auf ein Kastell
Los 6043

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.250€ (US$ 5,833)

Details

Italienische Waldlandschaft mit Wanderer und Ausblick auf ein Kastell.
Öl auf dünner Malpappe. 14,1 x 9,8 cm. Rechts signiert "L. Richter". Um 1825.

Als Sohn des Kupferstechers Carl August Richter geboren, ging Ludwig Richter zunächst bei seinem Vater in die Lehre, bevor er mit einem Stipendium an die Kunstakademie in Dresden wechselte. Dort kam er in Kontakt mit dem Kreis um den russischen Fürsten Narischkin, den er zwischen 1820 und 1821 auf einer ausgedehnten Reise nach Paris und Südfrankreich begleitete. Der Fürst schätzte seine Zeichnungen und Ölstudien so sehr, dass er einige als Geschenk an die russische Zarin Elisabeth Alexejewna sandte. Richter kehrte zunächst nach Dresden zurück, konnte jedoch mit Hilfe des Verlegers Christoph Arnold schon 1823 wieder gen Süden reisen und lebte daraufhin fast drei Jahre in Rom, wo er engen Kontakt zu vielen deutschsprachigen Künstlern wie Joseph Anton Koch, Ernst Ferdinand Oehme und Julius Schnorr von Carolsfeld pflegte. In Rom fand er nicht nur zur Religion, sondern entwickelte auch im regen Austauch mit dem Philologen Karl Bunsen und dem Theologen Richard Rothe eine eigene künstlerische Naturauffassung, die von der Harmonie von Mensch und Natur geprägt war. Die vorliegende Ölstudie ist ein wunderbares Beispiel dieser von stiller Einkehr geprägten, sehr persönliche Bildsprache.

Alt, Jakob
Partie wohl am Comer See
Los 6045

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.125€ (US$ 3,472)

Details

Partie wohl am Comer See.
Öl auf Holz. 27,2 x 36,3 cm. Unten links signiert und datiert "J. Alt 1834", verso handschriftl. Etikett "Bild von Jacob Alt / bestätigt seine Enkelin Louise v. Alt".


Fries, Ernst
Das Santuario dell'Avvocatella in Cava dei Tirreni bei Salerno
Los 6047

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
22.500€ (US$ 25,000)

Details

Das Santuario dell'Avvocatella in Cava dei Tirreni bei Salerno.
Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen. 26,4 x 20,6 cm. Um 1826.

Ernst Fries verbrachte die Jahre 1823-1827 in Italien und bereiste während seines Aufenthalts verschiedene Regionen des Landes. 1826 ist er in der Umgebung von Salerno und es entsteht die vorliegende Ölstudie der Kirche 'Santuario dell'Avvocatella', die am Südhang des Monte dell'Avvocata in Cava dei Tirreni gelegen ist. Laut Matthias Lehmann ist die Ölstudie frei von einer Zweckgebundenheit des Entwurfes und darf als eigenständiges Werk betrachtet werden. Die "ungebändigte Farbenlust, die sich der Flächigkeit des Pinsels bedient und das Zeichnerische entschieden verdrängt", unterstreicht diese Annahme (op. cit.). Die Ölstudie wurde in einem Gutachten vom 31. März 2003 von Sigrid Wechssler als eine eigenhändige Arbeit von Ernst Fries bestätigt. Sigrid Wechssler schreibt darin wie folgt: "Der leichte, lockere Duktus der Pinselführung, die auf das Zentrum gerichtete Lichtquelle und der summarisch angedeutete Vordergrund sind typische Merkmale von der Bildkomposition von Ernst Fries". Eine in der Staatlichen Kunsthalle, Karlsruhe befindliche Bleistiftzeichnung von 1826 (Inv.-Nr. VIII 1386) diente vermutlich als direkte Vorlage für unsere Komposition (Wechssler WVZ-Nr. 395).

Provenienz: Verso auf dem Keilrahmen mit einer Sammlermarke: Sammlung Maibaum, Lübeck.
Galerie Bassenge, Auktion 90 am 30. November 2007, Los 6296 (dort betitelt als "Das Kloster SS. Trinità bei La Cava dei Tirreni (Salerno)").
Sammlung Prof. Hans Kollhoff, Berlin.

Literatur: Matthias Lehmann: Naturstudien - Nachlaß - Nachruhm. Die Nachlaßakte des Landschaftsmalers Ernst Fries (1801-1833), Trier 2013, S. 127, Nr. 108 (mit Abb.).

Lot 6048, Auction  122, Gurlitt, Louis, Felsenküste bei Kullen in Südschweden

Gurlitt, Louis
Felsenküste bei Kullen in Südschweden
Los 6048

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,889)

Details

Felsenküste bei Kullen in Südschweden.
Öl über Bleistiftvorzeichnung auf Leinwand. 15,2 x 32,2 cm. Um 1833.

Nach einer ersten Ausbildung in Hamburg bei Wilhelm Gensler schrieb sich Louis Gurlitt von 1832-1834 an der Akademie in Kopenhagen ein, wo er in den Klassen von Christoffer Wilhelm Eckersberg und Johann Ludwig Lund seine Hingabe zur Landschaftsmalerei entwickelte. In der Sommerzeit entfloh er dem Akademiebetrieb und fertigte auf Reisen Ölstudien direkt nach der Natur an. Unsere entstand im Sommer des Jahres 1833, den Gurlitt gemeinsam mit seinem Künstlerfreund Adolf Carl in Hellebaek und auf Kullen verbrachte. Diese frühen, unverfälschten Studien mit deren naturnaher Landschaftsauffassung und der Wiedergabe des natürlichen Lichtes brachten Gurlitt schon in jungen Jahren künstlerische Erfolge ein.

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (mit dem Nachlassstempel unten rechts).

Literatur: Ausst. Kat. Nivaagaards Malerisamling 2023: Kunstnerkolonierne Hornbaek & Arild, Fig. 119.

Embde, August von der
Bildnis eines jungen Offiziers mit Pelzkragen und Pour-le-Mérite-Orden
Los 6049

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,333)

Details

Bildnis eines jungen preussischen Offiziers mit Pelzkragen und Pour-le-Mérite-Orden.
Öl auf Leinwand. 45,8 x 37,4 cm. Rechts unten signiert und datiert "Aug. Embden 1817".

August von der Embde wurde als Sohn eines Schreinermeisters geboren und studierte von 1799 bis 1804 an der Kasseler Akademie. Studienreisen führten ihn nach Dresden, München und Wien, wo er durch Kontakte zur Füger-Schule und zu Josef Abel neue Anregungen fand. Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege kehrte er nach Kassel zurück und arbeitete dort unter anderem zusammen mit Ludwig Hummel an der kurfürstlichen Ahnengalerie, für die zahlreiche Bildnisse entstanden. Hierdurch ergaben sich gute Kontakte zum hessischen Hof- und Landadel, was ihm einige hochkarätige Portraitaufträge einbrachte. Gleichzeitig eröffnete ihm die Familie seiner Frau Sophie-Charlotte, die aus der Bildhauer- und Fabrikantenfamilie Henschel stammte, aber auch den bürgerlich-gebildeten Kreis um die Gebrüder Grimm, für den ebenfalls Bildnisse entstanden. Der hier dargestellte junge Offizier war Träger des nur für größte Tapferkeit verliehenen preussischen Pour-le-Mérite-Ordens.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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