Huber, Wolf - Werkstatt
Landschaft mit Eichen
Los 6600
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.340€ (US$ 4,667)
Werkstatt. Landschaft mit Eichen.
Feder in Braun, hellbraun laviert. 15,5 x 22 cm. Oben mittig auf dem Baumstamm datiert "1523". Wz. undeutlich (Doppelkopfadler?).
Bei diesem Blatt handelt es sich um eine zeitgenössische Wiederholung nach Wolf Hubers 1523 datierter Zeichnung "Landschaft mit Eichen", die sich im Kupferstichkabinett Berlin befindet (siehe Franz Winzinger: Wolf Huber. Das Gesamtwerk. München/Zürich 1979, S. 99, Nr. 70 mit Abb.). Die Nachfrage von Zeitgenossen nach Zeichnungen Hubers, insbesondere seiner Landschaften, war derart hoch, dass Huber Wiederholungen nach eigenen Vorlagen anfertigen ließ. Dies ist ein glücklicher Umstand, denn so sind einige verschollene Kompositionen Hubers durch diese Kopien der Nachwelt erhalten geblieben. Bei den Kopisten handelt es sich um Künstler aus der Werkstatt des Meisters, die in dessen Auftrag Wiederholungen für die Sammler herstellten, andere Kopien dürften als Übungen von Lehrlingen angefertigt worden sein. Unsere Zeichnung, die selbst die gerundeten Ecken des Originals aufnimmt, war sicherlich als Ersatz für ein unerreichbares Original des Meisters für einen Sammler bestimmt (zu den "Nachbildungen verschollener Zeichnungen Wolf Hubers" siehe Winzinger op.cit. S. 42). Wir danken Cristof Metzger und Julia Zaunbauer, Graphische Sammlung Albertina Wien, für wertvolle Hinweise.
Süddeutsch
16. Jh. Scheibenriss mit der Besoldung der Landsknechte
Los 6601
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)
16. Jh. Scheibenriss mit der Besoldung der Landsknechte.
Feder in Braun, teils über Spuren von schwarzem Stift, die linke Hälfte aufgezogen. D. 23,7 cm. Auf dem Untersatzpapier bezeichnet "Landsknechts Löhnung" sowie verso mit alten Zuschreibungen an Hans Schäuffelein und Jost Amman.
Provenienz: Aus der Sammlung Johann Wolfgang von Goethe (Lugt 1087).
Wierix, Hieronymus - zugeschrieben
Emblematische Darstellung mit der Fons Pietatis
Los 6602
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.178€ (US$ 1,267)
zugeschrieben. Emblematische Darstellung mit der Fons Pietatis umgeben von 10 Einzelbildern mit Szenen aus dem Sündenfall und dem Leben Christi.
Feder in Braun, grau und rot laviert, in ein Passepartout montiert. 29,7 x 20,3 cm. Mit umfangreichen Anmerkungen in brauner Feder.
um 1600. Hiob im Elend.
Feder in Braun, grau laviert. 20,7 x 21,3 cm.
Eine kompositorisch eng verwandte Darstellung mit Hiob im Elend befindet sich im Nationalmuseum Stockholm und wird dort dem Meister der Wolf Huber Kopien zugeschrieben (s. Per Bjurström: Drawings in Swedish Public Collections, Stockholm 1972, Nr. 482 mit Abb.).
Dietzsch, Margarete Barbara
Herbstaster und Libelle
Los 6606
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)
Herbstaster und Libelle.
Gouache auf Pergament. 28,7 x 20,3 cm. Unten rechts mit Bleistift bezeichnet "Dietzsch". Um 1770.
Flämisch
spätes 16. Jh. Studienblatt mit Säbelschnäbler und Rotschenkel
Los 6607
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)
spätes 16. Jh. Studienblatt mit einem Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta) und einem Rotschenkel (Tringa Totanus).
Aquarell. 36 x 23,7 cm.
Sehr fein durchgeführtes und qualitätvolles Aquarell eines anonymen flämischen Künstlers.
Vinckboons, David
Muschelfischer am Strand
Los 6608
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)
Muschelfischer am Strand: Entwurfszeichnung für 'Novissima ac Exactissima Totius Orbis Terrarum'.
Feder in Braun, grau und bläulich laviert, oval zugeschnitten. 11,6 x 14 cm. Um 1634.
Die Entwurfszeichnung entstand möglicherweise im Zusammenhang mit den Vorarbeiten zu einer der größten und berühmtesten Weltkarten, die im 17. Jahrhundert in Amsterdam veröffentlicht wurden. Die vollständige Karte, gestochen von Pieter Serwouters nach Vorlagen David Vinckboons, wurde 1634 von Hendrik Hondius herausgegeben. Ein Exemplar befindet sich heute in der Bibliothèque Nationale de France, Paris.
Matham, Jacob - nach
Porträt von Hendrik Goltzius
Los 6609
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)
nach. Porträt von Hendrick Goltzius.
Feder in Braun. 18,9 x 13,5 cm.
Vorliegende Zeichnung folgt Mathams Kupferstich (Hollstein 242), der nach Goltzius entstanden ist, jedoch ohne die Textzeilen von Schrevelius. Bemerkenswerterweise gibt unsere Zeichnung den zweiten von insgesamt fünf Zuständen wieder, mit dem geänderten Datum "1620".
Provenienz: Sammlung E. Fabricius, Berlin (Lugt 191ter und Lugt 847a).
Sammlung Eduard Schultze, Wien (Lugt 906).
Niederländisch
Ende 16. Jh. Die Hl. Familie mit dem Johannesknaben
Los 6610
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)
Ende 16. Jh. Die Hl. Familie mit dem Johannesknaben.
Feder in Schwarz, braun laviert, verso: Die sieben Söhne der Niobe von Apollon und Artemis mit Pfeil und Bogen niedergestreckt. 25 x 19,4 cm (oben abgerundet). Wz. Adler mit Baseler Stab auf Brustschild.
Niederländisch
um 1630. . Doppelbildnis eines Feldherrn und eines Geistlichen im Profil nach links
Los 6611
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)
um 1630. Doppelbildnis eines Feldherrn und eines Geistlichen im Profil nach links.
Feder in Braun auf Pergament. 12,9 x 16,9 cm.
Everdingen, Allaert van - zugeschrieben
Flusslandschaft mit Fischern
Los 6612
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,333)
zugeschrieben. Flusslandschaft mit Fischern.
Feder in Braun und Grau, grau laviert. 18 x 29,6 cm. Unten rechts bezeichnet "AVE". Wz. Christusmonogramm IHS.
Flämisch
17. Jh. Blick auf ein Dorf, im Vordergrund zwei Wanderer
Los 6613
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)
17. Jh. Blick auf ein Dorf, im Vordergrund zwei Wanderer.
Feder in Braun, graubraun laviert, alt montiert. 23,5 x 38,7 cm.
Roos, Philipp Peter
Landschaft mit Schafen, Ziegen und einer Kuh
Los 6614
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
682€ (US$ 733)
Südliche Landschaft mit Schafen, Ziegen und einer Kuh.
Graphit und Pinsel in Grau auf Pergament. 26 x 39,5 cm. Unterhalb der Darstellung schwach in brauner Feder signiert und datiert "Roos fecit Aetatis Suae 30 Anno 1687".
Waterloo, Anthonie
Kleine Baumgruppe an einem Hügel
Los 6615 [*]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)
Kleine Baumgruppe an einem Hügel.
Schwarze Kreide, grau und graubraun laviert, partiell weiß gehöht. 15,1 x 19,1 cm. Verso Zahlenrätsel in Gestalt eines Schiffes, dazu in niederländischer Sprache bez. "Dit is een Schip Door Divisio".
Provenienz: Sammlung Dr. Peter Malenza (lt. Aufschrift auf einer vormaligen Montierung).
Sammlung Sauerwein, München (lt. Auskunft des Vorbesitzers).
Goyen, Jan Josefsz. van - zugeschrieben
Holländische Flusslandschaft mit Booten.
Los 6616
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.060€ (US$ 8,667)
zugeschrieben. Holländische Flusslandschaft mit Booten.
Schwarze Kreide, aquarelliert. 9,8 x 20,6 cm. Verso alt bez. "Ecole hollandaise / Jean van Goyen Leyde 15.96=16.56/ Lahaye".
Provenienz: Sammlungen des Malers Jean-François Gigoux (Lugt 1164).
Eremitage, Sankt Petersburg (Lugt 2681a, mit deren Veräusserungsstempel Lugt 5185).
Landschaft mit einer kleinen Schleuse im Bach.
Schwarze Kreide, aquarelliert, mit schwarzer Feder umrandet, aufgezogen. 15,5 x 18 cm. Unten links in der Ecke monogrammiert und datiert "HS 1660".
Provenienz: Aus der Sammlung der Eremitage, Sankt Petersburg (Lugt 5185).
Cabel, Adrian van der
Zwei Wanderer mit Hund zwischen römischen Ruinen
Los 6618
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.456€ (US$ 5,867)
Zwei Wanderer mit Hund zwischen römischen Ruinen.
Grauer Stift, grau laviert. 18,1 x 16,2 cm. Unten links monogrammiert und datiert "AcC 1655". Wz. Nebenmarke ligiertes HP.
Provenienz: C. G. Boerner, Leipzig, Auktion 164 am 9.-10. Mai 1930, Los 85 (dort als weitere Provenienz die Sammlungen Cranenburg und Hasse angegeben).
Sammlung Kähler, Aumühle (1954).
Sammlung Wolf Stubbe, Hamburg.
Privatsammlung, Hamburg.
Hackaert, Jan
Italienische Flusslandschaft mit einer Brücke
Los 6620
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)
Italienische Flusslandschaft mit einer Brücke.
Schwarze Kreide, braun laviert. 19,7 x 31,6 cm.
Die Zeichnung Jan Hackaerts, dessen Werk von Jan Both beeinflusst ist, besticht durch ihren spontanen Duktus und die warme Lichtführung. Sie dürfte auf Hackaerts Reise über die Schweiz nach Italien 1653-1658 entstanden sein. Eine ähnliche Komposition findet man in einem signierten Gemälde, das bei Sotheby's (New York, 28. Januar 2011, Los 47) verkauft wurde.
Provenienz: Sammlung van I. Q. van Regteren Altena.
Dessen Auktion Christie's, am 10. September 2014, Los 242.
Begeijn, Abraham Cornelisz.
Schafshirte mit Herde sattelt sein Pferd
Los 6621
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)
Schafshirte mit Herde sattelt sein Pferd.
Schwarze Kreide, grau laviert, alt aufgezogen. 17,4 x 16,4 cm.
Möglicherweise im Gegensinn angelegte Vorstudie der Hauptszene aus der äußerst seltenen Radierung "Pastorale Szene", unter Hollstein 11 bei Begeijn verzeichnet. Verso mit einer alten Zuschreibung an Nicolaes Berchem.
Niederländisch
17. Jh. . Rückenansicht einer stehenden jungen Frau mit gerafftem Rock
Los 6622
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)
17. Jh. Rückenansicht einer stehenden jungen Frau mit gerafftem Rock.
Feder und Pinsel in Grau, über schwarzer Kreide, alt auf Makulaturpapier aufgezogen. 19,5 x 12,5 cm. Unten rechts von alter Hand bez. "Bloemart. S".
Provenienz: Privatsammlung London (1991).
Norddeutscher Privatbesitz.
Rosa, Salvator
Studie eines stehenden Mannes seitlich von hinten mit verdecktem Gesicht
Los 6625
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.790€ (US$ 3,000)
Studie eines stehenden Mannes seitlich von hinten mit verdecktem Gesicht.
Feder in Braun, graubraun laviert. 11,9 x 6,7 cm. Wohl von fremder Hand monogrammiert "SR" (ligiert).
Im Werkverzeichnis der Zeichnungen Salvator Rosas von Michael Mahoney von 1977 findet man eine Reihe eng verwandter, kleinformatiger Blätter, die stehende oder liegende Männer darstellen, deren Gesicht häufig verdeckt ist. Diese Zeichnungsgruppe datiert Mahoney "vor 1635". Sie stammen alle aus der Sammlung des Principe Odescalchi in Rom und sind nicht monogrammiert. Sehr wahrscheinlich wurde unser Blatt im 18. Jahrhundert von einem Sammler mit dem Monogramm versehen, welches Rosa meist nur in seinen Gemälden verwendete.
Provenienz: Privatsammlung Frankreich.
Erworben aus dem französischen Kunsthandel.
Privatsammlung Hessen.
Breenbergh, Bartholomäus - Umkreis
Tempel des Antonius und der Faustina
Los 6626
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)
Umkreis. Tempel des Antonius und der Faustina.
Graphit, hellbraun laviert. 28,3 x 42,9 cm. Bez. in Graphit und Feder: "Breenbergh f. / a Roma". Wz. Straßburger Lilienwappen.
Lichte, atmosphärische Darstellung des Faustinatempels auf dem Forum Romanum. Mit dem spontanen, souveränen Duktus den römischen Zeichnungen Breenberghs nahe (etwa Albertina, Inv. 9369, 9367, Rijksprentenkabinet, Inv. RP-T-1898-A-3599 und British Museum, Inv. 1836,0811.89).
Provenienz: Sammlung I. Q. van Regteren, Altena
Christie’s, London, Auktion am 10. September 2014, Los 242.
Campi, Bernardino
Neptun auf seinem von Hippocampen gezogenen Wagen
Los 6627
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.790€ (US$ 3,000)
Neptun auf seinem von Hippocampen gezogenen Wagen.
Schwarze Kreide und Rötel, Feder in Braun, braun laviert, weiß gehöht, alt montiert. 9,2 x 11,3 cm. Rest einer alten Nummerierung in Rötel oben rechts.
Laut Auskunft des Vorbesitzers wurde die Zuschreibung an Campi durch Mario di Giampaolo und Giulio Bora mündlich bestätigt.
Provenienz: Sammlung Giuseppe Vallardi, Mailand (Lugt 1223).
Sammlung Joachim Gustav Heinrich Winckler, Hamburg und London (Lugt 5307).
16. Jh. Zug des Bacchus.
Feder in Braun, weiß gehöht auf ocker gestrichenem Bütten. 17,6 x 20,8 cm. Verso mit einer alten Zuschreibung an "Rafaelo Urbino".
Die Darstellung vorliegender Zeichnung rekurriert auf ein Marmorrelief eines antiken römischen Sarkophags, der den Hochzeitszug Bacchus' und Ariadnes zeigt. Dieser gelangte um 1420 in die Kirche Santa Maria Maggiore in Rom und wurde wohl 1585 in den Garten der Villa Montalto überführt. Heute befindet er sich in der Sammlung des British Museum (Inv.Nr. 1805,0703.130).
In der Renaissance dienten die Figuren des Sarkophags Künstlern wie Raffael, Giulio Romano, Amico Aspertini oder Girolamo da Carpi als Modelle für das Studium der menschlichen Figur in Bewegung. Der Sarkophag wurde zum Teil eines Kanons antiker Werke, zu deren Studium junge Künstler angehalten wurden. Die zahlreich erhaltenen Zeichnungen sind ein wichtiges Zeugnis für den Zustand des Sarkophags vor der Restaurierung und für die Geschichte der Wahrnehmung und Umgestaltung der antiken Kunst in der Renaissance und in späteren Epochen.
Die am häufigsten zitierte Partie ist, wie auch hier, der trunkene Silenus auf dem Esel. Ein Kupferstich von Agostino Veneziano, datiert 1531, folgt einer Zeichnung Raffaels oder Giulio Romanos. Er zeigt eben diese Partie mit reitendem Silenus, dem Ziegenbock, der durch einen Reifen springt, und weiteren Personen vor einer Landschaft. Der Stich ist seitenverkehrt zu unserer Zeichnung, zeigt jedoch exakt dieselben Personen sowie skizzenhaft die Landschaftspartie mit Architektur. Eine feinzeichnende und durch die gewischten Weißhöhungen plastisch wirkende, eindrucksvolle Zeichnung aus der Nachfolge oder dem Umkreis Raffaels und Romanos.
Italienisch
16. Jh. Frau in Rückenansicht
Los 6631
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,333)
16. Jh. Frau in Rückenansicht.
Feder in Braun über Spuren von Rötel, aufgezogen. 19 x 9,4 cm.
16. Jh. Ruhe auf der Flucht.
Feder in Braun, alt auf Sammlermontage aufgelegt. 19,9 x 18,4 cm.
Passarotti, Bartolomeo
Kopf einer Diana nach rechts
Los 6633
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.920€ (US$ 10,667)
Kopf einer Diana nach rechts.
Feder in Braun, verso: Drei Genien auf Wolken. 32,8 x 22,8 cm. Unten links alt in brauner Feder bezeichnet "head of Diana", verso in schwarzer Kreide bezeichnet "Alberti".
Nach Ausbildungsjahren in Rom (zusammen mit Taddeo Zuccaro) entwickelt sich Passarotti in den 1560er Jahren schnell zum führenden Maler seiner Heimatstadt Bologna. Neben vielen Altargemälden erlangen auch seine zahlreichen Porträts großen Ruhm, folgenreich sind auch seine Stillleben und Marktstücke. Das umfangreiche graphische Werk wird bestimmt von Federzeichnungen, deren auffällige, virtuose Schraffiertechnik zu seinem Markenzeichen wird. Wir danken Dr. Corinna Höper, die die Zuschreibung an Bartolomeo Passarotti auf der Grundlage einer Abbildung in einer E-Mail vom 2. September 2020 an den Vorbesitzer bestätigt hat.
Provenienz: Sammlung Karl-Heinrich Senger (Lugt 3556).
Norditalienisch
Mitte 16. Jh. Trunkener Silen mit Satyr und Ziege
Los 6634
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)
Mitte 16. Jh. Trunkener Silen mit Satyr und Ziege.
Feder und Pinsel in Braun, braun laviert, aufgezogen. 20,3 x 31,3 cm.
Unsere Zeichnung steht in engem Zusammenhang mit einem Tondo Giulio Romanos in der Loggia del Grotto im Palazzo del Te in Mantua. Die Vorzeichnung für dieses Fresko befand sich ehemals in der Sammlung des Pierre-Jean Mariette und wird heute im Louvre verwahrt (Inv.Nr. 3506). Man geht davon aus, dass Giulios Karton auch als Vorlage für einen um 1543 datierten Kupferstich im gleichen Sinn von Giorgio Ghisi diente (Bartsch 55; Massari (1980) 175; M. & R.E. Lewis: The Engravings of Giorgio Ghisi, New York 1985, S. 39, Nr. 3; S. Massari: Giulio Romano pinxit et delineavit, Opere grafiche autografe di collaborazione e bottega, Ausst.Kat. Rom 1993, S. 169-171 unter Nr. 161). Der Hintergrund, ergänzt durch Bäume und Weinranken, ist, wie bei vielen späteren Drucken von Ghisi, wahrscheinlich von diesem selbst erfunden. Unser Blatt, in den Maßen ebenfalls nahezu identisch, zeigt den Stich im Gegensinn. Wir danken Florian Haerb, London, und Paul Joannides, Cambridge, für wertvolle Hinweise.
Provenienz: Sammlung Jan Pietersz. Zoomer (1641-1724), Amsterdam (Lugt 1511).
Deutsch
Ende 16. Jh. Zaumzeug mit Kopfgestell und Trense
Los 6636
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
806€ (US$ 867)
Ende 16. Jh. Zaumzeug mit Kopfgestell und Trense.
Feder in Braun, laviert auf chamoisfarben aquarelliertem Grund. 39,1 x 30,6 cm. Unterhalb der Darstellung eine Beschreibung "Ein auffgericht Mondstügk [Mundstück] mitt Bihren, zu beiden seitten, Und zwiren durch- / gaienden vorder Balck[...]ger [Balken?], hatt fünff umblauffender Under Knopff" sowie links oben paginiert "56". Wz. Hohe Krone.
Vergleichbare Modelle finden sich in sogenannten "Bißbüchern" aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, so etwa dem 1584 von Mang Seutter, dem Stallmeister von Marx Fugger, in Augsburg veröffentlichtem Vorlagenbuch "Ein schönes und nützliches Bißbuech" mit zahlreichen Kupfern von Alexander Mair.
Französisch
17. Jh. La Tentation de St. Antoine (Die Versuchung des hl. Antonius)
Los 6638
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
19.840€ (US$ 21,333)
17. Jh. La Tentation de St. Antoine (Die Versuchung des hl. Antonius).
Feder in Schwarz und Grau nach Jacques Callot. 23,3 x 33,6 cm. Links im Felsen mit Feder bezeichnet "Jac. Callot". Vgl. Meaume (Callot) 139, Lieure (Callot) 1416. Wz. Krone (?, undeutlich).
Außergewöhnlich detailliertes Federkunststück eines unbekannten Meisters. Täuschend echt ist die Wirkung der gestochenen und radierten Linien nachempfunden und das vielfigurige Hauptblatt des Meisters in allen Details wiedergegeben. Selbst das silbrige Flimmern eines leichten Plattentons der Druckplatte ist naturgetreu nachempfunden. Allerdings lässt es sich der anonyme Schöpfer nicht nehmen, in der insgesamt leicht verkleinert angelegten Zeichnung in zahlreichen Details subtil von der Vorlage abzuweichen und Ungenauigkeiten der Vorlage zeichnerisch zu Ende zu denken und auszuformulieren. So ist zum Beispiel der Schwanz des bäuchlings fliegenden Teufels links untenhalb des großen Drachens in der Graphik Callots nur als leichter Bogen angedeutet, hier aber doppelt geschwungen und mit einem pfeilförmigen Ende versehen. Interessant ist auch, dass Callots Signet nicht wie in der Graphik am unteren Rand angebracht ist, sondern versteckt links im Felsen neben dem Zweizack des stehenden Teufels. Es scheint, als habe der Zeichner den Meister übertrumpfen wollen.
Allori, Cristofano
Alexander der Große zerschlägt den Gordischen Knoten
Los 6639
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)
Alexander der Große zerschlägt den Gordischen Knoten.
Schwarze Kreide, braun laviert und weiß gehöht, alt auf ein Albumblatt montiert, dort in einer Hand des 17. oder 18. Jh. in brauner Feder bez. "Cristoforo Allori". 22,8 x 17,3 cm.
Cristofano Allori, Sohn des Malers Alessandro Allori, zählte im 17. Jahrhundert zu den führenden Künstlern in Florenz. Zu Beginn seiner Karriere widmete er sich speziell der Portraitmalerei, für die er sehr geschätzt wurde, später lag sein Fokus jedoch mehr auf religiösen Themen und biblischen Erzählungen. Stilistisch orientierte sich Allori vornehmlich an Ludovico Cigoli und Domenico Passignano.
Provenienz: Wohl Sammlung Francesco Maria Niccolò Gabburri (1676- 1742), Florenz (lt. rückseitiger Annotation auf dem Albumblatt).
17. Jh. Helios im Sonnenwagen.
Feder in Braun, verso gerötelt, alt montiert. 8,8 x 13 cm.
Kleinteilig und versiert ausgeführte Federzeichnung, die möglicherweise als Vorlage für eine Druckgraphik diente.
Umkreis. Krieger mit Kanone.
Feder in Braun, alt aufgezogen. 21,7 x 31,3 cm.
Ottino, Pasquale
Studie der hl. Katharina, kniend
Los 6642
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)
Studie der hl. Katharina, kniend.
Schwarze Kreide, weiß gehöht auf blau-grünem Büttenpapier, verso: drei Studien zweier Arme und eines männlichen Gesichts. 41,2 x 27,4 cm. Um 1620.
Bei vorliegender Zeichnung handelt es sich um eine Vorstudie für eine "Mystische Vermählung der hl. Katharina im Beisein des Heiligen Hieronymus", die Pasquale Ottino nach 1619 für die Kirche Santi Vittore e Corona in Colognola ai Colli im Veneto schuf.
Palma, Jacopo
Studienblatt mit acht Figuren, darunter der Versuchung Evas
Los 6644
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)
Studienblatt mit der Versuchung von Adam und Eva.
Feder in Braun, braun laviert, über Spuren von schwarzem Stift, alt aufgezogen. 24,3 x 19 cm.
Die beiden zentralen Figurengruppen auf diesem Blatt gehen jeweils auf Gemälde von Jacopo Tintoretto zurück, die "Adam und Eva vor Gott" (Florenz, Uffizien) und "Die Versuchung von Adam und Eva" (Venedig, Galleria dell'Accademia) darstellen. Verschiedene Quellen berichten davon, dass Palma seine künstlerische Laufbahn bereits in sehr jungen Jahren mit dem Kopieren des Martyriums des hl. Laurentius von Tizian in der Kirche der Jesuiten begann und sich während seiner nachfolgenden Aufenthalte in Pesaro, Urbino und Rom mit dem Kopieren nach Werken von Raffael, Michelangelo und Polidoro weiter schulte. Nur wenige Studienzeichnungen dieser Art haben sich von Palma erhalten.
Baglione, Giovanni
Heimsuchung Mariä. Verso: Der Tod des hl. Joseph
Los 6645
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)
Die Heimsuchung Mariä.
Feder in Braun, braun laviert, recto über Spuren von schwarzer Kreide, verso "Der Tod des hl. Joseph". 11,2 x 18,8 cm.
Ein vergleichbares Blatt von der Hand Bagliones befindet sich im Kunstpalast, Düsseldorf, Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf (NRW, Inv.Nr. KA (FP) 3439).
Französisch
16. Jh. Studienblatt mit verschiedenen Figuren
Los 6647
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)
16. Jh. Studienblatt mit verschiedenen Figuren.
Feder in Braun auf bräunlichem Bütten, verso weitere Skizzen sowie eine Bildniszeichnung in rotbraunem Pinsel, letztere wohl von der Hand eines Dilettanten. 27 x 18,6 cm. Wz. Schlange (vgl. Piccard 43036ff: um 1570).
Domenichino
Stehender Heiliger mit Mitra und Krummstab
Los 6648a
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)
Stehender Heiliger mit Mitra und Krummstab.
Schwarze und weiße Kreide, in schwarzem Stift quadriert auf graublauem Papier, verso Figurenstudien. 38,2 x 23,1 cm.
Die Zeichnung steht möglicherweise in Verbindung mit Domenichinos Fresken für die Kathedrale in Neapel, die um 1637/38 datieren. Dort finden sich etwa eine Reihe von Kardinälen in ähnlicher Haltung im Hintergrund des "Martyriums des hl. Januarius (Gennaro) und seiner Gefährten in Pozzuoli" (s. R. E. Spear: Domenichino, New Haven und London 1982, I, no. 109.IX, II, Abb. 365).
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