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Lot 6426, Auction  117, Italien oder Frankreich, 17. Jh. Der geschundende Marsyas

Italien oder Frankreich
17. Jh. Der geschundende Marsyas
Los 6426

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.160€ (US$ 11,872)

Details

17. Jh. Der geschundende Marsyas an einem Baumstamm.
Marsyas aus Elfenbein, vollrund geschnitzt, der Baum aus Bronze, vergoldet, der Stoff am Fuße des Baums punziert. H. 16,8 cm (Marsyas); 27 cm (Baum).

Die mythologische Darstellung bezieht sich auf die griechische Sage, nach welcher der Satyr Marsyas die unheilvolle Entscheidung traf, den Gott Apoll zum musikalischen Duell herauszufordern. Der Satyr hatte den von Athena erfundenen Aulos, eine Doppelflöte, gefunden und auf herrliche Weise zu spielen erlernt. Apoll, der eine Niederlage befürchtete, nahm seine Lyra in die Hand und begleitete sein Spiel durch Gesang. Er forderte Marsyas auf, es ihm gleich zu tun, wohlwissend, dass dies die Beschaffenheit der Flöte naturgemäß nicht zuließ. So errang der Gott den Sieg und bestrafte den Unglücklichen, indem er ihn an einen Baum fesselte und bei lebendigem Leib häutete. Die Momente unmittelbar vor der grausamen Tat sind in unserem außerordentlich raffiniert und fein gearbeiteten Objekt festgehalten. Der Darstellungstypus geht auf eine verlorene hellenistische Bronzeplastik zurück, die sich in mehreren römischen Wiederholungen aus Marmor erhalten hat. Die bekanntesten Versionen befanden sich in Rom in den Sammlungen der Borghese (heute Louvre, Paris) und der von Kardinal Ferdinando de' Medici (heute Uffizien, Florenz). Ob unserer Ausführung Kenntnis dieser Orginale oder einer der weitverbreiteten druckgraphischen Darstellungen vorausging, muss dahingestellt bleiben. Unabhängig davon stellt die kleinformatige Übersetzung durch das harmonische Zusammenspiel von Elfenbein und vergoldeter Bronze und die meisterhafte Behandlung beider Werkstoffe ein exquisites Beispiel für handwerklich vollendete Kunstkammerarbeiten dar.

Russisch
Anfang 19. Jh. Patriarch im Gehäuse
Los 6427

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,583)

Details

Anfang 19. Jh. Patriarch im Gehäuse.
Öl auf Holz, darüber ein Silberoklad, getrieben, die darunterliegende Darstellung wiederholend, dieses mit Glas- und Steinbesatz in Hellblau- und Grüntönen besetzt, drei Punzen: 84er Feingehaltsmarke, Beschaumeister "AC 1834" und Doppelkopfadler. 16,2 x 13,2 cm. Die Tafel und das Oklad bezeichnet in kyrillischer Sprache, die Tafel datiert "1819".

Das Oklad, ist eine getriebene Verkleidung aus Messing oder Silber, die bei Ikonen die gemalte Darstellung bedeckt. Die Körper der dargestellten Personen sind im Oklad oft als Treibarbeit gestaltet. Die Malerei, oft nur Hände und Gesichter, Partien die das Inkarnat zeigen, wie auch hier, sind im Oklad jedoch oft ausgespart.

Lot 6428, Auction  117, Russisch, 19. Jh. Das allsehende Auge Gottes

Russisch
19. Jh. Das allsehende Auge Gottes
Los 6428

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
521€ (US$ 554)

Details

19. Jh. Das allsehende Auge Gottes.
Tempera/Öl auf Holz, Goldgrund, punziert. 14 x 52,7 cm (Dreieck).

Das Auge Gottes als Symbol für Schutz und Begleitung, aber auch der prüfenden und richtenden Instanz, im Glauben, dass Gott alles kann, alles weiß und omnipräsent ist. - Vermutlich diente das Allsehende Auge als Supraporte oder Altaraufsatz.

Lot 6429, Auction  117, Italien, Spanien und Frankreich, 18./19. Jh. Sieben Reliquienkapseln

Italien, Spanien und Frankreich
18./19. Jh. Sieben Reliquienkapseln
Los 6429

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 660)

Details

18. Jh. - Anfang 20. Jh. Sieben Reliquienkapseln.
Sechs Metallkapseln (u.a. Messing, Silber), teils vergoldet, davon eine mit Kette und abnehmbarem Deckel, ein Beindöschen, Glas, Krüll, Textil, Papier, Drahtarbeit, Pailletten. D. 2,8 cm - 5,8 cm. Verschiedene Cedulae. Zweimal mit rückseitigem rotem Lacksiegel.


Lot 6430, Auction  117, Japan, 19. Jh. Sieben Netsuke

Japan
19. Jh. Sieben Netsuke
Los 6430

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
570€ (US$ 607)

Details

19. Jh. Sieben Netsuke.
Fünf aus Elfenbein, einer aus Buchsbaum, ein Nusskern. H. 2,3 - 4,6 cm. Fünf signiert.

Beigegeben ein weiteres Netsuke (oder Okimono?) in Schädelform aus Bein, das darauf sitzende Klauentier fehlend.

Lot 6431, Auction  117, Japan, um 1800. Okimono: Schädel mit Schlange und Frosch

Japan
um 1800. Okimono: Schädel mit Schlange und Frosch
Los 6431

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,221)

Details

um 1800. Okimono: Schädel mit Schlange und Frosch.
Elfenbein, geschnitzt. H. 6,2 cm.

Bei vorliegenden, überaus minutiös und filigran gearbeiteten Elfenbeinschädel, der Innen hohl belassen ist, handelt es sich um ein Okimono, das wörtlich gewissermaßen "Hinstellding" meint. Es handelt sich um ein objet vertu, also um ein Dekorationsgegenstand, der anders als etwa Netsuke, die eine Funktion hatten, tatsächlich zu dekorativen Zwecken aufgestellt wurde.

Lot 6432, Auction  117, Deutsch, 19. Jh. Spazierstock mit einem Elfenbein-Totenschädel als Knauf

Deutsch
19. Jh. Spazierstock mit einem Elfenbein-Totenschädel als Knauf
Los 6432

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
434€ (US$ 462)

Details

19. Jh. Spazierstock mit einem Elfenbein-Totenschädel als Knauf.
Elfenbein, Messingmanschette, Schuss aus spanischem Rohr mit Messingabsatz. H. 91,5 cm (Knauf 4,5 cm).

Die Bedeutung des Spazierstocks nahm im Laufe des 17. und des 18. Jahrhunderts zu und unterstrich dabei, häufig als elegante Ausstattung mit Juwelen oder edlen Metallen besetzt, die gesellschaftliche Stellung des Trägers. Ihre Blütezeit erlebte die Stockkultur schließlich im 19. Jahrhundert, als dieses modische Accessoire vornehmlich vom Großbürgertum angenommen wurde. Als eine zusätzliche Möglichkeit der Selbstinszenierung, war der Gestaltungsvielfalt keine Grenzen gesetzt. Die hier vorgestellte morbide Variante mit einem Totenschädel aus Bein untermalt die Vanitas-Sehnsucht des dandyhaften Besitzers.

Lot 6433, Auction  117, Wohl Frankreich, spätes 19. Jh. Meerschaumpfeife mit Memento Mori-Symbolik

Wohl Frankreich
spätes 19. Jh. Meerschaumpfeife mit Memento Mori-Symbolik
Los 6433

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
174€ (US$ 185)

Details

spätes 19. Jh. Meerschaumpfeife mit Memento Mori-Symbolik.
Pfeifenkopf aus weißem Meerschaum in Form eines naturalistischen Totenschädels, Stiel aus schwarz lackiertem Holz. Im originalen, mit cremefarbenem Samt ausgeschlagenen Lederetui mit der goldgeprägten Bezeichnung "Ecume Véritable Garanti R". L. (inkl. Etui) 19 cm.

Beigegeben eine weitere Pfeife des Herstellers Mokin mit aus Wurzelholz geschnitztem Totenschädel als Pfeifenkopf (L. 15,5 cm).

Redon, Georges
Der Tod als Freier
Los 6434

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
347€ (US$ 369)

Details

Chronos als Freier.
Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert. 55 x 46 cm. Unten links signiert "Georges Redon".

Eine ungewöhnliche Begegnung spielt sich in der Silvesternacht des Jahres 1891 ab: Als leicht geschürzte Braut gekleidet steht die Personifikation des Jahres 1892 im hellen Licht unter einer Arkade. Empfangen wird sie von einem hageren Herrn im schwarzen Frack mit Zylinder, der sich durch die Sense im Vordergrund als Chronos zu erkennen gibt. Auch sie wird wie ihre Vorgängerinnen, deren sterblichen Überreste im Dämmer liegen, die Zeit nicht überdauern. Denn in Jahresfrist wird auch sie zu einer der leblosen Hüllen der vergangenen Zeit.

Lot 6435, Auction  117, Totentänze, Konvolut von vier Werken

Totentänze
Konvolut von vier Werken
Los 6435

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
446€ (US$ 475)

Details

Konvolut von vier illustrierten Werken. Verschiedene Formate. Illustr. Originaleinbände. 1900-1925.

Enthält: 1. P. W. Kreiten. Ein moderner Todtentanz. Aus dem Bilderbuch des Todes. 2 Bl., 8 S. Mit 20 römisch. numerierten Tafeln mit Abbildungen von Tobias Weiss. 36 x 26 cm. Illustr. Halbleinenband (berieben und etwas bestoßen). Mönchengladbach, B. Kühlen, (um 1890). - 2. Carl Friedrich Wiegand. Totentanz 1914-1918. 70 S. Mit Titelillustration 11 blattgroßen Illustrationen von Hans Witzig auf Tafeln. 27,5 x 20 cm. Illustr. OPappband mit mont. Deckelschild. Zürich, Orell Füssli, (1919). - Einzige Ausgabe. - 3. Rudolf Schiestl. Der Tod von Basel. Acht Holzschnitte zu dem alten Volksliede. 10 Bl. Mit 8 Holzschnitten (davon einer signiert) von Rudolf Schiestl. 28,5 x 32 cm. OHalbpergament. Berlin-Zehlendorf, Fritz Heyder, o. J. (um 1925). - Thieme-Becker XXX, 62. Eines von 600 nummerierten Exemplaren. - 4. Alfred Kubin. Die Blätter mit dem Tod. Illustr. Titel, 1 Bl. (Inhalt) und 23 Bl. mit 22 blattgr. Illustrationen von A. Kubin. 35 x 27 cm. Illustr. OHalbleinenband (gebräunt und bestoßen). Berlin, B. Cassirer, 1918. - Marks A 29. Raabe 93. Horodisch 143. Erste Ausgabe. Mit dem Umschlagtitel "Ein Totentanz".
Beigaben: 1. Camposanto di Genova. Titelblatt und 30 fotograf. Tafeln. 22,5 x 32 cm. OBroschur mit mont. Abbldung und Kordelheftung. O.O. um 1900. - Die Abbildungen mit Grabmälern, Sepulkralskulpturen, Grabmonumenten etc. des Monumentalfriedhofes von Staglieno. - 2. P. W. Kreiten. Ein moderner Todtentanz. Aus dem Bilderbuch des Todes. Titelillustration und 20 römisch. numerierten Tafeln mit Abbildungen von Tobias Weiss. Einzeln auf lose Papierbögen montiert. Je 36 x 26 cm. Mönchengladbach, B. Kühlen, (um 1890) - 3. P. W. Kreiten. "Sceptra Mortis". Ein biblischer Todtentanz. 32 Bl., Titelillustration, 15 Tafeln mit Abbildungen nach Gemälden von Tobias Weiss, 16 Bl. Begleittext. Sämlich lose, Titel und Abbildungen auf Papierbögen montiert. 23 x 32 cm (Titel), je ca. 13 x 30 cm (Tafeln). Mönchengladbach, B. Kühlen, 189.

Rouault, Georges
"Celui qui croit en moi, fût-il mort, vivra"; "Homo homini lupus"; "La mort l’a pris comme il sortait du lit d’orties"; "Debout les morts!"
Los 6436

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 528)

Details

"Celui qui croit en moi, fût-il mort, vivra"; "Homo homini lupus"; "La mort l’a pris comme il sortait du lit d’orties"; "Debout les morts!".
4 Blätter, je Heliogravüre mit Aquatinta, Kaltnadel, Roulette und Zuckeraussprengverfahren auf Ambroise Vollard Arches-Bütten. 53,7 x 33,3 cm - 59 x 44 cm. (1922-1927). Chapon/Rouault 81 e, 90 f, 98 f und 107 b.

Die Blätter 28, 37, 45 und 54 aus der 58-teiligen Serie "Miserere", die 1948 von der Société d'Édition L'Étoile filante in Paris veröffentlicht wurde.

Lot 6437, Auction  117, Frankreich, 20. Jh. "La Danse Macabre"

Frankreich
20. Jh. "La Danse Macabre"
Los 6437

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
149€ (US$ 158)

Details

20. Jh. "La Danse Macabre".
Schwarzer Stift auf dünnem Velin. 22,4 x 30,5 cm. Unten links in der Darstellung monogrammiert (?) "OV." sowie unterhalb derselben bewidmet "Dedié à un jeune musicien de 13 ans que je ne connaie pas // qui joue tres bien la Danse Macabre!" und betitelt "St Saens / La Danse Macabre".

Darstellung und Widmung beziehen sich auf die symphonische Dichtung "Danse Macabre" (1872) des französischen Komponisten und Musikers Camille Saint-Saëns (1835-1921).

Lot 6438, Auction  117, Orlik, Emil, Der Tod

Orlik, Emil
Der Tod
Los 6438

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
248€ (US$ 264)

Details

Der Tod.
Kaltnadelradierung mit Aquatinta. 34,1 x 27,5 cm. Unterhalb der Darstellung bez. "Emil Orlik / 'Der Tod' Rad.'" , verso mit Künstlerstempel.

Das seltene Blatt ist nur aus der Literatur bekannt, wir konnten kein weiteres Exemplar auf dem Markt oder in öffentlichen Sammlungen nachweisen (vgl. Friedrich W. Pauli: Emil Orlik. Wege eines Zeichners und Graphikers. Notizen zu den kleinen Aufsätzen Emil Orliks, Darmstadt 1972, S. 59 und Wilko von Abercron: Emil Orlik. Maler, Zeichner und Graphiker, Ausst. Kat. Galerie von Abercron, Köln 1974, Kat. 99. Pauli datiert das Werk um 1897, Abercron um 1900). Wir danken Frau Dr. Birgit Ahrens für die Hilfe beim Identifizieren des Blattes.

Lot 6439, Auction  117, Droese, Felix, "Banner, geteilte Herrschaft"

Droese, Felix
"Banner, geteilte Herrschaft"
Los 6439

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 923)

Details

"Banner, geteilte Herrschaft".
Banner aus Kunststofftextil, Siebdruck, auf Holzstange befestigt. Ca. 207 x 102 cm (Br. Fahne: 78,5 cm). Signiert "Felix Droese". 1999.


Lot 6440, Auction  117, Droese, Felix, "Förändra världen!" (Verändert die Welt!)

Droese, Felix
"Förändra världen!" (Verändert die Welt!)
Los 6440

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,055)

Details

"Förändra världen!" (Verändert die Welt!).
Blutgetränkter Dornenzweig in Reliquiarschatulle des 18. Jh., diese mit geprägtem Papier bezogen. H. 29,9 cm. Auf einem Zettel im Inneren betitelt, signiert und datiert "Förändra / världen! / Felix Droese 8.1.1987".

Von 1970 bis 1976 studiert der Pfarrerssohn Felix Droese mit Unterbrechungen an der Düsseldorfer Kunstakademie, anfangs bei Peter Brüning. Nach dessen überraschendem Tod wurde er später Flurstudent an der Akademie und hielt sich hauptsächlich in der Beuys-Klasse auf. 1982 erhält er mit der Papierschnitt-Installation „Ich habe Anne Frank umgebracht“ auf der Documenta in Kassel schlagartig internationale Beachtung, diskutierte er doch in einer sieben Meter hohen Papierschnitt-Collage, in Scherben und einem Papiersarg die Verdrängungen in der deutschen Politik der Nachkriegszeit. 1988 verwandelte er den Weiheraum des deutschen Biennale-Pavillons in Venedig mit 24 Kartonschnitten in einen Kunst- und Protestraum. "In vielen Arbeiten und Aktionen weist er engagiert auf die Mißhandlungen der Schöpfung hin. In "Förändra världen!" (Verändert die Welt!, Titel der berühmten Surrealismusausstellung von 1969) "hat er 1987 in einer Reliquienschatulle des 18. Jhs. ein Reliquiengehäuse für unsere Zeit geschaffen. Ein mit Blut durchtränkter Dornenzweig ist Fingerzeig, daß Christus nicht nur für die Erlösung der Menschen, sondern für die ganze Natur, wovon der Mensch nur ein Teil ist, gelitten hat. Hier ist 'nature morte' wörtlich genommen. Natur und Mensch leben und verbluten gemeinsam" (Louis Peters, in: Ausst. Kat. Köln 1989, op.cit., S. 363 f.).

Ausstellung: Reliquien. Verehrung und Verklärung, 1989, Schnütgen Museum, Köln.

Literatur: Anton Legner (Hrsg.): Reliquien. Verehrung und Verklärung. Skizzen und Noten zur Thematik und Katalog zur Ausstellung der Kölner Sammlung Louis Peters, Ausst. Kat. Köln, Schnütgen Museum, Köln 1989, Kat. 475.

Wohl England
19. Jh. Tabatière in Sargform
Los 6441

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
273€ (US$ 290)

Details

19. Jh. Tabatière in Sargform.
Holz, dunkelbraun lackiert, mit dekorativen Metallintarsien und -beschlägen. L. 11,8 cm.

Beigegeben eine weitere sargförmige Tabatière aus Holz mit abnehmbarem Deckel sowie ein Betrachtungssärglein mit Schiebeleiste, darin eine Mikroschnitzerei (Kreuzigungsszene), außen mit Besitzvermerken in portugiesischer Sprache.

Lot 6442, Auction  117, Ost-Alpenländisch, 18. Jh. . Beinhausschädel mit Blumen und Inschrift

Ost-Alpenländisch
18. Jh. . Beinhausschädel mit Blumen und Inschrift
Los 6442

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,430)

Details

18. Jh. Beinhausschädel mit gemaltem Blumenkranz und Inschrift.
Knochen, farbig gefasst. H. 15,5 cm. Bezeichnet und datiert "Der hochwürdige Herr Norbert Joseph Heyland gestorben 1760", rückseitig ein Besitzvermerk "E. Frizzi / 15.X.'10" sowie ein Etikett "Eigth. / E. Frizzi".



Provenienz: Aus der Sammlung des Anthropologen Ernst Frizzi (1880-1936, vgl. Besitzvermerke).

Ausstellung: Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, 2014-2015, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen.

Literatur: Oliver Kornhoff (Hrsg.), Susanne Blöcker (Bearb.): Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, Ausst. Kat. Remagen, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen 2014, S. 119.

Lot 6444, Auction  117, Unbekannter Fotograf, 2002. Frauenakt vor Schädelsammlung

Unbekannter Fotograf
2002. Frauenakt vor Schädelsammlung
Los 6444

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
223€ (US$ 237)

Details

2002. Frauenakt vor Schädelsammlung.
Abzug auf PE-Papier, aufgezogen und passepartouriert. 15,5 x 21,6 cm. Unten rechts auf dem Passepartout nummeriert, signiert und datiert "1/20 FT 02".

Beigegeben von demselben Künstler zwei weitere Abzüge auf PE-Papier: Frauenakte mit Skelett- bzw. Schädelskulpturen, datiert 1999 und 2000.

Lot 6445, Auction  117, Deutsch, wohl 19. Jh. Möbelgriff mit Totenkopf

Deutsch
wohl 19. Jh. Möbelgriff mit Totenkopf
Los 6445

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
124€ (US$ 132)

Details

wohl 19. Jh. Möbelgriff mit Totenkopf.
Eisen, gegossen. 11,3 x 23 cm.

Beigegeben ein Miniatur-Türklopfer mit Löwenkopf und Akanthusblatt als Abschluss, Bronze, vergoldet, wohl 19. Jh. (L. ca. 15,2 cm).

Lot 6446, Auction  117, Alpenländisch (Südtirol?), um 1800. Betrachtungssärglein mit Tödlein

Alpenländisch (Südtirol?)
um 1800. Betrachtungssärglein mit Tödlein
Los 6446

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 1,979)

Details

um 1800. Betrachtungssärglein mit Tödlein.
Braun lasierter Miniatursarg aus Nussholz (?) mit abnehmbarem Deckel, die Innenwandung mit Leinenstoff ausgekleidet, Leichnam sehr sorgfältig aus Wachs geformt mit Kröten, Schlange und Eidechse als Begleitfiguren. 28,3 x 12,7 x 15,5 cm.



Ausstellung: Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, 2014-2015, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen.

Literatur: Oliver Kornhoff (Hrsg.), Susanne Blöcker (Bearb.): Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, Ausst. Kat. Remagen, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen 2014, S. 118.

Boeres, Franz
Drei Plaketten: "Der Unparteiische", "Die Pest", "Der Apotheker"
Los 6447

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 923)

Details

Drei Plaketten: "Der Unparteiische"; "Die Pest"; "Der Apotheker".
Bronze, gegossen, nebeneinander auf Untersatz montiert. D. je 10,4 cm. Jeweils betitelt sowie signiert und datiert "19 B 17". Verso auf der Rahmenrückwand bezeichnet "Original-Plaketten (Guß) von Böres-Stuttgart.".

Der heute in Vergessenheit geratene Künstler und Designer Franz Boeres erfreute sich zu Lebzeiten einer vielbeachteten Laufbahn. Er studierte an der Hanauer Zeichenakademie und siedelte 1892 nach Stuttgart über, wo er als erfolgreicher Entwerfer für Unternehmen in ganz Deutschland tätig war. Seine Arbeiten in beinahe allen kunstgewerblichen Gebieten wurden bis kurz vor Kriegsbeginn regelmäßig in den führenden Blättern für Kunsthandwerk wohlwollend besprochen, unter anderem „Die Kunst. Monatsheft für freie und angewandte Kunst“ und „Deutsche Kunst und Dekoration“. 1904 nahm er an der Weltausstellung in St. Louis teil, 1913 an der Jahresausstellung des Deutschen Werkbundes. 1910 stellte er auf der Brüsseler Weltausstellung aus, im selben Jahr begann die langjährige Zusammenarbeit mit dem Industriellen Robert Bosch, die mit der Ausstattung von dessen Stuttgarter Villa begann. Zu nennen sind außerdem der Entwurf für den Kronleuchter der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin sowie eine Vielzahl privater und öffentlicher Plaketten- und Büstenaufträge.

Lot 6448, Auction  117, Italien, 19./20. Jh. Bronzenes Thymiaterion mit Dreifuß

Italien
19./20. Jh. Bronzenes Thymiaterion mit Dreifuß
Los 6448

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
298€ (US$ 317)

Details

19./20. Jh. Bronzenes Thymiaterion im römischen Stil mit Widderköpfen und Huftierbeinen.
Bronze, patiniert. H. 22,3; D. Schale 8,8 cm.

In den antiken Mittelmeerkulturen wurden Schalen mit Dreibeinen im Allgemeinen zum Kochen oder für religiöse Rituale verwendet. Dieser Miniaturdreifuß ist wohl eine Nachbildung nach Vorbild antiker römischer Gefäße, wie sie beispielsweise in Pompeji gefunden wurden. Die kleine Schale verweist darauf, dass dieser Dreifuß die Funktion eines Thymiaterions (Räuchergefäß) haben sollte, das vor allem bei kultischen Handlungen Verwendung fand. Beigegeben ein Miniaturthron aus Marmor, wohl Italienisch, 19./20. Jh (H. 12,7cm).

Alpenländisch
18. Jh. Zwei Vanitas-Mahnbilder
Los 6449

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
74€ (US$ 79)

Details

18. Jh. Zwei Vanitas-Mahnbilder: "Hier under disem vorhang"; "Memento Morij".
2 Zeichnungen, Feder in Schwarz, aquarelliert. Je ca. 22 x 14,4 cm. Bezeichnet mit den Mahnsprüchen "Hier under disem vorhang stedt / Dein Recht warhaftes condravet [Konterfei] / Zieh in hinweck scha dich woll on / der spiegell dich villerne [viel lehren] Kon / schau däglich nur dreimal dare[in?] / würst du one mackell sein" sowie "Sich mich an und due hier lesen / wie du bist die ich gewesen / wie Ich bin muest du auch werden / dan du bist nur staub und erden".

Die beiden Blätter bildeten wohl ursprünglich ein Ensemble, wobei die Zeichnung mit dem Vorhang über dem Memento-Mori-Blatt befestigt war. Kam der Gläubige dem Aufruf auf dem ersten Blatt nach und "lüftete" im übertragenden Sinne den Vorhang, erblickte er einen Totenschädel, der in den darunterliegenden Verszeilen das Wort ergreift und den Betrachter mit der eigenen Sterblichkeit konfrontierte. Für diese Interpretation sprechen die Alters- und Gebrauchsspuren des Vorhang-Blattes, das anders als das darunterliegende dem Licht und regelmäßiger Handhabung ausgesetzt war. Da solche Alltagsobjekte selten aufbewahrt wurden und von der älteren Kunstgeschichte wenig Beachtung erfuhren, handelt es sich hierbei um ein seltenes Beispiel der performativen Möglichkeiten von Werken privater Andacht, die den Gläubigen zur Interaktion mit denselben animierten.

Lot 6450, Auction  117, Frankreich, wohl 19. Jh. . Memento Mori-Doppelkopf

Frankreich
wohl 19. Jh. . Memento Mori-Doppelkopf
Los 6450

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,255)

Details

wohl 19. Jh. Memento Mori-Doppelkopf: Junger Mann und Totenschädel, von Insekten und Schlangen umgeben.
Elfenbein. H. 5,1 cm.

Der Tod gehört zum Leben dazu. Die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit war und ist stets ein wichtiges Element der eigenen persönlichen Andacht, in der die beiden Motti "carpe diem" und "memento mori" ein ambivalentes Verhältnis eingehen. Für die private Frömmigkeit oder religiöse Meditation entstehen seit jeher kleine Kunst(hand-)werke, sog. „fromme Pretiosen“. Der feingearbeitete Doppelkopf ist eine solche Pretiose für die private Andacht. Dargestellt ist ein zweigeteilter Doppelkopf. Links ein Männergesicht mit kurzen Haaren, der Blick geht ins Leere und eine Schlange windet sich von unten ans Auge und beginnt bereits am unteren Lid zu nagen. Die rechte Gesichtshälfte zeigt einen knöchernen Totenschädel. Auf der Schädeldecke sitzt ein Rabe, der das Auge aus der Augenhöhle herausreißt; gleichzeitig entschlüpft der Augenhöhle eine Schlange, die ebenfalls an dem Augapfel zerrt. Ein Käfer krabbelt in den Mund, ein weiterer beißt sich durch das Haar in den Hinterkopf, an der kleinen Öffnung in der Schädeldecke winden sich die Maden. Solche Doppel- oder Wendehäupter fanden bisweilen Verwendung als Abschluss von Rosenkränzen oder anderen Gebetsschnüren. Vorbilder ganz ähnlicher Ikonographie finden sich bereits in Frankreich des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Größe unseres Doppelkopfes macht ihn darüber hinaus zu einem symbolisch aufgeladenen Kunstkammerstück, das gleichzeitig Faszination und Schaudern auslöst.

Lot 6451, Auction  117, Deutsch, 18. Jh. . Heiliger Kreuznagel

Deutsch
18. Jh. . Heiliger Kreuznagel
Los 6451

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
211€ (US$ 224)

Details

18. Jh. Heiliger Kreuznagel.
Eisennagel aus zwei Teilen, mit anhängendem Lacksiegel. 12 x 3,5 cm.

Der Kreuznagel zählt als Arma Christi, den Leidenswerkzeugen, zu den bedeutendsten Christusreliquien. Nicht nur die Darstellung der Leidenswerkzeuge hat in der christlichen Ikonographie seit dem späten Mittelalter feste Tradition - so erscheinen sie häufig auf Darstellungen des Jüngsten Gerichtes -, auch die konkreten Objekte wurden verwahrt und verehrt. Der Überlieferung nach ließ Helena, die Mutter Konstantins des Großen, im Heiligen Land nach Gegenständen suchen, die mit dem Leiden und Sterben Christi in direktem Zusammenhang standen. Allen voran das Heilige Kreuz, aber auch Reliquien wie etwa die Heilige Lanze, der Heilige Schwamm oder Kreuznägel wurden etwa ab dem Jahr 1000 verehrt. - Unser Nagel trägt ein rotes Lacksiegel mit einem "Wappen mit Kreuz und Initialen BS".
Beigegeben ein Anhänger in Form eines Kreuzes mit kleiner Kruzifix-Darstellung. Der Anhänger lässt sich durch einen kleinen integrierten Schraubverschluss öffnen, durch Aufklappen der Rückwand kommt eine kleine, innen verwahrte Reliquie zum Vorschein, bez. "Agnus Dei. Marci" (Blei, innen Papierapplikationen, ca. 5,5 x 2,3 cm, wohl um 1900).


Brügger Meister
16. Jh. Christus am Kreuz mit Maria und Johannes
Los 6452

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 660)

Details

16. Jh. Christus am Kreuz mit Maria und Johannes.
Öl auf Holz, parkettiert. 19,5 x 15,4 cm.


Schweiz
2. Hälfte 18. Jh. Spiegelglasbild (Nonnenspiegel) mit Christus am Kreuz
Los 6453

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
471€ (US$ 501)

Details

2. Hälfte 18. Jh.. Spiegelglasbild (Nonnenspiegel) mit Christus am Kreuz.
Hinterglasmalerei auf Spiegelglas. 26,3 x 20,4 cm.

Beigegeben von Johann Burgmann (St. Georgen - 1824/25 Lüsen) ein sogenanntes Spinnwebbild "S. Aloysius Gonzaga" sowie zwei Dias in deren originalen Holzschiebern mit Szenen aus einem Totentanz für eine Laterna Magica.

Flämisch oder Italienisch
18. Jh. Der tote Christus
Los 6454

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,055)

Details

18. Jh. Der tote Christus im Sarg.
Marmor und Alabaster. 51,5 x 16,5 cm.

Dieser tote Christus in einem steinernen Sarg aufgebahrt, gebettet auf ein Laken diente wohl als Teil einer Grabplastik oder eines Epitaphs. Motivisch erinnert diese Plastik sowohl an Arbeiten flämischer Bildhauer wie Jean Del Cours liegender Christus in der Kathedrale Saint-Paul zu Lüttich (1696) oder François Duquesnoys Plastik in Sankt Gilles in Groot-Bijgaarden (1650) als auch an die Ausführungen italienischer Bildhauer wie beispielsweise an Matteo Bottiglieris „Cristo morente“ (1724, Dom, Capua) oder auch an Giuseppe Sanmartinos verhüllten Christus in der Cappella Sansevero in Neapel. Beigegeben eine polychrom gefasste Holzskulptur, 19. Jh., ebenfalls den Leichnam Christi auf dem Grabtuche liegend darstellend.

Deutsch
um 1800. Memento Mori: Totenschädel, Lilienzweig und Geißel
Los 6455

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 660)

Details

um 1800. Memento Mori: Totenschädel, Lilienzweig und Geißel
Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 23,9 x 17,1 cm.


Lot 6456, Auction  117, Deutsch, 2. Hälfte 18. Jh. Wimpel einer Totengräberinnung

Deutsch
2. Hälfte 18. Jh. Wimpel einer Totengräberinnung
Los 6456

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
570€ (US$ 607)

Details

2. Hälfte 18. Jh. Wimpel einer Totengräberinnung: Vanitassymbole auf einem Tuch, darunter die Werkzeuge der Bestatter.
Öl auf Leinwand, oben und unten zum Aufrollen je in einen Holzstab mit aufgesetzten Knäufen gespannt, oben eine Kordel für die Aufhängung. 60 x 57 cm.


[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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